Gesünder Arbeiten im Kleinbetrieb als Thema der Betriebsberatung im Handwerk Möglichkeiten und Grenzen
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- Ralf Sommer
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1 Gesünder Arbeiten im Kleinbetrieb als Thema der Betriebsberatung im Handwerk Möglichkeiten und Grenzen Partner: Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) Abt. Gewerbeförderung
2 Potenzialabschätzung Experteninterviews Berater/innen, Projektmanager/innen in der Handwerksorganisation Internetrecherchen ca. 50% aller HWK-Webauftritte: Organisation, Themen, Leistungen etc. Online-Befragung von Betriebsberater/innen Vollerhebung aus dem ZdH-Register (875) Beteiligung: Handwerkskammern 69 Innungen/ Innungsfachverbände 29 Gesamt 98 (~ 11%) Detaillierte Ergebnisse auf => Schwerpunkt der nachfolgenden Potenzial-Beschreibung
3 Wichtigste Ergebnisse (1) Problemschwerpunkte für gesunde Arbeit in kleinen HW-Unternehmen Antwortprofil lässt auf ein modernes (ganzheitliches, systemisches) Verständnis von Prävention bei vielen Teilnehmenden schließen (=> Folie 5) Die deutliche Mehrheit kann sich künftig eine thematische Erweiterung ihres Themenprofils vorstellen oder berücksichtigt diese Aspekte bereits heute. Im Vordergrund: Weitergabe schriftlicher Informationen sowie Hinweise auf externe Fachberatung (=> Folien 6 und 7) Persönliches Gesundheitsmanagement der Inhaber/innen gehört für viele Befragte ebenfalls auf die Agenda der Prävention; Zu einigen (weniger persönlich-individuellen) Problembereichen wird auch die Thematisierung in eigenen Beratungsprozessen für möglich gehalten (=> Folie 8)
4 Wichtigste Ergebnisse (2) Schwierige Rahmenbedingungen für die Themenintegration: hohe Vertrauens- und Kompetenzanforderungen; auf betrieblicher Ebene: mangelnde Sensibilität der Klienten, oft krisenhaftes Unternehmensumfeld; seltener: Zweifel an Zuständigkeit oder fachlichen Grundvoraussetzungen. (=> Folie 9) Wirksame Unterstützung durch: pragmatisches Beratungskonzept, persönliche Weiterbildung, effizienten Zugriff auf vorhandene Handlungshilfen und Informationen; Mehrheit wünscht sich einen intensiveren (u.a. intersektoralen) Erfahrungsaustausch zu diesem Thema. (=> Folie 10) In der Betriebsberatung des Handwerks gibt es beachtliches strukturelles und personelles Potenzial für eine stärkere Einbettung von Präventionsaspekten. Zumindest eine Teilgruppe der Handwerksberater/innen (Technik wie Betriebswirtschaft) zeigt eine hohe Sensibilität und Handlungsbereitschaft für die Unterstützung eines pragmatisch-integrativen Gesundheitsmanagements in Kleinunternehmen.
