Anleitung: Leinwand mit Hasenhautleim auf Holzmalträger aufkleben

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Liese Elvira Bachmeier
vor 6 Jahren
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1 Anleitung: Leinwand mit Hasenhautleim auf Holzmalträger aufkleben Patrick Devonas: Ein herzliches Willkommen an alle Workshop-Teilnehmer Fangen wir an: - Was ich hier beschreibe sind Methoden die ich persönlich anwende. Die alten Meister hatten eine Vielfalt von Methoden. Meine "Lieblinge" was Technik betrifft sind "Johannes Vermeer" und "Adolphe William Bouguereau". Diese "Porzellan" Oberfläche die mit dieser Methode erzielt werden kann, kann gefährlich sein. Oft ist es so, dass diejenigen die sich so eine Oberfläche zum Ziel setzen wohl die Oberfläche so hinkriegen aber alles andere, dass ein Bild wertvoll macht vernachlässigen. Ich werde versuchen Euch allen zu helfen diese "Fallen" Schritt für Schritt zu vermeiden. Der Malgrund ist wichtig in dieser Methode. Wie gesagt war es anderen alten Meistern nicht so wichtig eine "Porzellanoberfläche hinzukriegen. Velazquez zum Beispiel- dem schien das egal zu sein- hat raue Leinwand gebraucht, etc. Ihr solltet versuchen eine fein gewebte Leinwand zu kriegen). Hier kriege ich J66 aus Belgien. Es gibt aber auch andere gute, letzten Sommer hab ich "Portraitleinwand" bei Boesner gekauft. Die Fasern müssen sehr nahe beieinander sitzen. Auf den Fotos seht ihr einen Malträger aus Birkenholz. Hier nennt man das "birch plywood". Plywood heisst Sperrholz? Meistens gebrauche ich "Dibond" (erhältlich bei Boesner) weil es leichter ist und sich nie verbiegen wird. Manche fragen sich vielleicht warum ich die Leinwand auf eine Oberfläche aufleime wenn man sie doch einfach aufspannen kann. Die Antwort ist, dass das Gemälde dadurch viel besser geschützt ist. wenn sich die Leinwand bewegen kann, gibt es Risse. Ölfarbe bewegt sich sowieso schon hin her- mehr oder wenigerkommt darauf an, wie viel Malmittel benutzt wird. Später noch mehr zu diesem Thema-. Ich werde noch Fotos schicken die aufzeigen wie "Dibond" präpariert werden sollte.

2 Leinwand ausschneiden- ca. 8 cm länger als der panel an allen Seiten.

3 Hasenhautleim in heisses Wasser geben (nie kochend!) -dann gleichmässig mit den Händen verteilen (Vorderseite). Leinwand muss sich an allen Stellen dunkel verfärben. Wie man die Mischung gebrauchsfertig zubereitet, findet ihr am Schluß.

4 Mit einer Kreditkarte den Leim aus den Fasern rauskratzen sodass die Oberfläche sehr glatt und eben wird.

5 Panel umdrehen und die Ecken abschneiden- wie wenn man ein Weihnachtsgeschenk verpackt.

6 Ein bisschen diagonal schneiden, weil sonst die Leinwand über den Panelrand hinaushängt.

7 Wieder generös Leim auf Leinwand schütten damit sich alle Fasern dunkel verfärben und die Seiten befestigen.

8 An den Ecken überschneidet sich die Leinwand - das ist ok und trägt dazu bei, dass alles besser hält.

9 Wieder mit der Kreditkarte den extra Leim herauskratzen.

10 Überall herauskratzen und mit den Fingern glatt pressen.

11 Die Seiten müssen speziell gut ausgekratzt werden denn da sitzt viel extra Leim.

13 Am Schluss nochmal die Maloberfläche gut kontrollieren. Es darf keine Unebenheiten geben. Extra Leim muss raus. Voila- die Rückseite.

