Wie baue ich einen Nistkasten Welcher für wen der Richtige ist

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1 Wie baue ich einen Nistkasten Welcher für wen der Richtige ist Höhlenbrüter für Meisen Starenkasten Höhlenbrüter für Meisen und Sperlinge Halbhöhlenbrüter für Rotschwänzchen Nischen- oder Halbhöhlenbrüter für Rotschwänzchen, Trauerschnäpper und Sperlinge Hummelnistkasten

2 Möchten Sie einen Nistkasten bauen, dann benötigen Sie: Material: - 20 mm starke unbehandelte Nadelholzbretter Die Innenseiten sollen sägerau sein, damit die Jungvögel beim Verlassen des Nestes halt finden. - Holzleim, Spax 4,5 x 50 oder 4,5 x 45, Schraubzwingen, Dachpappe oder Blech - Lochbohrer, 3 mm Bohrer (zum Vorbohren) Bohrmaschine, Akku-Schrauber - Säge zum Schneiden (auf winkelgenauem Zuschnitt achten) Zeitaufwand: - ca. 4 Stunden pro Kasten Einflugloch / Ausflugloch: Die Durchmesser der einzelnen Löcher variieren je nach Vogelart bzw. Insekt. - Blaumeise 27 mm - Kohlmeise 32 mm - Star 45 mm - Hummel 2,5 mm Bitte beachten: - Neue Kästen sollen schon im März aufgehängt werden mit leichter Neigung nach vorne - Das Einflugloch soll nach Ost, Südost zeigen. - Den Nistkasten nicht in die pralle Sonne hängen - Den Nistkasten innen auf keinen Fall streichen, außen mit Leinöl oder Firnis - Der Einsatz von Insektengiften vor allem während der Brut- und Aufzucht gefährdet die Brut - Im Herbst das alte Nest entfernen und das Kasteninnere desinfizieren, damit die Flöhe und Milben vernichtet werden. (Am einfachsten den Nistkasten mit einem Blatt Zeitungspapier oder einer Lötlampe ausbrennen; - Achtung Brandgefahr) - Im Frühjahr Vogelkästen nochmals kontrollieren und reinigen - Kasten an einer Dachlatte 2,5 3m befestigen und mit einem Elektrokabel am Baum oder Ast befestigen. - Nistkästen auch über den Winter hängen lassen, sie dienen den Vögeln als Nachtquartier

3 A uswa hl un d A u fh- angung von IS os en ur le verse h' le d enen v o~ e orten Vogelart Höhe über Boden Himmelsrichtung Nisthilfe Bevorzugter Nistplatz I Meisen und Trauerschnäpper 2-5m Ost - Südost Normkasten Gärten, Parks Garten- und Hausrotschwanz 2 m Hausgiebelhöhe Ost - Südost Halbhöhlenbrutkasten Ansiedlungen, Schuppen, Holzbrettchen Dachsparren Gartenbaumläufer 4 m- mindestens Ost - Südost Normkasten mit Einschlupf Rücken, Gärten, Parks, Mauerlöcher Holzstoß Grauschnäpper Boden nähe spielt keine Rolle Halbhöhle, Schuppen, Holzstoß Gärten, Parks, lichte Wälder. Bachstelze Bodennähe spielt keine Rolle Halbhöhle, Schuppen, Holzstoß Gärten, Parks, lichte Wälder i Mehlschwalbe - Kolonievogel über 3 m bevorzugt Normhöhlen, Kunstnest Gebäude Nord - Nordost Rauchschwalbe -Kolonievogel ab 2 m egal Holzbrettchen, Kunstnest Dielen, Ställe, Tordurch- Fahrten Star ab 2,5 m Ost - Südost Normkasten Gärten, Feldgehölze,Wald Zaunkönig ab 2 m Ost - Südost Kunstnest in Kugelform Gärten,Parks,dichte Sträucher Mauersegler - Kolonievogel mind m egal Spezial kasten (mehrere) unter Dachüberständen Schleiereule mindestens 5 m egal Spezialnisthi Ifen Stadt- und Dorfrand,Kirchtürme, Gebäude:Außen- und Innenwand mit direktem Einschlupf oder innen an dunkler Stelle im Dachgebälk - keine Katzen oder Marder Steinkauz ab 3 m aufwärts nicht zur Haupt- Spezialniströhre; mardersicher Dauergrünland,Streuobstbestände windrichtung Waldränder,Baumhäh len,a Ileen Turmfalke mind. 4-5 m wie Meise, aber Nistkasten Felsvorsprung, alte Krähennicht so wichtig nester, Baumloch,Kirchtürme - Die Nisthilfen nie der prallen Sonne aussetzen. Meisen brauchen große Flächen mit Baum- und Strauchbewuchs zur Brut Aufzucht. Auch in einem großen Garten ab m 3 nie mehr als 2 Meisennistkästen und das mit großem Abstand auf Hängen, sonst gibt es Revierkämpfe (ein Blau- und ein Kohlmeisenkasten) i i

