DASpo Durch Assistenz zu mehr Sport
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- Wilhelm Rothbauer
- vor 6 Jahren
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1 DASpo Durch Assistenz zu mehr Sport TEIL 1 Köln, den 16. November 2017 Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport an der Deutschen Sporthochschule Köln FIBS ist eine Gesellschaft der Gold-Kraemer-Stiftung, der Deutschen Sporthochschule Köln und der Lebenshilfe NRW mit dem Ziel, die Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderungen zu erforschen und zu fördern.
2 DASpo - Durch Assistenz zu mehr Sport Durchführungszeitraum Gefördert durch Stiftung Wohlfahrtspflege NRW Projektdurchführung FIBS Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport ggmbh Folie 2
3 Projektvorstellung Inhalt Vortrag Teil 1 Projektbezogene Definition von Assistenz Kurzer Blick auf die Ergebnisse der Sozialrechtsexperten Exemplarische Ergebnisse aus den leitfadengestützten Expertengespräche mit Vertretern der Sportverbandsebene, Interessensvertretern und Beratungsstellen Folie 3
4 Projektbezogene Definition von Assistenz Unter Assistenz wird in diesem Projektzusammenhang sowohl eine Person verstanden, die Menschen mit sog. Hilfebedarf in ihrer individuellen Situation unterstützt, als auch eine Person, die in dem Sportangebot assistiert. Dazu ist zunächst nachrangig, ob es sich um eine qualifizierte Fachkraft handelt, oder ob es eine nicht-qualifizierte Kraft ist. Es handelt sich inhaltlich übergeordnet um eine persönliche Unterstützung. Die Unterstützung kann von Wegeassistenz bis zu pflegerischen und pädagogischen Inhalten reichen. Ein sportlicher Aspekt steht nicht zwingend im Vordergrund! Folie 4
5 Projektvorstellung I Zentrale Fragestellungen des Projektes 1. Welche Assistenzmodelle lassen sich sozialrechtlich differenzieren und prinzipiell für den Bereich Freizeit/Sport nutzen? 2. In welchem Ausmaß werden Assistenzen im Bereich Freizeit/Sport bereits genutzt? 3. Wie sollten praxistaugliche, effiziente und nachhaltige Assistenzmodelle zukünftig aussehen? Folie 5
6 Projektvorstellung II Das Projekt sah vor, auf zwei verschiedenen Ebenen Daten zu erfassen. 1. Datenerhebung auf struktureller Ebene: Leitfadengestützte Expertengespräche Online-Befragung von Sport-Fachverbänden Online-Befragung LAG Selbsthilfe Online-Befragung LAG Freie Wohlfahrtspflege Folie 6
7 Projektvorstellung III 2. Datenerhebung in sechs Modellregionen NRW Emmerich Gelsenkirchen Harsewinkel Kreuztal Stolberg Wuppertal Schriftliche Befragung Sport Schriftliche Befragung Behindertenhilfe Schriftliche Befragung Selbsthilfe Folie 7
8 Leitende Fragestellungen in den Sozialrechts- Experteninterviews (n=3) 1. Welche Möglichkeiten bietet das sozialrechtliche System bzw. weitere Gesetzgebungen für die Umsetzung von sog. Assistenzleistungen im Lebensbereich Freizeit, bzw. insbesondere Sport? SGB II (Grundsicherung für Arbeitssuchende SGB V (Gesetzliche Krankenversicherung) SGB VII (Gesetzliche Unfallversicherung) SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfe) SGB IX (Rehabilitation u. Teilhabe behinderte Menschen) SGB XI (Soziale Pflegeversicherung) SGB XII (Sozialhilfe) Folie 8
9 Leitende Fragestellungen in den Sozialrechts- Experteninterviews (n=3) 2. An welchen Stellen im derzeitigen sozialrechtlichen System lassen sich Lücken identifizieren? Sozialhilfe (SGB XII) ist vermögens- und einkommensabhängig. Persönliches Budget; bürokratischen Hürden für viele Antragssteller zu hoch. Aufgrund unterschiedlicher Kassenlagen der Kommunen sind Menschen mit Behinderungen in unterschiedlichen Regionen unterschiedlichen Bedingungen unterworfen. Folie 9
10 Leitende Fragestellungen in den Sozialrechts- Experteninterviews (n=3) 3. Wie könnten diese Lücken geschlossen werden? Man könnte heute schon vieles besser machen, aber feste Regelungen der Zusammenarbeit der Sozialleistungsträger gibt es nicht bzw. werden nicht umgesetzt. Die «Lücken» sind gar nicht so groß, wenn man weiß, wo man nachschauen muss. Folie 10
