Frühintervention zum Erhalt der Erwerbsfähigkeit (FEE)
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- Ina Geisler
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Frühintervention zum Erhalt der Erwerbsfähigkeit (FEE) Projekt zur Prävention von Versicherten, die besonderen physischen und psychischen beruflichen Belastungen ausgesetzt sind, insbesondere auch in KMU
2 Gesetzlicher Hintergrund Auf Initiative der Deutschen Rentenversicherung hat der Gesetzgeber mit Wirkung zum im 31 Abs. 1 Nr. 2 SGB VI das Wort stationär gestrichen: Leistungen zur Sicherung der Erwerbsfähigkeit (Präventionsleistungen) können von der Deutschen Rentenversicherung nunmehr auch in ambulanter Form erbracht werden.
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4 2009/2010 Modellprojekt innerhalb der Deutschen Rentenversicherung Deutsche Rentenversicherung Bund Deutsche Rentenversicherung Westfalen Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg BETSI BE T Si = Beschäftigungsfähigkeit = Teilhabeorientiert = Sichern
5 Rahmenbedingungen Demografie: alternde Belegschaften, höhere Beschäftigungsanteile älterer Arbeitnehmer zunehmender Fachkräftemangel geplante schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters ab 2012 zunehmende Arbeitsverdichtung, Zunahme psychosomatischer Erkrankungen
6 Ziel der Prävention aus Sicht der Deutschen Rentenversicherung Prävention von chronischen Gesundheitsstörungen: Risikofaktoren erkennen und Schutzfaktoren entwickeln und ausbauen spätere Teilhabeleistungen oder gar Erwerbsminderungsrenten vermeiden Grundprinzip: Prävention vor (anstatt) Rehabilitation; Rehabilitation vor Rente Verbesserung der Gesundheitskompetenz
7 Voraussetzungen für Präventionsleistungen in der gesetzlichen Rentenversicherung Ausübung einer besonders gesundheitsgefährdenden, die Erwerbsfähigkeit ungünstig beeinflussenden Beschäftigung einschließlich einer Beschäftigung mit besonderen psychischen Belastungen aufgrund der Tätigkeit oder eventueller weiterer negativer Konstellationen Vorliegen erster gesundheitlicher Störungen - allerdings noch ohne wesentlichen Krankheitswert
8 Vorliegen belastungsbedingter Faktoren beginnende Funktionsstörungen der Bewegungsorgane beginnende Funktionsstörungen verschiedener innerer Organe psychische Beeinträchtigungen Störungen der Atemwege, die zur Chronizität neigen Vorliegen negativer Kontextfaktoren ungesundes Ernährungsverhalten Bewegungsmangel Nikotinabusus übermäßiger Alkoholkonsum schwierige, individuelle Lebenslage Vorliegen belastender Einflussfaktoren aus dem Arbeitsumfeld Arbeitsinhalte (Art und Umfang der Tätigkeit) Arbeitsumgebung (z. B. Hitze, Strahlung, biologische Arbeitsstoffe) Arbeitsorganisation (z. B. Arbeitszeit, Arbeitsabläufe, Arbeitsdichte, erhöhte psychische Stressoren) Arbeitsmittel (z. B. Callcenter)
9 Wie läuft FEE ab? einwöchige Initialphase zwölfwöchige Trainingsphase Abschlusstag sechsmonatige Erhaltungsphase in Eigeninitiative Refresher- Tag MA fehlt in Fa. berufsbegleitend 2x Woche a 90 Minuten Stationär oder ambulant ambulante Reha- Einrichtungen in Mitteldeutschland DRV MD DRV MD DRV MD DRV MD
10 Ablauf Arbeitnehmer in Firma Betriebs-/Werksarzt oder auch Hausarzt Rekrutierung für FEE oder auch durch Umdeutung Reha-Antrag Gesundheitspark Bad Gottleuba Initialwoche MEDICA-Klinik Leipzig Amb. Reha Einrichtung ambulant berufsbegleitend Arbeitnehmer / Arbeitsplatz Amb. Reha Einrichtung, auch in MEDICA-Klinik