4 Allgemeine Hinweise zum Vogel- und sonstigen Tierschutz Unsere Tierwelt findet immer weniger geeignete Nistplätze vor. Hier kann der Vogelfreund wertvolle Hilfe leisten, wenn er im Garten Nistmöglichkeiten anbietet. Die Vögel waren, bevor es die Schädlingsbekämpfungsmittel gab, die wirksamsten Helfer im Garten und sollten es auch wieder werden. Aber sie haben viele Feinde. Krähen, Elster, Eichelhäher, Buntspechte, Katzen und Marder lassen kaum noch eine Vogelbrut im Freien aufkommen. Wichtig )0> Die verschiedenen Vogelarten brauchen unterschiedliche Formen und Größen von Nistkästen. )0> Die Kästen können selbst gebaut oder im Handel erworben werden. Auf einfache Öffnungs- und Reinigungsmöglichkeiten ist zu achten. )0> Die Kästen sollen unbedingt im Herbst gereinigt und desinfiziert - ohne Chemie - werden. Im Nest befinden sich oft Flöhe und Milben. Deshalb ist das Nest in eine Tüte zu packen und über den Hausmüll zu entsorgen. )0> Das Kasteninnere sollte sägerauh oder aufgerauht sein, damit die Jungvögel einen Halt zum Ausschlupf finden. )0> Die Brettstärke sollte bei mm liegen. )0> Die Vögel kästen an einen 2,5 m - 3,5 m langen Stange oder Latte befestigen, in einem Baum stellen und mit einem Kabel am StammlAst befestigen; dies erleichtert die Abnahme und Reinigung..)0> Das Flugloch sollte nach Südosten zeigen und Morgensonne bekommen. )0> Einen Vogelkasten nie in die pralle Sonne stellen - Treibhaustemperaturen )0> Nisthilfen für Rotschwänzchen - kleine rauhe Brettchen oder Halbhöhlenbrutkasten zwischen Dachvorsprüngen und Dachsparren anbringen. )0> Den Mehl- und Rauchschwalben Nisthilfen anbieten; sie finden immer weniger Platz oder Nistbaummaterial.

5 ~ Reiserhaufen und Steinmauern verschaffen den Bodenbrütern Nistmöglichkeiten. Sie sollten nach Möglichkeit mit Maschendraht abgesichert sein, damit kein Raubzeug an das Nest heran kann. ~ Vogelkästen nie innen streichen, außen evtl. mit Leinöl-/Firnisgemisch behandeln. ~ Ein Vogelkasten muß wackelfest angebracht sein. ~ Meisen und auch andere Kleinvögel brüten ein- bis zweimal im Jahr. ~ Im Garten sollten Nistkästen für Meisen einen Abstand von mindestens 20 m haben, sonst gibt es Revierkämpfe. ~ Auch Vogelkästen werden oft über Nacht von Eichelhähern, Elstern, Krähen, Eichkätzchen, Marder und Katzen leer geräumt. Deshalb keine Aufsitzstangen am Einflugbereich anbringen; sie erleichtert die Nesträuberei. Ein Blech am Einflugloch verhindert, dass der Specht dieses vergrößern kann. Eine Blechabdeckung auf dem Dach verhindert ebenfalls die Nesträuberei. ~ Die selbstgebauten Vogel kästen sollten verleimt und verschraubt sein. Sie halten dann wesentlich länger. ~ Die Kästen sollten beim Anbringen eine leichte Neigung nach vorne haben, damit kein Regenwasser eindringen kann. Die Bodenecken abschrägen, damit eingedrungenes Wasser ablaufen kann. ~ Aus dem Nest gefallene Jungvögel nach Möglichkeit weiter ins Nest zurückgeben oder in einen Baum/Strauch setzen. Sie werden in der Regel von ihren Eltern wieder angenommen und weiter gefüttert. ~ Wenn die Jungvögel ausfliegen, sollte man keine Katzen frei herumlaufen lassen. Der Verlust bei den Jungvögeln ist sowieso sehr hoch. Jungschwalben können relativ leicht in der Wohnung - ohne Käfig - aufgezogen werden. Tierschutzverein und Zoohandelgeben Hinweise zur Aufzucht. Spatzen und Amseln sind im Bestand nicht bedroht. - ~-

