Allgemeine Relativitätstheorie

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Allgemeine Relativitätstheorie"

Transkript

1 Proseminar 22: Theoretische Physik und Astroteilchenphysik Allgemeine Relativitätstheorie Einführung in die Grundlagen Johannes Martin 21. November 2010 Hinweis: In diesem Dokument wird die Einstein'sche Summenkonvention benutzt: Über doppelt auftretende Indizes wird summiert, die Summen laufen dabei von 0 bis n 1, wobei n der Dimension des Raumes (i.d.r. 4) entspricht. 1 Spezielle Relativitätstheorie In diesem Abschnitt soll kurz das Wesentliche der Speziellen Relativitätstheorie wiedergegeben werden. In der Speziellen Relativitätstheorie wird postuliert, dass sich kein Teilchen schneller als mit Lichtgeschwindigkeit c bewegen kann, und dass diese Geschwindigkeit von allen Beobachtern in einem Inertialsystem gleich gemessen wird. Daraus resultieren die bekannten Eigenschaften, wie Zeitdilatation und Längenkontraktion. Ein Punkt (ct, x 1, x 2, x 3 ) in der vierdimensionalen Raumzeit bezeichnen wir als ein Ereignis. Ein Pfad oder eine Kurve, die ein Teilchen in der Raumzeit beschreibt, heiÿt Weltlinie. Da sich kein Teilchen schneller als mit c bewegen kann, können wir jedem Ereignis (oder auch jedem Punkt einer Weltlinie) einen Lichtkegel zuordnen, das ist ein Doppelkegel, dessen Oberäche durch die möglichen Weltlinien von sich mit c bewegenden Teilchen gegeben ist. Reale Teilchen können sich dann nur innerhalb dieses Kegels bewegen. Vektoren (mit Startpunkt am Ereignis) innerhalb eines solchen Kegels heiÿen zeitartig, solche auf der Kegeloberäche lichtartig (oder null), und solche auÿerhalb des Doppelkegels heiÿen raumartig, siehe Abb. 1. Können alle Punkte eines Weges oder einer Fläche mit zeitartigen Vektoren verbunden werden, so heiÿt Abbildung 1: Lichtkegel in der Raumzeit, hier mit je einer Raum- und Zeitkomponente. Die Weltlinie eines Teilchens kann sich nur innerhalb der Lichtkegel benden. der Weg bzw. die Fläche selbst zeitartig, und analog für die anderen Denitionen. Eine wichtige Gröÿe ist das Raumzeit-intervall s und davon abgeleitet die Eigenzeit τ, welches in der Allgemeinen Relativitätstheorie i.d.r. wie folgt geschrieben wird: 1

2 ( s) 2 = (c t) 2 + ( x) 2 + ( y) 2 + ( z) 2 (1) ( τ) 2 = ( s) 2 (2) Dies beschreibt eine Invariante, d.h. der Ausdruck bleibt auch nach Koordinatentransformation (bei denen die Postulate erfüllt sind) invariant. Die Eigenzeit ist anschaulich die Zeit, die ein Beobachter misst, der sich auf einem geraden Weg zwischen Ereignissen bewegt. Dies kann mithilfe einer 4x4-Matrix η, der sogenannten Minkowski-Metrik 1 wie folgt geschrieben werden: η := (3) ( s) 2 = η µν ( x µ )( x ν ) (4) ds 2 = η µν dx µ dx ν (5) Wobei wir bereits die Einstein'sche Summenkonvention benutzt haben. Für nichtgerade Pfade gilt dann: s = η µν dx µ (t) dt dx ν (t) dt (6) dt Alle möglichen Koordinatentransformationen (also solche, die das Raumzeitintervall invariant lassen) sind Lorentztransformationen Λ, für die gilt: η = Λ T ηλ (Vgl. mit der Bedingung an Drehmatrizen im R 3 : 1 = R T 1R). Wie zuvor denieren wir die Geschwindigkeit als: U µ = dxµ dτ Und aufgrund der Wahl von η gilt η µν U µ U ν = c 2. (7) 2 Einstein'sches Äquivalenzprinzip In der Newton'schen Mechanik gilt: F = m träge a, Fgrav = G m schwerm r 2 e r (8) Und man stellt fest, dass m träge m schwer. Dies ist überraschend: Schlieÿlich beschreiben m träge und m schwer zwei grundverschiedene Eigenschaften: Die eine gibt an, wie sehr sich ein Körper gegen Beschleunigung widersetzt (wie schwierig es ist, ihn in Bewegung zu versetzen), der andere bestimmt die Stärke einer bestimmten Kraft. Das diese proportional und damit äquivalent sind, ist nicht selbstverständlich. Das schwache Äquivalenzprinzip setzt nun diese beiden Massen gleich m träge = m schwer. Darus folgt nach Newton: a = φ (9) D.h. die träge Masse kürzt sich aus der Bewegungsgleichung heraus, und alle Körper bewegen sich auf den gleichen (bevorzugten) Kurven. Da nun die einer beschleunigten Bewegung zugeordnete Masse und die gravitative Wechselwirkung zugeordnete Masse gleich sind, kann man nun durch Bahnkurven von Massen nicht unterscheiden, ob man sich in einem Schwerefeld oder in einem gleichförmig beschleunigten Bezugssystem bendet. Das ist das schwache Äquivalenzprinzip. 2 1 Häug, besonders in der Speziellen Relativitätstheorie, wird eine andere Vorzeichenkonvention gewählt (alle Einträge mit 1 multipliziert). 2 Man beachte, dass dies mit anderen Kräften nicht möglich ist: In einem elektromagnetischem Feld würden sich unterschiedlich geladene Teilchen auf unterschiedlichen Bahnen bewegen, so dass man ein solches Feld von einer gleichförmigen Beschleunigung unterscheiden kann. 2

3 Einstein erweiterte dieses Prinzip zum Einstein'schen Äquivalenzprinzip: Aufgrund der Äquivalenz von Energie und Masse (E = mc 2 ) macht es Sinn, dies auf alle denkbaren Experimente zu erweitern: Es ist grundsätzlich unmöglich, durch lokale Experimente ein Schwerefeld zu messen (da es nicht von einer gleichförmigen Beschleunigung unterschieden werden kann). 3 Da sich alle Partikel unter Einuÿ der Gravitation gleich verhalten, macht es Sinn, dies mehr als im Hintergrund arbeitendes Phänomen, oder als Eigenschaft der Raumzeit selbst zu modellieren. Wir sprechen also nicht mehr von der Gravitation als Kraft, sondern als Krümmung des Raumes. Daher denieren wir nun unbeschleunigt als frei fallend. Insbesondere sind nun also auch Teilchen, die unter Einuss der Gravitation stehen unbeschleunigt. Inwiefern Raumkrümmung äquivalent ist zu einer wirkenden Kraft, kann man sich veranschaulichen, indem wir Teilchen auf dem Äquator einer Kugel betrachten, die sich beide nach Norden bewegen, d.h. parallel zueinander. Diese Teilchen werden sich am Nordpol treen. Beobachter auf der Kugeloberäche, die die Krümmung der Kugel nicht sehen können, müssen daher eine Kraft postulieren, um zu verstehen, warum sich die Teilchen treen (siehe Abb. 2) Eine direkte Folgerung daraus ist, dass wir nicht mehr wie bisher durch orthogonale, den Raum durch- Abbildung 2: Äquivalenz der Beschreibung von Gravitationskraft und Krümmung. Teilchen, die sich am Äquator in gleiche Richtung bewegen können sich treen (links). Ein Beobachter, der die Krümmung der Kugel nicht wahrnimmt, sieht nur, wie sich diese Teilchen aufeinanderbewegen, und muss daher eine attraktive Kraft postulieren (rechts). Abbildung 3: Scheitern eines globalen Inertialsystems. Für das frei fallende Koordinatensystems scheint der ebenfalls frei fallende Massepunkt m beschleunigt zu werden. Bild nach Sean Carroll: Spacetime and Geometry kreuzende Stäbe ein Inertialsystem konstruieren können. Denn setzen wir dieses an einen frei fallenden Punkt im Raum, so wird in einer gewissen Entfernung davon ein ebenfalls frei fallender Massepunkt scheinbar relativ zu unserem Inertialsystem beschleunigt (siehe Abb. 3). Solche für die Rechnung angenehmen Inertialsysteme können also nur in einer (innitesimal kleinen) Umgebung eines Punktes p existieren, und wir nennen ein solches System ein Lokales Inertialsystem. Solche sind sehr praktisch und erleichtern viele Rechnungen. 4 Da die Gravitation nun also einfach unsere Wahrnehmung der gekrümmten Raumzeit ist, gilt es nun, die Krümmung selbst zu beschreiben. Dies geschieht mithilfe von dierenzierbaren Mannigfaltigkeiten, wie die Massen (und, wie wir sehen werden, Energien) den Raum krümmen, gibt die Einsteingleichung an. 3 Tatsächlich dierenziert man diese Formulierung noch: So bezieht sich das Einstein'sche Äquivalenzprinzip selbst nur auf nichtgravitative Gesetze, wohingegen das sogenannte Starke Äquivalenzprinzip auf alle physikalischen Gesetze ausgedehnt ist 4 Bereits aus diesem Äquivalenzprinzip kann man physikalische Eekte ableiten, etwa die gravitative Rotverschiebung. Siehe z.b. Ausarbeitung von Tim Plath, oder Sean Carrol: Spacetime and Geometry, S

