Streifenzuwachs. Mia war eine Klasse über ihr und fand das Mädchen, das in den Pausen meist allein in einer Ecke des Schulhofs stand, interessant.

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Frieda Solberg
vor 6 Jahren
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1 Streifenzuwachs Eine neue Familie war in die Straße gezogen, in der Max und Mia wohnten. Neben Herrn und Frau Neumann gab es da noch Nele, ihre Tochter, und Komet, ihren Labrador. Der Name täuscht Komet war ein sehr gemütlicher Hund, der meist irgendwo im Schatten lag und ein Nickerchen hielt. Seinen Namen verdankte er seinem buschigen Schwanz, der wie ein Kometenschweif hinter ihm her wehte, wenn er dem Ball nachlief, den Nele für ihn in den Garten warf. Doch außer Komet hatte Nele keine Freunde und das betrübte sie sehr. In der Schule war sie eine Außenseiterin die anderen Mädchen fanden schnell heraus, dass Nele keine tollen Klamotten trug und die Namen der angesagten Bands nicht kannte. Sie hatte auch weder ein Smartphone noch eine Playstation, also wurde sie als langweilig abgestempelt und ignoriert. Mia war eine Klasse über ihr und fand das Mädchen, das in den Pausen meist allein in einer Ecke des Schulhofs stand, interessant. Eines Tages sprach sie die Neue an: Hallo, ich bin Mia! Ich glaube, wir wohnen in derselben Straße ich hab dich da mal mit deinem Hund gesehen. Hallo, ich bin Nele. Ich hab dich und den Jungen auch schon mal gesehen ist das dein Bruder? Nein, nur ein Freund. Er wohnt nebenan.

2 Ich dachte, weil ihr beide die Streifenpullis tragt Nele betrachtete Mias lila Hülle bewundernd. Sehr hübsch ist der! Hat den deine Mutter gemacht? Nein, die kann mit Stricknadeln ungefähr so gut umgehen wie ich mit einem Bagger. Den hat Frau Meier für mich gestrickt, die Mutter von Max die ist total nett. Einfach so? So ein Pulli ist doch eine ziemliche Hacke! Naja, meine Mutter bringt ab und zu einen Kuchen rüber. Die beiden sind mittlerweile die dicksten Freundinnen. Mia lächelte Nele an: Und du, hast du schon Freundinnen gefunden? Sieht das vielleicht so aus? Nele zuckte mit den Schultern. Mein Vater arbeitet in einer großen Firma und alle zwei bis drei Jahre wird er in eine andere Stadt versetzt. Ich hab s aufgegeben, Freundinnen zu finden das tut nur weh. Mitfühlend betrachtete Mia das fremde Mädchen: Komm doch heute Nachmittag mal vorbei Max kommt auch und seine Mutter hat uns einen Kirschenkuchen versprochen! Nele zögerte kurz, lächelte dann aber und nickte: Ich komme gerne wann soll ich da sein? So gegen drei. Mia dachte nach und sagte dann beiläufig: Kannst auch deinen Hund mitbringen, wenn du magst! Sie hatte sich nämlich immer schon einen Hund gewünscht und vielleicht könnte sie ihre Mutter ja doch noch mal umstimmen? Pünktlich um drei Uhr klingelte Nele bei Mia und überreichte ihrer Mutter einen Blumenstrauß. Komm herein, die beiden warten schon auf dich! Frau Huber bewunderte die Blumen: Oh, sind die hübsch! Aber es war nicht nötig, so viel Geld auszugeben! Die sind aus unserem Garten ist das Hobby meiner Mutter, erklärte Nele, während sie von Mia und Max begrüßt wurde.

3 Glaubst du, sie könnte mir Tipps geben? Meine Pflanzen schauen immer so traurig aus ich weiß nicht, was ich falsch mache Das macht sie sicher sehr gerne! Ich gebe Ihnen ihre Nummer. Sie freut sich bestimmt, wenn Sie sie anrufen! Nachdem der Kirschkuchen vertilgt war, gingen die Kinder in den Wald und Max zeigte Nele, wo er den Dachs gesehen hatte. Sein Gespräch erwähnte er nicht. Er sagte nur: Die Streifen haben mir gut gefallen, deshalb hab ich Mama gebeten, mir so einen Pulli zu stricken. Meine Mutter kann weder stricken noch backen, seufzte Nele. Die pusselt den ganzen Tag in ihrem Garten rum. Na, vielleicht lässt sich da was drehen Mia kraulte Komets Bauch, der glücklich vor sich hin grunzte. Was sind denn deine Lieblingsfarben? Zwei Wochen später trug auch Nele einen Streifenpulli ihrer war grün. Als sie in der Pause zum Schulhof ging, rempelte sie Udo, der Klassentyrann, an: Glaubst du, ich kann dich in dem Grünzeug nicht sehen? Soll wohl als Tarnung dienen Erneut schubste er sie, trat einen Schritt näher und lag plötzlich am Boden. Mia hatte ihm ein Bein weggezogen. Sie funkelte ihn böse an: Lass deine Finger von meiner Freundin, du Feigling! Udo sprang auf und wollte auf Mia losgehen, doch Max schob sich dazwischen. Und der war zwar sehr friedlich, aber doch einen Kopf größer: Schwirr ab und ärgere wen anderen! Udo lachte geringschätzig: Uuuh, die Streifengang! Ihr seid ja zum Fürchten!, und ging zu seinen Kumpels, die das Ganze aus einiger Entfernung beobachtet hatten.

4 Danke! Nele sah ihre neuen Freunde glücklich an und Mia lächelte: Streifengang warum nicht? Neles Mitschülerinnen hatten gesehen, was im Schulhof geschehen war. Als sie wieder in der Klasse waren, meinte Amelie, die immer am schicksten angezogen war und das neueste iphone hatte, anerkennend: Das war echt cool von deinen Freunden war höchste Zeit, dass mal jemand Udo die Meinung geigt! Sie musterte Nele. Netter Pulli So kam es, dass die Nachfrage nach Streifenpullis stieg und die Mutter von Max einen kleinen Laden aufmachte und etwas Geld damit verdiente. In ihrem Geschäft gab s auch Kaffee und Kuchen (natürlich von Frau Huber) und da stand auch immer ein wunderschöner Blumenstrauß von Neles Mutter. Auch wenn viele Kinder nun Streifenpullis trugen zur Streifengang gehörten sie nicht. In einem feierlichen Ritual band Max Komet einen gestreiften Schal um, womit dieser zum vierten offiziellen Mitglied ernannt wurde. Und weil die drei sich mit Komet viel bewegten, verlor Max einige Pfunde. Eines Nachts träumte er wieder vom Dachs. Dieser lächelte spitzbübisch, zwinkerte mit einem Auge und flüsterte: Ich hab dir ja gesagt Streifen machen schlank!

5 Dein Ausmalbild. Wenn du möchtest, kannst du das Bild anmalen oder mit deinen Ideen noch weiter ausschmücken. Die Figuren freuen sich über deine Beachtung und werden mit deinen Farben noch fröhlicher und lebendiger.

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