14 Voila- der Malgrund.

15 Trocknet relativ schnell- am nächsten Tag kann man schon mit dem Grundieren beginnen.

17 Mit einem "medium " Schleifpapier die Leinwandknoten wegschmirgeln. Die Leinwandoberfläche ist jetzt hart. Ich hoffe, dass ihr alle Flake white kriegen könnt- wenn nicht dann machen wir halt was möglich ist. Blei ist nicht so gefährlich wie manche glauben. Man darf es einfach nicht einatmen oder essen. Terpentin ist sehr viel schädlicher und sollte nur zum Pinselreinigen gebraucht werden. Blei ist notwendig wenn man den "old master look " will. Es geht auch ohne- aber- man sieht schon den Unterschied. Die alten Meister haben etliche Grundierungen gebraucht. Das ist auch etwas das wir später noch mehr besprechen können. Jetzt konzentrieren wir uns auf Vermeer und Bouguerau. Ich nehme einfach Flake white aus der Tube und verteile es gleichmäßig auf die Leinwand- wieder mit einer Kreditkarte. Edit: Da Bleiweiß nicht mehr erhältlich ist, greifen wir z. B. auf den gleichen Oilprimer und dessen Anwendung zurück, wie er in der Anleitung zur Behandlung von

18 Holzmalträgern angegeben wurde. 3x so- dann nehme ich ein sehr feines Schleifpapier (wasserfest) und schleife die oberfläche vorsichtig- ( ich werde Fotos schicken- wichtig damit niemand Blei in sich aufnimmt!) Dann nach Bedarf kommt noch eine 4. Schicht. Alle Schichten müssen trocken sein wenn die nächste aufgetragen wird. Den Panel zum trocknen senkrecht an eine Wand stellen damit der Staub sich nicht auf der Maloberfläche ansammelt.

19 So das wär s bis jetzt- es kommt bald mehr- Tschüss

Das Rezept, wie man den Hasenhautleim gebrauchsfertig macht, steht auf der Packung. Es gibt aber allerdings eine alte Formel betreffs Hasenhautleim.

20 Das Rezept, wie man den Hasenhautleim gebrauchsfertig macht, steht auf der Packung. Es gibt aber allerdings eine alte Formel betreffs Hasenhautleim. Wie immer - unsere Vorfahren wussten viel ohne im Besitz von Computern zu sein. Ich nehme an, dass wenn man dieser Formel folgt, der Hasenhautleim eine bessere Qualität aufweist.

21 Hier ist die Formel: 1 Liter Wasser 77gramm Hasenhautleim Leim ins stehende kalte Wasser schütten 1 Stunde ziehen lassen Gut umrühren über Nacht in den Kühlschrank Die beste Klebkraft wird erreicht wenn der Leim über Nacht im Kühlschrank vorquillt und dann max. auf Grad Celsius aufgewärmt wird. In einem "double boiler" langsam aufwärmen (Wasserbad - Der Leim sollte nicht kochen weil das darin enthaltene Glutin dadurch an Bindekraft verliert. Umso länger er Hitzeeinwirkungen über 75-80Grad ausgesetzt ist, umso weniger klebt er. Deshalb sollte der vorgequollene Leim auch in einem Wasserbad erhitzt werden. Dazu muss man einfach nur zwei Töpfe ineinander stellen.) Umrühren- ab und zufinger in den heißen Leim stecken und auf 3 zählen wenn es bei 3 weh tut, ist der Leim bereit zum Gebrauch Das kann man natürlich geteilt durch 2 machen- mit einem Liter Wasser gibt das schon viel Leim. Wichtiger Tipp: Zur Vermeidung von Blasenbildung beim Trocknen - den Leim beim Auftragen auf die Leinwand direkt von der Mitte der Platte hin zu den Rändern verstreichen, am besten mit einer Kreditkarte oder Kunststoffspachtel. Die Leinwand zieht sich dabei etwas zusammen, wenn sie den heißen Leim aufsaugt. (Deshalb sollen auch die Ecken beim Zuschneiden des Leinwandstoffes nicht zu weit/tief hineingeschnitten werden.) Eventuell kräuselt sie sich dabei etwas, was aber überhaupt kein Problem ist, wenn man es genauso macht wie hier beschrieben. Kleiner Trick: Sollte sich irgendwo beim Trocknen eine Blase bilden, wo die Leinwand vom Panel abhebt, einfach nochmal grosszügig die Stelle und Umgebung mit Hasenleim einstreichen und mit einem groben (Schweinsborsten) Pinsel in das Gewebe ein"tupfen", mit Schaber glatt pressen und trocknen lassen. Wenn die Rückseite des Panels auch mit Hasenleim dünn eingestrichen wird, wellt sich das Sperrholz weniger, oder gleich 12 mm-starke Platten nehmen.

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