4 3 Mannigfaltigkeiten Haftungsausschluss: Die hier gegebene Einführung in Mannigfaltigkeiten geschieht nicht in der in der Mathematik gestellten Sorgfalt. Der Abschnitt soll keine mathematisch umfassende Beschreibung dieses Themas sein, sondern lediglich den verwendeten Formalismus plausibel erscheinen lassen. Mannigfaltigkeiten sind das Mittel der Wahl, um unsere gekrümmte Raumzeit zu beschreiben. Die Denition einer Mannigfaltigkeit ist auf den ersten Blick wenig hilfreich: Eine C p -Mannigfaltigkeit ist eine Menge M mit einem maximalen C p -Atlas. Anschaulich gesprochen sind n-dimensionale Mannigfaltigkeiten 5 einfach Mengen, die lokal (d.h. in einer innitesimalen Umgebung um jeden Punkt) aussehen, wie der R n. Also ist oenbar der R n selbst eine Mannigfaltigkeit, da natürlich jede Umgebung dort aussieht wie der R n (damit meinen wir: Sich ähnlich verhält im Bezug auf Dierentiation usw., eine genauere Beschreibung verwendet den Begri eines Dieomorphismus, wir verweisen hier auf entsprechende Lehrbücher der Mathematik). Ein weiteres Beispiel ist der Torus T 2 : Wir erhalten diesen, indem wir ein Gebiet im R 2 nehmen und gegenüberliegende Seiten miteinander identizieren (Abb. 4): Wie beschreibt man nun die informelle Anschauung, dass die Mannigfaltigkeit lokal aussieht wie der Abbildung 4: Konstruktion des Torus aus einem Gebiet im R 2. Durch Identizieren gegenüberliegender Seiten (zweimaligem Aufrollen) entsteht ein Torus, so dass dieser oenbar dieomorph zu R 2 ist. Bild nach Sean Carrol: Spacetime and Geometry, S. 55. R n? Dazu suchen wir bijektive 6 Abbildungen von der Mannigfaltigkeit in den R n, d.h. für Teilmengen U M suchen wir φ : U φ(u) R n, wobei der Wertebereich φ(u) oen sein muss. Wir nennen dann (U, φ) eine Karte (auch: Koordinatensystem). Letzterer Begri wird klar, wenn wir uns die Umkehrabbildung φ 1 : R n M betrachten: Durch n Koordinaten ist ein eindeutiger Punkt auf der Mannigfaltigkeit gegeben. Ein Atlas ist dann nur eine Kollektion (Sammlung) solcher Karten, so dass die Denitionsmengen aller Karten die Mannigfaltigkeit überdecken, und dass die Karten glatt zusammengenäht sind. Anschaulich gesprochen geht es dabei nur darum, dass der Übergang von einer Karten zur nächsten (dort, wo sie überlappen) sinnvoll deniert ist. 7 Ein maximaler Atlas ist dann nur ein Atlas, der alle möglichen Karten (die diese Bedingungen erfüllen) enthält. Neben den Torus ist noch die S 2 -Oberäche ein bekanntes Beispiel. Für diese wird als Karte oft die stereographische Projektion verwendet: Stellen wir uns vor, dass die Kugel auf dem R 2 steht (also sozusagen die durch z = 0 (oder z = 1) gegebene Ebene). Dann können wir vom Nordpol der Kugel aus eine Gerade durch einen Punkt auf der Kugel legen, und der Schnittpunkt der Geraden mit der Ebene deniert dann zwei eindeutige Punkte x, y. Damit haben wir eine Karte φ : S 2 \{Nordpol} R 2 gefunden. Analog geht dies natürlich auch für alle anderen Punkte. Damit haben wir dann gezeigt, dass S 2 tatsächlich eine 2-dimensionale Mannigfaltigkeit ist. 3.1 Vektoren und Tensoren auf Mannigfaltigkeiten Bevor wir nun weiter in die mathematische Beschreibung der Allgemeinen Relativitätstheorie vordringen können, müssen wir zunächst die Begrie Vektor und Tensor auf Mannigfaltigkeiten klären. Dabei 5 Wir beziehen uns hier ausdrücklich nur auf die von uns verwendeten Mannigfaltigkeiten, und nicht auf die abstrakteren, die bspw. durch bestimmte Operationen gegeben sind. 6 Es genügt, injektive Abbildungen zu betrachten, da bei geeigneter Wahl des Wertebereichs φ : U φ(u) die Abbildung automatisch surjektiv ist. 7 Die Denition von glatt zusammengenäht ist etwas unhandlich, aber nicht schwierig. Betrachten wir zwei Karten φ 1, φ 2 mit U 1 U 2. Deniere zunächst ψ := φ 2 φ 1 1 : φ 1 (U 1 U 2 ) φ 2 (U 1 U 2 ). Dann sind diese Karten glatt zusammengenäht, falls die Abbildung ψ C p -glatt ist und der Wertebereich oen ist. Für eine genauere Erläuterung verweisen wir auf Sean Carroll: Spacetime and Geometry, S. 59f. oder eine Zusammenfassung auf 4

5 Abbildung 5: Stereographische Projektion der S 2 -Sphäre. Eine Gerade durch den Nordpol und den betrachteten Punkt schneidet die z = const-ebene bei einem bestimmten Wertepaar x, y. Abbildung aus der engl. Wikipedia. werden sich einige Unterschiede zur bekannten Denition herausstellen. Abbildung 6: Tangentialraum an einem Punkt x bei Einbettung in einen höherdimensionalen Raum. Da wir die Raumzeit nicht in einen höherdimensionalem Raum einbetten wollen, kann eine solche Anschauung nicht beibehalten werden. Bild aus der Wikipedia: Jedem Punkt p der Mannigfaltigkeit ordnen wir ihren Tangentialraum T p zu. Dieser enthält in der klassischen Anschauung all diejenigen Vektoren, die als Tangentialvektoren an Kurven durch die Stelle p darstellbar sind (siehe Abb. 6). Jedoch basiert diese Darstellung auf einer Einbettung der Mannigfaltigkeit in einen höherdimensionalen Raum (insbesondere sind all diese Vektoren noch Linearkombination dieser Basisvektoren). Da wir einen solchen nicht zur Verfügung haben, müssen wir auf einen Trick zurückgreifen. Dabei erinnern wir uns, dass die Tangentialvektoren durch Ableiten entstehen. Es liegt daher nahe, die Vektoren selbst als Linearkombination von Richtungsableitungen darzustellen. Sie sind dann Operatoren auf Funktionen, die auf der Mannigfaltigkeit deniert sind. Wir können dann, mit der Vereinbarung / x µ µ schreiben: V = }{{} V µ µ (10) µ tekomponente Womit wir bereits µ als Basiselement gewählt haben. Bei einem Wechsel des Koordinatensystems transformierten Basisvektoren und Vektoren wie folgt: µ = xµ µ V µ = xµ x µ x µ V µ (11) Betrachten wir nun den Dualraum T p zu T p, das ist der Raum der linearen Abbildungen ω mit ω : T p R. Diese sind gegeben durch die Gradienten df skalarer Funktionen f. Angewandt auf einen Vektor V erhalten wir die Richtungsableitung von f in der Richtung von V : dfv = df(v µ µ ) = µ V µ f(φ 1 (x 1, x 2,, x n )) x µ (12) 5

6 Als Basis wählen wir die Gradienten der Koordinatenfunktionen dx µ. Daraus folgt dann das Transformationsverhalten: dx µ = xµ x µ dxµ ω µ = xµ ω µ (13) x µ Umgekehrt ist es natürlich möglich, Vektoren V als lineare Abbildung einer 1-Form ω nach R aufzufassen, mit genau der selben Wirkung wie in (12). Tensoren sind multilineare Abbildungen, die mehrere 1-Formen und Vektoren in die reellen Zahlen abbilden. Genauer gesagt ist ein (k, l)-tensor eine Abbildung T : Tp Tp T p T p R }{{}}{{} k Mal l Mal die linear in jedem ihrer Argumente ist. Beispielsweise sind 1-Formen also (0, 1)-Tensoren (denn sie bilden 1 Vektor auf R ab). Wie oben beschrieben kann man aber genausogut Vektoren als lineare Abbildungen von 1-Formen nach R auassen, daher sind Vektoren (1, 0)-Formen. Die Hintereinanderausführung von Tensoren gelingt mit dem Tensorprodukt. So ist das Tensorprodukt des (k 1, l 1 )-Tensors T mit dem (k 2, l 2 )-Tensor S ein (k 1 + k 2, l 1 + l 2 )-Tensor gegeben durch: T S(df 1,, df k1, V 1,, V l1, df k1+1,, df k1+k 2, V l1+1,, V l1+l 2 ) = T (df 1,, df k1, V 1,, V l1 ) S(df k1+1,, df k1+k 2, V l1+1,, V l1+l 2 ) Damit können wir nun eine Basis für den Vektorraum der (k, l)-tensoren konstruieren, da ja Vektoren (1, 0)-Tensoren und 1-Formen (0, 1)-Tensoren bilden. Basiselemente sind dann gegeben durch: µ1 µk dx µ1 dx µ l Für jeden Faktor gibt es in n Dimensionen genau n Möglichkeiten. In der vierdimensionalen Raumzeit ist der (k, l)-tensorraum daher 4 k+l -dimensional. Da Tensoren linear in jedem Argument sind, sind Tensoren eindeutig durch ihr Wirken auf die Basisvektoren bestimmt. Wir schreiben dann für die zugehörige Komponente T µ1 µ k ν1 ν l = T (dx µ1,, dx µ k, ν1,, νl ) (14) Nicht von der unterschiedlichen Reihenfolge irritieren lassen: Als Argument kommen zunächst 1-Formen, aber als Basiselemente zunächst Vektoren (die als Tensor aufgefasst ja 1-Formen abbilden). Bei Tensoren ist die Reihenfolge der Indizes wichtig. Ein oberer Index deutet darauf hin, dass an die zugehörige Stelle in den Argumenten eine 1-Form gehört, ein unterer Index auf einen Vektor. Daher kommt es auf die Reihenfolge an. Die Indizes müssen auch nicht sortiert sein, bspw. ist: T µ1 ν 1 µ 2 = T (dx µ1, ν1, dx µ2 ) Tensoren besitzen ein besonderes Transformationsverhalten, welches aus ihrer Linearität folgt. Für jeden oberen Index erhalten wir einen Ausdruck x µ i / x µ i, für jeden unteren ein x νi / x ν i : T µ 1 µ k ν 1 ν l = xµ 1 x µ1 xµ k x µ xν1 xν l T µ1 µ k ν1 ν k x ν 1 x ν l (15) 1 Häug werden Tensoren sogar als Ansammlung von Zahlen mit diesem Transformationsverhalten deniert. 3.2 Metrik Die Metrik g µν ist ein spezieller, symmetrischer (0, 2)-Tensor (d.h. g µν = g νµ ). Sie dient dazu, Längen und Skalarprodukt auf unseren gekrümmten Räumen zu denieren, wie wir bereits in der achen Raumzeit gesehen haben, in der die Minkowski-Metrik (3) verwendet wird. Zunächst denieren wir die inverse Metrik, die wir mit hochgestellten Indizes erhalten: g µσ g σν = δ µ ν (16) D.h. wenn g µν als Matrix geschrieben wird, ist g µν das Inverse dieser Matrix. Mit der Metrik wird das Raumzeitintervall zu: ds 2 = g µν dx µ dx ν (17) 6

