Naturschutzengagement in Deutschland
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- Julius Hofmann
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Naturschutzengagement in Deutschland Befunde der Naturbewusstseinsstudie und Entwicklungspotenziale Andreas Wilhelm Mues Bundesamt für Naturschutz
2 Gliederung I. Einführung Naturbewusstsein II. Allgemeine Bereitschaft zum Engagement III. Tätigkeiten im Naturschutz IV. Erwartungen an eine freiwillige Tätigkeit V. Hemmnisse VI. Fazit
3 Hintergrund Studie Naturbewusstsein 2011 BMU / BfN Projekt Bearbeitung: Ecolog-Institut Monitoring des gesellschaftlichen Bewusstseins über Natur und biologische Vielfalt Befragte Über 18 Jahre Deutschsprachige Wohnbevölkerung REPRÄSENTATIV
4 Aufbau der Studie Gesellschaft in Transformation: Inwieweit werden Formen erneuerbarer Energie akzeptiert? Welches eigene Engagement für den Schutz der Natur kommt in Frage? Landschaft im Wandel Naturgefährdung und Naturschutz: Wird die Natur als gefährdet wahrgenommen? Bei wem wird die Verantwortung für den Naturschutz gesehen? Das gute Leben mit der Natur: Was verbinden die Deutschen mit Natur? Welche Bedeutung hat sie in ihrem persönlichen Leben? Herausforderung - Die Erhaltung der biologischen Vielfalt: Wie hoch ist die Sensibilisierung für die Gefährdung der biologischen Vielfalt? Welchen gesellschaftlichen Stellenwert hat ihr Schutz?
5 Studie Naturbewusstsein 2011 Soziokulturelle Differenzierung
6 Kriegs- / Nachkriegsgeneration: Arbeiterkultur, Sparsamkeit, Sicherheit und Ordnung Studie Naturbewusstsein 2011 Soziokulturelle Differenzierung
7 Klassisches Establishment: Verantwortungsund Erfolgsethik, Exklusivität und Führungsanspruch Studie Naturbewusstsein 2011 Soziokulturelle Differenzierung
8 Studie Naturbewusstsein 2011 Soziokulturelle Differenzierung Aufgeklärte Bildungselite: Liberale Grundhaltung, Wunsch nach selbst bestimmtem Leben, intellektuelle Interessen
9 Konsumkritisches Milieu: Studie starkes Naturbewusstsein ökologisches und 2011 Soziokulturelle soziales Gewissen Differenzierung
10 Studie Naturbewusstsein 2011 Soziokulturelle Differenzierung Multi-optionale Leistungselite: Effizienz, Konsum und Stil, global-ökonomisches Denken
11 Studie Naturbewusstsein 2011 Soziokulturelle Differenzierung Kreative Avantgarde: Neue Grenzen und neue Lösungen
12 Studie Naturbewusstsein 2011 Soziokulturelle Differenzierung Moderne junge Mitte: Lebenspragmatismus und Nutzenkalkül
13 Studie Naturbewusstsein 2011 Soziokulturelle Differenzierung Spaß- und Erlebnisorientierung: Verweigerung von Konventionen und Verhaltenserwartungen
14 Studie Naturbewusstsein 2011 Soziokulturelle Differenzierung Soziale Benachteiligung, Zukunftsängste, geringe Aufstiegsperspektiven
15 Studie Naturbewusstsein 2011 Soziokulturelle Differenzierung Leistungs- und anpassungsbereiter Mainstream: Wunsch nach gesicherten und harmonischen Verhältnissen
16 Gliederung I. Einführung Naturbewusstsein II. Allgemeine Bereitschaft zum Engagement III. Tätigkeiten im Naturschutz IV. Erwartungen an eine freiwillige Tätigkeit V. Hemmnisse VI. Fazit
17 Bereitschaft zum Engagement für die Natur "Können Sie sich vorstellen, sich aktiv für den Schutz der Natur einzusetzen?" 33% 11% 18% 38% mache ich bereits ja, das kann ich mir vorstellen nein, das kann ich mir nicht vorstellen weiß nicht / k.a.
