Herausforderungen der Prävention bei Migrantengruppen
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1 Herausforderungen der Prävention bei Migrantengruppen ZÜRCHER FORUM PRÄVENTION UND GESUNDHEITSFÖRDERUNG ZÜRICH, DR. JOYCE DREEZENS, MPH, TESFALEM GHEBREGHIORGHIS ZÜRCHER AIDS-HILFE
2 Inhalt Hintergrund, Relevanz und Zielsetzung Zielgruppen Ansätze Methoden Orte Hemmende Faktoren und HIV-Vulnerabilität Hemmende Faktoren der Prävention Strategien u. Massnahmen Schlussbetrachtungen Quellenangaben
3 Hintergrund, Relevanz und Zielsetzung ØNationaler Massnahmenkatalog: Migration und Vulnerabilitätsfaktoren für die HIV/STI Prävention (Rahmenkonzept MV) des BAG ØDas Nationale Programm Migration und Gesundheit ØEpidemiologische Situation in der Schweiz (in 2016) o 542 neue HIV-Diagnosen o Bei den Frauen mit heterosexuellem Ansteckungsweg stammten 27% aus einem HPL o Bei den Männern mit heterosexuellem Ansteckungsweg stammten 17% aus einem HPL ØPublic Health und Aufgabe der ZAH als HIV/Aids/STI-Akteur im Kanton Zürich: Erreichung vulnerabler Migrant_innen mit Präventions, - Diagnose und Behandlungsangeboten o Förderung des Schutzverhaltens gegenüber HIV/Aids-, STI und Hepatitis (B, C) o HIV und STI-Testmotivierung o Verbesserung der Therapie-Adhärenz ØBekämpfung von Stigmatisierung und Diskriminierung
4 Zielgruppen ØGeflüchtete / Asylsuchende ØUnbegleitende minderjährige Asylsuchende (UMA) ØMigrant_innen aus Ländern mit hoher HIV-Prävalenzrate, insbesondere aus Subsahara-Afrika ØVulnerable Migrant_innen verschiedener Herkunftsländer ØHIV-positive Menschen aus Subsahara-Afrika
5 Ansätze ØZentrale Ansätze Strukturelle Prävention Interkulturelle Öffnung Diversity Ø Präventionsmassnahmen Niedrigschwellig Bedarfsorientiert Zielgruppenspezifisch Community-basiert Gendergerecht/sensibel Migrationsgerecht
6 Methoden ØEinsatz von Peers u. Mediator_innen ØPräventionskurse zur sexuellen Gesundheit (HIV/STI) ØOutreach work Infostände Gassenarbeit/Verteilaktionen (Kondome, Infomaterial) Aufsuchende Gespräche Community-Arbeit Events von Vereinen Sport und Kulturveranstaltungen Mobile HIV- Testangebote ØGruppen- und Einzelberatungen ØFörderung von Selbsthilfe im Bereich der Sekundärprävention Strukturierter Austausch HIV-positiver Migrant_innen aus Subsahara-Afrika
7 Orte ØDurchgangs-, Asyl- u. MNA-Zentren Ø Integrations- und Deutschkurse ØAlltags- und Szeneorte ØGrossveranstaltungen oafro-pfingsten-festival Winterthur ocaliente-festival Zürich okulturintegrationsfest omiss Afrika-DeutschSchweiz-Wahl
8 Hemmende Faktoren und HIV-Vulnerabilität ØVielschichtige Problemlagen rechtlicher, ökonomischer und psychosozialer Art ounsicherer Aufenthaltsstatus oprekäre sozioökonomische Situation ofehlende Krankenversicherung osoziokulturelle Entwurzelung otraumatisierung ØStigmatisierung und Diskriminierung à Angst vor dem HIV-Test ØStigmatisierung und Diskriminierung à Angst vor dem outen ØVielfältige Zugangsbarrieren und unzureichende Inanspruchnahme hinsichtlich gesundheitlicher Dienstleistungen