7 Mithilfe der Metrik können Indizes von Tensoren erhöht oder erniedrigt werden: g µh λt µ1 µ k ν1 ν l = T µ1 µ h 1 λ µ h+1 µ k ν1 ν l (18) g ν hλ T µ1 µ k ν1 ν l = T µ1 µ k ν1 ν h 1 λν h+1 ν l (19) Damit kann schlieÿlich das Skalarprodukt deniert werden 8, für das gilt: g µν U µ V ν = U ν V ν (20) Das Skalarprodukt eines Vektors mit sich selbst ist < 0, falls es sich um einen zeitartigen Vektor handelt, = 0 bei einem lichtartigen, und > 0 bei einem raumartigen Vektor. Die Komponenten der Metrik hängen in der Regel vom Punkt der Mannigfaltigkeit ab, an der wir sie betrachten, bspw.: ds 2 = dr 2 + r 2 dθ 2 + r 2 sin 2 (θ)dφ 2 (21) Dabei handelt es sich um die Metrik, die in Kugelkoordinaten verwendet wird. Diese beschreibt aber auch den ungekrümmten Raum R 3! Die Metrik allein in dieser Form scheint noch nicht ausreichend zu sein, um sofortige Aussagen darüber zu treen, ob der Raum gekrümmt ist oder nicht. Es ist aber wenigstens möglich, an einem Punkt durch geeignete Wahl von Koordinaten, die Metrik in ihre Diagonalform zu bringen. In der ART sieht sie dann aus wie die Minkowski-Metrik. Mehr noch, selbst die partiellen Ableitungen verschwinden: g µν (p) = η µν σ g µν = 0 (22) Solche Koordinaten heiÿen lokale Inertialkoordinaten. 9 Solche Koordinaten sind praktisch, da es einfach ist, in diesen zu rechnen. Kann das Ergebnis dann noch als Tensor geschrieben werden, so gilt es in allen Koordinatensystemen, da der Ausdruck dann wie die Tensoren korrekt transformieren. Für ein Beispiel verweisen wir auf Sean Carroll: Spacetime and Geometry, S Kovariante Ableitung und Geodätengleichung Die partielle Ableitung eines Tensors ist im Allgemeinen kein Tensor, da sie nicht wie ein Tensor transformiert: Die partielle Ableitung der Jacobi-Matrix (d.h. der beim Transformieren auftretenden Terme) ist im Allgemeinen nicht null, und verschwinden daher nicht. Um dies zu korrigieren, verwendet man n (n n)-matrizen (Γ σ ) µ ν. Für jeden oberen Index erhält man ein Plus Korrekturterm, für jeden unteren ein Minus Korrekturterm. Partiell abgeleitet wird immer nur einmal: σ T µ1 µ k ν1 ν l = σ T µ1 µ k ν1 ν l (23) + Γ µ1 σλ T λµ2 µ k ν1 ν l + Γ µ2 σλ T µ1λµ3 µ k ν1 ν l + Γ λ σν 1 T µ1µ2 µ k λν2 ν l Γ λ σν 2 T µ1µ2 µ k ν1λν 3 ν l Die kovariante Ableitung macht aus einem (k, l)-tensor einen (k, l + 1)-Tensor. Denkbar sind viele solcher Symbole Γ, die diese Anforderungen erfüllen (n 3 unabhängige Komponenten). Fordert man zusätzlich, dass das Symbol symmetrish in den unteren Indizes ist, und dass σ g µν (metrische Kompatabilität) gelten soll, so erhält man die Christoelsymbole: Γ σ µν = 1 2 gσρ ( µ g νρ + ν g ρµ ρ g µν ) (24) Diese ist z.b. kompatibel mit der Metrik, d.h. σ g µν = 0. Die kovariante Ableitung erfüllt noch eine ganze Reihe anderer Eigenschaften, insbesondere ist sie linear und erfüllt die Leibnitz-Regel (Produktregel). Jetzt können wir das Minimal coupling principle 10 angeben. Wir erhalten aus einem Ausdruck, der in der achen Raumzeit (oder lokalen Inertialkoordinaten) gilt, einen allgemeingültigen, indem wir in dem Ausdruck: 8 Dabei erfüllt dieses Skalarprodukt nicht alle in der Mathematik geforderten Eigenschaften, z.b. ist es nicht positivdenit. 9 Wie man diese ndet, soll nicht Thema dieser Ausarbeitung sein, trotzdem soll es kurz angedeutet werden: Durch Betrachten von Geodäten x(λ) durch p, die an dieser Stelle V als Tangentenvektor besitzen, kann man durch Auswerten dieser Geodäten an einer späteren Stelle jedem Vektor einen eindeutigen Punkt q = x(λ + λ) der Mannigfaltigkeit zuordnen. Mithilfe einer solchen Konstruktion ndet man solche Koordinaten. Siehe dazu bspw. Sean Carroll: Spacetime and Geometry, S Auch häug comma goes to semicolon-regel, die sich auf hier nicht verwendete Notationen bezieht 7

8 Die Minkowskimetrik η durch die allgemeine Metrik g ersetzen Partielle Ableitungen µ durch die kovariante µ ersetzen sicherstellen, dass nur Tensoren vorkommen Damit erhalten wir leicht die Geodätengleichung. In der achen Raumzeit bewegen sich Teilchen, auf die keine Kraft wirkt, auf Geraden: d 2 x µ dτ 2 = 0 (25) Die zweite Ableitung ist aber kein Tensor (die erste hingegen ist ein Tensor, nämlich der Geschwindigkeitsvektor). Verwenden wir die allgemeine Kettenregel, so erhalten wir den Ausdruck: dx ν dτ dx µ ν dτ = 0 (26) Anwenden des Minimal-Coupling-Principles bedeutet nun, dass wir µ durch µ ersetzen. Damit: dx ν dτ dx µ Def. ν = d2 x µ dτ dλ 2 + dx ρ dx σ Γµ ρσ dλ dλ = 0 (27) Die letzte Gleichung ist die Geodätengleichung. Sie beschreibt, wie sich frei fallende Teilchen bewegen, und entspricht der Gleichung a = φ in der Newtonschen Theorie. 4.1 Paralleltransport Eine weitere Möglichkeit, die Krümmung des Raumes zu beschreiben geht über das Konzepts des Paralleltransports. Bisher haben wir gesagt, dass Vektoren in einem Tangentialraum T p liegen, die jeweils eine Punkt p zugeordnet sind. Wir können daher nicht ohne weiteres zwei Vektoren aus verschiedenen Tangentialräumen miteinander vergleichen, um dies zu tun, müssen wir überlegen, wie wir einen Vektor an der Mannigfaltigkeit entlang schieben. In der achen Raumzeit haben wir uns darüber keine Gedanken gemacht, dort haben wir Vektoren beliebig im Raum verschieben können. Bereits auf einer Kugeloberäche ist dies nicht mehr so: So hängt dort das Ergebnis eines Paralleltransports von dem genommenen Weg ab (siehe Abb. 7). Mithilfe des Minimal-Coupling-Principles können wir einfach einen Ausdruck nden, der einen Parallel- Abbildung 7: Paralleltransport auf S 2. Je nachdem, auf welchem Weg der Ausgangsvektor (schwarz) verschoben wird, ergeben sich unterschiedliche Vektoren (blau, rot). Bild aus Wikipedia: transport charakterisiert. In der achen Raumzeit haben wir bei einem Paralleltransport die Tensorkomponenten konstant gelassen: dx σ dt σt µ1 µ k ν1 ν l = 0 Nun müssen wir lediglich die partielle Ableitung durch die kovariante ersetzen, um einen allgemeingültigen Ausdruck zu erhalten: dx σ dt σt µ1 µ k ν1 ν l = 0 (28) 8

9 Dies ist die Paralleltransportgleichung. Damit lässt sich beispielsweise ausrechnen, wie sich die Komponenten V µ eines Vektors ändern, wenn er entlang des Weges x(t) paralleltransportiert wird Riemanntensor Wir haben gesehen, dass die Raumkrümmung dazu führt, dass sich Tensorkomponenten bei einem Paralleltransport wegabhängig ändern. Dies geschieht auch auf geschlossenen Kurven, und ist ein Maÿ, die Krümmung zu charakterisieren. Um dies mathematisch zu fassen, betrachten wir den Kommutator [ µ, ν ] zweier kovarianter Ableitungen. Dies gibt den Unterschied des erhaltenen Tensors, würde er erst entlang der µ-richtung, dann der ν-richtung paralleltransportiert zu dem Tensor, den wir durch Paralleltransport in der anderen Reihenfolge erhielten. Dies liegt daran, da nach der Paralleltransportgleichung die kovariante Ableitung entlang einer Richtung, in die er paralleltransportiert wird, gerade null ist (und somit als Bezugspunkt für innitesimale Veränderungen dienen kann). Rechnet man dies aus, unter Benutzung der Leibnitz-Regel und Linearität, so erhält man für einen Vektor: [ µ, ν ]V ρ = ( µ Γ ρ νσ ν Γ ρ µσ + Γ ρ µλ Γλ νσ Γ ρ νλ Γλ µσ) V ρ (Γ λ µν Γ λ νµ) λ V ρ (29) }{{}}{{} =:R ρ σµν =:T λ µν Damit haben wir den Riemanntensor (oder Riemannschen Krümmungstensor) R ρ σµν deniert 12. Der Tensor T, der ebenfalls auftaucht, ist der Torsionstensor, der ebenfalls bedeutsam ist, aber hier nicht weiter behandelt werden soll. Aus dem Riemanntensor erhält man den Riccitensor durch Verjüngen, d.h. Summieren über einen oberen und unteren Index: R µν = R λ µλν (30) Der Ricciskalar ist die Spur dieses Tensors: Die Tensoren haben u.a. folgende Symmetrieeigenschaften 13 : R = R µ µ = g µν R µν (31) R ρσµν = R σρµν R ρσµν = R ρσνµ R ρσµν = R µνρσ [λ R ρσ]µν = 0 R µν = R νµ µ R ρµ = 1 2 ρr Und aufgrund dieser besitzt der Riemanntensor n 2 (n 2 1)/12 freie Parameter. Also sind 1-dimensionale Räume nicht gekrümmt (kein freier Parameter!), 2-dimensionale durch einen Wert eindeutig charakterisiert (Ricciskalar genügt!). Die vierdimensionale Raumzeit hat somit 20 Parameter. 5 Einsteingleichung Wir haben nun eine Idee, wie sich Teilchen in gekrümmten Räumen bewegen. Nun müssen wir quantizieren, wie die Krümmung des Raumes zustande kommt. Diesen Zusammenhang wird uns die Einsteingleichung geben. Um sie nachzuvollziehen, überlegen wir zunächst, dass wir die Raumkrümmung benutzen wollen, um das Phänomen der Gravitation zu beschreiben, die in der Newton'schen Mechanik durch Massen verursacht wird. Da Massen und Energie äquivalent zueinander sind, werden wir dies auf Energieformen verallgemeinern. Da wir schon wissen, wie wir die Raumkrümmung als (0, 2)-Tensor (den Riccitensor) beschreiben, müssen wir also nun einen sinnvollen Tensor nden, der mit der Energie zusammenhängt. 11 Auch damit lässt sich die Geodätengleichung herleiten. Eine andere Denition einer Geodäten lautet: Eine Geodäte ist eine Kurve, die ihren eigenen Tangentialvektor dx paralleltransportiert. Einsetzen dieses Vektors in die Paralleltransportgleichung gibt dann genau die Geodätengleichung. 12 Der Vollständigkeit halber soll hier eine häug verwendete Notation genannt werden. Als Funktion von drei Vektorfeldern dλ X, Y, Z kann die Wirkung des Riemanntensors geschrieben werden als R(X, Y )Z = X Y Z Y X Z [X,Y ] Z. Mit der gleichen Methode erhält man T (X, Y ) = X Y Y X [X, Y ]. 13 Da wir die Christoelsymbole so gewählt haben, dass σg µν = 0 gilt, können wir µ = g µν ν bilden. 9