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13 Module in einwöchiger stationärer Phase Diagnostikblock: Risikofaktoren für Herz-/Kreislauferkrankungen, Fitnesstest, Rückenfunktionstest, Exploration beruflicher und privater Belastungssituationen Theorie: Ursachen psychosomatischer Beschwerden, Stressprävention, Trainingstheorie, Ernährung, Raucherentwöhnung, Suchtprophylaxe, Wechsel von Be- und Entlastung, Hobbys, Partnerschaft Aktivierende Maßnahmen Praxis: gruppenorientierte Bewegungsschulung, Sportangebote: Walking, Laufen, Schwimmen, Rückenschule, Gruppenevents (Wanderung, gemeinsames Kochen in Lehrküche u. a.), Entspannungsschulung/Erlernen von Entspannungstechniken
14 Wochenplan Uhrzeit Sonntag Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Labor, Ambulanz Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück ab 8.30 Uhr ärztl. Untersuchung ab Uhr parallel Rückenfunktionstest Gr Uhr Nordic- Walking in der Gruppe Rückenfunktionstest Gr Uhr Rückenschule Halle Uhr Herz-Kreislauf- Test mit Laktatmessung Uhr Körperfettanalyse Haus Grätte Lehrküche Uhr Entspannungstraining Gymnastikraum Uhr Besprechung der Laborw erte Uhr Schulung: Gesund trotz Stress Uhr Entspannungstraining Gymnastikraum Uhr Wassergymnastik Hallenbad Medizinisch kontrolliertes Ausdauertraining mit Pulskontrolle - Gehen am Berg 8.45 Uhr Wassergymnastik, Hallenbad Rückenfunktionstest Halle 2 Kneipp sche Anw endungen in Theorie und Praxis Treffpunkt Badeabteilung Abreise Mittagessen Mittagessen Mittagessen Lunchpaket Mittagessen Klettern, Einführung Nordic Walking Uhr Kraft und Bogenschießen im Koordinationstraining, Freien Halle 1 / Fitnessraum Anreise Nach dem Abendessen Uhr Begrüßung und Kennenlernen der Gruppe Kraft- und Koordinationstraining Fitnessraum Uhr Change - gesundheitliche Risiken erkennen und Lebensstil ändern Vortrag von Dr.Mustermann zu den Präventives Gesundheitstraining im Freien Zielen der Prävention Abendessen Hallenbad Hallenbad Hallenbad Hallenbad Hallenbad Medizinisch kontrolliertes Ausdauertraining mit Pulskontrolle - Gehen am Berg Abschlussbesprechu ng anschließender Ausklang der Präventionsw oche
15 Beteiligte bei FEE Betrieb/ Unternehmen Krankenkassen Betriebsarzt Ambulante Reha- Einrichtung Betriebsrat Reha-Klinik Hausarzt Betriebsarzt Arbeitnehmer
16 FEE = klassische Win-Win-Situation Vorteile für den Teilnehmer: Frühzeitige, präventiv-therapeutische Intervention Abbau gesundheitlicher Risiken Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit Nachhaltige, gesundheitsrelevante Verhaltensänderung Verbesserung der Gesundheitskompetenz
17 FEE = klassische Win-Win-Situation Vorteile für den Arbeitgeber: Erhalt bzw. Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter, auch gerade der älteren AN Anwesenheitsverbesserung (weniger AU-Zeiten, keine längere Reha) Erhalt der Qualifikation der Mitarbeiter bei älter werdender Belegschaft bei zunehmendem Fachkräftemangel damit Wettbewerbsvorteil
18 FEE = klassische Win-Win-Situation Vorteile für die Solidargemeinschaft: Vermeidung chronischer Gesundheitsstörungen (und damit krankheitsbedingter Ausfälle, Behandlungskosten u. a.) Vermeidung von Teilhabeleistungen und Erwerbsminderungsrenten Vermeidung von krankheitsbedingtem Verlust des Arbeitsplatzes mit allen Folgen
19 Zusätzliche Fakten/Informationen Wissenschaftliche Begleitung durch Herr Prof. Mau, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, im Rahmen des Stiftungslehrstuhles der DRV Mitteldeutschland Beginn des Projektes am Auftaktveranstaltung im 2. Quartal 2011 mit Frau Staatsministerin Clauß, die sich bereit erklärt hat, die Schirmherrschaft zu übernehmen
20 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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