18 Können Sie sich vorstellen, sich aktiv für den Schutz der Natur einzusetzen? Erwartungen an eine freiwillige Haushaltnettoeinkommen [ ] Alter (Jahre) Bildung Tätigkeit: Wie wichtig wäre Ihnen Ø hoch mittel niedrig Mache ich bereits 18 % Ja, das kann ich mir vorstellen 38 % Nein 33 %
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21 Gliederung I. Einführung Naturbewusstsein II. Allgemeine Bereitschaft zum Engagement III. Tätigkeiten im Naturschutz IV. Erwartungen an eine freiwillige Tätigkeit V. Hemmnisse VI. Fazit
22 Tätigkeiten im Naturschutz Nistkästen bauen und aufhängen mache ich bereits Bäume pflanzen kann ich mir vorstellen Biotope wie Teiche und Hecken anlegen kann ich mir nicht vorstellen weiß nicht / k.a. politische Aktionen unterstützen
23 Tätigkeiten im Naturschutz konkrete, zeitlich befristete Projektmitarbeit mache ich bereits Mitarbeit in Umwelt- /Naturschutzorganisation kann ich mir vorstellen Naturerlebnisaktionen für Kinder/Jugendliche kann ich mir nicht vorstellen weiß nicht / k.a. Informationsstände durchführen
24 Tätigkeiten im Naturschutz Praktische Aktivitäten Zwei Faktoren der Tätigkeit Engagement in Gemeinschaft Zum Beispiel: - Nistkästen bauen - Bäume pflanzen - Biotope wie Teiche und Hecken anlegen Zum Beispiel: - Naturschutzorganisationen - Bürgerinitiativen - Naturführungen
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27 Gliederung I. Einführung Naturbewusstsein II. Allgemeine Bereitschaft zum Engagement III. Tätigkeiten im Naturschutz IV. Erwartungen an eine freiwillige Tätigkeit V. Hemmnisse VI. Fazit
28 Erwartungen an eine freiwillige Tätigkeit: Wie wichtig wäre Ihnen dass Sie damit der Natur helfen können? sehr wichtig dass Ihnen die Tätigkeit ein gutes Gefühl gibt? dass Sie das Gefühl haben, etwas Wichtiges zu leisten? dass Sie so Ihre Freizeit sinnvoll gestalten? eher wichtig weniger wichtig überhaupt nicht wichtig weiß nicht / k.a. dass Sie neue soziale Kontakte knüpfen können?
29 Erwartungen an eine freiwillige Tätigkeit: Wie wichtig wäre Ihnen dass Sie damit politisch etwas erreichen? dass die Tätigkeit Ihnen heute oder zukünftig beruflich nützt? sehr wichtig eher wichtig weniger wichtig dass Sie dafür Anerkennung finden? dass Sie die Erwartungen Ihrer Mitmenschen erfüllen? überhaupt nicht wichtig weiß nicht / k.a. dass Sie etwas gegen Ihr schlechtes Gewissen tun?
