Funktion und Entwicklung der Kampagne zur Kultur der Prävention aus Sicht der gesetzlichen Unfallversicherung
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- Lucas Grosser
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1 Funktion und Entwicklung der Kampagne zur Kultur der Prävention aus Sicht der gesetzlichen Unfallversicherung Jasmine Kix (VBG) und Roland Portuné (BG RCI) Leitung DGUV-Sachgebiet Psyche und Gesundheit in der Arbeitswelt
2 Welche Kultur haben wir? Welche Kultur wollen wir?
3 Zentrale Werte: Sicherheit und Gesundheit Überwindung isolierter Betrachtung
4 Gesetzliche Ausrichtung: Vom Paragraphen zur Kultur? Gefährdungsbeurteilung psychische Belastung (nach ArbSchG) + Arbeitsinhalt / - aufgabe + Arbeitsorganisation + Soziale Faktoren + Arbeitsumgebung Betriebliches Eingliederungsmanagement (nach SGB IX) Dialog + Ursachen finden + Arbeitsbedingungen optimieren + Gesundheit und Arbeitsfähigkeit langfristig sichern
5 Führung und Unternehmenskultur Studien belegen deutliche Zusammenhänge zwischen Führung Arbeitssicherheit und Gesundheit (DGUV Fachkonzept) Aber: Führungskräfte können nur so gesund führen wie die Unternehmenskultur es ihnen gestattet
6 Was ist gute Prävention? Wie fördern wir gelebten Arbeitsschutz? Wie erreichen wir, dass Sicherheit und Gesundheit als Werte im Unternehmen verankert sind? Wie erreichen wir Nachhaltigkeit? Wie fördern wir die Integration von Sicherheit und Gesundheit in Unternehmensstrukturen und Prozesse? Wie schaffen wir es, dass Arbeitsschutz immer mitgedacht wird? Jasmine Kix, VBG
7 Präventionskultur Was ist damit gemeint? Präventionskultur = ein Muster gemeinsamer Grundprämissen / Einstellungen bzgl. gesunden und sicheren Arbeitens und Verhaltens im Unternehmen diese Einstellungen prägen die Zusammenarbeit im Unternehmen sowie das Auftreten nach außen. Jasmine Kix, VBG
8 Präventionskultur - Was macht sie aus? Unternehmensleitbild Betriebsvereinbarung Normative Ebene Sichtbare Ebene Unsichtbare Ebene Jasmine Kix, VBG
9 Handlungsfelder Wo setzen wir an? Prävention als integraler Bestandteil aller Aufgaben Sind Sicherheit und Gesundheit in Unternehmensstrukturen und Prozesse integriert? Sind Ziele in Bezug auf Sicherheit und Gesundheit verständlich definiert? Führung Wie sieht das Bekenntnis des Managements zu Fragen von Sicherheit und Gesundheit aus? Stehen Führungskräfte glaubwürdig für Sicherheit und Gesundheit ein? Leben Führungskräfte sicheres und gesundes Verhalten vor und gehen sie wertschätzend mit ihren Mitarbeitern um? Kommunikation Wie wird im Unternehmen kommuniziert? Herrscht Transparenz? Sind Ziele zu gesundem und sicheren Arbeiten bis zur untersten Ebene der Führungskräfte und Mitarbeiter heruntergebrochen? Jasmine Kix, VBG
10 Handlungsfelder Wo setzen wir an? Beteiligung Erfolgt eine Verständigung über Ziele und Werte im Unternehmen? Werden Maßnahmen zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheit gemeinsam mit den Mitarbeitern erarbeitet? Fehlerkultur Wie geht das Management mit Fehlern um? Werden Fehler und Arbeitsunfälle tiefergehend analysiert und systematisch ausgewertet? Werden Mitarbeiter motiviert Fehler/Erfahrungen im Arbeitsprozess zu melden bzw. davon zu berichten, ohne dass ihnen Konsequenzen drohen? Soziales Klima und Betriebsklima Wie gehen die Mitarbeiter miteinander um? Wie werden Konflikte im Unternehmen gelöst? Werden Konflikte offen angesprochen oder unter den Teppich gekehrt? Wird gute und konstruktive Zusammenarbeit gefördert, z.b. durch Teamentwicklung? Jasmine Kix, VBG
11 DGUV Kampagne Jasmine Kix, VBG
12 Präventionsangebote eng am Bedarf ausrichten Anreizsysteme Beratung Überwachung Qualifizierung 10 Präventionsleistungen Betreuung d. Betriebsarzt + Sifa Ermittlung Regelwerk Prüfung Zertifizierung Information Forschung
13 Beispiel BG RCI: 7 Erfolgsfaktoren für VISION ZERO 1. Leben Sie Führung! 2. Gefahr erkannt Gefahr gebannt! 3. Ziele definieren Programm aufstellen! 4. Gut organisiert mit System! 5. Maschinen, Technik, Anlagen aber sicher! 6. Wissen schafft Sicherheit! 7. Motivieren durch Beteiligung! Dipl.-Psych. Roland Portuné 13
14 Zielgruppen UnternehmerInnen Führungskräfte und Meister Mittelständische Betriebe Fragen zu den Faktoren Auf das Wesentliche reduziert Verständliche Sprache Unmittelbar anwendbar Dipl.-Psych. Roland Portuné 14
15 Beispiel Erfolgsfaktor 7: Motivieren durch Beteiligung!! Dipl.-Psych. Roland Portuné 15
