Lärmaktionspläne der 2. Stufe Pflicht oder Chance?
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- Friedrich Sachs
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1 Lärmaktionspläne der 2. Stufe Pflicht oder Chance? Workshop für Gemeinden in Ballungsräumen Aufstellung von Lärmaktionsplänen was tun gegen Lärm Dipl.-Ing. Jochen Richard PLANUNGSBUERO RICHTER-RICHARD, Aachen/Berlin
2 Hinweise zur Umsetzung
3 Physikalische Wirkungen Wirkungszusammenhang Kfz-Verkehr Lärm lauter als -50 % -3 db(a) -90 % -10 db(a)
4 Maßnahmenwirkung Maßnahmenbereiche Verkehrsplanerische Maßnahmen (z. B. Bündelung von Kfz-Verkehren) verkehrstechnische Maßnahmen (z. B. Signalschaltungen) verkehrsrechtliche Maßnahmen (z. B. Tempo 30 auf Verkehrsstraßen) straßenbauliche Maßnahmen (z. B. lärmoptimierter Asphalt) städtebauliche Maßnahmen (z. B. Ausweisung von Bauriegeln) gebäudebezogene Maßnahmen (z. B. Verglasung von Balkonen) kompensatorische Maßnahmen (z. B. Beseitigung sonstiger Lärmbelastungen)
5 Maßnahmenwirkung Vermeidung Verringerung Verlagerung Vermeidung von Lärmemissionen Regionalplanung Stadtentwicklung Förderung des Fußgängerverkehrs Förderung des Fahrradverkehrs Förderung des Öffentlichen Nahverkehrs Güterverkehrsmanagement Verringerung von Lärmemissionen Optimierung der Verkehrsleistung Parkraummanagement Verlangsamung des Kfz-Verkehrs Verstetigung des Kfz-Verkehrs lärmmindernde Fahrbahnbeläge
6 Maßnahmenwirkung Verlagerung von Lärmemissionen Bündelung von Kfz-Strömen Verlagerung von Kfz-Strömen Verlagerung von Emissionsschwerpunkten...und schließlich Verringerung von Lärmimmissionen Schallschutzwände und -wälle Schallschutzfenster absorbierende Fassadenmaterialien Stellung der Gebäude Ausrichtung der Wohnungsgrundrisse Schließung von Baulücken Fachlich möglichst breit aufstellen!
7 Maßnahmenwirkung Maßnahmenportfolio Lärmminderung Kurz- bis mittelfristige Maßnahmen Instandsetzung der Fahrbahnoberfläche, -3 bis -9 db(a) Senkung zul. Höchstgeschwindigkeit, z. B km/h: -2,4 db(a) Vergrößerung Abstand Quelle/Immissionsort, z. B. eine Fahrbahnbreite: bis -1 db(a) Reduzierung Schwerlastverkehr, z. B. von 10 % auf 1 %: -3 db(a) Verstetigung Kfz-Verkehr, -2 bis -3 db(a) Erfolg nur mit geeigneten Maßnahmenkombinationen!
8 Maßnahmenwirkung Maßnahmenportfolio Lärmminderung Langfristige Strategie Verlagerung/Bündelung von Kfz-Verkehren, -50 % = -3 db(a) Veränderung Modal Split zugunsten Umweltverbund, je nach Reduzierung der Kfz-Verkehrsmenge < -3 db(a) Nutzung von Eigenabschirmung bei Neuplanungen, > -12 db(a) aktiver Schallschutz, z. B. Schallschutzwände oder -wälle, -5 bis -15 db(a) Erfolg nur mit vorausschauender Planung!
9 Maßnahmenwirkung Blick in die Zukunft Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit -2 bis -3 db(a) (Stadtgeschwindigkeitskonzept) lärmoptimierte Asphalte als Standardbauweise für verbleibende Tempo 50-Straßen (Straßenzustandskataster) Lkw-Lenkungskonzept, E-Fahrzeuge als Teil der City-Logistik -4 bis -7 db(a) -2 bis -3 db(a) Flankierende Maßnahmen -3 bis -6 db(a) (bisher vorwiegend übliches Maßnahmenportfolio) Flächenwirksame Maßnahmen vor Einzelmaßnahmen
10 Maßnahmenwirkung Kombination von Maßnahmen Straße: bis zu -10 db(a) Stadtplanung/Architektur: bis zu -20 db(a) -10 db(a) = Reduzierung der Verkehrsmenge um 90 %!
