4 Überprüfung der Öffnungszeiten der Beratungsstellen
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- Roland Brahms
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1 4 Überprüfung der Öffnungszeiten der Beratungsstellen 4.1 Grundsatz Bei der Festlegung der neuen Öffnungszeiten der Beratungsstellen gilt es folgende Grundsätze zu beachten: Die bedürfnisorientierten Öffnungszeiten müssen gemäss den folgenden definierten Kriterien festgelegt werden: - Familienfreundlichkeit - Keine Benachteiligung von erwerbstätigen Eltern - Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse von Stadt und Land Die Bedürfnisse der Eltern sollen im Zentrum stehen und nicht die Begebenheiten vor Ort Überprüfung der Öffnungszeiten auf Ihre Machbarkeit (Ressourcen, Räumlichkeiten, Finanzen, usw.) 4.2 Fragestellungen am Workshop mit den Mütterberaterinnen Im Rahmen des Workshops wurden folgende Fragestellungen bearbeitet: 1. Entsprechen die aktuellen Öffnungszeiten den Bedürfnissen unseren Kundinnen und Kunden? 2. Sind unsere aktuellen Öffnungszeiten auch für berufstätige Eltern Wenn NEIN, welche Zeiten wären für die Erziehenden optimal bzw. machbar? 3. Was wäre das ideale Zeitfenster für eine Mutter/einen Vater mit einem Kind unter 1 Jahr (a) und einem Kind über 2 Jahre (b)? 4. Welche Probleme tauchen auf, wenn ihre Ideen zu den Fragen 1 und 2 umgesetzt werden sollten? 4.3 Resultate des Workshops Frage 1: Die Hälfte der Mütterberaterinnen fand, dass es den Kundinnen und Kunden mit den heutigen Öffnungszeiten möglich ist, eine Beratung in Anspruch zu nehmen. Allerdings werden häufig individuelle Lösungen mit den Kundinnen und Kunden gesucht, um den Kundenbedürfnissen möglichst optimal zu entsprechen, was zu sehr individuellen Öffnungszeiten (teilweise auch zu Überstunden der Mitarbeitenden) führt. Die andere Hälfte der Mütterberaterinnen fand, dass die heutigen Öffnungszeiten nicht den Bedürfnissen berufstätiger Eltern entsprechen. Frage 2/3: Aus Sicht der Mütterberaterinnen wären folgende Öffnungszeiten für die Erziehenden (inkl. den Berufstätigen) optimal: Tägliche Öffnungszeiten: morgens Uhr und nachmittags Uhr Möglichkeit der Beratung auch am Samstag Beratung müsste auch abends bis Uhr möglich sein Frage 4: Falls die vorgeschlagenen Öffnungszeiten umgesetzt würden, sehen die Mütterberaterinnen folgende Problemkreise: Beratungsraum im Gemeindehaus, im Kirchgemeindehaus, im Schulhaus - Die Räume nicht zu den gewünschten Öffnungszeiten zu erhalten Arbeitsbedingungen: - Veränderung der Arbeitszeiten, familiäre Neuorganisation - Unattraktive Arbeitszeiten für Mütterberaterinnen mit Kindern
2 Ressourcen: - Probleme bezüglich Präsenzzeit und Organisation kleiner Teams (Personalressourcen) Strukturelle Probleme: - Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wird erschwert - Ängste über Vereinheitlichung von Stadt und Land - Unattraktive Arbeitsbedingungen, fehlende Beratungsräume, Ressourcen 4.4 Resultate der Befragung der Kundenbedürfnisse Die Befragung ergab folgende Ergebnisse: Welche Öffnungszeiten entsprechen am besten Ihren Bedürfnissen? Aus der Kundenbefragung ergaben sich folgende Präferenzen: Tage Montag - Freitag Vormittag Uhr Uhr 33% Uhr Uhr 33% Nachmittag Uhr Uhr 32% Uhr Uhr 43% 1
3 Gewünschte Öffnungszeit nach Siedlungsart Das Resultat der Auswertung zeigt, dass sowohl in der Stadt als auch auf dem Land dieselben Präferenzen bezüglich der Öffnungszeiten am Nachmittag vorherrschen. Am Vormittag wünscht die Mehrheit der Städter Öffnungszeiten von bis 12.00, die Landbevölkerung hingegen wäre mit Öffnungszeiten von bis zufrieden. Gewünschte Öffnungszeit nach Region Schaut man sich die gewünschten Öffnungszeiten pro Region an, zeigen sich keine grossen Unterschiede. Die Anzahl der Antworten je Region ist nicht sehr hoch und daher ergeben sich keine markanten Unterschiede. 2
4 Öffnungszeiten die miterziehenden Personen am besten diene nen n würden. Die Resultate auf die Frage, welche Öffnungszeiten würden miterziehenden (zumeist Männer) Perso- nen am besten dienen ergab folgendes Bild: Wochentage Präferenz Tageszeit Samstag 66 % Uhr Montag Freitag 49 % Uhr Montag Freitag 42 % Uhr 4.5 Konklusion der Geschäftsleitung: Öffnungszeiten der Beratungsstellen len Strategie Aus den Resultaten der Befragungen sowohl der Kundinnen und Kunden als auch der Mütterberaterinnen lässt sich folgende Strategie ableiten: a) Gleichmässige Verteilung der Öffnungszeiten innerhalb der lokalen Beratungsstellen eines Stütz- punktes Von Montag bis Freitag bietet jeder Stützpunkt gleichmässig verteilt in den von ihr betreuten Gemeinden Beratungen zu folgenden Zeitfenstern an: bis bis bis