10 5.1 Energie-Impuls-Tensor Der Energie-Impuls-Tensor beschreibt die Verteilung von Energie und Impulsen im Gesamtsystem (wohingegen p ja stets nur die Werte für ein Teilchen angibt). Die Denition des Energie-Impuls-Tensors T µν lautet: Die Komponente T µν des Energieimpulstensors gibt den Fluss von p µ durch eine Fläche mit x ν = const. an Also steht in der 0, 0-ten Komponente oenbar die Energiedichte, denn die 0-te Komponente von p enthält die Energie, und die Bedingung x 0 = t = const. bedeutet, dass wir das Universum zu einem festen Zeitpunkt betrachten. Hingegen ist bspw. die T 22 -Komponente die y-komponente der Kraft pro Flächenelement in die y-richtung, dies ist also der Druck p y. Der Tensor ist symmetrisch! Die verschiedenen Erhaltungssätze, etwa Energie- und Impulserhaltung folgen aus der Formulierung im ungekrümmten Raum µ T µν = 0 mithilfe des Minimal-Coupling-Principles: Beispiel: Staub µ T µν = 0 (32) Betrachten wir zunächst Staub, also eine Ansammlung an Teilchen gleicher Masse m, die sich relativ zueinander in Ruhe benden, d.h. ihr Impuls ist in ihrem Ruhsystem p = (mc, 0, 0, 0). Damit kann wg. der Symmetrie nur die 0, 0-Komponente von null verschieden sein, und in ihrem Ruhsystem gilt: T = n mc Wobei wir mit n die Teilchenzahldichte bezeichnen, so dass n mc 2 die Energiedichte beschreibt. Wir müssen diesen Ausdruck nun als Tensor schreiben. Mit U = (c, 0, 0, 0) folgt dann einfach: So dass als Vermutung naheliegt: n }{{ m } c 2 = ρu 0 U 0 =:ρ T µν = ρu µ U ν (33) Wie eine explizite Berechnung leicht zeigt, ergibt dies im Ruhsystem tatsächlich obige Werte für T µν. Da dieser Ausdruck nur Tensoren enthält, gilt dieser allgemein Beispiel: Flüssigkeit Zusätzlich zu dem obigen Term müssen wir nun noch den Druck p berücksichtigen, der bekanntermaÿen isotrop ist. Daraus folgt, dass der Energieimpulstensor nur Einträge auf der Diagonalen haben kann, da keine Impulskomponente durch eine orthogonale Fläche treten kann. Desweiteren muss der Druck wg. der Isotropie gleich sein, d.h. p x = p y = p z = p. Also gilt im Ruhsystem: T = ρc p p p Wieder gilt es, diesen Ausdruck als Tensor zu schreiben. Da wir auf den unteren Diagonalen +p stehen haben wollen, können wir diese in lokalen Inertialkoordinaten (g = η) mit pg µν erzeugen. Damit erhalten wir im Ruhsystem: T = p p p p Da wir schon gesehen haben, dass (a/c 2 U µ U ν ) im Ruhsystem einfach a in die 0, 0-Komponente schreibt, können wir recht simpel die fehlenden Terme erraten: T µν = (ρ + p c 2 )U µ U ν + pg µν (34) Das ist der Energie-Impuls-Tensors der idealen Flüssigkeit, welche in vielen kosmologischen Modellen verwendet wird. 10

11 5.2 Einsteingleichung Wir können nun die Einsteingleichung aufstellen. Wir folgen hier der Darstellung von Carroll, und wollen sie zunächst nur plausibel machen. Eine explizite Herleitung wäre durch die Minimierung der Wirkung gegeben, dies wollen wir hier aber nicht tun 14. Da in der Newtonschen Mechanik das Gravitationsfeld durch Massen erzeugt wurde, setzen wir wg. der Äquivalenz von Energie und Masse den Energie-Impuls-Tensor als Verursacher der Raumkrümmung an, die ja durch den Riccitensor beschrieben wird. Naiver Ansatz wäre daher 15 : R µν? = κtµν Dieser Ausdruck kann aber nicht stimmen, wie das Bilden der Divergenz zeigt: µ T µν = νr = µ R µν Wobei wir im letzten Schritt die Symmetrieeigenschaften benutzt haben. Wir können also nicht einfach R µν ansetzen. Wir bilden aus dem Riccitensor mithilfe der Metrik den Einsteintensor: G µν = R µν 1 2 Rg µν (35) Für diesen gilt wg. σ g µν = 0: µ G µν lin. = µ R µν }{{} = 1 2 νr Damit ist der Einsteintensor ein guter Kandidat für unseren Ansatz: 1 2 µ Rg µν = 1 2 νr 1 2 (( µ R)g µν + R ( µ g µν )) = 0 (36) }{{} G µν = R µν 1 2 Rg µν = κt µν (37) Bilden der Spur auf beiden Seiten gibt folgende äquivalente Formulierung: R µν = κ(t µν 1 2 T g µν) (38) Fordert man, dass dies im Grenzwert kleiner Geschwindigkeiten und statischer Felder die Newtonschen Gleichungen ergibt, so folgt der Wert für κ und damit: R µν 1 2 Rg µν = 8πG c 4 T µν (39) Bilden der Spur auf beiden Seiten gibt folgende äquivalente Formulierung: R µν = 8πG c 4 (T µν 1 2 T g µν) (40) 5.3 Forderung der Newtonschen Näherung: Bestimmung der Konstanten κ Hier soll kurz beschrieben werden, wie die Forderung, dass sich im Newtonschen Grenzfall die alten Gleichungen ergeben, zur Bestimmung der Konstanten dienen kann. Newtonscher Grenzfall bedeutet, dass das Feld statisch ist 0 g µν = 0 und dass die Geschwindigkeit klein gegen die Lichtgeschwindigkeit ist, d.h.: dx 1,2,3 << dt (41) dτ dτ Damit wird aus der Geodätengleichung (27) (beachte: x 0 = ct): d 2 x µ dτ 2 Nach der Vorschrift für die Christoelsymbole (24) ist wg. 0 g µν = 0: + Γµ 00 c2 ( dt dτ )2 = 0 (42) Γ µ 00 = 1 2 gµλ ( 0 g λ0 + 0 g 0λ λ g 00 ) =0 = 1 2 gµλ λ g Für eine solche Darstellung, siehe z.b. Sean Carroll: Spacetime and Geometry, S Dabei ist natürlich T µν = g µσg νρt σρ. 11

12 Da in der Newtonschen Näherung das Feld schwach ist, können wir eine schwache Störung ansetzen: g µν = η µν + h µν (43) Im Folgenden wollen wir immer nur zur ersten Ordnung in h rechnen. Zunächst nden wir für die inverse Metrik: g µν = η µν }{{} h µν (44) =η µρ η νσ h ρσ Damit ist in erster Ordnung in h die Geodätengleichung einfach: d 2 x µ dτ 2 = 1 2 c2 η µλ λ h 00 ( dt dτ )2 (45) Woraus sofort d 2 t/dτ 2 = 0 folgt, also hängen t und τ linear voneinander ab. Da die Minkowskimetrik linear ist, und in den drei raumartiken Komponenten den Wert +1 hat, folgt aus der Geodätengleichung für µ = 1, 2, 3 durch Division mit dt/dτ: Oder, in etwas bekannterer Schreibweise d 2 x i dt 2 = 1 2 c2 i h 00 (46) a = 1 2 c2 h 00 (47) Setzen wir also h 00 = 2Φ/c 2 an, erhalten wir genau die Newtonsche Gleichung (8)! Für einen einzelnen, sphärisch symmetrischen Körper folgt Φ = GM r. Im Newtonschen Grenzfall können wir mit dem Energie-Impuls-Tensor von Staub rechnen. In dessen Ruhsystem gilt U = (c, 0, 0, 0). In erster Ordnung in h ist dann wie vorher T 00 = ρc 2 und alle anderen Komponenten sind null. Daher ist die Spur einfach T = ρc 2. Einsetzen in (38) gibt für die einzig interessante Komponente (µ = ν = 0): R 00 = 1 2 κρc2 (48) Dabei ist R 00 = R λ 0λ00 eine Summierung über den Riemanntensor. Ausrechnen gibt: R 00 = 1 2 δij i j h 00 = 1 2 h 00 (49) Gleichsetzen der letzten beiden Gleichungen gibt mit dem eben erhaltenen Zusammenhang h 00 = 2Φ/c 2. Was nur dann die Newtonschen Gleichungen ergibt, wenn κ = 8πG c 4. Φ = κ 2 c4 ρ (50) 12

