Aktuelle Politik und Gesellschaft Deutschlands SAT I R E
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- Erich Mann
- vor 6 Jahren
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1 Aktuelle Politik und Gesellschaft Deutschlands SAT I R E
2 Theorie
3 Was ist Satire? Etymologie (Wortursprung) vermutlich Latein, nicht genau bekannt Ursprung in philsophisch-literarischen Schriften der Antike häufige Interpretation: Satire als provukantes, kritisierendes Element
4 Versuch, die Besonderheit von Satire zu beschreiben Angriff: eine Idee oder Handlung wird angegriffen Indirektheit: der Angriff geschieht mit ästhetischen Mitteln, oft Übertreibung, Komik und Spott Normen: bereits in der Antike: der Satiriker kritisiert die Realität, weil sie nicht einem bestimmten Ideal entspricht Quelle: Behrmann S., 2002, Politische Satire im deutschen und französischen Rundfunk, Würzburg, Königshausen & Neumann, S. 9
5 Axiome der politischen Satire öffentliche Kritik ist Grundrecht (Meinungs- und Redefreiheit) Mächtige müssen durch Öffentlichkeit kontrolliert werden Politik wird nur besser, wenn Fehler deutlich genannt werden
6 Strategie der idealtypischen politischen Satire Botschaft vermitteln (wofür steht der Satiriker?) Aufmerksamkeit durch Provokation und Ästhetik gewinnen öffentliche Diskussionen durch kontroverse Inhalte auslösen
7 Allgemein gesprochen: Idealtypische Satire vs. Beleidungungen Beleidigungen verteidigen meist kein Ideal Ziel: Kritik und Herabsetzung einer Person Form: meistens wenig ästhetisch
8 Allgemein gesprochen: Idealtypische Satire vs. Beleidungungen Satire verteidigt ein Ideal Ziel: Kritik einer Idee, einer Handlung Form: meist ästhetisch, künstlerisch
9 Gute Satire verteidigt Ideale und greift widersprüchliche oder negative Ideen und Handlungen an. Schlechte Satire oder Beleidigungen greifen an, ohne ein höheres Ziel zu verfolgen.
10 Ähnliche Begriffe Komik: jede Art des Aufzeigens von Widersprüchen, Satire ist Teil davon Humor: Lachen als Selbstzweck Kritik: Problem wird konstruktiv angegriffen, nicht ästhetisch Polemik: direkter Angriff, nicht konstruktiv, nicht ästhetisch Spott: direkter Angriff mit dem Ziel, etwas lächerlich zu machen Quelle: Behrmann S., 2002, Politische Satire im deutschen und französischen Rundfunk, Würzburg, Königshausen & Neumann, S. 9
11 Praxis
12 Einwände gegen Satire Stabilitätsargument Annahme: Stabilität ist wichtiger als Redefreiheit Gegenbeispiel: USA, Deutschland, Dänemark usw. (trotz Beschränkungen) Problem: wenn Stabilität durch Satire gestört werden kann, wie stabil ist sie wirklich?
13 3 häufige Einwände Religionsargument Annahme: totale Redefreiheit gefährdet die Religiösität einer Gruppe Problem: Nur bestimmte oder alle religiösen Inhalte geschützt? Wer wählt aus, was geschützt wird? Soll der Staat Religion(en) verteidigen oder nicht? Strafe: inwiefern stehen Strafen im Zusammenhang mit Tat?
14 3 häufige Einwände Ideologieargument Annahme: totale Redefreiheit gefährdet den Glauben an Staatsideologie Problem: falls Kritik an Staatsideologie nicht erlaubt ist, wie kann man wissen, was die Bevölkerung (Berechtigung Staates) überhaupt denkt?
15 Basis der Satire: freedom of spech (Meinungs- und Redefreiheit) Idee: Demokratie benötigt Diskurs, Diskurs benötigt Redefreiheit Gründung der USA: Declaration of Independence (1776) Französische Revolution: Déclaration des droits de l homme et du citoyen de 1789 UN Universal Declaration of Human Rights, European Convention on Human Rights, Treaty of Lisbon
16 Freedom of speech: häufige Einschränkungen persönliche Ehre Schutz von wichtigen geheimen Informationen Sittlichkeit (!) Jugendschutz öffentliche Sicherheit Schutz vor Rassen- oder Menschenhass
17 Recherche Was ist das Lüth-Urteil und die Wechselwirkungslehre? Inwiefern Sonderrolle von NS-Inhalten und Antisemitismus? Vergleich internationaler Texte Legale Situation in Kasachstan
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