S3-Leitlinie Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung
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- Marcus Kaiser
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1 für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung Version 1.0 Mai 2015, AWMF-Registernummer: 128/001OL DGHO Pflegetagung Elisabeth Krull Fachkraft für onkologische Pflege und Palliative Care Kursleiterin Palliative Care Kurse DGP
2 1. Ziele 2. Zielgruppen 3. Leitliniengruppe 4. Erstellung der LL 5. Themenbereiche 6. Qualitätsindikatoren 7. Relevanz für Pflegende / im Pflegealltag Abb. 1 2
3 1. Ziele Leitlinien allgemein S3-LL Palliativmedizin 3
4 1. Ziele LL allgemein Aktuellen Stand des medizinischen Wissens abbilden (Evidenz) Darstellung des fachlichen Entwicklungsstands (state of the art, Standard) Medizinischen Fortschritt durch regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung berücksichtigen 4
5 1. Ziele LL allgemein Entscheidungshilfe für die Praxis, nicht Entscheidung! Anpassung die individuelle Situation des Patienten erforderlich rechtlich nicht verbindlich (AWMF 2014) Evidenzbasierte LL als Grundlage zum Erstellen und Aktualisieren von DMP (z.b. Brustkrebs) Bedeutung von Qualitätsindikatoren der LL im Rahmen von Zertifizierungsverfahren Einfluss nehmen auf die Gestaltung der Strukturen des Gesundheitssystems 5
6 1. Ziele S3-LL Palliativmedizin Verbesserung der Symptomkontrolle und der palliativmedizinischen Versorgung, indem: Den Bedürfnissen der Betroffenen entsprechende Versorgungsstrukturen rechtzeitig angeboten werden Häufige Symptome nach akt. Stand der Wissenschaft und klinischer Expertise behandelt werden Eine angemessene Kommunikation mit Patienten und Angehörigen und gemeinsame Festlegung der Therapieziele erfolgt (Shared decision making) Eine angemessene Betreuung in der Sterbephase erfolgt (vgl. S3-LL Palliativmedizin) 6
7 2. Zielgruppen Erwachsene Patienten mit einer nicht heilbaren Tumorerkrankung: In allen Versorgungsbereichen (ambulant und stationär) Mit allgemeinem und / oder spezialisiertem Palliativversorgungsbedarf Unabhängig von der Durchführung tumorspezifischer Maßnahmen. Palliativmedizinische Maßnahmen können alleine oder parallel zu tumorspezifischen Maßnahmen eingesetzt werden Anwendung der Empfehlungen auf weitere Patientengruppen (z. B. nicht-onkologische Patienten) sind im Einzelfall zu prüfen 7
8 2. Zielgruppen Anwender: Ärzte und weitere Versorger im Gesundheitssystem, die Pat. mit einer nicht heilbaren Tumorerkrankung behandeln, betreuen und pflegen Betroffene und Angehörige (Patientenleitlinie) Kostenträger und politische Entscheidungsträger Abb.: Krull 8
9 3. Leitliniengruppe Herausgeber Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) Deutsche Krebsgesellschaft e.v. Deutsche Krebshilfe (DKH): Finanzierung Der LL im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie Koordination und Organisation Koordinationsgruppe Leitliniensekretariat 9
10 3. Leitliniengruppe Beteiligte Fachgesellschaften und Organisatoren 53 Fachgesellschaften mit 69 Mandatsträgern Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin ist die federführende Fachgesellschaft Experten verschiedener Berufsgruppen und Fachdisziplinen 7 Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen / Kapiteln AG Leiter AG Mitglieder 10
11 3. Leitliniengruppe 2 Patienten- und Angehörigenvertreterinnen Die S3-LL Palliativmedizin ist ein Gemeinschaftswerk! (Bausewein, Voltz, Radbruch, Simon 2015) 11
12 4. Erstellung der Leitlinie Themenbereiche festlegen Schlüsselfragen formulieren Bildung der Arbeitsgruppen Arbeitsstrukturierung und Arbeitsplanung (zeitlich, inhaltlich) Beispiel Schlüsselfrage: Welche Evidenz liegt für die Prävention und Behandlung von Geruchsbildung einer malignom-assoziierten Wunde bei Pat. mit einer nicht heilbaren Tumorerkrankung vor? (Kapitel 6: Malignom-assoziierte Wunden) 12
13 4. Erstellung der Leitlinie Simon, S.: Kick-off AG malignom-assoziierte Wunden, Köln 13
14 4. Erstellung der Leitlinie Schlüsselempfehlungen (Ergebnis der Schlüsselfragen) erfolgen evidenzbasiert oder aufgrund eines Expertenkonsens Empfehlungen Professions- und disziplinübergreifend Medizinische und nicht medizinische Empfehlungen Medikamentöse und nichtmedikamentöse Empfehlungen 14
15 4. Erstellung der Leitlinie Evidenzbasierte Empfehlungen Evidenzgraduierung (Bewertung der besten zur Verfügung stehenden Wissensquellen und Daten) entsprechend der Qualität und Aussagekraft (Netzwerk EBM 2011) Unterschiedliche Empfehlungsgrade durch Konsensus der Mandatsträger Expertenkonsens (EK) Keine systematische Literaturaufarbeitung Übereinstimmung Experten Unterschiedliche Empfehlungsgrade durch Konsensus der Mandatsträger 15
16 4. Erstellung der Leitlinie S3-LL Palliativmedizin Langversion, S