Allgemeine Relativitätstheorie

Allgemeine Relativitätstheorie Allgemeine Relativitätstheorie Ein konzeptioneller Einblick Von Jan Kaprolat Gliederung Einleitung Übergang SRT -> ART Grundlegende Fragestellungen der ART Kurzer Einblick: Tensoralgebra Einsteinsche Feldgleichungen

Mehr

24 Minkowskis vierdimensionale Raumzeit

24 Minkowskis vierdimensionale Raumzeit 24 Minkowskis vierdimensionale Raumzeit Der deutsche Mathematiker Hermann Minkowski (1864 1909) erkannte, daß sich die von Albert Einstein 1905 entwickelte spezielle Relativitätstheorie am elegantesten

Mehr

Allgemeine Relativitätstheorie. Einführung in die Grundlagen

Allgemeine Relativitätstheorie. Einführung in die Grundlagen Allgemeine Relativitätstheorie Einführung in die Grundlagen Bisher: Newton sche Theorie der Gravitation Bewegungen von Teilchen durch Feld: Einstein (1915): Allgemeine Relativitätstheorie Feld erzeugt

Mehr

Ferienkurs Elektrodynamik WS11/12 - Elektrodynamik und spezielle Relativitätstheorie

Ferienkurs Elektrodynamik WS11/12 - Elektrodynamik und spezielle Relativitätstheorie Ferienkurs Elektrodynamik WS11/1 - Elektrodynamik und spezielle Relativitätstheorie Isabell Groß, Martin Ibrügger, Markus Krottenmüller. März 01 TU München Inhaltsverzeichnis 1 Minkowski-Raum und Lorentz-Transformation

Mehr

Gravitation und Krümmung der Raum-Zeit - Teil 1

Gravitation und Krümmung der Raum-Zeit - Teil 1 Gravitation und Krümmung der Raum-Zeit - Teil 1 Gauß hat gezeigt, daß es Möglichkeiten gibt, die Krümmung von Flächen durch inhärente Messungen auf der Fläche selbst zu bestimmen Gauß sches Krümmungsmaß

Mehr

Was fehlt derzeit im Internet? Sicherlich eine verständliche Einführung in Tensoren.

Was fehlt derzeit im Internet? Sicherlich eine verständliche Einführung in Tensoren. Was fehlt derzeit im Internet? Sicherlich eine verständliche Einführung in Tensoren. Mehr von PLARTHIN gibt's im Internet auf http://plarthin.wordpress.com Literatur: - deutsche Wikipedia - Spacetime and

Mehr

Die Einsteinschen Feldgleichungen

Die Einsteinschen Feldgleichungen Die Einsteinschen Feldgleichungen 1 Forderungen an die Feldgleichungen 2 2 Forderungen an die Feldgleichungen Es ist nicht möglich die Einsteinschen Feldgleichungen strikt aus bekannten Tatsachen abzuleiten.

Mehr

Die Robertson-Walker Metrik. Ausbildungsseminar Astroteilchenphysik Naturwissenschaftliche Fakultät II - Physik Universität Regensburg

Die Robertson-Walker Metrik. Ausbildungsseminar Astroteilchenphysik Naturwissenschaftliche Fakultät II - Physik Universität Regensburg Die Robertson-Walker Metrik Ausbildungsseminar Astroteilchenphysik Naturwissenschaftliche Fakultät II - Physik Universität Regensburg Inhaltsverzeichnis 1 ART in Kürze 1 1.1 Koordinaten & Koordinatentrafo...........

Mehr

11. Vorlesung Wintersemester

11. Vorlesung Wintersemester 11. Vorlesung Wintersemester 1 Ableitungen vektorieller Felder Mit Resultat Skalar: die Divergenz diva = A = A + A y y + A z z (1) Mit Resultat Vektor: die Rotation (engl. curl): ( rota = A Az = y A y

Mehr

Allgemeine Relativitätstheorie Ausarbeitung. Von Jan Kaprolat

Allgemeine Relativitätstheorie Ausarbeitung. Von Jan Kaprolat Allgemeine Relativitätstheorie Ausarbeitung Von Jan Kaprolat Grundlegende Motivation zur ART Die Allgemeine Relativitätstheorie (ART) ist die Erweiterung der speziellen Relativitätstheorie (SRT). Sie bezieht

Mehr

beschrieben wird. B' sei ein IS das derjenigen Weltlinie folgt, die P und Q in gleichförmiger Bewegung verbindet. Aus Sicht von A folgt B' Bahn mit

beschrieben wird. B' sei ein IS das derjenigen Weltlinie folgt, die P und Q in gleichförmiger Bewegung verbindet. Aus Sicht von A folgt B' Bahn mit Minkowski-Wegelement und Eigenzeit Invariantes Wegelement entlang einer Bahnkurve einesteilchens im IS A: immer "Instantan mitlaufendes" Inertialsystem B' sei so gewählt, dass es zum Zeitpunkt t dieselbe

Mehr

Symmetrie von Naturgesetzen - Galilei-Transformationen und die Invarianz der Newton schen Gesetze

Symmetrie von Naturgesetzen - Galilei-Transformationen und die Invarianz der Newton schen Gesetze Symmetrie von Naturgesetzen - Galilei-Transformationen und die Invarianz der Newton schen Gesetze Symmetrie (Physik) (aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie) Symmetrie ist ein grundlegendes Konzept der

Mehr

Theoretische Physik 1, Mechanik

Theoretische Physik 1, Mechanik Theoretische Physik 1, Mechanik Harald Friedrich, Technische Universität München Sommersemester 2009 Mathematische Ergänzungen Vektoren und Tensoren Partielle Ableitungen, Nabla-Operator Physikalische

Mehr

Kapitel 3. Minkowski-Raum. 3.1 Raumzeitlicher Abstand

Kapitel 3. Minkowski-Raum. 3.1 Raumzeitlicher Abstand Kapitel 3 Minkowski-Raum Die Galilei-Transformation lässt zeitliche Abstände und Längen unverändert. Als Länge wird dabei der räumliche Abstand zwischen zwei gleichzeitigen Ereignissen verstanden. Solche

Mehr

Allgemeine Relativitätstheorie

Allgemeine Relativitätstheorie Kontrollfragen Allgemeine Relativitätstheorie Stephan Mertens Wintersemester 2009 UE R ICKE UNI VERSITÄT MAG G N VO D O TT O EBURG 1 Einführung und Motivation 1. Warum kann das Newton sche Gravitationsgesetz

Mehr

Kapitel 4. Lorentz-Tensoren

Kapitel 4. Lorentz-Tensoren Kapitel 4 Lorentz-Tensoren Nach Möglichkeit versucht man, die Gesetze der Physik so aufzustellen, dass sie in allen Inertialsystemen die gleiche Form haben, also forminvariant unter Translationen und Rotationen

Mehr

Viele wichtige Operationen können als lineare Abbildungen interpretiert werden. Beispielsweise beschreibt die lineare Abbildung

Viele wichtige Operationen können als lineare Abbildungen interpretiert werden. Beispielsweise beschreibt die lineare Abbildung Kapitel 3 Lineare Abbildungen Lineare Abbildungen sind eine natürliche Klasse von Abbildungen zwischen zwei Vektorräumen, denn sie vertragen sich per definitionem mit der Struktur linearer Räume Viele

Mehr

2.2 4-Stromdichte [Griffiths , Jackson 11.9]

2.2 4-Stromdichte [Griffiths , Jackson 11.9] Um zu verstehen, wie sich die elektromagnetischen Felder transformieren, gehen wir von den Maxwellgleichungen aus. Dazu brauchen wir zunächst die. 4-Stromdichte [Griffiths 1.3.4, Jackson 11.9] Die Ladungsdichte

Mehr

$Id: linabb.tex,v /01/09 13:27:34 hk Exp hk $

$Id: linabb.tex,v /01/09 13:27:34 hk Exp hk $ Mathematik für Ingenieure I, WS 8/9 Freitag 9. $Id: linabb.tex,v.3 9//9 3:7:34 hk Exp hk $ II. Lineare Algebra 9 Lineare Abbildungen 9. Lineare Abbildungen Der folgende Satz gibt uns eine einfachere Möglichkeit

Mehr

Die Einsteinsche Feldgleichung. Seminararbeit

Die Einsteinsche Feldgleichung. Seminararbeit Die Einsteinsche Feldgleichung Seminararbeit David Eiber Oktober 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Probleme der Verallgemeinerung des Newtonschen Potentials 3 2 Einsteinsche Feldgleichung 4 2.1 Einsteins Annahmen..............................

Mehr

1.5 Relativistische Kinematik

1.5 Relativistische Kinematik 1.5 Relativistishe Kinematik 1.5.1 Lorentz-Transformation Grundlage: Spezielle Relativitätstheorie à In jedem Inertialsystem gelten die gleihen physikalishen Gesetze; Inertialsystem: System in dem das

Mehr

Mathematischer Vorkurs für Physiker WS 2011/12 Vorlesung 3

Mathematischer Vorkurs für Physiker WS 2011/12 Vorlesung 3 TU München Prof. P. Vogl Mathematischer Vorkurs für Physiker WS 2011/12 Vorlesung 3 Differenziation und Integration von Vektorfunktionen Der Ortsvektor: Man kann einen Punkt P im Raum eindeutig durch die

Mehr

2. Vorlesung Wintersemester

2. Vorlesung Wintersemester 2. Vorlesung Wintersemester 1 Mechanik von Punktteilchen Ein Punktteilchen ist eine Abstraktion. In der Natur gibt es zwar Elementarteilchen (Elektronen, Neutrinos, usw.), von denen bisher keine Ausdehnung

Mehr

Lineare Algebra. Mathematik II für Chemiker. Daniel Gerth

Lineare Algebra. Mathematik II für Chemiker. Daniel Gerth Lineare Algebra Mathematik II für Chemiker Daniel Gerth Überblick Lineare Algebra Dieses Kapitel erklärt: Was man unter Vektoren versteht Wie man einfache geometrische Sachverhalte beschreibt Was man unter

Mehr

Wie Einstein seine Feldgleichungen fand

Wie Einstein seine Feldgleichungen fand Wie Einstein seine Feldgleichungen fand Johannes Neidhart 5. November 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1 2 Die ersten Schritte 2 3 Die Entwurf Arbeit 2 4 Die Abkehr von der allgemeinen Kovarianz 4

Mehr

Lineare Algebra II 8. Übungsblatt

Lineare Algebra II 8. Übungsblatt Lineare Algebra II 8. Übungsblatt Fachbereich Mathematik SS 11 Prof. Dr. Kollross 1./9. Juni 11 Susanne Kürsten Tristan Alex Gruppenübung Aufgabe G1 (Minitest) Sei V ein euklidischer oder unitärer Vektorraum.