9 Hemmende Faktoren der Prävention I ØSprachliche und kulturelle Verständigungsschwierigkeiten ØKulturelle und religiöse Differenzen otabuisierung von HIV/Aids und Homosexualität o Schamgefühle o Anderes Verständnis von Krankheit und Gesundheit o Andere Vorstellung von Geschlechterrollen oreligiöse Werte und Hemmnisse ØZugangsschwierigkeiten zu den Zielgruppen / Communities o Kontaktherstellung ohne Insider-Hilfe gestaltet sich schwierig o Community-Mitgliedern bleiben unter sich o Geringer Kontakt zwischen den kulturell unterschiedlichen Communities
10 Hemmende Faktoren der Prävention II ØSchwierigkeiten in der praktischen Arbeit mit Migrant_innen omangelnde Verbindlichkeit ofluktuation von Mediator_innen oproblematische Erwartungshaltungen oungenügend qualifizierte Mediator_innen ØMangel an finanziellen, zeitlichen und personellen Ressourcen ØStrukturelle Defizite omangelnde Vernetzung ounklare Zuständigkeiten ØKonzeptionelle Problematiken owelches Mass an Kultursensibilität ist angemessen? ogefahr der Kulturalisierung und Ethnisierung o Heterogenität. z.b.: Präventionskurse für Teilnehmende aus verschiedenen Kulturen
11 Strategien u. Massnahmen Ø Integrative Gesundheitsförderung o Sensibilisierung der kantonalen Gesundheitsförderung für die Migrationsthematik und v.v. o Stärkere Einbettung der HIV-Prävention in die Gesundheitsförderung o Stärkere Einbettung von Migrant_innen in die Präventions-, Entstigmatisierungsarbeit Ø Stärkere Vernetzung von Präventions- und Versorgungsangeboten o Medizinische Einrichtungen o Sozial- und Asylbereich Ø Fort- und Weiterbildungen für Akteure in der Präventionsarbeit zu inter- und transkulturellen Kompetenzen Ø Fort- und Weiterbildungen für Mediator_innen in Fach- und Methodenwissen Ø Erhöhung von personellen und finanziellen Ressourcen
12 Schlussbetrachtungen Ø Die HIV/STI-Präventionsarbeit für Migrantengruppen stellt eine vielschichtige Herausforderung dar. Ø Die unterschiedlichen Herausforderungen greifen teilweise ineinander und können nicht getrennt betrachtet werden. Ø Um die hemmenden Faktoren zu reduzieren und die HIV/STI-Präventionsarbeit im Migrationsbereich effektiver gestalten zu können, bedarf es einer gemeinsamen Entwicklung und Umsetzung von adäquaten Strategien und Massnahmen verschiedener Akteure auf gesundheitspolitischer und migrationspolitischer Ebene.
13 Quellen Bundesamt für Gesundheit (BAG) (2016): Migration und Vulnerabilitätsfaktoren BAG (2017): Bulletin 43 vom 23.Okt. Deutsche AIDS-Hilfe (Hrsg.), Gangarova, Tanja (2015): HIV-Prävention für & mit Migrant_innen. Berlin. Drewes, J./Sweers, H. (Hrsg.) (2010): Strukturelle Prävention und Gesundheitsförderung im Kontext von HIV. AIDS-Forum DAH, Bd. 57, Deutsche AIDS-Hilfe e.v. Berlin. Nideröst, S./ Jurt, L./ Imho, C./Gamma, D. (2015). Evaluation des Programms Afrimedia: HIV-/STI-Prävention mit interkulturellen Mediatorinnen und Mediatoren der AIDS-Hilfe Schweiz. FHNW (unveröfftl. Dokument Rosenbrock, R./Widmer, C./ Kübler, D. (2012): Sexuelle Gesundheit im Kanton Zürich: Entwicklung der Prävention von HIV/Aids, STI und Hepatitis-Infektionen. Unger, H. / Klumb, S./ Gangarova, T./ Wright, M.T. (2011). Herausforderungen der HIV-Prävention für Migranten. In:Prävention und Gesundheitsförderung : DOI /s Online publiziert: 24 Okt. 2010, Springer Verlag ZAH (2015): Strategie (unveröfftl. Dokument).
14 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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