MONIKA BOCK SCHÖNHEIT
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- Josef Schubert
- vor 6 Jahren
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Transkript
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2 MONIKA BOCK SCHÖNHEIT
3 Jedes Kunstwerk handelt von Schönheit; jedes positive Werk verkörpert und verherrlicht sie. Alle negative Kunst protestiert gegen den Mangel an Schönheit in unserem Leben. Agnes Martin Schönheit Was ist Schönheit? Nach David Hume, lebt die Schönheit der Dinge in der Seele, dessen der sie betrachtet. Die Seele eines Menschen ist dem Schönen zugeneigt. Ist es möglich Schönheit zu visualisieren? Nicht selten sieht die Fotografie als Aufgabe die Realität bis zur Perfektion konkret abzubilden. Die Künstlerin aber sucht bei diesem Thema durch das Objektiv nicht das konkrete Abbild, sondern zeigt in ihren Bildern thematisch einen freien, sensiblen Umgang von fast scheinbar gegenstandslosen Darstellungen. Der Betrachter taucht in die Kompositionen ein und gleichzeitig sucht das Auge nach der Wirklichkeit. Hier zeigt sich, dass jede abstrakte Kunst auch gleichzeitig figurativ sein kann und es ermöglicht den Betrachter im Sehen einen unbegrenzten freien Raum. Bewusst setzt die Fotografin in der Komposition auf das Spiel zwischen Realität und Abstraktion, denn seit dem Studium der Architektur in Mailand stehen Abstraktion, Komposition und Linie für Monika Bock im künstlerischen Schaffen im Vordergrund. Das Studium der Kunstgeschichte und die Auseinandersetzung mit der Malerei beeinflussten die Künstlerin in ihrem künstlerischen Ausdruck massgeblich. Denn den Fotografien folgen nicht selten abstrakte Skizzen und Zeichnungen im Atelier, um die Kompositionen der Fotografien zu studieren um immer wieder mit der Kamera neu wahrnehmen zu können. Die Ausstellung zeigt thematisch eine Dualität: das Helle und das Dunkle werden dem übergeordneten Titel Schönheit gegenübergestellt als Ausdruck gemeinsamer Dualität des Lebens, fast einer Gegenüberstellung des männlichen und weiblichen Elementes.
4 Schönheit kann dunkel sein und es ist das Dunkle, dass als Thema den Zufall aufgreift. Zufällig geworfene Bretter einer Baustelle werden dem Gewandt der Skulptur eines Heiligen gegenübergestellt. Im Mittelalter war in der Skulptur das künstlerische Drapieren eines Gewandes Ausdruck der Seele. Der Künstler versuchte im Stein den zufälligen Fall des Gewandes so natürlich wie möglich darzustellen um die Schönheit der Seele zu nobilitieren. Den Ausschnitten des Faltenwurfs stehen die achtlos gefallenen Bretter gegenüber und es ist die Gegenüberstellung, die zeigt, egal wie die Bretter fallen, der Zufall als Künstler hinterlässt immer eine schöne Komposition, eine Komposition, die sich im Rhythmus des Faltenwurfs wiederfindet. Das Helle antwortet hier mit einer besonderen Sensibilität und Leichtigkeit. Weggeworfene Bauplanen zeigen hier einen Faltenwurf der besonderen Art, die jeweils im Paar einerseits Gleichklang und Spannung erzeugen. Das Auge der Künstlerin reizte das Spiel mit dem Wind und dem Sonnenlicht. Assoziationen von Wasser und dem Ursprung des Lebens werden freigesetzt. So zeigen die gesamten Bildfolgen als duale Kompositionen gemeinsam die Dualität des Lebens, die in Kompositionen, Strukturen und Linien erfahrbar gemacht werden und den Betrachter zwischen Realität und Abstraktion in der Polarität der Darstellung bei längerer Betrachtung jedes einzelnen Bildes in den unbegrenzten geistigen Raum der Schönheit entführen. Monika Bock, Jahrgang 1964, studierte nach ihrer Ausbildung als Bühnenbildnerin an grossen deutschen Theatern, Architektur in Mailand und Kunstgeschichte in Aachen. Insgesamt fünfzehn Jahre konzipierte und gestaltete sie Ausstellungen mit kulturhistorischen Themen und war vier Jahre Kuratorin in der Schweiz. Seit 2014 widmet sich die Künstlerin der Fotografie und der freien Kunst. Heute leitet sie als Managerin das Archiv der Leica Camera AG. Monika Bock lebt und arbeitet als Künstlerin in Braunfels.
5 Monika Bock Schönheit
6 Jedes Kunstwerk handelt von Schönheit; jedes positive Werk verkörpert und verherrlicht sie. Alle negative Kunst protestiert gegen den Mangel an Schönheit in unserem Leben. Agnes Martin
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17 Etwas schön finden, heisst vor allem: es finden. Robert Musil Fotografiert mit Leica D-Lux 6 Wetzlar im März 2017 Monika Bock
18 Monika Bock Resonanz und Zufall
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31 Die Aufnahmen des Faltenwurfs des Heiligen St. Peter entstanden Heiligabend nach der Christmette im Regensburger Dom Weihnachten 2015, bei Weihrauch und Orgelmusik. Die Bretterfotografien waren als Studie zum Thema Zufall vorhergegangen. Fotografiert mit Leica D-Lux 6 Regensburg im Dezember 2015 Monika Bock
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