Mehr

Abbildung 14: Ein Vektorfeld im R 2

Abbildung 14: Ein Vektorfeld im R 2 Vektoranalysis 54 Vektoranalysis Wir wollen nun Vektorfelder betrachten. Es sei U R n. Ein Vektorfeld im R n ist eine Abbildung v : U R n, die jedem Punkt x ihres sbereichs U einen Vektor v(x) zuordnet.

Mehr

Mathematische Methoden

Mathematische Methoden Institut für Theoretische Physik der Universität zu Köln http://www.thp.uni-koeln.de/~berg/so/ http://www.thp.uni-koeln.de/~af/ Johannes Berg Andrej Fischer Abgabe: Montag,. Juni Mathematische Methoden.

Mehr

einer Raumkurve, wobei t als Zeitparameter interpretiert wird. w( t ) beschreibt also den kinematischen Kurvendurchlauf (κ ι ν ε µ α = Bewegung).

einer Raumkurve, wobei t als Zeitparameter interpretiert wird. w( t ) beschreibt also den kinematischen Kurvendurchlauf (κ ι ν ε µ α = Bewegung). 10.4. Raumkurven Kinematik Wir betrachten eine zweimal differenzierbare Parameterdarstellung w( t) x( t ) y( t ) z( t ) einer Raumkurve, wobei t als Zeitparameter interpretiert wird. w( t ) beschreibt

Mehr

Outline. 1 Vektoren im Raum. 2 Komponenten und Koordinaten. 3 Skalarprodukt. 4 Vektorprodukt. 5 Analytische Geometrie. 6 Lineare Räume, Gruppentheorie

Outline. 1 Vektoren im Raum. 2 Komponenten und Koordinaten. 3 Skalarprodukt. 4 Vektorprodukt. 5 Analytische Geometrie. 6 Lineare Räume, Gruppentheorie Outline 1 Vektoren im Raum 2 Komponenten und Koordinaten 3 Skalarprodukt 4 Vektorprodukt 5 Analytische Geometrie 6 Lineare Räume, Gruppentheorie Roman Wienands (Universität zu Köln) Mathematik II für Studierende

Mehr

Allgemeine Relativitätstheorie

Allgemeine Relativitätstheorie Allgemeine Relativitätstheorie Eine anschauliche Einführung in die Grundlagen Wegelemente euklidischer Raum: Minkowski-Raum: y c t ds dy ds 2 =dx 2 dy 2 ds c d t ds 2 =c 2 dt 2 dx 2 dx x invariant bei

Mehr

Vektorräume. 1. v + w = w + v (Kommutativität der Vektoraddition)

Vektorräume. 1. v + w = w + v (Kommutativität der Vektoraddition) Vektorräume In vielen physikalischen Betrachtungen treten Größen auf, die nicht nur durch ihren Zahlenwert charakterisiert werden, sondern auch durch ihre Richtung Man nennt sie vektorielle Größen im Gegensatz

Mehr

Mathematische Physik: Vektoranalysis und Differentialgeometrie

Mathematische Physik: Vektoranalysis und Differentialgeometrie Mathematische Physik: Vektoranalysis und Differentialgeometrie September 2006 April 2007 Markus Penz Stichwörter. Mannigfaltigkeit, Karte, Atlas, Tangentialraum, Tangentialbündel, Dualraum (Kovektorraum),

Mehr

5 Lineare Algebra (Teil 3): Skalarprodukt

5 Lineare Algebra (Teil 3): Skalarprodukt 5 Lineare Algebra (Teil 3): Skalarprodukt Der Begriff der linearen Abhängigkeit ermöglicht die Definition, wann zwei Vektoren parallel sind und wann drei Vektoren in einer Ebene liegen. Daß aber reale

Mehr

Das Konzept der Raumzeit-Krümmung

Das Konzept der Raumzeit-Krümmung Das Konzept der Raumzeit-Krümmung Franz Embacher Fakultät für Physik der Universität Wien Vortrag auf der Jahrestagung der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie Wien, 14. November 2015 Das Konzept

Mehr

Symplektische Geometrie

Symplektische Geometrie Symplektische Geometrie Def. Eine symplektische Form auf U R 2n ist eine geschlossene, nichtausgeartete 2-Differentialform. }{{}}{{} d.h. dω = 0 wird gleich definiert Wir bezeichnen sie normalerweise mit

Mehr

Das Singularitätentheorem von Hawking Teil 2

Das Singularitätentheorem von Hawking Teil 2 Das Singularitätentheorem von Hawking Teil Jakob Hedicke 0.06.06 In diesem Vortrag werden wir den Beweis des Singularitätentheorems von Stephen Hawking vervollständigen. Im letzten Vortrag wurde bereits

Mehr

Vektoren, Vektorräume

Vektoren, Vektorräume Vektoren, Vektorräume Roman Wienands Sommersemester 2010 Mathematisches Institut der Universität zu Köln Roman Wienands (Universität zu Köln) Mathematik II für Studierende der Chemie Sommersemester 2010

Mehr

Grundideen der allgemeinen Relativitätstheorie

Grundideen der allgemeinen Relativitätstheorie Grundideen der allgemeinen Relativitätstheorie David Moch La Villa 2006 Inhalt Newtons Physik und ihr Versagen Einsteins Lösung von Raum und Zeit: Die spezielle Relativitätstheorie Minkowskis Vereinigung

Mehr

Energie und Impuls des Metrischen Feldes

Energie und Impuls des Metrischen Feldes Astrophysikalisches Institut Neunhof Mitteilung sd02071, April 2013 1 Energie und Impuls des Metrischen Feldes Übersicht In der Allgemeine Relativitätstheorie tritt das metrische Feld der vierdimensionalen

Mehr

IX Relativistische Mechanik

IX Relativistische Mechanik IX Relativistische Mechanik 34 Relativitätsprinzip Die bisher behandelte Newtonsche Mechanik gilt nur für Geschwindigkeiten, die klein gegenüber der Lichtgeschwindigkeit sind. Im Teil IX stellen wir die

Mehr

10.2 Linearkombinationen

10.2 Linearkombinationen 147 Vektorräume in R 3 Die Vektorräume in R 3 sind { } Geraden durch den Ursprung Ebenen durch den Ursprung R 3 Analog zu reellen Vektorräumen kann man komplexe Vektorräume definieren. In der Definition

Mehr

Allgemeine Relativitätstheorie, was ist das?

Allgemeine Relativitätstheorie, was ist das? , was ist das? 1905 stellte Albert Einstein die Spezielle Relativitätstheorie auf Beim Versuch die Gravitation im Rahmen der Speziellen Relativitätstheorie zu beschreiben stieß er allerdings schnell auf

Mehr

Der Laplace-Operator auf einer Riemannschen Mannigfaltigkeit

Der Laplace-Operator auf einer Riemannschen Mannigfaltigkeit Der Laplace-Operator auf einer Riemannschen Mannigfaltigkeit (Eine kurze Einführung im Rahmen des Seminars Spektraltheorie des Laplace-Operators, Sommersemester 2009) Inhalt: 1) Einführung 2) (Unter-)

Mehr

3 Lineare Differentialgleichungen

3 Lineare Differentialgleichungen 3 Lineare Differentialgleichungen In diesem Kapitel behandeln wir die allgemeine Theorie linearer Differentialgleichungen Sie werden zahlreiche Parallelen zur Theorie linearer Gleichungssysteme feststellen,

Mehr

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN Zentrum Mathematik PROF. DR.DR. JÜRGEN RICHTER-GEBERT, VANESSA KRUMMECK, MICHAEL PRÄHOFER Höhere Mathematik für Informatiker I Wintersemester 3/ Aufgabenblatt 6. Januar Präsenzaufgaben

Mehr

Integrieren Das bestimmte Integral einer Funktion f f(x) in einer Variable über das Intervall [a,b] schreiben wir

Integrieren Das bestimmte Integral einer Funktion f f(x) in einer Variable über das Intervall [a,b] schreiben wir Klassische Theoretische Physik TP-L - WS 2013/14 Mathematische Methoden 8.1.2014 Frank Bertoldi (Version 2) Abbildungen und Beispiele aus F. Embacher "Mathematische Grundlagen..." und "Elemente der theoretischen

Mehr

Nun erinnern wir an die Konvention, dass die Komponenten von v V (bzgl. B) einen Spaltenvektor. v 1 v 2 v =

Nun erinnern wir an die Konvention, dass die Komponenten von v V (bzgl. B) einen Spaltenvektor. v 1 v 2 v = eim Rechnen mit Linearformen in V zusammen mit Vektoren in V ist es von Vorteil, mit der Dualbasis zu einer gewählten asis von V zu arbeiten Hierzu einige Erläuterungen Wie ede asis von V kann die Dualbasis

Mehr

1. Vektoralgebra 1.0 Einführung Vektoren Ein Vektor ist eine Größe, welche sowohl einen Zahlenwert (Betrag) als auch eine Richtung hat.

