Qualitätsentwicklung im Situationsansatz
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- Cornelius Kaufer
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Qualitätsentwicklung im Situationsansatz Kitas machen sich auf den Weg Christa Preissing, Stefani Boldaz-Hahn Mit freundlicher Unterstützung von: In Kooperation mit:
2 Projekt QuaSi- Qualität von Anfang an Vortragstitel 2
3 Projekt Qualität von Anfang an QuaSi Qualität von Anfang an Ludwigshafen 65 Kitas Rheinland-Pfalz 2011 Ende 2012 Offensive Bildung plus Erreichtes Verstärken 2008/2009 Offensive Bildung Roll Out 16 Kitas Rheinland-Pfalz, Hessen 2012/2013 Offensive Bildung plus Roll Out Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg 2010/2011 Offensive Bildung plus Roll Out 14 Kitas Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg 3
4 Projektbausteine Teamfortbildung Multiplikatorenkurs für interne Evaluation Externe Evaluation Entwicklungs- Werkstätten Praxisbegleitung 4
5 Projektbausteine Teamfortbildung Inhalte Grundlagen im Situationsansatz Themen werden mit der Referentin abgesprochen Umfang 3 Tage 5
6 Projektbausteine Multiplikatorenkurs für Interne Evaluation Inhalte Konzept Situationsansatz (Theoretische Dimensionen, 16 Grundsätze) Verfahren und Instrumente für die interne Evaluation Initiieren und Begleiten von Prozessen der internen Evaluation Umfang 10 Tage 3x3 Tage + 1 Tag Praxisphase 6
7 Projektbausteine Externe Evaluation Erhebung 2 Tage Mehrperspektivisch Beobachtungen und Interviews Auswertung Auswertungsbericht mit Empfehlungen Auswertungsgespräch (4 Stunden) mit Träger Erzieher_innen Leitung ggfs. Eltern 7
8 Projektbausteine Entwicklungswerkstätten für Leitungen Leitungsaufgaben im Situationsansatz Fachliche Vertiefung Trägerübergreifender Austausch für pädagogische Praxis unmittelbare Arbeit mit Kindern Fachliche Vertiefung Trägerübergreifender Austausch Umfang 3 Tage 8
9 Projektbausteine Praxisbegleitung Inhalte Unterstützung beim Prozess der internen Evaluation Unterstützung bei der dauerhaften Verankerung der Qualitätsentwicklungsverfahren des Projekts Umfang Monatlicher Jour Fixe in Absprache mit den Leitungen 9
10 Konzept Situationsansatz Vortragstitel 10
11 Konzept Situationsansatz Lebensweltorientierung Bildung Partizipation Gleichheit und Differenz Einheit von Inhalt und Form Theoretischen Dimensionen als Fundament des Situationsansatzes 11
12 Konzept Situationsansatz Der Situationsansatz eine Einladung, sich mit Kindern und Eltern auf ihr dynamisches Leben einzulassen, statt Kinder und ihre Eltern für ein von anderen vorbestimmtes Leben vorzubereiten Subjektorientierung: Kinder und Eltern als selbstbestimmte und verantwortliche Gestalter ihrer Lebenswelt anerkennen Bildung und Lernen in realen Lebenssituationen eröffnen als gemeinsam gestalteter Prozess von Kindern, Eltern und Pädagog/inn/en in geteilter Verantwortung Bündnisse schließen und dabei eigene Grenzen erkennen und akzeptieren Lebensweltorientierung 12
13 Konzept Situationsansatz Bildung als Bildung des Selbst, als Persönlichkeitsbildung, als Herausbildung einer unverwechselbaren Identität Bildung als Bildung von Gemeinschaft, als Prozess des fairen und solidarischen Aushandelns in einer sozialen Gemeinschaft, die immer mehr durch Ungleichheiten gekennzeichnet ist Bildung als Verstehen und Gestalten von den jeweils zugänglichen Ausschnitten von Ereignissen und Zusammenhängen in der prinzipiell unendlich weiten Welt Bildung 13
14 Konzept Situationsansatz Direkte und praktische Beteiligung der Kinder in und an der sozialen Gemeinschaft in der Kindergruppe, in der Kita, in der Nachbarschaft Teilhabe an den ideellen, kulturellen und materiellen Werten der Gesellschaft; Zugang zu vielfältigen sozialen Räumen, in denen Ideen, Kultur und auch Verfügung über Geld mit entschieden werden können Mitbestimmung zum Zweck der Selbstbestimmung in Solidarität mit denjenigen, die weniger gute Voraussetzungen für Selbstbestimmung haben: Erkennen und Begreifen der Eingebundenheit: Ich bin nur Ich und kann nur Ich sein, weil ich Teil eines größeren Ganzen bin Partizipation 14
