Henning Krause Lineare Algebra Julia Sauter SS 2017 Klausur mit Lösungsvorschlag Jan Geuenich
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1 Henning Krause Lineare Algebra Julia Sauter SS 27 Klausur mit Lösungsvorschlag Jan Geuenich Aufgabe (4 Punkte: Sei n N und seien A und B zwei (n n-matrizen über einem Körper K. Wahr Falsch (a Es gilt immer p A T = p A. (b Wenn A und B dieselben Eigenwerte haben, so gilt immer p A = p B. (c Ist A invertierbar, so gilt immer p A ( p A ( =. (d Sind A und B zwei (n n-matrizen über K, sodass A und A ähnlich sind sowie B und B ähnlich sind, dann sind immer auch AB und A B ähnlich. Begründungen: (a Nach Aufgabe 3 (a vom 8. Übungsblatt sind A T und A ähnlich. Insbesondere gilt also p A T = p A, da ähnliche Matrizen dasselbe charakteristische Polynom besitzen. (b Für A = ( ( und B = 2 in M2 (Q ist p A = x 2 + und p B = x Die Matrizen A und B haben also dieselben Eigenwerte (nämlich keine und p A p B. (c Es gilt p A ( p A ( = det(a det(a = det(a (det(a =. (d Die Matrizen A = B = B = ( und A = ( sind ähnlich. Allerdings sind die Matrizen AB = ( und A B = ( es nicht. Aufgabe 2 (4 Punkte: Es sei V ein endlichdimensionaler euklidischer Vektorraum mit Skalarprodukt, und induzierter Norm. Außerdem sei f : V V eine lineare Abbildung. Man entscheide für jede der folgenden Aussagen, ob sie äquivalent dazu ist, dass f orthogonal ist. Ja Nein (a Es gibt eine Orthonormalbasis von V, die aus Eigenvektoren von f besteht. (b Für alle v V gilt f(v v =. (c Für alle v V gilt f(v = v. (d Es gilt f f = id V für die zu f adjungierte Abbildung f. Begründungen: (a Die Vektoren jeder Basis von V sind Eigenvektoren der Nullabbildung f =. Falls V gilt, ist die Nullabbildung f = aber nicht orthogonal. (b Aus f(v v = für alle v, folgt f(v = v für alle v, also f = id V. Falls V ist, gibt es aber von der Identität verschiedene orthogonale Abbildungen. (c Das ist Satz (V.7.3 (i (iii. (d Das ist Satz (V.7.5 (i (vi.
2 Aufgabe 3 ( Punkte: Wir betrachten die Matrix 2 A = M 3 (Q. (a Man zeige, dass das charakteristische Polynom p A in Linearfaktoren zerfällt, und gebe für jeden Eigenwert von A seine algebraische Vielfachheit an. (b Man bestimme die Jordansche Normalform von A. (c Man bestimme alle Lösungen x Q 3 der Gleichung Ax =. (a Man berechnet p A = x 3 3x 2 3x = ( x 3. Der einzige Eigenwert von A ist die dreifache Nullstelle von p A. Seine algebraische Vielfachheit ist 3. (b Sei λ =. Wegen p A = (λ x 3 besitzt A eine Jordansche Normalform, die aus Blöcken J k (λ mit k N besteht. Nun sind die ersten beiden Spalten der Matrix A λ := A λe 3 = linear unabhängig, also rg(a λ = 2. Die Jordansche Normalform von A ist folglich J 3 (λ =. (c Sei B i die Matrix, welche aus A durch Ersetzen der i-ten Spalte mit b = (,, entsteht, d.h. B = 2 5, B 2 = , B 3 = 2 2. Man berechnet det(b = 6, det(b 2 = 6, det(b 3 = 5. Außerdem gilt det(a = p A ( =. Insbesondere ist A invertierbar und nach der Cramerschen Regel x = det(b det(b 2 = 6 6. det(a det(b 3 5