1. Vektoralgebra 1.0 Einführung Vektoren Ein Vektor ist eine Größe, welche sowohl einen Zahlenwert (Betrag) als auch eine Richtung hat. 1. Vektoralgebra 1.0 Einführung Vektoren Ein Vektor ist eine Größe, welche sowohl einen Zahlenwert (Betrag) als auch eine Richtung hat. übliche Beispiele: Ort r = r( x; y; z; t ) Kraft F Geschwindigkeit

Mehr

(x, x + y 2, x y 2 + z 3. = e x sin y. sin y. Nach dem Umkehrsatz besitzt f dann genau auf der Menge

(x, x + y 2, x y 2 + z 3. = e x sin y. sin y. Nach dem Umkehrsatz besitzt f dann genau auf der Menge ÜBUNGSBLATT 0 LÖSUNGEN MAT/MAT3 ANALYSIS II FRÜHJAHRSSEMESTER 0 PROF DR CAMILLO DE LELLIS Aufgabe Finden Sie für folgende Funktionen jene Punkte im Bildraum, in welchen sie sich lokal umkehren lassen,

Mehr

Definition 1.2. Eine kontinuierliche Gruppe mit einer endlichen Menge an Parametern heißt endliche kontinuierliche Gruppe. x cosξ sinξ y sinξ cosξ

Definition 1.2. Eine kontinuierliche Gruppe mit einer endlichen Menge an Parametern heißt endliche kontinuierliche Gruppe. x cosξ sinξ y sinξ cosξ 8 Gruppentheorie 1 Lie-Gruppen 1.1 Endliche kontinuierliche Gruppe Definition 1.1. Eine Menge G mit einer Verknüpfung m heißt Gruppe, falls folgende Axiome erfüllt sind: (i) Die Operation m, genannt Multiplikation,

Mehr

Lorentz-Transformation

Lorentz-Transformation Lorentz-Transformation Aus Sicht von Alice fliegt Bob nach rechts. Aus Sicht von Bob fliegt Alice nach links. Für t = t' = 0 sei also x(0) = x'(0) = Lichtblitz starte bei t = t' = 0 in und erreiche etwas

Mehr

Krümmung in der Mathematik und Physik. Relativitätstheorie im Alltag

Krümmung in der Mathematik und Physik. Relativitätstheorie im Alltag Krümmung in der Mathematik und Physik Relativitätstheorie im Alltag Justus-Liebig-Universität Giessen Dr. Frank Morherr Was ist Krümmung? Gerade soll Krümmung Null haben. Prototyp Kreis - großer Radius,

Mehr

Allgemeine Relativitätstheorie. Mitschrift von Harald Höller mit Ergänzungen nach einer Vorlesung von Prof. Robert Beig SS05

Allgemeine Relativitätstheorie. Mitschrift von Harald Höller mit Ergänzungen nach einer Vorlesung von Prof. Robert Beig SS05 Allgemeine Relativitätstheorie Mitschrift von Harald Höller mit Ergänzungen nach einer Vorlesung von Prof. Robert Beig SS05 03.08.2005 Inhaltsverzeichnis 1 Mathematische Einführung 3 1.1 Einleitung.........................................

Mehr

Grundlagen der Allgemeinen Relativitätstheorie

Grundlagen der Allgemeinen Relativitätstheorie Grundlagen der Allgemeinen Relativitätstheorie Matthias Hagner 19. Mai 2003 Zusammenfassung Dieser Vortrag soll eine Einführen in die Grundlagen der Allgemeinen Relativitätstheorie geben. Dabei sollen

Mehr

Lösungen zu den Hausaufgaben zur Analysis II

Lösungen zu den Hausaufgaben zur Analysis II Christian Fenske Lösungen zu den Hausaufgaben zur Analysis II Blatt 6 1. Seien 0 < b < a und (a) M = {(x, y, z) R 3 x 2 + y 4 + z 4 = 1}. (b) M = {(x, y, z) R 3 x 3 + y 3 + z 3 = 3}. (c) M = {((a+b sin

Mehr

Friedmann-Robertson-Walker-Metrik und Friedmann-Gleichung

Friedmann-Robertson-Walker-Metrik und Friedmann-Gleichung Friedmann-Robertson-Walker-Metrik und Friedmann-Gleichung Anja Teuber Münster, 29. Oktober 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 2 Allgemeine Relativitätstheorie und die Einstein schen Feldgleichungen

Mehr

Theoretische Physik: Mechanik

Theoretische Physik: Mechanik Ferienkurs Theoretische Physik: Mechanik Sommer 2016 Vorlesung 1 (mit freundlicher Genehmigung von Verena Walbrecht) Technische Universität München 1 Fakultät für Physik Inhaltsverzeichnis 1 Mathematische

Mehr

Klassische Theoretische Physik: Elektrodynamik

Klassische Theoretische Physik: Elektrodynamik Klassische Theoretische Physik: Elektrodynamik Kaustuv Basu (Deutsche Übersetzung: Jens Erler) Argelander-Institut für Astronomie Auf dem Hügel 71 kbasu@astro.uni-bonn.de Website: www.astro.uni-bonn.de/tp-l

Mehr

11 Lagrangesche Mechanik

11 Lagrangesche Mechanik 11 Lagrangesche Mechanik In diesem Kapitel werden wir den ersten Schritt zu einer allgemeinen Formulierung aller heute bekannten fundamentalen physikalischen Theorien machen. Allerdings ist dieser erste

Mehr

Theoretische Mechanik

Theoretische Mechanik Prof. Dr. R. Ketzmerick/Dr. R. Schumann Technische Universität Dresden Institut für Theoretische Physik Sommersemester 2008 Theoretische Mechanik 9. Übung 9.1 d alembertsches Prinzip: Flaschenzug Wir betrachten

Mehr

Bewegung im elektromagnetischen Feld

Bewegung im elektromagnetischen Feld Kapitel 6 Bewegung im elektromagnetischen Feld 6. Hamilton Operator und Schrödinger Gleichung Felder E und B. Aus der Elektrodynamik ist bekannt, dass in einem elektrischen Feld E(r) und einem Magnetfeld

Mehr

Tensoranalysis Allgemeine Relativitätstheorie

Tensoranalysis Allgemeine Relativitätstheorie Tensoranalysis Allgemeine Relativitätstheorie Ein Skriptum Claus Poltermann 24. Juli 2013 Inhaltsverzeichnis 1 Tensoren 5 1.1 Skalare...................................... 5 1.2 Vektoren.....................................

Mehr

Vorlesung: Klassische Theoretische Physik I

Vorlesung: Klassische Theoretische Physik I Vorlesung: Klassische Theoretische Physik I M. Zirnbauer Institut für Theoretische Physik Universität zu Köln Sommersemester 2015 Contents 1 Newtonsche Mechanik 3 1.1 Affine und Euklidische Räume.............................

Mehr

1 Fraktale Eigenschaften der Koch-Kurve

1 Fraktale Eigenschaften der Koch-Kurve Anhang Inhaltsverzeichnis Fraktale Eigenschaften der Koch-Kurve iii. Einführung.................................. iii.2 Defintion.................................... iii.3 Gesamtlänge der Koch-Kurve........................

Mehr

Allgemeine Relativitätstheorie

Allgemeine Relativitätstheorie Theoretische Physik Skript Allgemeine Relativitätstheorie Zusammenfassung der wichtigsten Denitionen und Rechnungen Moritz Greif 20. Oktober 2011 zur Ergänzung und Zusammenfassung der Vorlesung im SS2011

Mehr

Kapitel VI. Euklidische Geometrie

Kapitel VI. Euklidische Geometrie Kapitel VI. Euklidische Geometrie 1 Abstände und Lote Wiederholung aus Kapitel IV. Wir versehen R n mit dem Standard Skalarprodukt x 1 y 1.,. := x 1 y 1 +... + x n y n x n y n Es gilt für u, v, w R n und

Mehr

(Allgemeine) Vektorräume (Teschl/Teschl 9)

(Allgemeine) Vektorräume (Teschl/Teschl 9) (Allgemeine) Vektorräume (Teschl/Teschl 9) Sei K ein beliebiger Körper. Ein Vektorraum über K ist eine (nichtleere) Menge V, auf der zwei Operationen deniert sind, die bestimmten Rechenregeln genügen:

Mehr

Kapitel 2. Mathematische Grundlagen. Koordinatensystem

Kapitel 2. Mathematische Grundlagen. Koordinatensystem Kapitel 2 Mathematische Grundlagen 2.1 Koordinatensystem Zumeist werden in diesem Buch rechtwinkelige kartesische Koordinatensysteme verwendet. Sie sind durch drei zueinander orthogonale Koordinatenachsen

Mehr

1 Euklidische und unitäre Vektorräume

1 Euklidische und unitäre Vektorräume 1 Euklidische und unitäre Vektorräume In diesem Abschnitt betrachten wir reelle und komplexe Vektorräume mit Skalarprodukt. Dieses erlaubt uns die Länge eines Vektors zu definieren und (im Fall eines reellen

Mehr

Gruppenarbeit Federn, Kräfte und Vektoren

Gruppenarbeit Federn, Kräfte und Vektoren 1 Gruppenarbeit Federn, Kräfte und Vektoren Abzugeben bis Woche 10. Oktober Der geschätzte Zeitaufwand wird bei jeder Teilaufgabe mit Sternen angegeben. Je mehr Sterne eine Aufgabe besitzt, desto grösser

Mehr

Spezielle Relativitätstheorie

Spezielle Relativitätstheorie Die SRT behandelt Ereignisse, die von einem Inertialsystem (IS) beobachtet werden und gemessen werden. Dabei handelt es sich um Bezugssyteme, in denen das erste Newton sche Axiom gilt. Die Erde ist strenggenommen

Mehr

Allgemeine Relativitätstheorie: Systeme, die gegeneinander beschleunigt werden; Einfluss von Gravitationsfeldern.

Allgemeine Relativitätstheorie: Systeme, die gegeneinander beschleunigt werden; Einfluss von Gravitationsfeldern. II Spezielle Relativitätstheorie II.1 Einleitung Mechanik für v c (Lichtgeschwindigkeit: 3x10 8 m/s) Spezielle Relativitätstheorie: Raum und Zeit in Systemen, die sich gegeneinander mit konstanter Geschwindigkeit

Mehr

[Nächste Frage: wie wissen wir, ob Spaltenvektoren eine Basis bilden? Siehe L6.1] , enthält eine Basis v. V, nämlich und somit das ganze V.

