Was ist Jugendarbeit? Was ist Jugendförderung? Profil und Auftrag 27. Juni 2017 Münster Katja Müller
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1 1 Was ist Jugendarbeit? Was ist Jugendförderung? Profil und Auftrag 27. Juni 2017 Münster Katja Müller
2 2 Kinder- und Jugendförderung SGB VIII 11 Jugendarbeit 12 Förderung der Jugendverbände 13 Jugendsozialarbeit 14 Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz
3 3 1. Auftrag der Jugendarbeit 11 Jugendarbeit (SGB VIII) (1) Jungen Menschen sind die zur Förderung ihrer Entwicklung erforderlichen Angebote der Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen. Sie sollen an den Interessen junger Menschen anknüpfen und von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden, sie zur Selbstbestimmung befähigen und zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und zu sozialem Engagement anregen und hinführen. (2) (Träger) (3) Zu den Schwerpunkten der Jugendarbeit gehören: 1. außerschulische Jugendbildung mit allgemeiner, politischer, sozialer, gesundheitlicher, kultureller, naturkundlicher und technischer Bildung, 2. Jugendarbeit in Sport, Spiel und Geselligkeit, 3. arbeitswelt-, schul und familienbezogene Jugendarbeit, 4. internationale Jugendarbeit, 5. Kinder und Jugenderholung, 6. Jugendberatung.
4 4 11 KJHG Jugendarbeit... Demokratiebildung ist das Alleinstellungsmerkmal der Kinder- und Jugendarbeit (Schule hat das Ziel Ausbildung!) Ausgangspunkt der Aktivitäten sind immer die Kinder und Jugendlichen selbst Ein besonderer Paragraf: ein Leistungsangebot der Jugendhilfe ohne (individuellen) Hilfebedarf Pflichtaufgabe des Jugendamts, ohne Definition der Höhe und der Ausgestaltung des kommunalen Angebots 78 KJHG angemessener Anteil für die Jugendarbeit orientiert am festgestellten Bedarf!
5 Kinder- und Jugendfördergesetz in NRW (KJFöG) Grundsätze: Förderung der Entwicklung, Selbstbestimmung, solidarisches Miteinander, demokratische Teilhabe Zielgruppen: alle jungen Menschen, K+J in benachteiligten Lebenswelten und mit Migrationshintergrund, Schutz vor Vernachlässigung und Gewalt, K+J mit Behinderungen Geschlechterdifferenzierte Kinder- und Jugendarbeit Interkulturelle Bildung Beteiligung von Kindern und Jugendlichen Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Schule 12: Offene Kinder- und Jugendarbeit 5
6 2. Herausforderungen der Jugendphase 6 Wahlmöglichkeiten, Freiheiten Belastungen, Unsicherheiten, Risiko des Scheiterns Ablösung von den Eltern Integration in und Anpassung an die jugendkulturellen Stile der Peers Entwicklung einer geschlechtlichen Identität, sexuellen Orientierung, Liebesfähigkeit Bewältigung von Schule, ökonomische Selbständigkeit Insbesondere für Kids mit Migrationssituation und/oder Armutslagen Jugendphase mit radikalisierten Risiken (Vgl. Sturzenhecker 2015)
7 7 Herausforderungen der Jugendphase für Benachteiligte Risiko und Chance auf Transformation Doppeltes Bildungsrisiko: mangelnde Schulabschlüsse geringe Entfaltung von Selbstbildung, Selbstwirksamkeit Integriertes Selbstbild entwickeln Integration in gesellschaftlichen Kodex Vielfalt an Anforderungen, Lebensweisen, Brüche im Leben flexibel es selbst schaffen: ein lebenslanger Prozess (Vgl. Sturzenhecker 2015)
8 8 Soziale Ressourcen Förderliche Ressourcen Familiäre und elterliche Unterstützung Anerkennende und unterstützende soziale Netzwerke außerhalb der Familie Erfahrung von Leistungserfolgen und sozialen Erfolgen (Schule, Peers, gesellschaftliche Öffentlichkeit) Möglichkeit, personale Ressourcen als Ich-Stärke aufzubauen, Selbstwirksamkeit zu erfahren Gesicherte materielle Lebensbasis (Vgl. Sturzenhecker 2015 in Anlehnung an Fend 2005)
9 10 (Selbst-) Bildung Partizipation Selbstbestimmung Demokratiebildung