16 Kooperationsvereinbarung/Unternehmen Erklärung Unternehmen 1. Arbeitsschutz ist Chefsache. Unternehmensleitung und Führungskräfte sind sich bewusst, dass ihr Vorbild und ihr Führungsverhalten über Erfolg oder Misserfolg im Arbeitsschutz entscheiden. 2. Eine sorgfältige und umfassende Gefährdungsbeurteilung, in der wir auch Erkenntnisse zu den Ursachen von Unfällen, Beinaheunfällen und Sachschäden berücksichtigen, ist Basis unseres Handelns. 3. Arbeitsschutz braucht Ziele. Deshalb definieren wir unsere Ziele im Arbeitsschutz, legen Maßnahmen zur Zielerreichung fest, stellen ein Programm zur Umsetzung der Maßnahmen auf und bewerten die erzielten Ergebnisse. 4. Eine systematische betriebliche Organisation bildet die Grundlage für erfolgreichen Arbeitsschutz in unseren Betrieben. Um dies auf Dauer zu gewährleisten, streben wir das Gütesiegel Sicher mit System der BG RCI an. 5. Sichere und gesundheitsgerechte Produktionsanlagen, Arbeitsverfahren und Arbeitsplätze sind eine Grundvoraussetzung für erfolgreichen Arbeitsschutz. Deshalb entsprechen unsere Maschinen, Anlagen, Geräte sowie Arbeitsstätten dem aktuellen sicherheitstechnischen Stand. Zudem ergreifen wird die erforderlichen Maßnahmen, um schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Beschäftigten so weit als möglich auszuschließen. 6. Alle Beschäftigten müssen über die erforderlichen Kompetenzen und das Wissen für sicherheits- und gesundheitsgerechtes Handeln verfügen. Daher sorgen wir dafür, dass an jedem Arbeitsplatz und für jede Funktion im Unternehmen die notwendige Qualifikation zur Verfügung steht. Um dies sicherzustellen, analysieren wir den Bedarf und investieren in die Qualifizierung aller Beschäftigten. Für unsere Führungskräfte, insbesondere neue Führungskräfte, ist die Teilnahme an VISION ZERO Führungskräfteseminaren verbindlich. 7. Wir beziehen die Beschäftigten bei Fragen des Arbeitsschutzes aktiv ein, motivieren diese zu sicherem und gesundheitsgerechtem Verhalten und nutzen deren Ideen, Kenntnisse und Erfahrungen zur Verbesserung unseres Arbeitsschutzes. Mit unseren Ideen beteiligen wir uns aktiv am Förderpreis Arbeit. Sicherheit. Gesundheit der BG RCI. 8. Anhand des VISION ZERO Leitfadens analysieren wir regelmäßig, welcher Handlungsbedarf zur Umsetzung der 7 Erfolgsfaktoren von VISION ZERO besteht. Die identifizierten Maßnahmen setzen wir in einem angemessenen Zeitraum um. 9. Wir informieren unsere Beschäftigten, dass wir gemeinsam mit der BG RCI die Erreichung der VISION ZERO Ziele anstreben und welche konkreten Maßnahmen wir in unserem Unternehmen ergreifen. 10. Unsere Partner, unsere Kunden und die zuständigen Behörden informieren wir über unsere VISION ZERO Initiative, z.b. durch den Aushang der VISION ZERO Partnerurkunde, sowie über unsere Ziele und Maßnahmen im Rahmen der VISION ZERO Strategie. Dipl.-Psych. Roland Portuné 16
17 Präventionskultur Was ist damit gemeint? Die Null heißt bei uns null arbeitsbedingte Unfälle, null arbeitsbedingte Krankheiten und dafür geben wir uns eine Menge Maßnahmen, Aktionen, Schulungen, Rundgänge, um dieses Ziel zu erreichen. Dafür fühle ich mich persönlich verantwortlich Was man eigentlich macht, ist meines Erachtens nachrangig, das was wichtig ist, ist dass man das Wohl der Mitarbeiter nicht vergisst. Jasmine Kix, VBG
18 Präventionskonzept Arbeit und Gesundheit Jasmine Kix, VBG
19 Präventionskultur fördern "Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir wegweisende Ideen und pragmatische Lösungen für eine sichere und gesunde Unternehmenskultur." (VBG "Prävention 2025") (VBG Präventionskonzept Arbeit und Gesundheit, S. 21) Jasmine Kix, VBG
20 Präventionskultur fördern - Beispiele Reflektion fördern Kulturbarometer, Workshops und Veranstaltungsangebote zu Unternehmenswerten Förderung von Organisationsentwicklung Intensivierung von Kulturfragen im Rahmen von AMS und GMS Beratung zu Umsetzung von (Unternehmens-)Leitlinien, z.b. zu Führung und Zusammenarbeit Berücksichtigung im Prämiensystem und im Arbeitsschutzpreis Integration der Kulturdimensionen in unser Medien- und Seminarangebot Forschung und Modellprojekte: Einfluss von Präventionskultur Jasmine Kix, VBG
21 Präventionskultur fördern - Beispiele Angebote für die Kernzielgruppe Unternehmensleitung und Führungskräfte (Neue) Veranstaltungsformate greifen das Thema auf Unternehmerabende Erfahrungsaustausch (branchenspezifisch) Erweiterung des Medienangebots für die Zielgruppe Führungskräfte Gesundheitsmagazin Präventionskultur Themen: z.b. Kommunikation, Umgang mit Fehlern, Betriebsklima Kosten und Nutzen von Präventionskultur Seminarangebot gezielt bewerben und ausbauen Jasmine Kix, VBG
22 Präventionskultur für gute Prävention Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Jasmine Kix, VBG
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