Detlef Krell TIPPS Der bezaubernde Aufstieg: Die härtesten Brocken: eld Mit dem Erzkahn in den Berg: Liebenswert und schräg:

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1 Detlef Krell Handbuch für individuelles Entdecken TIPPS REISE KNOW-HOWVerlag Peter Rump Bielefeld Der bezaubernde Aufstieg: Mit Heine und Ilse zum Brockengipfel 32 Die härtesten Brocken: Klippen im Hochharz 35 Mit dem Erzkahn in den Berg: Historische Silbergrube in Lautenthal 86 Liebenswert und schräg: Brusttuch und Butterhanne in Goslar 113 Atemberaubender Canyon: Die sagenhafte Rosstrappe 145 Fachwerk in Vollendung: Zum Finkenherd in Quedlinburg 212 Wo Luther laufen lernte: Beim Reformator in Mansfeld und Eisleben 232, 236 Das modernste Museum: Beim Weißen Konzern in Walkenried 270 Der komplette Reiseführer für individuelles Reisen und Entdecken des deutschen Mittelgebirges

2 Stadtplan S. 20 RUND UM DEN BROCKEN Vom niedersächsischen Kurort Bad Harzburg ist es der Teufelsstieg, vom gemütlichen Ilsenburg in Sachsen- Anhalt der Heinrich-Heine-Wanderweg. Über jeweils rund 900 Höhenmeter führen sie Wanderer auf den Brocken, den höchsten Gipfel Norddeutschlands. Wanderwege im Hochharz haben den Brocken stets im Blick. Granitklippen bieten beeindruckende Anblicke und Aussichten. Ahrensklint und Brockenbett, Hohnekamm und Ottofelsen, Trudenstein und Taubenklippe sind einige der Wander- und Ausflugsziele von Drei Annen Hohne, Ilsenburg oder Schierke. Braunlage und Schierke locken als Wintersportzentren ins Gebirge. Auf dem Brocken um Hexenaltar und Teufelskanzel bittet die Unterwelt zum Tanz und die Natur zur Andacht. P Auf den Spuren des Dichters: der Heinrich-Heine-Wanderweg zum Brocken 32 P Auf schmaler Spur: eine Fahrt mit der Brockenbahn von Drei Annen Hohne 35 P Klippenwanderung ins Eckertal 45 Diese Tipps erkennt man an der gelben Hinterlegung. NICHT VERPASSEN! Rund um den Brocken, Bad Harzburg Bad Harzburg In dem beschaulichen Kurort ( Einwohner) am nordwestlichen Harzrand ist gut Bummeln und Erholen. Schattige Ladenstraßen, der Kurpark und die Kabinenseilbahn zum Großen Burgberg (483 m) liegen nahe beieinander. Mehrere angenehme Wanderwege beginnen direkt in der Stadt. Im Süden grenzt Bad Harzburg mit dem Tal der Radau direkt an den Nationalpark, bis zum Brocken sind es 13 km. Stadtgeschichte Die Geschichte Bad Harzburgs geht auf die Gründung eines Stifts im Jahr 916 zurück; legendär ist der Bau einer Kapelle bereits um das Jahr 780. In der Zeit zwischen 1066 und 1068 entstand unter Heinrich IV. die Harzburg, von der noch Ruinen der Grundmauern erhalten sind. Die Burg diente zur Sicherung der nahegelegenen Kaiserpfalz Goslar. Nach wechselvoller Geschichte verkam die stolze Kaiserburg im 15. Jh. zum Raubritternest. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden die Ruinen der verfallenden Anlage weitgehend abgerissen. Mitte des 19. Jh. hatte die am Fuße des Burgberges herangewachsene Neustadt bereits einen Namen als Kur- und Badeort erhielt die Gemeinde den Namen Bad Harzburg. Nach ihrem einzigen Tagungsort benannt wurde die Harzburger Front, ein Bündnis von antidemokratischen Formationen in der Weimarer Republik, das am 11. Oktober 1931 aus ganz 19 Rund um den Brocken 1

3 Bad Harzburg 20 Bad Harzburg Hopfengarten Bäckerstraße Breite Straße An der Rennbahn Bleiche Badestraße Am m REISE KNOW-HOW 2015 k Kloster Wöltingerode, Vienenburg Harz_28 Silberbornstraße Am Schlosspark A m Wildpark Grubenweg An Der Kirche Zauberberg Bergstraße Sttraße Radau Bahnhof b Zentrale Bushaltestelle Bismarckstraße Geißmarstraße Herzog Julius-Str. Museum Rathaus in der Remise om Herzog-Wilhelm-Straße 3 Forstwiese Straße 4 Ilsenburger-Str. Schreiberhauer Straße Sachsenbergsraße 1 2 Am Breitenberg Goslarsche Straße Amsbergstraße Am St adtpark Bummelallee Schmiedestr. Rudolf-Huch-Straße Reischauerstraße Lutherstraße Trink- und i Wandelhalle Badepark 5 o Alter Kaiserweg Burgstra ß e Obere Krodostr. Dommesstraße ± Übernachtung 1 Naturfreundehaus Bündheim 3 Hotel Haus Bismarck 4 Hotel Braunschweiger Hof Kurhausstraße Riefenbach Papenbergstraße Am Schwimmbad Radau i Besinnungs- Stadtpark Kurpark Haus der Natur s Einstieg in diewanderwege Sole-Thermeo o Talstation der Burgbergseilbahn Str. Nordhäuser Ruine Kaiserburg Dr.-Heinrich-Jasper- Herzog-Julius- Friederikenstr.Nordmann- weg 6 ü Bergstation o der Burgbergseilbahn Kaltetalbach 7 8 ± Essen und Trinken 2 Waldgaststätte Kästehaus 4 Braunschweiger Hof 5 Palmencafé 6 Imbiss 7 Molkenhaus 81Waldgaststätte Rabenklippen 9 Waldgaststätte Radau-Wasserfall 9 s Radau- Wasserfall

