Vorlesung Einführung in die Schulpädagogik WS 2010/11 Schwerpunkt 6: Schulentwicklung
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- Hildegard Annegret Heinrich
- vor 8 Jahren
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1 Vorlesung Einführung in die Schulpädagogik WS 2010/11 Schwerpunkt 6: Schulentwicklung Brainstorming: Was ist eine gute Schule? Was ermöglicht Entwicklungsprozesse? Elemente erfolgreicher Schulen Film: Interview Schulleiter Ziele und Voraussetzungen von Entwicklungsprozessen Organisationsentwicklung an Schulen: Motive und Ebenen
2 Was ist eine gute Schule? Was gehört für Sie zu den Kennzeichen einer guten Schule? Und zwar: aus der Sicht der Schüler? aus der Sicht der Eltern? aus der Sicht der Lehrer?
3 Schulqualität: Elemente erfolgreicher Schulen Das wichtigste Ergebnis: In keinem Fall konnten die unterschiedlichen Ergebnisse der Schulen auf differierende Eingangsvoraussetzungen der Schüler zurückgeführt werden. (...) Kurz: unter den gegebenen Bedingungen eines in mehrfacher Hinsicht unterprivilegierten Einzugsgebiets erreichten manche Schulen mehr als andere. M. Rutter u.s. (1979), Fünfzehntausend Stunden. Schulen und ihre Wirkung auf Kinder. Weinheim 1980, S. 122/123
4 Gute Schulen: Lehrerkollegium (Rutter 1979) Diskussion von pädagogischen Zielen und Erwartungen Transparenz und Berechenbarkeit bzgl. Verhaltensstandards für Schüler Optimistische Erwartungen an Schüler Schlechte Schülerleistungen als Auftrag an die Schule Konsens bzgl. Didaktisch-methodischen Fragen Hoher Leistungsanspruch Kontinuierliche Gespräche mit Schülern und Eltern
5 Gute Schulen: Schulleitung (Rutter 1979) Unterstützung des Kollegiums bei neuen Ideen Bereitstellung fest verankerter Möglichkeiten zu Kooperation und Mitwirkung in der Planung von Entwicklungsschritten Einbezug der Schüler und Eltern in Entwicklungsprojekte
6 Gute Schulen: Schüler (Rutter 1979) Beteiligung bei der Gestaltung Übernahme von Verantwortung (z.b. Klassenräume, Arbeitsmaterialien) Vermittlung von Erfahrungen der Selbstwirksamkeit Identifikation mit der Schule
7 Fazit: Schulen, die sich weiter entwickeln, entwickeln sich auch auseinander ( Schulindividualität ) Gleichheit durch Reglementierung bedeutet eher Angleichung in negativer Hinsicht (keine Gestaltungsmöglichkeiten) Aber: Garantie gleichwertiger Bildungsangebote im Grundgesetz Teilautonomie von Schulen als Ausweg: begrenzte Gestaltungs-Freiräume
8 Interview: Schulleiter Martin-Luther-Schule Herten (Haupt- und Realschule) Welche Ziele verfolgt die Schule mit dem beschriebenen Entwicklungsprozess? Welche Vorarbeiten und Absprachen müssen im Kollegium stattgefunden haben, damit diese Entwicklung möglich wird? Was davon lässt sich auf Entwicklungsprozesse von Gymnasien übertragen, was nicht?
9 Ausgangspunkte für Schulentwicklung Unzufriedenheit mit Arbeitsbedingungen Schwierigkeiten mit Schülern Wettbewerb um Anmeldungszahlen von Schülern Entwicklungsförderliches Umfeld (Eltern, Vereine, Betriebe, andere Schulen) Unterstützung von Reformimpulsen durch die Schulleitung Anreize
10 Ebenen der Organisationsentwicklung an Schulen Unterrichtsentwicklung: Fächerspezifisches Schulcurriculum Neue Formen der Leistungsbeurteilung Lehrmittel für Binnendifferenzierung Personalentwicklung: Kollegiale Beratung gemeinsame Problembearbeitung Bildung von Netzwerken Neue Konzepte der Lehrerfortbildung Schulentwicklung: Einrichtung fächerübergreifender Arbeitsgruppen Schulprofil u. Arbeit am pädagogischen Selbstverständnis Umgestaltung von Konferenzen, Gremienarbeit etc.
11 Teamentwicklung z.b. über Arbeit am pädagogischen Selbstverständnis: Welche Vorstellungen von guter Schule haben wir individuell, welche gemeinsam? Welches sind unsere gemeinsamen Ziele und Anliegen? Welche Themen, Fragen, Prozesse müssen wir im Team bearbeiten? Welche können wir der einzelnen Lehrkraft überlassen? (W.Schley)
12 Literatur: Altrichter, H./Schey, W./Schratz, M. (Hg) (1998), Handbuch zur Schulentwicklung. Wien Blömeke, Sigrid (2007), Gestaltung von Schule: Eine Einführung in Schultheorie und Schulentwicklung. Bad Heilbrunn Fend, Helmut (2007), Schule gestalten. Systemsteuerung, Schulentwicklung und Unterrichtsqualität. Wiesbaden Rahm, Sibylle (2005), Einführung in die Theorie der Schulentwicklung. Weinheim
13 Ziele der Schulentwicklung 1. Unterrichtsentwicklung 2. Organisationsentwicklung 3. Personalentwicklung
14 Ziele der Schulentwicklung Größere Gestaltungsautonomie der Einzelschulen: - Unterricht - Organisation - Personal
15 1. Unterrichtsentwicklung Weiterentwicklung schulischer Lern- und Unterrichtskultur Erweiterte Methodenkompetenz: - selbstgesteuertes Lernen - kollaboratives Lernen Kooperation der Lehrenden (päd. Teams) Flexibler Umgang mit Konflikten Schulprofil, -programm, Leitbild Evaluation
16 2. Schulorganisation Flexibilisierung und Autonomisierung der Schulorganisation - Arbeits- / Projektgruppen mit Steuerungsgruppe - Flexibilisierung der Stundentafel (Kontingentstundentafel) - Rhythmisierung - finanzielle Verantwortlichkeit der Schulen
17 3. Personalentwicklung Übernahme von Verantwortung für die eigene Schule durch die Lehrkräfte - Mitwirkung der Schulleitung bei der Auswahl der Lehrkräfte - Jahres- / Zielvereinbarungsgespräche - schulinterne und externe Fortbildung - Externe Beratung (Prozessbegleitung / Supervision)
18 Literatur Burkhard, Ch. u.a., Schulentwicklung international - eine Bilanz. In: Pädagogik 11/2002. Klippert, H., Pädagogische Schulentwicklung, Weinheim: Oelkers, J., Wie man Schule entwickelt. Eine bildungspolitische Analyse nach PISA. Weinheim u.a.: Rolff, H. G. u.a., Manual Schulentwicklung. Handlungskonzept zur pädagogischen Schulentwicklungsberatung, Weinheim u.a.: 1999.
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