Ressourcenpflege. Umgang mit Belastung auf der Intensivstation. Daniela Steininger Fachkrankenpflege Intensivstation Sana Klinikum Biberach
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- Viktoria Kuntz
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1 Ressourcenpflege Umgang mit Belastung auf der Intensivstation Daniela Steininger Fachkrankenpflege Intensivstation Sana Klinikum Biberach
2 Intensivstation Biberach 10 Zimmer 14 Betten 32 Pflegekräfte 3-Schicht-Betrieb
3 Ziel der Intensivstation bzw. Indikation für die Aufnahme auf die Intensivstation Überwachung Leben retten maximale Therapie akuter Notfall akute Verschlechterung einer chronischen Erkrankung
4 Hospiz X Intensiv Hospiz im Vordergrund der Mensch und seine Wünsche Hier ist der Mensch ein Gast Intensiv im Vordergrund die Krankheit und ihre Therapie Hier ist der Mensch ein Patient Das Annehmen bringt mit sich: Ruhe Individuelle Gestaltung wenig Regeln Motto: dem Tag mehr Leben geben Der Kampf gegen den Tod bedeutet: Geräte und Überwachung Diagnostik und Therapie Visiten, Maßnahmen Regeln, Zwänge, Fremdbestimmung Wechsel, Umtrieb, Unruhe Geräusche, Alarme, Hektik, Anspannung Dem Leben mehr Tage geben. Den Tod sieht man oft als Therapieversagen bzw. Folge einer infausten Prognose
5 Was ist für mich negativ und was stresst mich? Zeitmangel, Arbeitsverdichtung Wenn ich an mehreren Stellen gleichzeitig sein soll. Leiden des Betroffenen unter Therapiezwang. Diskrepanz zwischen der Therapiezielsetzung und der Prognose Unerreichbare Zielsetzungen Aktionismus in Momenten, wo eher Ruhe und Akzeptanz herrschen sollten Wenn ich in meiner Arbeit nicht ernst genommen werde. Teamunstimmigkeiten
6 Strategie Annehmen Ich bin mir der Grenzen der Intensivtherapie bewusst. Ich akzeptiere, dass das Leben hier zu Ende geht und dass es nicht immer erst im hohen Alter passiert. Für mich ist das Sterben und Tod ein wichtiges Thema, es macht mir keine Angst. Das Sterben zu begleiten kann auch sehr schön sein, wenn man es annimmt und die vorhandenen Ressourcen nutzt.
7 Strategie Intimität des Sterbens Das Sterben ist ein wichtiger Teil im Leben jedes Einzelnen, es geschieht, egal, ob ich dabei bin oder nicht, aber wenn ich dabei sein darf, kann ich etwas dazu beitragen, dem Sterben bzw. dem Tod den Schrecken zu nehmen. Sterben ist etwas sehr intimes und nicht jeder wird dazu zugelassen/geladen, ich fühle mich geehrt in solcher einmaligen Situation der Begleiter zu sein.
8 Strategie Einmaligkeit des Sterbens Die Situation ist einmalig, die Kommunikation und das Handeln reduzieren sich auf das Wesentliche, als wichtig erweisen sich für mich Authentizität Ehrlichkeit Empathie Respekt
9 Strategie sich auf den Weg des Anderen begeben Es geht um den Weg des Sterbenden, auf den ich mich begebe, um ihn zu begleiten. Dabei habe ich keinerlei Erwartungen an die Art des Weges, auch nicht an das Ziel, da ich es nicht bestimme. Diese Strategie hilft mir nicht enttäuscht zu sein. Enttäuscht bin ich nur von mir, wenn mir das, was ich mir als Ziel gesetzt habe, nicht gelungen ist, deshalb setze ich meine Ziele sehr bedacht.
10 Strategie Polarisierung Trauer als eine notwendige und natürliche Emotion, kann als Gegenpol zur Freude erlebt werden Die extreme Grenzsituationen lehren mich Demut und Respekt. Die Anspannung ALLES MACHBARE die Erleichterung dem Sterben den natürlichen Lauf zu lassen
11 Strategie Lehre für eine positive Lebenseinstellung Ich lerne das Leben von der anderer Seite zu betrachten und zwar vom Ende aus. Es bringt in mein eigenes Leben eine innere Ruhe, Gelassenheit und auch Zuversicht und Verantwortung gegenüber meiner eigenen Person und meinen täglichen Entscheidungen. Die Frage: Wenn ich an meinem letzten Tag zurück schaue, wie wichtig wäre mir diese Entscheidung? Wenn sich manchmal Betroffene fragen: Warum gerade ich? frage ich mich: Warum nicht ich?
12 Ressourcen Ich mag meinen Beruf. Ich habe keine Angst vor menschlicher Nähe. Mein Ziel ist Kompetenz nicht Aufopferung. Ein funktionierendes freundliches harmonisches Team Ich lerne die Relativität der Dinge jedes Mal aufs Neue. Ich achte bewusst auf mich. (Ausbrennen kann nur der, der brennt)
13 Ressourcen als Spiegelung der Bewältigungsstrategien Für mich ist das Dabei sein eine sehr persönliche Chance etwas zu lernen, komprimiert in einen oft sehr kurzen Augenblick. Mein Beruf hat meine persönliche Entwicklung positiv beeinflusst, ich bin zufriedener und gelassener geworden und das ist für mich ein großer Gewinn, ich kann alltägliche Kleinigkeiten genießen und lebe bewusster.
14 Kraftquellen Positives Feedback und Anerkennung Das Leben bewusst jetzt und hier genießen Ein Teil vom Ganzen zu sein Natur (Berge) Familie, Freunde, Hobbies (Garten) Ich gönne mir Auszeiten in Form von Arbeitsfrei, Urlaub, Abschalten vom Krankenhaus und Krankheiten. Dabei gelingt es mir den Kopf wieder frei zu bekommen, und die notwendige Distanz zu wahren. Ich brauche nicht zu vergessen, ich brauche anzunehmen.
15 Vision Die Palliativsituation ist geklärt und von Patienten und dem medizinischen Personal akzeptiert. In unerwarteten oder unklaren Situationen findet eine Ethikkommission statt. Der Patient liegt im Einbettzimmer, die Regeln der Station sind gelockert und die Pflege hat Zeit ihm und seinen Angehörigen zur Seite zu stehen. Individuelle Wünsche werden nach Möglichkeiten erfüllt. Hektik und Alarmpegel bleiben außerhalb des Zimmers, die Funktion des Zimmer wandelt sich. Beispiel: unser Koffer
16 Der Tod ist ein Geschenk. Du kannst nur wählen, was du mit ihm machen möchtest. Ein Geschenk, das du annimmst, hat einen unschätzbaren Wert. Ein Geschenk, das du ablehnst, ist wertlos.
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