11 Maßnahmenwirkung Maßnahmenwirkung Luft/Lärm FoPS-Vorhaben "Wirksamkeit und Effizienz kommunaler Maßnahmen zur Einhaltung der EU-Luftqualitäts- und Umgebungslärmrichtlinie" Minderung der Luftschadstoffbelastung Minderung der Lärmbelastung Tabellenausschnitt! Download:
12 Ruhige Gebiete Kategorien ruhiger Gebiete Norderstedter/ Hamburger Einteilung ruhiger Gebiete: Landschaftsraum mit besonders ruhigen Gebieten L den von <45 db(a) in der Kernfläche Landschaftsraum mit ruhigen Gebieten L den von <55 db(a) in der Kernfläche Innerstädtischer Freiraum > -6 db(a) gegenüber dem Umfeld Ruhige Achse Mindestlänge >1.000 m (= 15 Minuten Fußweg) Stadtoase definiert sich ausschließlich über qualitative Kriterien
13 Ruhige Gebiete Beispiele Norderstedt Hamburg
14 Einbindung weiterer Planungen und Konzepte Umsetzung mit abgestimmten Vorgehen Inhaltliche Abstimmung Luftreinhaltung Klimaschutz Stadtentwicklung Verkehrsentwicklungsplanung Gefahrgutnetz Unfallhäufungspunkte Verfahrensmäßige Abstimmung Stadterneuerung Straßenunterhaltung Sanierung Abwasserkanäle
15 Beispiele aus der Praxis
16 Praxisbeispiel Stadt Mönchengladbach Wenige Maßnahmen begrenzen (Ver-)Handlungsspielraum Komplexe Maßnahmen erhöhen Spielraum
17 Praxisbeispiel Stadt Bottrop Lärmminderung und Stadterneuerung Quelle: Stadt Bottrop
18 Praxisbeispiel Maßnahmen Lkw-Fahrverbote, Straßenumbau, B-Planänderungen Absiedelung und Errichtung Lärmschutz Lärmschutz durch Bebauung Grünzüge/ Begrünung und Rad-/ Fußwegsystem Geräuschbelastung nachher: flächendeckend <60 db(a) nachts Besonderheiten Intensive Bürgerbeteiligung Hohe Zufriedenheit im Wohnumfeld
19 Praxisbeispiel Stadt Schwerte, B 236 Ortseingang Ortsdurchfahrt
20 Praxisbeispiel Maßnahmenvorschläge Béthunestraße Stärkung der Wohnnutzung, Verlagerung der gewerblichen Nutzung an die Hörder Straße Einbeziehung öffentlicher Stadträume (Robert-Koch-Platz, Parkflächen) Lärmschutzbebauung (Riegelbebauung) bei straßennahen Neubauvorhaben Überprüfung Knotenpunkte auf Rückbaupotenziale Überprüfung Parkraummanagement Private Investitionen (Balkonverglasung, Akustikputz, Lärmschutzwand) Mehrwert: Stärkung der Innenstadt
21 Praxisbeispiel Köln-Chorweiler, Willi-Suth-Allee Zul. Höchstgeschwindigkeit 30 km/h "Starenkasten" zur Überwachung Rückbau Fahrbahn, Mittelinseln Lochsteine auf Betonwand offenporiger Asphalt Erfolg: -10 db(a) (gemessen!) Folge: Beschwerden über Spielplatz
22 Quelle: Möhler + Partner Lärmaktionspläne was tun gegen den Lärm? Praxisbeispiel Stadt Freiburg, Laubenweg
23 Praxisbeispiel Stadt Freiburg, Laubenweg Gebäudestellung, Wohnungsgrundrisse Viergeschossige Lärmschutzbebauung Tiefgaragenzufahrt auf Schienenseite durch Baustruktur ruhige Innenhöfe
24 Praxisbeispiel Stadt Freiburg, Laubenweg Quelle: Franz und Geyer Architekten Quelle: Möhler + Partner
25 Praxisbeispiel
26 Praxisbeispiel
27 Praxisbeispiel Unfallsteckkarten Unfälle 2006 Unfälle 2007
28 Lärmaktionspläne was tun gegen Lärm? Praxisbeispiel Umbau OD Rudersberg
29 Lärmaktionspläne was tun gegen Lärm? Praxisbeispiel Umbau OD Rudersberg
30 Fragen und Hinweise?
Lärmaktionspläne der 2. Stufe Pflicht oder Chance?
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