17 4. Erstellung der Leitlinie S3-LL Palliativmedizin Langversion, S
18 4. Erstellung der Leitlinie Beispiele S3-LL Palliativmedizin Langversion, S. 43 S3-LL Palliativmedizin Langversion, S
19 4. Erstellung der Leitlinie Teil I Veröffentlichung Mai 2015 Geplante Aktualisierung 2020 Teil II 2016 bis 2018 Aktualisierung nach 5 Jahren 19
20 5. Themenbereiche Simon, S.: Kick-off AG malignom-assoziierte Wunden, Köln 20
21 5. Themenbereiche Versorgungsstrukturen (Teil I, Kapitel 7) Behandlungspfad für Patienten und Angehörige (s. Abb.) Integration der Palliativversorgung (Zeitpunkt, Verknüpfung Onkologie /Palliativmedizin) Erfassen der Patientenbedürfnisse und Ermittlung der Komplexität Festlegung einer Maßnahme der Palliativversorgung (AAPV, SAPV, Qualifizierung der Leistungserbringer, Beschreibung der verschiedenen Strukturen / Einrichtungen, Einbezug der Angehörigen) Abschieds- und Trauerbegleitung 21
22 5. Themenbereiche Behandlungspfad S3-LL Palliativmedizin Langversion, S
23 6. Qualitätsindikatoren Sind Messgrößen zur Beurteilung der Qualität von Strukturen, Prozessen und Ergebnissen Einsatz soll der Verbesserung der Versorgung dienen Grundlage der Indikatoren sind alle starken Empfehlungen der LL (Empfehlungsstärke A, soll ) und definierte Ziele 10 Qualitätsindikatoren (QI) wurden definiert Integration der QI in die onkologische Versorgungspraxis und in onkologische Strukturen wird geprüft u. in Projekten bearbeitet 23
24 6. Qualitätsindikatoren QI 1: Reduktion Atemnot QI 2: Reduktion Schmerz QI 3: Opiate und Laxantien QI 4: Symptomassessment in der Sterbephase QI 5: Erfassung von Unruhe in der Sterbephase 24
25 6. Qualitätsindikatoren QI 6: Beenden von tumorspezifischen Maßnahmen i. d. Sterbephase QI 7: Beenden von medizinischen Maßnahmen in der Sterbephase QI 8: Screening auf Depression QI 9: Vorausschauende Versorgungsplanung QI 10: Screening mittels MIDOS und IPOS 25
26 Abb.: Krull 26
27 6. Qualitätsindikatoren Beispiel S3-LL Palliativmedizin Langversion, S
28 7. Relevanz für Pflegende / im Pflegealltag Pflege ist an der Erstellung und Entwicklung der Leitlinie beteiligt!!! Pflegende sind Adressaten der Leitlinie! 28
29 7. Relevanz für Pflegende / im Pflegealltag Leitliniengerechte, patientenorientierte Behandlung, Betreuung und Pflege Evidence-based Nursing (EBN) wissenschaftlich gegründete Pflege (UKH ) Auseinandersetzung und Anwendung als Ausdruck für Professionalität, Kompetenz und Qualität (intern und extern) Sicherheit in der Versorgung Argumentations- und Diskussionsgrundlage 29
30 7. Relevanz für Pflegende / im Pflegealltag Grundlage für Absprachen zur palliativen Versorgung im multiprofessionalem Team Grundlage hausinterner Standards / Leitlinien / Behandlungspfade Erstellen von Leitfäden oder Checklisten, z. B. Vorgehen bei Atemnot, Maßnahme bei Eintritt der Sterbephase zur Qualitätssicherung und Sicherheit aller Beteiligten, gerade in Bereichen, in denen z.b. Versterben von Patienten seltener 30
31 7. Relevanz für Pflegende / im Pflegealltag Integration in Anamnese und Assessment, z.b. 2-Fragen- Instrument von Whooley zur Erfassung einer möglichen Depression: 1. Fühlten Sie sich im letzten Monat häufig niedergeschlagen, traurig bedrückt oder hoffnungslos? 2. Hatten Sie im letzten Monat deutlich weniger Lust und Freude an Dingen, die Sie sonst gerne tun? (S3-LL, 8. Depression) Abb.: Krull 31
32 7. Relevanz für Pflegende / im Pflegealltag Integration in Praxis und Lehre LL wird in Fachzeitschriften und Fachartikeln thematisiert, bzw. wird hierauf Bezug genommen Relevanz in der theoretischen und praktischen Anleitung von Kollegen, Auszubildenden, neuen MA, weiteren Berufsgruppen, Ehrenamtlichen, Patienten und Angehörigen 32
33 7. Relevanz für Pflegende / im Pflegealltag Unterstützung in der Kommunikation mit Patienten und Angehörigen (Patientenleitlinie) Pflegerische Entscheidungen nicht nur aus dem Bauch oder weil wir das immer so gemacht haben! Stärkt Selbst- und Berufsbewußtsein!???????????? 33
34 Vielen Dank!!!!! Fragen????? Kontakt: Elisabeth Krull Abb.: Krull
35 Quellen AWMF (2014): Es bleibt dabei: Leitlinien sind nicht rechtlich verbindlich, Zugriff AWMF (2015): Leitlinienprogramm der Onkologie. S3-Leitlinie Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung, Stuuttgart, W. Kohlhammer GmbH Bausewein, C., Voltz, R., Radbruch, L., Simon, S. (2015): Vorwort S3-Leitlinie Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung, Stuuttgart, W. Kohlhammer GmbH, S. 9f Leitlinienprogramm Onkologie der AMWF (2015): S3-Leitlinie Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung, Version 1.0 Mai 2015, AWMF-Registernummer: 128/001OL. Stuttgart, W. Kohlhammer GmbH Netzwerk EBM (2011): Zugriff Universitätsklinkum Halle UKH (): Zugriff Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Zugriff
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