Kai-Uwe Hellmann. Systemtheorie und neue soziale Bewegungen

Transkript

1 Kai-Uwe Hellmann Systemtheorie und neue soziale Bewegungen

2 Kai-Uwe Hellmann Systeflltheorie und neue soziale Bewegungen Identitätsprobleme in der Risikogesellschaft Westdeutscher Verlag

3 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Hellmann, Kai-Uwe: System theorie und neue soziale Bewegungen: Identitätsprobleme in der Risikogesellschaft / Kai-Uwe Hellmann. - Opladen: Westdt. Ver!., 1996 ISBN ISBN (ebook) DOI / Alle Rechte vorbehalten 1996 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen Der Westdeutsche Verlag ist ein Unternehmen der Bertelsmann Fachinformation. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Umschlaggestaltung: Horst Dieter Bürkle, Darmstadt Satz: DIGITALE MANUFAKTUR Susanne Appelt, Berlin Gedruckt auf säurefreiem Papier

4 Inhalt vorwort Einleitung 'Strategy or Identity': Der Paradigmenstreit innerhalb der Bewegungsforschung Bewegungsforschung und Systemtheorie - Defizite und Desiderate Titel, Thesen, Temperamente Teil I: Der Gesellschaftsbezug der neuen sozialen Bewegungen 2. Systematisierung Moderne Gesellschaft Gesellschaft als System Formen sozialer Differenzierung Segmentierung und Stratifikation Funktionale Differenzierung Autonomie und Indifferenz Folgeprobleme funktionaler Differenzierung Die organisierte Unverantwortlichkeit: Risiken funktionaler Differenzierung Die Einheit der Vielheit in der Vielheit der Einheit: Differenzierung ohne Integration? Funktion und Inklusion: System- und Sozialintegration in der modernen Gesellschaft Probleme ohne Lösungen?... 58

5 6 Inhalt 2.3 Funktionen neuer sozialer Bewegungen Dysfunktion und Kritik: Die Beobachtung dysfunktionaler Folgeprobleme funktionaler Differenzierung Defizit und Derivat: Die Repräsentation der Einheit von Gesellschaft in der Gesellschaft Gefahr in der Risikogesellschaft: Zur Diskrepanz von Betroffenheit und Entscheidung Zur Immunisierung von Autopoiesis: Neue soziale Bewegungen als Antisoziotika Risikoprobleme als Funktionsbezug: Kontinuität oder Katastrophe? Der Systemstatus der neuen sozialen Bewegungen Systemdifferenzierung und Emergenzeffekt: Von Aristoteles zu Luhmann Angst und Mobilisierung als operative Letztelemente Protest und Thema: Operative Geschlossenheit und strukturelle Kopplung Interaktion, Organisation, Gesellschaft: Die neuen sozialen Bewegungen als hybride Konstruktion Erfolg und Wirkung: Resonanzeffekte neuer sozialer Bewegungen Kritik Moderne Gesellschaft und neue soziale Bewegungen Angst, Moral und Mobilisierung - Epiphänomene neuer sozialer Bewegungen Rationalitätsdefizite und andere technische Defekte - Zwischenbericht des TÜV Differenzierung und Individualisierung: Identitätsprobleme in der Risikogesellschaft Ambivalenzen in der Analyse Offene Fragen

