Veränderungen gestalten Personenzentrierung umsetzen Ziele, Akteure, Instrumente
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- Matilde Hofer
- vor 6 Jahren
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1 Veränderungen gestalten Personenzentrierung umsetzen Ziele, Akteure, Instrumente Führungskräftetreffen Wohnen der Bundesvereinigung Lebenshilfe e.v. am 12./ in Kassel Dr. Daniel Franz
2 Was erwartet Sie in den nächsten Minuten? Kurzvorstellung Daniel Franz Veränderungen gestalten Besonderheiten für unterschiedliche Personengruppen Mitarbeiter_innen Angehörige Bewohner_innen 2
3 Kurzvorstellung Dr. Daniel Franz Dozent an der Hochschule Fresenius im Studiengang Soziale Arbeit Projekte Arbeitsfelder: Gesundheitswesen, Altenarbeit, Behindertenhilfe Anforderungen an Mitarbeiter in wohnbezogenen Diensten Evaluation des Ambulantisierungsprogramms in Hamburg Menschen mit geistiger Behinderung im Alter Aktuell: IMPAK Implementation von Partizipation und Inklusion für Menschen mit komplexen Beeinträchtigungen 3
4 Einflussfaktoren auf Veränderungen Bundesteilhabegesetz PSG I-III UN-BRK Ökonomisierung Kostenbremse im sozialen Bereich Recht Geld Gemeinschaftliche Wohnformen Unabhängige Teilhabeberatung Stärkere Steuerung durch Kostenträger Strukturfragen Fachdiskurs Selbstbestimmung Partizipation Quartiersentwicklung 4
5 Mögliche Veränderungen für Einrichtungen und Dienste Einführung neuer Hilfeplanverfahren Veränderte Antrags- und Abrechnungsverfahren Gründung eines Pflegedienstes Veränderte Kooperation in Sozialraum und Region? 5
6 Steuerungsmöglichkeiten in Veränderungsprozessen Veränderungen im Alltag implementieren einzelne Bereiche betreffend Geringe Auswirkung Projektarbeit für umfangreichere Veränderungen Ggfs. Steuerungsgruppe zur Koordination der Projekte Wolf & Genz ff 6
7 Steuerungsmöglichkeiten in Veränderungsprozessen Veränderungen im Alltag implementieren einzelne Bereiche betreffend Geringe Auswirkung Projektarbeit für umfangreichere Veränderungen Komplexe Prozesse Bereichsübergreifend Zeitlich befristet Klares Ergebnis Ggfs. Steuerungsgruppe zur Koordination der Projekte Wolf & Genz ff 7
8 Steuerungsmöglichkeiten in Veränderungsprozessen Veränderungen im Alltag implementieren einzelne Bereiche betreffend Geringe Auswirkung Projektarbeit für umfangreichere Veränderungen Komplexe Prozesse Bereichsübergreifend Zeitlich befristet Klares Ergebnis Ggfs. Steuerungsgruppe zur Koordination der Projekte Bei Vielzahl von Projektgruppen Ggfs. auf (Regional-) Verbundsebene Ggfs. Teilnehmer auch von außen (z.b. Kostenträger) Wolf & Genz ff 8
9 Besetzung von Projekt- oder Steuerungsgruppen Mitarbeitende aus unterschiedlichen Abteilungen/Diensten Besetzung mit Betriebsrat abklären Vertreter der Leitung zur Projektsteuerung, weniger in Weisungsbefugnis Bewohner_innen z. B. über Interessenvertretung/Wohnbeirat Ggfs. andere Akteure Angehörige Vertreter des Kostenträgers 9
10 Klare Ziele für Projektarbeit benennen Ermöglichen die formulierten Ziele das Festlegen von Aufgaben und Aktivitäten im weiteren Projektverlauf? Sind die formulierten Ziele sowohl für Projektmitglieder als auch für Außenstehende eindeutig und unmissverständlich? Ermöglichen die formulierten Ziele zum Abschluss des Projekts eine eindeutige Beurteilung des Projekterfolgs? Lassen sich Gesamt- und Teilziele (Meilensteine) benennen? Wolf & Genz (2004): 38; Ergänzung DF 11
11 Viele Wege führen nach Rom 12
12 Zur Situation von Mitarbeitern Die Mitarbeiter müssen im Prozess mitgenommen werden. 13
13 Zur Situation von Mitarbeitern Die Mitarbeiter müssen im Prozess Gelegenheit haben, diesen aktiv mitzugestalten. 14