11 Expertengesprächen mit Interessensvertreter_innen und Beratungsstellen 1. Kontaktstelle "Persönliche Assistenz/Persönliches Budget (MOBILE e.v.) 2. Lebenshilfe Nordrhein-Westfalen e.v. 3. Landesverband für Menschen mit Körper-und Mehrfachbehinderung NRW e.v. (LVKM NRW e.v.) 4. Zentrum für selbstbestimmtes Leben (ZsL) Köln Folie 11
12 Expertengesprächen mit Sportverbänden 1. Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein- Westfalen e.v. (BRSNW) 2. Gehörlosen-Sportverband Nordrhein-Westfalen e.v. (GSNW) 3. Landessportbund Nordrhein-Westfalen e.v. (LSB NRW) 4. Special Olympics Nordrhein-Westfalen e.v. (SO NRW) Folie 12
13 Kernthemen in den Expertengesprächen 1. Assistenzformen 2. Optimierungsbedarf Assistenz/persönliche Unterstützung 3. Lösungsvorschläge Folie 13
14 Assistenzformen - Sportverbände Wegeassistenz (Fahrdienst) Trainingstandem (z.b. Buddy-Sportabzeichen) Informelle Unterstützung bspw. durch andere Sportler_innen Sportgruppenhelfer_innen Gruppenhelfer (z.b. Delegationshelfer bei SO- Veranstaltungen) 1:1-Assistenz (qualifizierte Fachkraft/nicht-qualifizierte Person) Gebärdensprachdolmetscher Folie 14
15 Assistenzformen - Interessensvertreter und Beratungsstellen Persönliche Assistenz (als Konzept einer selbstbestimmten Lebensführung) 1:1-Assistenz im ambulanten Bereich Gruppenassistenz im stationären Bereich Arbeitsassistenz Urlaubsassistenz Folie 15
16 Optimierungsbedarf Assistenz/persönliche Unterstützung Sportverbände Zu wenig Informationen über Möglichkeiten, wie Formen und Finanzierung von Assistenz großer Beratungsbedarf auf allen Seiten. Verbände haben aktuell kaum oder keine Anfragen zu dem Thema Verbände können zu dem Thema kaum bzw. keine Beratung leisten Verbände sehen Assistenz als wichtig und notwendig zur Teilhabe am und im Sport an Keine einheitliche Regelungen für z.b. Finanzierung von Gebärdensprachdolmetschern Folie 16
17 Optimierungsbedarf Assistenz/persönliche Unterstützung Interessensvertreter und Beratungsstellen I Assistenz im Sport ist nicht überall geläufig Großer Beratungsbedarf Assistenz als Beruf muss aufgewertet werden (Arbeitsbedingungen, gesellschaftliche Anerkennung, etc.) Sport als explizite Freizeitgestaltung wird oft stiefmütterlich behandelt, sowohl bei der Bewilligung eines Antrages, als auch in Einrichtungen. Folie 17
18 Optimierungsbedarf Assistenz/persönliche Unterstützung Interessensvertreter und Beratungsstellen II Regional sehr unterschiedliche Handhabung und Bewilligungsvorgänge, sowohl auf örtlicher als auch auf überörtlicher Ebene Kritik an Finanzierung über Sozialhilfe Bürokratie im Zusammenhang mit dem sog. persönlichen Budget ist zu aufwendig Kritik an Bearbeitungszeiträumen der Leistungsträger Folie 18
19 Lösungsvorschläge Sportverbände I Offenheit in den Vereinen muss da sein, sonst hilft auch Beratung nicht. Begegnungen schaffen, z.b. durch gemeinsame Nutzung von Sportanlagen als erster Schritt Informationsaustauch und know-how-weitergabe z.b. im Rahmen von inklusiven Projekten/ Kooperationsprojekten Informationspolitik Sportverbände können über Stadt- und Kreissportbünde informieren. Folie 19
20 Lösungsvorschläge Sportverbände II Nicht direkte Beratung durch Vereine ist notwendig, sondern fit zum Verweisen an die entsprechenden Beratungsstellen ist erstrebenswert. Mini-Ratgeber Gebärdensprache bzw. Wissen über Umgang und Kultur verbreiten (z.b. Gebärdensprache als Unterrichtsfach) Folie 20
21 Lösungsvorschläge Interessensvertreter und Beratungsstellen Beratungsangebote ausbauen Beratungsstellen untereinander vernetzen Beratende Fachkräfte (fachlich) fort- und weiterbilden Assistenzkräfte schulen (über den eigenen Tellerrand schauen), Assistenznehmer_innen über mögliche (Sport-) Angebote informieren Beantragung einer persönlichen Assistenz bürokratisch vereinfachen Personenzentrierung bei Bedarfsanalyse verfolgen, auch in Bezug auf das persönliche Budget Leistungsträger müssen aktiv über Möglichkeiten informieren Folie 21
22 Fazit Es gibt schon ganz viel Es wird u.a. deshalb nicht genutzt, da die Möglichkeiten nicht bekannt sind. Mangelnde Informationspolitik, es besteht (auch fachlicher) Beratungsbedarf zum Thema Sport und Assistenz auf allen Seiten. Folie 22
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