6 Inhalt 7 Teil 11: Der Milieubezug der neuen sozialen Bewegungen 4. Alternative durch Analogie Die soziale Basis der neuen sozialen Bewegungen Personale Identität und funktionale Differenzierung Zur Sozialstrukturanalyse der modernen Gesellschaft Soziale Milieus in der Erlebnisgesellschaft Das Kernmilieu der neuen sozialen Bewegungen Warum das Selbstverwirklichungsmilieu? Funktionale Differenzierung und der Anspruch auf Autonomie. 151 Soziale Probleme: Erwartung, Enttäuschung, Entscheidung Strukturelle Spannungen und politische Entscheidungen 'Die Summe der Teile ist mehr als das Ganze': Zur inneren Zerrissenheit des Selbstverwirklichungsmilieus Inklusionsansprüche der Funktionsbereiche: Rolle und Entfremdung Grundrechte und Ansprüche: Ein Exkurs Wohlfahrtsstaat und Wertewandel- Versprechen und Versagen Politik als Adressat von Protest Die Sorge um sich: Protest als Selbstzweck Protest, Konflikt und Mobilisierung: Zur Eigendynamik sozialer Probleme Die Vermeidung motivationaler Kurzschlüsse: Interdependenzunterbrechung und Identitätsbildung Ritual und Mobilisierung - funktionale Äquivalenzen? Identität durch Protest oder Integration mit Sofortwirkung Identitätsprobleme als Funktionsbezug: Sein oder Schein?

7 8 Inhalt 4.4 Der Systemstatus der neuen sozialen Bewegungen: Revisited Medium und Form oder die Granulateigenschaften von Grießbrei Milieu und Mobilisierung: Zur Latenz und Sichtbarkeit neuer sozialer Bewegungen Der partikulare Universalismus der neuen sozialen Bewegungen Gesinnung, Verantwortung, Moralisierung: Zur Kopplung von Selektion und Motivation durch Moram Kommunikation durch Körper: Protest als Interaktion Bewegung und Organisation - ein zirkuläres Verhältnis Zentrum und Peripherie: Bewegung zwischen Anhängerschaft und Politik Die Umwelt der neuen sozialen Bewegungen: Öffentlichkeit, Politik, Gesellschaft Motten und Karotten: Zur öffentlichen Resonanz der neuen sozialen Bewegungen Power in Movement oder Die 'Macht' der Bewegung und die 'Ohnmacht' der Politik Zuwenig und zuviel Resonanz: Gesellschaft in Bewegung Umweltbewußtsein und Protestkommunikation. Auf Spurensuche Schlußbetrachtung Fremd- und Selbstbezug im Protestverhalten sozialer Bewegungen 'Strategy and Identity': Nochmals zum Paradigmenstreit innerhalb der Bewegungsforschung Systemtheorie und Bewegungsforschung: Bilanz einer Berührung Literatur

8 Vorwort Die nachfolgende Untersuchung über den Zusammenhang von Systemtheorie und neuen sozialen Bewegungen ist von der Soziologischen Fakultät der Freien Universität Berlin im Februar 1995 als Dissertation angenommen worden. Für die verständnisvolle Betreuung auch über eine unerwartete Konversion hinweg mächte ich mich an dieser Stelle bei meinem Doktorvater Prof. Dr. Friedhelm Neidhardt ebenso bedanken wie für die jahrelange Unterstützung durch Prof. Dr. Herfried Münkler seit meinem Weggang aus Frankfurt. Prof. Dr. Niklas Luhmann wiederum hat mir zur Diskussion nicht nur viel Zeit zur Verfügung gestellt, sondern war auch einverstanden, die Zweitbegutachtung zu übernehmen; auch an ihn meinen herzlichen Dank. Ferner mächte ich Prof. Dr. Jürgen Gerhards, Heinrich Haferkamp, Volker Haupt, Frank Janning, Andre Kieserling und Ansgar Klein meinen Dank aussprechen für die Aufmerksamkeit und Offenheit, die sie meinem Projekt entgegen gebracht haben; das betrifft insbesondere auch Prof. Dr. Franz Xaver Kaufmann. Ich hoffe, daß ihnen allen bei meinem Schlingerkurs nicht allzu schwindelig geworden ist; glücklicherweise haben sich die Wogen mittlerweile etwas geglättet. Widmen mächte ich die Arbeit nunmehr Motte, Helle und Joe Globe. Berlin, im Juli 1995 Kai-Uwe Hellmann