14 Zur Situation von Mitarbeitern drei Thesen Die Aufgabe von Mitarbeitern besteht in der Vergrößerung von Handlungsspielräumen. Sie brauchen eigene Handlungsspielräume, um diese zu erfüllen. Die Aufgaben von Fachkräften und Mitarbeitern ohne fachspezifische Ausbildung unterscheiden sich. Gleiches gilt für die Bedarfe in Veränderungsprozessen. Für Fachkräfte wird die Durchführung der Hilfeplanung zum Dreh- und Angelpunkt. Bei Fortbildungen neben dem Instrument auch auf das Verfahren achten. 15
15 Fortbildungen zum Thema Menschenbild Mensch als soziales Wesen Menschenbild Entwicklungsprozesse Was ist Teilhabe? 16
16 Angehörige Angehörige 1. Leben in der Familie Verbleib im Elternhaus solange wie möglich 2. Familie Plus Leben im Elternhaus mit externer Unterstützung 3. Wohnformen der Behindertenhilfe eher traditionelle Unterstützungssettings 4. Wohnformen in Bewegung kritische Begleitung durch die Eltern 5. Wohnen in Nachbarschaften neue/alternative Unterstützungssettings 6. kultursensible Angebote in Familien mit Migrationshintergrund Seifert 2010,
17 Zur Situation von Eltern/Angehörigen Eltern als kritische Begleiter der Dienstleistung Grundlegend andere Perspektive als Profis Konflikte mit Angehörigen sind nicht per se problematisch Andere Gewichtung von Zielen Legen Wert auf Transparenz der Dienstleistung Gefühl dauerhafter Verantwortung für ihre Kinder/Geschwister Seifert 2010, 2011; Franz & Beck 2013, 151ff 18
18 Angehörige und gesetzliche Angehörige Angehörige Rechtliche Betreuer 19
19 Veränderungen aus der Perspektive von Angehörigen (unsystematische Sammlung) Fokus eher auf Quantität der Unterstützung: Wie oft sind Mitarbeiter vor Ort? Qualität der Unterstützung, macht sich i.d.r. fest an Zusammenarbeit mit Mitarbeitern und Leitungskräften Wertschätzung der Angehörigen-Perspektive Für rechtliche Betreuer: Veränderungen in Antragsverfahren Mietvertrag, Dienstleistungsvertrag, Grundsicherung, Pflege Für diese Personengruppe häufig erhöhte Anforderungen Fokus weniger auf strukturellen Fragen (ambulant/stationär ) Details fachbezogener Diskussionen 20
20 Beteiligung von Bewohner_innen Vorhandene Strukturen nutzen: Wohnbeiräte, Interessenvertretungen Politisches Moment in der Arbeit stärker betonen Ggfs. externe Begleitung Bewohner_innen in Projektarbeit/Steuerungsgruppe einbinden Informationen in leichter Sprache Bundesvereinigung Lebenshilfe Selbstbestimmt leben 21
21 Zum Abschluss Die Begleitung von Projekten ist kein Hexenwerk: Man kann sie durchführen, lernen, üben. Sie ist aber auch keine Zauberei: Sie macht sich nicht von alleine, sondern kostet Arbeit und geht nicht immer ohne Konflikte. 22
22 Literatur Franz, Daniel (i. E.): De-Institutionalisierung und Personenzentrierung. in: Grundwald, Klaus/Langer, Andreas: Sozialwirtschaft. Handbuch für Wissenschaft und Praxis. Nomos-Verlag. Baden-Baden. 12 Textseiten Franz, Daniel, und Iris Beck Evaluation des Ambulantisierungsprogramms in Hamburg. Hamburg: Hrsg.: Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (AGFW) Hamburg e. V.. Online verfügbar unter: Seifert, Monika KUNDENSTUDIE - Bedarf an Dienstleistungen zur Unterstützung des Wohnens von Menschen mit Behinderung. Berlin: Rhombos- Verlag. Seifert, Monika Eltern-Sein als Profession. In Schwere und mehrfache Behinderung - interdisziplinär, Hrsg. Andreas Fröhlich, Norbert Heinen, Theo Klauß und Wolfgang Lamers, Oberhausen: Athena Verlag. Wolf, Carolin, und Hartmut O. Genz Projektmanagement - eine Einführung. Hrsg. Berufsgenossenschaft für Gesundheit und Wohlfahrtspflege BGW. Hamburg. 23
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