[Nächste Frage: wie wissen wir, ob Spaltenvektoren eine Basis bilden? Siehe L6.1] , enthält eine Basis v. V, nämlich und somit das ganze V. Kriterien für Invertierbarkeit einer Matrix Eine lineare Abbildung falls und nur falls ist bijektiv, d.h. ihre Matrix ist invertierbar, (i) für jede Basis, die Bildvektoren auch eine Basis, bilden; (intuitiv

Mehr

In Newtons Gravitationstheorie wird die Bewegung von N Massenpunkten, die sich gegenseitig durch Gravitation anziehen, durch

In Newtons Gravitationstheorie wird die Bewegung von N Massenpunkten, die sich gegenseitig durch Gravitation anziehen, durch I Einleitung 1 Newtons Gravitationstheorie Im Jahr 1687 veröffentlichte Newton seine Philosophiae naturalis principia mathematica, in denen er die Mechanik und die Gravitationstheorie behandelt. Newtons

Mehr

3 Vektorbündel und das Tangentialbündel

3 Vektorbündel und das Tangentialbündel $Id: vektor.tex,v 1.6 2014/06/30 10:20:57 hk Ex $ $Id: fluss.tex,v 1.2 2014/06/30 12:36:06 hk Ex hk $ 3 Vektorbündel und das Tangentialbündel 3.4 Ableitungen von C q -Funktionen In der letzten Sitzung

Mehr

1.3. DAS COULOMBSCHE GESETZ, ELEKTROSTATISCHES FELD 9

1.3. DAS COULOMBSCHE GESETZ, ELEKTROSTATISCHES FELD 9 8 KAPITEL. ELEKTROSTATIK.3 Das Coulombsche Gesetz, elektrostatisches Feld Zur Einführung verschiedener Grundbegriffe betrachten wir zunächst einmal die Kraft, die zwischen zwei Ladungen q an der Position

Mehr

II. Klein Gordon-Gleichung

II. Klein Gordon-Gleichung II. Klein Gordon-Gleichung Dieses Kapitel und die zwei darauf folgenden befassen sich mit relativistischen Wellengleichungen, 1 für Teilchen mit dem Spin 0 (hiernach), 2 (Kap. III) oder 1 (Kap. IV). In

Mehr

5.6 Potential eines Gradientenfelds.

5.6 Potential eines Gradientenfelds. die Zirkulation des Feldes v längs aufintegriert. 5.6 Potential eines Gradientenfelds. Die Ableitung einer skalaren Funktion ist der Gradient, ein Vektor bzw. vektorwertige Funktion (Vektorfeld). Wir untersuchen

Mehr

Nichtlineare Gleichungssysteme

Nichtlineare Gleichungssysteme Kapitel 5 Nichtlineare Gleichungssysteme 51 Einführung Wir betrachten in diesem Kapitel Verfahren zur Lösung von nichtlinearen Gleichungssystemen Nichtlineares Gleichungssystem: Gesucht ist eine Lösung

Mehr

Mathematische Erfrischungen III - Vektoren und Matrizen

Mathematische Erfrischungen III - Vektoren und Matrizen Signalverarbeitung und Musikalische Akustik - MuWi UHH WS 06/07 Mathematische Erfrischungen III - Vektoren und Matrizen Universität Hamburg Vektoren entstanden aus dem Wunsch, u.a. Bewegungen, Verschiebungen

Mehr

Dierentialrechnung. 1. Tangente. Ableitung. Dierential. Dierentialrechnung. Tangente. Ableitung. Dierential

Dierentialrechnung. 1. Tangente. Ableitung. Dierential. Dierentialrechnung. Tangente. Ableitung. Dierential Dierentialrechnung. Tangente. Ableitung. Dierential Variablen und Funktionen Die Hauptguren dieser Notizen sind Variablen. Eine Variable ist ein oder mehrere Smbole, die nebeneinander stehen, zum Beispiel

Mehr

entspricht der Länge des Vektorpfeils. Im R 2 : x =

entspricht der Länge des Vektorpfeils. Im R 2 : x = Norm (oder Betrag) eines Vektors im R n entspricht der Länge des Vektorpfeils. ( ) Im R : x = x = x + x nach Pythagoras. Allgemein im R n : x x = x + x +... + x n. Beispiele ( ) =, ( 4 ) = 5, =, 4 = 0.

Mehr

Technische Universität München Zentrum Mathematik. Übungsblatt 11

Technische Universität München Zentrum Mathematik. Übungsblatt 11 Technische Universität München Zentrum Mathematik Mathematik Elektrotechnik Prof. Dr. Anusch Taraz Dr. Michael Ritter Übungsblatt 11 Hausaufgaben Aufgabe 11.1 Berechnen Sie jeweils die Jacobi-Matrix folgender

Mehr

Gravitation und Krümmung der Raum-Zeit - Teil 2

Gravitation und Krümmung der Raum-Zeit - Teil 2 Gravitation und Krümmung der Raum-Zeit - Teil 2 Einsteinsche Gravitationsfeldgleichungen Krümmung der Raumzeit = universelle Konstante x Energie- und Impulsdichte Die Raumzeit wirkt auf die Masse (Energie),

Mehr

1 Eingebettete Untermannigfaltigkeiten des R d

1 Eingebettete Untermannigfaltigkeiten des R d $Id: unter.tex,v 1.2 2014/04/14 13:19:35 hk Exp hk $ 1 Eingebettete Untermannigfaltigkeiten des R d In diesem einleitenden Paragraphen wollen wir Untermannigfaltigkeiten des R d studieren, diese sind die

Mehr

RIEMANNSCHE GEOMETRIE UND TENSORANALYSIS

RIEMANNSCHE GEOMETRIE UND TENSORANALYSIS P. K. RASCHEWSKI RIEMANNSCHE GEOMETRIE UND TENSORANALYSIS 2. unveränderte Auflage mit 32 Abbildungen VERLAG HARRI DEUTSCH INHALTSVERZEICHNIS L Tensoren im dreidimensionalen euklidischen Baum 1. Einstufige

Mehr

Mathematik II für Studierende der Informatik. Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016

Mathematik II für Studierende der Informatik. Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016 und Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016 25. April 2016 Die Dimensionsformel Definition 3.9 Sei f : V W eine lineare Abbildung zwischen zwei K-Vektorräumen. Der Kern

Mehr

Vektoren. Kapitel 13 Vektoren. Mathematischer Vorkurs TU Dortmund Seite 114 / 1

Vektoren. Kapitel 13 Vektoren. Mathematischer Vorkurs TU Dortmund Seite 114 / 1 Vektoren Kapitel 13 Vektoren Mathematischer Vorkurs TU Dortmund Seite 114 / 1 Vektoren 131 Denition: Vektoren im Zahlenraum Ein Vektor (im Zahlenraum) mit n Komponenten ist ein n-tupel reeller Zahlen,

Mehr

Grundlagen Kondition Demo. Numerisches Rechnen. (für Informatiker) M. Grepl P. Esser & G. Welper & L. Zhang

Grundlagen Kondition Demo. Numerisches Rechnen. (für Informatiker) M. Grepl P. Esser & G. Welper & L. Zhang Numerisches Rechnen (für Informatiker) M. Grepl P. Esser & G. Welper & L. Zhang Institut für Geometrie und Praktische Mathematik RWTH Aachen Wintersemester 2011/12 IGPM, RWTH Aachen Numerisches Rechnen

Mehr

2. VEKTORANALYSIS 2.1 Kurven Definition: Ein Weg ist eine stetige Abbildung aus einem Intervall I = [a; b] R in den R n : f : I R n

2. VEKTORANALYSIS 2.1 Kurven Definition: Ein Weg ist eine stetige Abbildung aus einem Intervall I = [a; b] R in den R n : f : I R n 2. VEKTORANALYSIS 2.1 Kurven Definition: Ein Weg ist eine stetige Abbildung aus einem Intervall I = [a; b] R in den R n : f : I R n f ist in dem Fall ein Weg in R n. Das Bild f(t) des Weges wird als Kurve

Mehr

& sind die Vektorkomponenten von und sind die Vektorkoordinaten von. A x. a) Der Betrag eines Vektors

& sind die Vektorkomponenten von und sind die Vektorkoordinaten von. A x. a) Der Betrag eines Vektors Einführu hnung Was ist ein Vektor? In Bereichen der Naturwissenschaften treten Größen auf, die nicht nur durch eine Zahlenangabe dargestellt werden können, wie Kraft oder Geschwindigkeit. Zur vollständigen

Mehr

Aufgaben zu Kapitel 20

Aufgaben zu Kapitel 20 Aufgaben zu Kapitel 20 Aufgaben zu Kapitel 20 Verständnisfragen Aufgabe 20 Sind die folgenden Produkte Skalarprodukte? (( R ) 2 ( R 2 )) R : v w,, v v 2 w w 2 (( R ) 2 ( R 2 )) R : v w, 3 v v 2 w w + v

Mehr

Eigenwerte und Diagonalisierung

Eigenwerte und Diagonalisierung Eigenwerte und Diagonalisierung Wir wissen von früher: Seien V und W K-Vektorräume mit dim V = n, dim W = m und sei F : V W linear. Werden Basen A bzw. B in V bzw. W gewählt, dann hat F eine darstellende

Mehr

Kapitel 5 Untermannigfaltigkeiten. 5.1 Glatte Flächen in R 3

Kapitel 5 Untermannigfaltigkeiten. 5.1 Glatte Flächen in R 3 Kapitel 5 Untermannigfaltigkeiten 5.1 Glatte Flächen in R 3 Bisher haben wir unter einem glatten Weg im R n stets eine differenzierbare Abbildung γ:i R n, definiert auf einem Intervall I R, verstanden.

Mehr

1 Einleitung: Die Lichtgeschwindigkeit

1 Einleitung: Die Lichtgeschwindigkeit 1 Einleitung: Die Lichtgeschwindigkeit In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die elektromagnetische Natur des Lichts erkannt (J. C. Maxwell, ca. 1870). Wir wollen die Argumentation kurz skizzieren.

Mehr

6.3 Hauptachsentransformation

6.3 Hauptachsentransformation Im Wintersemester 6/7 wurde in der Vorlesung Höhere Mathematik für Ingenieurstudiengänge der folgende Algorithmus zur Hauptachsentransformation besprochen: 63 Hauptachsentransformation Die Matrizen, die

Mehr

4 Lineare Abbildungen und Matrizen

4 Lineare Abbildungen und Matrizen Mathematik I für inf/swt, Wintersemester /, Seite 8 4 Lineare Abbildungen und Matrizen 4 Kern und Injektivität 4 Definition: Sei : V W linear Kern : {v V : v } ist linearer eilraum von V Ü68 und heißt

Mehr

10 Untermannigfaltigkeiten

10 Untermannigfaltigkeiten 10. Untermannigfaltigkeiten 1 10 Untermannigfaltigkeiten Definition. Eine Menge M R n heißt k-dimensionale Untermannigfaltigkeit des R n, 1 k n, falls es zu jedem a M eine offene Umgebung U R n von a und

Mehr

Vektoren. Jörn Loviscach. Versionsstand: 11. April 2009, 23:42

Vektoren. Jörn Loviscach. Versionsstand: 11. April 2009, 23:42 Vektoren Jörn Loviscach Versionsstand:. April 29, 23:42 Rechnen mit Pfeilen Bei den komplexen Zahlen haben wir das Rechnen mit Pfeilen schon kennen gelernt. Addition und Subtraktion klappen in drei wie

Mehr