6 Hinweise für die Winterfütterung a. Was den Zeitpunkt der Fütterung angeht, so hört man auch von den Fachleuten unterschiedliche Meinungen. Tatsache ist, dass ab Oktober das Futterangebot in den Giirten und in der Natur immer weniger wird. Es könnte jetzt mit leichter Anfütterung begonnen werden. Futtersilos, geschlossene Futterkiisten, Meisenknödel und -ringe, Rindertalg an Biiumen befestigt, versorgen hygienisch die Hartfutterverwerter. b. Futter für Körnerfresser sind Sonnenblumenkerne mit und ohne Schale, geschrotete Erdnußkerne, Hasel- und Walnüsse ohne Schale, gelbe Hirse, Nager-Samen und Haferflocken. Weichfutterfresser wie Amsel, Drossel, Star und Rotkehlchen fressen in Sonnenblumenmargarine leicht angeröstete Haferflocken mit Rosinen, geschrotete Erdnüsse, Maisflocken, weiche und auch angefaulte Äpfel und Birnen. Diese Weichfutterfresser nehmen ihr Futter überwiegend vom Boden auf. Deshalb sind diese Futterstellen täglich zu reinigen und öfters zu wechseln. Auch ein selbstgebauter Bodenfutterkasten ist empfehlenswert (sh. Zeichnung)..~ 3~L"" ~~c. Hygiene ist das Wichtigste beim Füttern, sowie sauberes und trockenes Futter ohne Pilzbefall. Futterpliitze, in denen die Vögel zur Futteraufnahme stehen können, werden ver kotet, Salmonellen breiten sich aus und daran sterben viele Vögel. Dies konnte besonders im Februar 2010 beobachtet werden, da man viele tote Erlenzeisige an den Futterpliitzen fand. Sie verblieben nach ihrer Erkrankung hiiufig in der Nähe der Futterstellen. - 3-

7 Frösche In vielen ungespritzten Gärten leben oft unsichtbar für den Menschen diese Amphibien. Sie leben von Insekten und Schnecken. Auf der Futtersuche fallen sie oftmals in Licht- und Kellerschächte. Bitte diese öfters überprüfen und vorhandene Frösche herausnehmen, sie verhungern sonst. Überwinterungsmöglichkeiten für Igel, Frosch, Käfer, Spinnen usw. Wer seinen Garten im Herbst sauber fegt, gibt unseren Nützlingen keine Überlebenschance. Schaffen Sie bitte an geschützten Stellen Reiser- und Laubhaufen. Häufig anzutreffen sind kranke Igel. Sie erkennt man daran, dass sie tagsüber herumlaufen oder liegen, glanzlose innen liegende Augen haben. Ursache sind oftmals Innenparasiten, Vergiftungen und Verletzungen. Häufig oft haben sie starken Flohbefall. Was tun: Kontakt mit Tierarzt, Igelstation, Tierheim oder Igelexperten aufnehmen. Auch im Winter kann man futtersuchende Jungigel antreffen. Sie haben bis zum Spätherbst ihr Überwinterungsgewicht nicht erreicht. Bei entsprechendem Wissen kann man diesen Tieren helfen. Den Igel nie Milch geben, denn davon bekommen sie Durchfall, Wasser genügt. Mit Katzen- und Hundedosenfutter, Rinderhack, Rührei und Hühnerklein sind sie gut versorgt. Ca. 10 cm kleine glasierte Untersetzer sind als Futterbehälter gut geeignet und einfach zu reinigen. Im Frühjahr Dach-, Garagen- und Kellerfenster öffnen, um dort überwinternde Insekten, wie z.b. Florfliegen, das Entkommen zu ermöglichen. Kellerlichtschächte öfters auf herabgefallene Frösche kontrollieren, sie verhungern sonst. Herausgeber: J'osef Lausch, Gartenbauverein Kaisheim