5 Beispiel in der Praxis: Münsingen Montag Donnerstag Konolfingen Dienstag Freitag Zäziwil Dienstag Mittwoch Oberdiesbach Mittwoch Freitag Grosshöchstetten Montag Donnerstag b) Einführung von Öffnungszeiten an Samstagen und an Abenden Das Angebot der Abend- und Samstagberatung wird flächendeckend eingeführt, d.h. mindestens einmal pro Monat muss pro Stützpunkt das Angebot einer Abendberatung ( Uhr) sowie das Angebot einer Samstagberatung ( Uhr) bestehen. c) Festlegung der Öffnungszeiten nach individuellen Begebenheiten B vor Ort (Gemeinden) Die definitiven Beratungszeitfenster bzw. die Anzahl Samstag- und Abendberatungen in den Gemeinden werden individuell festgelegt und sind abhängig von folgenden Faktoren: o Nachfrage o Geburtenzahlen o Sozialindex der Gemeinden o Umfrageergebnis Gewünschte Öffnungszeit nach Siedlungsart o Personalressourcen in den Stützpunkten Umsetzung der Strategie Die vorgeschlagene Strategie wird innerhalb der nächsten zwei Jahre umgesetzt (bis Ende 2011). Bei der Umsetzung soll beachtet werden, dass die bestehende Flexibilität der Organisation beibehalten wird, damit sie sich auch künftig gemäss den äusseren Rahmenbedingungen rasch verändern kann. So müssen Beratungsstellen bei markanten Veränderungen der Geburtenzahlen usw. relativ leicht geschlossen oder neu eröffnete werden können Problemkreise aufgrund der geplanten Strategie Wie bereits erwähnt, ist die MVB Kanton Bern bei der Gestaltung der Öffnungszeiten in den lokalen Beratungsstellen der Gemeinden abhängig von den Vermietern (Gemeinde, Kirchgemeinde, Schulge- 4
6 meinde) der Räume. Bei der Benutzungsvergabe werden zuerst die eigenen Anspruchsgruppen der Vermieter berücksichtigt. Dies hat zur Folge, dass die MVB BE ihre Beratungen dann anbieten kann, wenn die Räume nicht anderweitig besetzt sind. Die zur Verfügung stehenden Zeitfenster und teilweise auch die Infrastruktur der Räume entsprechen vielfach nicht den Bedürfnissen der MVB BE. Im Weiteren werden die Räume teilweise kostenlos oder gegen eine Minimalmiete zur Verfügung gestellt und die MVB konnte im Prinzip wenig bis keine Forderungen bezüglich der Benutzungszeiten und der Infrastruktur stellen. Sollte sie dies künftig tun, wird dies unweigerlich Kosten nach sich ziehen. Somit werden die zurzeit noch gratis oder gegen Minimalmiete zur Verfügung gestellten Räume mit hoher Wahrscheinlichkeit künftig kostenpflichtig werden. Im Übrigen wurden bereits mit der Fusion zu einem kantonalen Verein diverse Räume, die den regionalen Vereinen früher gratis zur Verfügung gestellt wurden, kostenpflichtig. 4.6 Antrag der Geschäftsleitung Die Öffnungszeiten der einzelnen Beratungsstellen im Kanton sollen nicht gemäss einer einheitlichen für den ganzen Kanton geltenden Regelung definiert werden, sondern je nach Stützpunkt unter Berücksichtigung der Begebenheiten vor Ort. Die vorgeschlagene Strategie der gleichmässigen Verteilung der Öffnungszeiten innerhalb der lokalen Beratungsstellen eines Stützpunktes und der Einführung von Öffnungszeiten an Samstagen und an Abenden wird verabschiedet. Die Öffnungszeiten finden in den vorgeschlagenen Zeitfenstern statt: Montag Freitag Montag Freitag Montag Freitag Montag Freitagabend: Samstag Die GEF unterstützt die MVB Kanton Bern darin, dass sie die Räume zu den gewünschten Zeiten ohne grosse Kostenfolge nutzen kann. Hilfreich wäre ein Schreiben der GEF zuhanden der Vermieter in den Gemeinden Abschliessende Gedanken Mit der gezielten Verteilung der Öffnungszeiten innerhalb eines Stützpunktes, mit der Einführung von Samstag- und Abendberatungen wird die Versorgung optimiert und der Zugang zu den Beratungsleistungen für die Kundinnen und Kunden erleichtert, da von Montag bis Samstag im Umkreis des Wohnortes / Arbeitsortes der Kundinnen und Kunden, die von ihnen gewünschten Öffnungszeiten angeboten werden. Diese Strategie unterstützt die bereits eingeführte Erneuerung, dass Kundinnen und Kunden frei wählen können, ob sie in ihrer Wohngemeinde, am Arbeitsort oder bei einer Gemeinde nach ihrer Wahl Beratungen in Anspruch nehmen wollen. 5
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