10 11 DAS PROFIL: Jugendarbeit steht für Lebens- und Pubertätsbegleitung Mitbestimmung und Verantwortungsübernahme Freiwilligkeit und Selbstbestimmung Bühne/Forum zum Ausprobieren, für Erfolge, Scheitern Erfahrungen der Selbstwirksamkeit Ort für Werteentwicklung, Wertschätzung Zensurenfreie Erfahrung von Potentialen und Grenzen Arbeit mit den Stärken der Kinder & Jugendlichen Kreativität und Phantasie Demokratiebildung Lobby und Experten für jugendliche Lebenslagen
11 12 3. Kommunale Jugendförderung Schulsozialarbeit Spielflächenpla nung Verbandliche Jugendarbeit Erz. Kinderund Jugendschutz 14 Kinder- und Jugendarbeit Mitbestim mung/ Jugendgremien (Offene) Ganztags schulangebote Kommunale Bildungslandschaften (KBL) OKJA Mobile JA Jugendsozialarbeit 13
12 13 Ziel: Aufgaben der Jugendförderung Ein abgestimmtes sozialräumliches Konzept der Kinder- und Jugendförderung auf Basis der Jugendhilfeplanung Aufgaben: Planung und Steuerung (Kinder- und Jugendförderplan) Konzept- und Qualitätsentwicklung Berichtswesen und Berichterstattung Fachberatung und Fortbildung für Haupt- und Ehrenamtliche Finanzielle Förderung und Absicherung Interessensvertretung für junge Menschen sein bzw. Beteiligungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten eröffnen Kooperation, Koordination und Vernetzung Impulse für Weiterentwicklung und Lebensweltorientierung setzen Ggf. direkte Angebote für Jugendliche Öffentlichkeitsarbeit Politische Arbeit, Dialog: junge Menschen und Kommunalpolitik
13 14 Aufgaben der Jugendförderung Ziel: Ein abgestimmtes sozialräumliches Konzept der Kinder- und Jugendförderung auf Basis der Jugendhilfeplanung Strukturen: Fachkräfte AKs Jugendringe/Jugendverbände AG 78 Kommunaler Wirksamkeitsdialog OKJA Jugendhilfeausschuss Sozialraum AKs Vernetzungen mit Schule, anderen Trägern der Jugendhilfe, Initiativen Austausch zwischen Kommunen und Land In enger Abstimmung mit... der Jugendhilfeplanung freien Trägern der Kommunalpolitik Und: Bei uns ist alles ist anders...
14 15 Kommunale Jugendförderung Fachliche Themen: Geschlechtsdifferenzierte Arbeit (Gender mainstreaming) Interkulturelle Bildung Medienkompetenz Beteiligung von Kindern und Jugendlichen Sozialräumliche Arbeit Kooperation mit Schule Inklusion Sexuelle Vielfalt.
15 16 Sturzenhecker 2012/ 2015 Kommunale Jugendarbeit ist nicht vorrangig Persönlichkeitsentwicklung, Beziehungsarbeit. KJA ist nicht Veranstaltung interessanter Angebote (Konsumorientierung). KJA ist nicht Prävention und Hilfe zur Lebensbewältigung oder Hilfe zur Erziehung SONDERN: KJA ist Unterstützung der politischen Handlungsfähigkeit und demokratischen Mitentscheidungs- und Mithandlungspraxis der Kinder und Jugendlichen: in den Organisationen der Kinder- und Jugendarbeit selbst und in der kommunalen und gesellschaftlichen Demokratie (vgl. Dokumentation der Jahrestagung Jugendarbeit 2012)
16 17 Konkretisierungen: Profil kommunaler Jugendförderung Jugendpolitik (Entwurfspapier) (Westfalen-Lippe, Stand ) Eigenständige Jugendpolitik aus Sicht der kommunalen Jugendförderung Ansatzpunkte für eine jugendgerechte Gesellschaft (2016)
17 18 Aktuelle Themen der Jugendförderung Integration junger Flüchtlinge Kooperation von Jugendarbeit und Schule kommunale Bildungslandschaft, regionale Bildungsnetzwerke Der kommunale Kinder- und Jugendförderplan Eigenständige Jugendpolitik Inklusion Bundeskinderschutzgesetz: Umgang mit Führungszeugnissen, Qualitätsentwicklung Internationale Jugendarbeit, Jugend für Europa Klamme Haushaltslagen... Sexuelle Vielfalt Und???
18 15. Kinder- und Jugendbericht: Jugend ermöglichen Jugendliche Lebenswelt im Fokus Digitalisierung Ganztagsschule aus Jugendsicht Gesellschaftliche Herausforderungen für die Jugendarbeit: Inklusion, Ganztagsschule, informelles Lernen/Zertifizierung, politische Interessensvertretung, Freiräume, politische Bildung, Soziale Dienste, Übergang Schule- Beruf 19
Was ist Jugendarbeit? Was ist Jugendförderung? Profil und Auftrag
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