30 Erwartungen an eine freiwillige Tätigkeit: Wie wichtig wäre Ihnen Engagement als sinnvolle Freizeitbeschäftigung - Praktisch arbeiten - Freizeit sinnvoll gestalten - Soziale Kontakte knüpfen Drei Faktoren der Erwartung Engagement aus Überzeugung - Der Natur helfen - Etwas Wichtiges leisten - Gutes Gefühl Engagement als Verpflichtung - Gegen schlechtes Gewissen - Erwartungen der Mitmenschen - Anerkennung - Berufl. Nutzen
31 Faktor Haushaltnettoeinkommen [ ] Erwartungen Alter (Jahre) an Bildung eine freiwillige Tätigkeit: Wie wichtig wäre Ihnen hoch mittel niedrig Engagement aus Überzeugung Engagement als Verpflichtung Engagement als sinnvolle Freizeitbeschäftigung
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35 Gliederung I. Einführung Naturbewusstsein II. Allgemeine Bereitschaft zum Engagement III. Tätigkeiten im Naturschutz IV. Erwartungen an eine freiwillige Tätigkeit V. Hemmnisse VI. Fazit
36 Hemmnisse: Was hindert Sie daran, im Naturschutz aktiv zu werden? Ich habe momentan nicht genug Zeit voll und ganz Gefühl, nicht zu den aktiven Naturschützern zu passen trifft eher zu Weiß nicht, ob ich genug Fachwissen habe eher nicht überhaupt nicht Weiß nicht, wo und wie ich mich engagieren könnte weiß nicht / k.a. Finanzielle Belastungen sind mir zu hoch
37 Hemmnisse: Was hindert Sie daran, im Naturschutz aktiv zu werden? Mir fällt es schwer, alleine/ ohne Freunde aktiv zu werden voll und ganz Wie in Naturschutzverbänden gearbeitet wird, sagt mir nicht zu Naturschutzangebote machen nicht genug Spaß trifft eher zu eher nicht überhaupt nicht Gesellschaftliche Anerkennung ist zu gering weiß nicht / k.a. Zu wenig Anerkennung im Bekanntenkreis
38 Vier Hemmnis-Faktoren Faktor Kein persönlicher Gewinn Distanz zum organisierten Naturschutz Erlebte Inkompetenz Eingeschränkte persönliche Möglichkeiten VA % Leit-Antworten wenig Anerkennung im Bekanntenkreis zu geringe gesellschaftliche Anerkennung keine Lust, ohne die Freunde aktiv zu werden Nicht genug Spaß Interne Strukturen vieler Verbände schrecken ab Arbeitsweise in Naturschutzverbänden sagt nicht zu Gefühl, nicht zu den aktiven Naturschützern zu passen Unsicherheit, ob das eigene Fachwissen reicht Unwissenheit, wo/wie man sich engagieren könnte zurzeit nicht mobil genug finanzielle Belastungen, z.b. durch Mitgliedsbeiträge oder Fahrtkosten, zu hoch momentan keine Zeit (negativ korreliert)
39 Alter (Jahre) Bildung Haushaltnettoeinkommen [ ] Faktor hoch mittel niedrig Kein persönlicher Gewinn Distanz zum organisierten Naturschutz Erlebte Inkompetenz Eingeschränkte persönliche Möglichkeiten
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44 Gliederung I. Einführung Naturbewusstsein II. Allgemeine Bereitschaft zum Engagement III. Tätigkeiten im Naturschutz IV. Erwartungen an eine freiwillige Tätigkeit V. Hemmnisse VI. Fazit
45 Fazit Die Bereitschaft zum Engagement steigt mit Bildung und Einkommen Überzeugung ist ein starkes Motiv in sozial gehobenen Milieus Weniger: Verpflichtung oder Freizeit Bevorzugte Form: Gemeinschaftliches Engagement Hinderungsgründe der Jüngeren: Annahme, dass der persönliche Nutzen zu gering ist Annahme, nicht die nötigen Kompetenzen zu haben Motive: Verpflichtung und Freizeit Hinderungsgründe der Älteren und sozial Schwächeren: Eingeschränkte Mobilität Befürchtete finanzielle Belastungen
46 Fazit Wichtig: Zielgruppengerechte Ansprache! Bestehende Bereitschaft wertschätzen und nutzen (z.b. Adaptiv-Pragmatische) Unterschiedliche Motive berücksichtigen Persönlichen Gewinn des Engagements vermitteln Niedrigschwellige Angebote schaffen, Kompetenzempfinden stärken Für eingeschränkte Personenkreise: Konkrete Angebote im nahen Umfeld schaffen Arbeit an der Außenwirkung des Naturschützers
47 Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Andreas Wilhelm Mues Bundesamt für Naturschutz Studie und Abschlussbericht im Internet:
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