Kosteneffektivität der HIV- Präexpositionsprophylaxe in Deutschland
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- Hilke Waldfogel
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1 Kosteneffektivität der HIV- Präexpositionsprophylaxe in Deutschland David van de Vijver 1, Ann-Kathrin Weschenfelder 2, Charles Boucher 1, Barbara Gunsenheimer-Bartmeyer 3, Christian Kollan 3, Brooke Nichols 1, Christoph Spinner 4, Jürgen Wasem 2, Knud Schewe 5, Anja Neumann 2 1 Viroscience department, Erasmus Medical Centre, Rotterdam, The Netherlands 2 Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen 3 Department for Infectious Disease epidemiology, Robert Koch Institute, Berlin, Germany 4 Department of Medicine II, University Hospital Klinikum rechts der Isar, Munich, Germany 5 Infektionsmedizinisches Centrum Hamburg, Study Center, Hamburg, Germany Finanziert durch die Deutsche Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter e. V. (dagnä) 1
2 Präexpositionsprophylaxe - Hintergrund Einnahme antiretroviraler Medikamente (Tenofovir und Emtricitabin) zur Reduktion des Risikos einer HIV-Übertragung Wirksamkeit in prospektiven klinischen Studien bewiesen bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM) Kosten-Effektivität für die Niederlande bereits belegt Versorgungssituation in Deutschland: MSM Population Hohe Kosten PrEP Keine Erstattung Effektive Prävention einer HIV Transmission 2
3 Präexpositionsprophylaxe - Hintergrund Im Sommer 2016 wurde Truvada in Deutschland zur (PrEP) zugelassen Kosten für 28 Tage 674 Seit Sommer 2017 ist eine generische PrEP verfügbar Ausgewählte Apotheken in Deutschland Kosten für 28 Tage 50 ca. 10% der Kosten des Originalpräparates Beurteilung der Effekte der PrEP bei MSM in Deutschland HIV-Epidemiologie Kosten-Effektivität 3
4 Präexpositionsprophylaxe - Modell Die Effekte der PrEP werden auf zwei Ebenen realisiert Individuelle Ebene: Reduktion der Wahrscheinlichkeit einer HIV-Übertragung Bevölkerungsebene: Schutz der Sexualpartner der Menschen, die die PrEP einnehmen Berechnungen auf der Basis eines vorherigen Modells zur Kosteneffektivität in den Niederlanden Nichols et al. Cost-effectiveness analysis of pre-exposure prophylaxis for HIV-1 prevention in the Netherlands: a mathematical modelling study. The Lancet Infectious diseases. 2016;16(12):
5 Präexpositionsprophylaxe - Modell Kein HIV Keine PrEP Akut Chronisch AIDS Kein HIV Mit PrEP 85% Reduktion ART Behandlung 5
6 Präexpositionsprophylaxe - Modell Monte Carlo Simulationen eines Transmissionsmodells mit anschließender Kalibrierung Berücksichtigung der Modelldurchläufe, die das epidemiologische HIV-Geschehen der MSM in Deutschland abbilden in Bezug auf: Anzahl der MSM HIV-positive MSM HIV Inzidenz bei MSM Anzahl neuer Diagnosen bei MSM CD4-Zellzahl bei Diagnose 6
7 Präexpositionsprophylaxe - Modellannahmen PrEP wird in 2018 verfügbar gemacht und ist nach 2 Jahren flächendeckend verfügbar; Zeithorizont: 40 Jahre Anwendung der PrEP bei 10% der sexuell aktivsten MSM ( Sexualkontakte im Jahr; ca ) Tägliche Einnahme der PrEP Effektivität der PrEP 85% Durchschnittliche jährliche Kosten der PrEP Originalpräparat: pro Patient (Anteil Medikation 98%) Generikum: 825 pro Patient (Anteil Medikation 79%) Durchschnittliche jährliche Kosten der HIV-Behandlung betragen pro Patient Outcome: Qualitätsadjustierte Lebensjahre (QALY) 7
8 Präexpositionsprophylaxe - Kosteneffektivität Szenario mit verfügbarer PrEP vs. Szenario ohne PrEP Inkrementelles Kosten-Effektivitätsverhältnis (ICER) Outcome mit PrEP Outcome ohne PrEP Kosten mit PrEP Kosten ohne PrEP Kosten pro zusätzlichem Outcome Hier: Kosten pro QALY Annahme: Willingness-to-pay pro QALY 8
9 Verhinderte HIV-Infektionen Infections averted Verhinderte HIV-Infektionen HIV-Infektionen können nach 2 Jahren Verbreitungsphase und 10 Jahren vollständiger Implementierung der PrEP verhindert werden Median der Anzahl verhinderter HIV- Median number of infections averted Infektionen Year Jahr 9
10 Kosteneffektivität der Präexpositionsprophylaxe Ergebnisse der Basisfallanalyse Ergebnisparameter Originalpräparat Median Generikum HIV Kosten über 40 Jahre ohne PrEP (Mrd. ) 35,7 35,7 Änderung der Kosten bei PrEP Einsatz (Mrd. ) + 0,8-3,8 Prozentuale Kostenveränderung durch PrEP + 2,3% -10,3 Inkrementelle Kosten-Effektivitätsverhältnis (ICER) in / QALY Kostensparend 10
11 Änderung der Kosten der Change in PrEP price (%) of PrEP (%) Sensitivitätsanalyse Änderung der HIV-Kosten über 40 Jahre in Abhängigkeit der Kosten für die PrEP Budget impact of PrEP over forty years Change in costs per billion Euro Änderung der HIV-Kosten (Mrd. ) Entspricht PrEP on Demand Kosteneinsparung 11
12 Diskussion/ Zusammenfassung Die PrEP ist eine effektive und kosten-effektive Strategie zur HIV- Prävention bei MSM in Deutschland PrEP Anwendung begrenzt auf MSM mit höchstem Transmissionsrisiko PrEP mit Generikum ist kostensparend Auch bei Senkung der Kosten des Originalpräparates um ca. 30% ist die PrEP kostensparend Die Einnahme der PrEP nach Bedarf ist kostensparend Kurzfristig hohe Investition notwendig um die langfristige Effekte zu erzielen 12
13 Kontakt Ann-Kathrin Weschenfelder, M.Sc. Lehrstuhl für Medizinmanagement Universität Duisburg-Essen Tel.: Ann- PD Dr. med. Dr. rer. pol. Anja Neumann Lehrstuhl für Medizinmanagement Universität Duisburg-Essen Tel.:
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