5 Handlungsbedarf im kleinbetrieblichen Gesundheitsmanagement ( hoch oder sehr hoch ) 0% 20% 40% 60% 80% 100% Mitarbeiter orientierter Führungsstil 74% Gestaltung von Arbeitsplatz und Arbeitsumwelt Alternsgerechte Organisations- und Personalentwicklung 50% 48% Arbeitssicherheit und Unfallverhütung 44% Gestaltung von Arbeitsaufgaben und Zusammenarbeit 43% Bewältigung von Stress 41% Familiengerechte Arbeitszeitgestaltung, Work-Life-Balance 38% Gesunder Lebensstil der Mitarbeiter/innen 27% Gesundheitsschutz besonderer Personengruppen 16% Folie 5
6 Beratungsbeitrag zum Thema Arbeit und Gesundheit? 0% 20% 40% 60% 80% 100% Mitarbeiter orientierter Führungsstil 11% 89% => Folie 7 Gestaltung von Arbeitsaufgaben und Zusammenarbeit 19% 81% Bewältigung von Stress 22% 78% Gestaltung von Arbeitsplatz und Arbeitsumwelt 24% 76% Arbeitssicherheit und Unfallverhütung 24% 76% Alternsgerechte Organisations- und Personalentwicklung 30% 70% Gesundheitsschutz besonderer Personengruppen 35% 65% Familiengerechte Arbeitszeitgestaltung, Work- Life-Balance 40% 60% Gesunder Lebensstil der Mitarbeiter/innen 42% 58% Kein Beratungsbeitrag Beratungsbeitrag realisiert oder möglich Folie 6
7 Beratungsbeitrag zum Thema Mitarbeiter orientierter Führungsstil? (N = 87) 0% 20% 40% 60% 80% 100% Erste Hinweise auf Probleme/ Handlungsbedarf geben 45% 44% Hinweise auf externe Beratungsangebote geben 26% 49% schriftliche Informationen/ Hilfsmittel aushändigen 13% 59% konkrete Problemlösungen vorschlagen 24% 46% Thema in eigene Bildungs- und Vortragstätigkeit einbauen 12% 45% Thema in Fachgremien/ Erfahrungsaustausch einbringen 12% 38% Mache ich bereits Könnte ich machen Folie 7
8 Persönliches Gesundheitsmanagement der Unternehmensleitungen Welche Aspekte verdienen mehr Aufmerksamkeit? Was könnte ich ansprechen? Selbstorganisation, Zeitmanagement 71% 94% Selbstentlastung der Inhaber/innen (Delegation etc.) 80% 88% Work-Life-Balance 42% 80% Bewältigung beruflicher Überforderung/ Krisen 44% 71% Arbeitssicherheit und Ergonomie am persönlichen Arbeitsplatz 58% 56% Gesunder Lebensstil (Ernährung, Bewegung etc.) 28% 56% verdient mehr Aufmerksamkeit könnte ich ansprechen Folie 8
9 Besondere Erschwernisse für eigene Beratungsbeiträge zum Thema großes Vertrauen der Klienten/ hohe Kompetenz der Berater erforderlich Beratung zu persönlichem Gesundheitsmanagement nicht besonders gefragt wirtschaftliche Situation des Unternehmens oft zu kritisch für zus. Themen Beratung zum betrieblichen Gesundheitsmanagement nicht besonders gefragt Zunächst sind andere Institutionen (BG, GKV) zuständig Thema "Gesundheitsmanagement" ist fachlich kaum zu bewältigen 69% 67% 67% 62% 55% 52% Ich habe keine Zeit für die Übernahme weiterer Inhalte 42% Folie 9
10 Was würde eigene Beratungsbeiträge zum Thema erleichtern? ( hilfreiche oder sehr hilfreiche Faktoren; N = 98) 0% 20% 40% 60% 80% 100% geeignete Beratungskonzepte und - instrumente (Checklisten usw.) persönliche Weiterbildung zu "Arbeit und Gesundheit" besserer Zugriff auf Fachinformationen zu "Arbeit und Gesundheit" bessere Kooperation mit externen Fachleuten und Einrichtungen mehr Zeit bzw. Personal für die Mitgliederbetreuung intensiverer Erfahrungsaustausch mit KollegInnen in anderen K & V 88% 84% 81% 79% 75% 75% intensiverer Erfahrungsaustausch in der eigenen Organisation 64% Folie 10
11 Nächste Schritte (in Absprache mit dem ZdH) Entwurf eines praxistauglichen Beratungskonzeptes (= PräTrans) pragmatisch-integrativ: Andocken an nachgefragten betrieblichen Themen kein missionarischer Habitus: Prävention ohne Gesundheitsrhetorik ohne vertiefte Präventions-Expertise umsetzbar kooperativ vernetzt (Fachanbieter) gut instrumentiert (Wissensmanagement, Weiterbildung) Durchführung einer Konzeptwerkstatt # mehrtägige Veranstaltung im offiziellen WB-Programm des DHKT (Anf. 2009) # Kooperation mit Dt. Handwerksinstitut (ITB) und BMBF-Projekt NOAH # Präsentation, Diskussion, Optimierung des Konzeptentwurfes # danach: praktische Erprobung und Evaluation
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