15 Konzept Situationsansatz Alle Kinder sind gleich in ihren Rechten auf Berücksichtigung ihrer konkreten Lebensumstände, auf best mögliche Bildung, Erziehung und Betreuung, auf Beteiligung an allen sie betreffenden Angelegenheiten und mit Blick auf das Recht, sich zu ihren sozialen Gemeinschaften zugehörig fühlen zu können und darin anerkannt zu werden. Jedes Kind ist besonders! Jedes Mädchen und jeder Junge ist einzigartig und wird gleichzeitig wahrgenommen und geprägt durch die Zugehörigkeit zu einer sozial bewerteten gesellschaftlichen Gruppe: Mädchen/Jungen, arm/reich, Kinder mit Beeinträchtigungen; Kinder deutscher/nicht-deutscher Herkunft????? Klassifizierungen und damit einhergehende Vorurteile sind einerseits notwendig und sie beschränken gleichzeitig die Wahrnehmungsfähigkeit für weniger einfältige Erscheinungen des wirklichen Lebens. Ein Bewusstsein über die eigenen Vorurteilsbildungen ist erforderlich. Gleichheit und Differenz 15
16 Konzept Situationsansatz Die Erzieherinnen, Leitungskräfte und auch die Träger sind Modelle und Vorbilder für die Bildungs- und Erziehungsprozesse der Kinder. Langweilige/gelangweilte und erschöpfte Pädagog/inn/en werden eher gelangweilte und erschöpfte Kinder produzieren. Wenn dann noch gelangweilte und erschöpfte Eltern dazu kommen, ist die Katastrophe vorprogrammiert. Leitung und Träger sind aufgefordert, ihre Erzieher/innen so zu stärken, dass Langeweile und Resignation nicht aufkommen und die beschriebenen Herausforderungen als lustvoll erlebt werden können. Feiern von Erfolgen, gepaart mit einer gemeinsamen kritisch-konstruktiven Bewertung von Entwicklungsnotwendigkeiten unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen waren und sind Ziele des Projekts Qualität von Anfang an. Einheit von Inhalt und Form 16
17 Konzept Situationsansatz Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsqualität für Kinder weiter entwickeln: Rechte der Kinder stärken, Familien unterstützen Qualitätsentwicklungsprozesse initiieren und begleiten Qualitätsentwicklung verbindlich gestalten und steuern Qualifizierung von Leitungskräften und pädagogischen Fachkräften für nachhaltige Q-Entwicklung und -sicherung Trägerübergreifende Kommunikation und Kooperation sichern Ziele des Projekts mit Bezug zur Arbeitmit den BEE 17
18 Ergebnisse der wissenschaftlichen Auswertung des Projekts QuaSi- Qualität von Anfang an Vortragstitel 18
19 Wissenschaftliche Auswertung Der Situationsansatz wird als wertvolle Unterstützung für die Arbeit mit den Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz eingeschätzt (100% Zustimmung). Die Qualitätsansprüche und Qualitätskriterien aus QuaSi sind praxisnah und verständlich formuliert (92% Zustimmung). Die interne Evaluation ist eine geeignete Methode, um sich die theoretischen Grundlagen des Situationsansatzes anzueignen (90% Zustimmung). Die interne Evaluation ist geeignet, die Selbstreflexionsbereitschaft und fähigkeit in den Teams zu erhöhen (100% Zustimmung). Die interne Evaluation hilft, die Ansprüche an die Qualität der Arbeit in der Praxis umzusetzen (95,6% Zustimmung). Interne Evaluation Ergebnisse der Befragung 19
20 Wissenschaftliche Auswertung Ext. Evaluationen standen am Beginn des Qualitätsentwicklungsprozesses 56 ausgewertete Evaluationen Mittelwertberechnung zu den einzelnen Qualitätskriterien Qualitätskriterien orientieren sich an bester Praxis Werte: 1 = trifft nicht zu, 2 = trifft weniger zu, 3 = trifft überwiegend zu, 4 = trifft voll zu Externe Evaluationen 20
21 Wissenschaftliche Auswertung 3,5 3 2,5 % 2 1,5 1 2,8 2,6 2,6 2,6 2,5 2,9 2,5 2,5 2,4 1,9 2,7 2 2,7 2,7 1,9 2,9 0, Externe Evaluationen: Mittelwerte im Überblick 21
22 Wissenschaftliche Auswertung Werte und Normen (8) und Lernende Organisation (16) Orientierung der pädagogischen Arbeit an den Lebenssituationen der Kinder (1) Altersmischung (6), Integration (10) und Erzieherin als Lehrende und Lernende (12) Externe Evaluationen: Spitzenreiter 22
23 Wissenschaftliche Auswertung Deutlich im positiven Bereich, also mit Werten über 2,5 liegen alle Grundsätze zu den Dimensionen Lebensweltorientierung (2,6 bis 2,8) und alle Grundsätze zu Bildung (2,5 bis 2,9); Die Grundsätze zu Partizipation liegen im mittleren Bereich mit genau 2,5 bei Beteiligung der Kinder und 2,4 bei Erziehungspartnerschaft mit Eltern Die Grundsätze zu Einheit von Inhalt und Form variieren von 2,9 bei Lernende Organisation, 2,6 bei Erzieherin als Lernende und 1,9 bei Planung Externe Evaluationen 23
24 Wissenschaftliche Auswertung Insgesamt ein solides Fundament für die weitere Qualitätsentwicklung Qualitätsentwicklung muss weiter gehen, denn Qualitätssicherung ist erforderlich Empfehlung: weitere Fortbildungen und weitere externe Evaluationen Entwicklungsbedarf insbesondere zum Umgang Diversität: geschlechtersensible Pädagogik und Vielfalt der Familienkulturen Fazit 24
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