3 Aufgabe 4 ( Punkte: Wir betrachten R 4 als euklidischen Vektorraum mit dem Standardskalarprodukt. Sei x U = x 2 x 3 R4 x + x 2 + x 3 =. x 4 (a Man zeige, dass U ein Untervektorraum von R 4 ist. (b Man bestimme eine Orthonormalbasis von U. (c Man bestimme eine Basis des orthogonalen Komplements U. (a Offenbar ist U. Liegen x = (x, x 2, x 3, x 4, y = (y, y 2, y 3, y 4 in U und λ R, so gilt (λx + y + (λx 2 + y 2 + (λx 3 + y 3 = λ(x + x 2 + x 3 + (y + y 2 + y 3 =. Also liegt auch λx + y U. Es folgt, dass U ein Untervektorraum ist. (b Es sind v = (, v 2 = (, v 3 = drei linear unabhängig Vektoren in U. Wegen U R 4 gilt sogar U = L(v, v 2, v 3. Gemäß dem Orthonormalisierungsverfahren von Gram Schmidt bilden die drei Vektoren c, c 2, c 3, die rekursiv durch c k = b k und b b k k = v k k v k,b j j= b j b 2 j gegeben sind, eine Orthonormalbasis von U. Eine Rechnung liefert b = v = ( b 2 = v b = 2 ( 2 b 3 = v 3 = ( ( (, c = 2 (, c 2 = 6 2, c 3 = ( (c Wir ergänzen v, v 2, v 3 durch v 4 = zu einer Basis von R 4. Ähnlich wie in (b berechnet man b 4 = v 4 3 v 4,b j j= b j b 2 j = v 4 b 2 /2 b 3/2 2 b 3 = 3 ( (. Mit dem Verfahren von Gram Schmidt folgt L(b 4 = (L(b, b 2, b 3 = U.,,.
4 Aufgabe 5 ( Punkte: Sei n eine natürliche Zahl und sei A eine reelle (n n-matrix. (a Man gebe die Definitionen aus der Vorlesung wieder, unter welcher Bedingung A orthogonal und wann A symmetrisch genannt wird. (b Wir nehmen nun an, es gebe eine orthogonale Matrix S, sodass SAS eine Diagonalmatrix ist. Man beweise, dass A symmetrisch ist. (c Man entscheide, ob die Funktion R 2 R 2 R gegeben durch (x, y x T Ay mit ( 3 2 A = 2 ein Skalarprodukt auf R 2 definiert. (a Die Matrix A wird orthogonal genannt, wenn sie regulär ist und A = A T gilt. Sie heißt symmetrisch, wenn A = A T gilt. (b Nach Annahme gilt S = S T und SAS T ist symmetrisch. Somit hat man SAS T = (SAS T T = SA T S T. Multiplikation von links mit S und von rechts mit (S T = S liefert A = A T. (c Für v = (, berechnet man Av = (, und dann v T Av =. Demzufolge kann die genannte Funktion kein Skalarprodukt sein.
5 Aufgabe 6 ( Punkte: Sei V ein endlichdimensionaler unitärer Vektorraum. Außerdem seien f, g : V V lineare Abbildungen und f : V V bezeichne die zu f adjungierte Abbildung. (a Man gebe die Definition aus der Vorlesung wieder, wann f normal genannt wird. (b Man zeige: Ist f normal, so gilt Im(f = Im(f. (c Man zeige: Sind f und g normal, so ist genau dann gf =, wenn fg = ist. (a Nach Voraussetzung ist V endlichdimensional, was die Existenz der zu f adjungierten Abbildung f gewährleistet. Die Abbildung f wird nun normal genannt, wenn sie mit ihrer Adjungierten f vertauschbar ist, d.h. wenn ff = f f gilt. (b Wir haben Im(f = Ker(f = Ker(f = Im(f, wobei die erste und die letzte Gleichheit gemäß Satz (V.5.5 und die mittlere wegen Folgerung (V.5. gelten. Unter Verwendung von Folgerung (V.3.6 (ii ergibt sich hieraus Im(f = Im(f. (c Es ist gf = g f = (b g f = (fg = fg =, wobei die erste Äquivalenz die aus Satz (V.5.5 bekannte Gleichheit Ker(g = Ker(g benutzt.
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