4 Übersichtskarte S. 18 Bad Harzburg 21 Deutschland in dem Harzstädtchen zusammenkam. Unmittelbare Ziele waren der Sturz des Kabinetts Brüning und eine Neuwahl des Reichstages. In der Zeit der deutschen Teilung lag Bad Harzburg direkt am Eisernen Vorhang. Mehr als DDR-Bürger überquerten nach dem Mauerfall am 12. November 1989 die Grenze zu einem Besuch des Westens in Gestalt des Harzkurortes. Bad Harzburg gilt als eines der attraktivsten Heilbäder Niedersachsens. Reizvoll sind die Wanderwege im Westharz und bis zum Brocken, die von Bad Harzburg aus möglich sind. r In der Trink-und Wandelhalle kann man zwei der sieben Bad Harzburger Quellwässer kosten Sehenswertes Zwischen der Seilbahnstation am Kurpark (Parkplatz Nordhäuser Straße) und dem Bahnhof liegt die sympathische Bummelallee (Herzog-Wilhelm-Straße), die Fußgängern vorbehaltene Flanier- und Einkaufsmeile des Badeortes. Hier findet man unter Kastanien prächtige Villen, kleine Läden und schattige Cafégärten. Bänke und Liegewiesen am Bachufer laden im Kurpark zur Erholung ein. Im Haus der Natur, das von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald betreut wird, gibt es das deutschlandweit größte Ameisen-Formicarium, also ein speziell für die kleinen Krabbler eingerichtetes Terrarium, wo man die Tiere aus nächster Nähe in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten kann. Rund um den Brocken 002h dk

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6 Übersichtskarte S. 18, Stadtplan S. 20 Bad Harzburg 23 ± Haus der Natur, Nordhäuser Straße 2b, Tel. (05322) , Di So Uhr, 3/1. Ausstellung über Naturschutz und -nutzung, Tourismus, der Luchs im Harz. Die Trink- und Wandelhalle im Badepark, ein Wahrzeichen des Kurbades, wurde 1898 im damaligen Solebad Juliushall eröffnet. Hier werden zwei der insgesamt sieben Harzburger Quellwässer am Trinkbrunnen ausgegeben. An Sonnabenden um 10 Uhr beginnen an der Halle die Stadtführungen. Mit der Kabinenseilbahn, deren Talstation am Kurpark liegt, gelangen die Fahrgäste in drei Minuten auf den Burgberg. Dort sind die Rudimente der mittelalterlichen Kaiserburg und die Aussicht über die Kurstadt im Harzvorland sehenswert. Wer als Wanderer lieber am Boden bleibt, nimmt den Aufstieg über den Herzogweg (2 km). Paare, die sich zwischen Himmel und Erde trauen lassen möchten, können das in einer zum Standesamt erklärten Gondel erleben. Mit dem Standesbeamten und den Trauzeugen in kleinster Runde, die Gäste warten auf dem Gipfel. ± Burgberg-Seilbahn, Tel. (05322) 75370, April bis Okt. tgl Uhr, Nov. bis März Uhr, Berg- und Talfahrt 3/1,50. An der Bundesstraße B 4 Richtung Torfhaus, von der Talstation der Seilbahn 2,5 km, rauscht der Radau-Wasserfall. Man könnte hier sagen: die Radau macht Radau. Ihr Wasser wird einem 1859 zur j Ein Bach macht Krach: der Radau-Wasserfall Belebung des Fremdenverkehrs angelegten Wasserfall zugeführt und nach dem Absturz wieder dem Fluss zurückgegeben. Das sieht wohlgefällig aus, besonders im Winter, wenn das Wasser keinen Radau mehr macht, sondern formvollendet gefroren ist. Wanderungen von Bad Harzburg Mit dem Teufel zum Brocken Rund um den Brocken Vom Kurpark sowie vom Burgberg aus führen mehrere Wanderwege in den Nationalpark. Einer der attraktivsten, aber besonders strapaziösen ist wiederum der auf den Brocken, ein Teufelchen sein Markenzeichen. Der Teufelsstieg beginnt im Kurpark (290 m) am Märchenwald und überwindet auf 13 km 950 Höhenmeter. Erste Station nach dem steilen Einstieg über die Ettersklippen ins Gebirge ist die Nationalpark-Waldgaststätte Molkenhaus (520 m). Dieses traditionsreiche Ausflugslokal ist übrigens auch vom Burgberg aus zu erreichen, ohne nennenswerten Anstieg (4,5 km). Vielleicht steht gerade ein Hirsch am Trog die Wildfütterung im Molkenhaus begeistert seit Generationen die Gäste. Nun geht s ein Stück bergab ins Eckertal und entlang des Baches durch den Wald bis zum Eckerstausee (545 m). Vom See wandert das Teufelchen zur Scharfensteinklippe (698 m), legt dort in der Rangerstation noch eine Rast mit herrlicher Aussicht ein, um dann stracks geradeaus die letzten 443 Höhenmeter zu absolvieren (ausführlicher Ilsenburg, Heinrich-Heine-Wanderweg ). 1