Bindungserfahrung, Emotionsregulation und Suchtentwicklung

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1 Staatsinstitut für Frühpädagogik Forum Suchtprävention Bindungserfahrung, Emotionsregulation und Suchtentwicklung Fabienne Becker-Stoll

2 Bindungserfahrung, Emotionsregulation, Suchtentwicklung BINDUNGSERFAHRUNG 2

3 Bindungserfahrung Der Mensch ist von Geburt an mit zwei grundlegenden Verhaltenssystemen ausgestattet, die sein Überleben und das seiner Art sichern Bindungsverhaltenssystem Explorationsverhaltenssystem (Bowlby 1987/2003) 3

4 Bindungserfahrung Das Bindungsverhaltenssystem ermöglicht es dem Kind von Geburt an, Bindungsverhalten gegenüber einer oder einigen wenigen Personen zu zeigen. Bindungsverhalten zielt darauf ab, die Nähe einer bevorzugten Person zu suchen, um dort Sicherheit zu finden. Die meisten Kinder entwickeln in den ersten neun Lebensmonaten Bindungen gegenüber Personen, die sich dauerhaft um sie kümmern. Dabei ist das Kind aktiv und hat die Initiative bei der Bildung von Bindung. Durch Fremdheit, Unwohlsein oder Angst wird das Bindungssystem aktiviert, und die Erregung wird durch Wahrnehmung der Bindungsperson durch Nähe, liebevollen Körperkontakt und Interaktion mit ihr beendet. (Bowlby, 1951,1987/2003; Ainsworth 1964/2003) 4

5 Bindungserfahrung Das Kind bindet sich nicht nur an die Bezugsperson, die es versorgt, sondern auch an andere Personen, die mit ihm spielen und interagieren. Auch wenn das Kind zu mehreren Personen Bindungsbeziehungen entwickelt, sind diese eindeutig hierarchisch geordnet: Das Kind bevorzugt eine Bindungsperson vor den anderen. Hat ein Kind eine Bindung zu einer bestimmten Person aufgebaut, kann diese nicht ausgetauscht werden. Längere Trennungen oder gar der Verlust dieser Bindungsfigur führen zu schweren Trauerreaktionen und großem seelischen Leid. (Bowlby, 1951,1987/2003; Ainsworth 1964/2003) 5

6 Bindungserfahrung Komplementär zum Bindungsverhaltenssystem ist das Explorationsverhaltenssystem. Das Explorationsverhaltenssystem bietet die Grundlage für die Erkundung der Umwelt. Explorationsverhalten ist jede Form der Auseinandersetzung mit der Umwelt und damit die verhaltensbiologische Grundlage von Lernen. Bindungs- und Exploration sind komplementäre Verhaltenssysteme und können nicht gleichzeitig aktiviert werden. (Bowlby, 1987/2003, Grossmann & Grossmann, 2012) 6

7 Bindungserfahrung Verhalten sich die Eltern gegenüber den Bindungs- und Explorationsbedürfnissen des Kindes von Geburt an feinfühlig, entwickelt das Kind eine sichere Bindungsbeziehung zu ihnen. Bindungssicherheit oder -unsicherheit sind jedoch nicht mit seelischer Gesundheit bzw. Psychopathologie gleichzusetzen. Bindungssicherheit: größeren Kompetenz im Umgang mit emotionaler Belastung, effektiveren Emotionsregulation gute Voraussetzung um Risikofaktoren oder Belastungen erfolgreich zu bewältigen (Zimmermann, 2002, Grossmann & Grossmann, 2012) 7

8 Bindungserfahrung (Cooper, Hoffmann, Marvin & Powell, 2000) 8

9 Bindungsentwicklung, Emotionsregulation, Sucht EMOTIONSREGULATION 9

10 Emotionsregulation Wut, Furcht und Trennungsangst sind bereits bei der Geburt angelegt, um das Überleben des Babys zu sichern. Ein Kind, das schreit, benötigt die Hilfe der Eltern um sich zu beruhigen. Wird eines der Alarmsysteme wie Wut, Furcht oder Trennungsangst in den instinktiven Teilen seines Gehirns ausgelöst, befindet sich das Kind so lange in einem Zustand emotionaler Not und intensiver körperlicher Erregung, bis ein Erwachsener ihm hilft sich zu beruhigen. Das Gehirn des Kindes kann durch Stress nachhaltig geschädigt werden bis hin zum Zelltod in sehr wichtigen Gehirnstrukturen! (Sunderland, 2017) 10

11 Emotionsregulation Ein Kind muss erst lernen die eigenen Gefühle zu verstehen und zu regulieren. Die Bindungsbeziehung zu den Eltern dient dazu: Unterstützungserfahrungen bei der Exploration der Umwelt und dem effektiven Umgang mit Anforderungen, fördern zusätzlich die Entwicklung eines Selbstbildes als kompetent und wirksam. In der Interaktion mit den Bezugspersonen wird der Umgang mit positiven und negativen Gefühlen gelernt und damit auch eine gelungene oder mangelhafte Integration von Gefühlen angelegt. (Zimmermann, 2000) 11

12 Emotionsregulation Aufgrund der Fürsorgeerfahrungen mit den Bindungspersonen baut sich ein Kind bereits ab dem ersten Lebensjahr internale Arbeitsmodelle von sich und den Bindungspersonen auf, die sein Verhalten gegenüber den Bindungspersonen und später auch in anderen emotional bedeutsamen Situationen steuern. Beziehungserfahrungen von Trost, Ermutigung und Unterstützung Fördern den Aufbau eines Arbeitsmodells von sich selbst als liebenswert und die Entstehung von Arbeitsmodellen von anderen Personen als prinzipiell hilfsbereit. (Bowlby, 1988) 12

13 Emotionsregulation Die Entwicklung der Inneren Arbeitsmodelle von Bindung erklärt den Übergang von der externalen Emotionsregulation zur internen Selbstregulation. Bindungserfahrungen Internale Arbeitsmodelle Regulation negativer Emotionen Selbstwert Selbstbild Qualität der Bindungsbeziehungen Umgang mit Belastungen (Coping) (Bowlby, 1988; Sroufe, 1989; Grossmann & Grossmann, 2012; Zimmermann, 2000) 13

14 Emotionsregulation Die Unterstützung und emotionale Verfügbarkeit der Bindungsperson ist Voraussetzung für die Entwicklung einer adaptiven Emotionsregulation. Eine adaptive Emotionsregulation ist ein zentrales Merkmal einer resilienten Persönlichkeit. Im Säuglingsalter und in der frühen Kindheit wirken die Bindungsfiguren als externe Organisatoren für ihre Kinder, indem sie ihnen helfen, ihre Gefühle zu regulieren. In ihrer Entwicklung zeigen Kinder eine zunehmende autonome Anpassung und wenden dabei die Emotionsregulationsmuster an, die sie in der Interaktion mit ihren Bindungsfiguren gelernt haben. (Zimmermann, 2000) 14

15 Bindungserfahrung, Emotionsregulation, Suchtentwicklung SUCHTENTWICKLUNG 15

16 Emotionsregulation und Suchtentwicklung Bindungstheorie erklärt welche Erfahrungen für seelische Gesundheit relevant sind wie diese Erfahrungen die Fähigkeit für erfolgreiche/ nicht erfolgreiche Bewältigung von Belastungen/ Krisen beeinflussen Entwicklungspsychopathologische Forschung zeigt sichere Bindungsorganisation zentraler Schutzfaktor unsichere Bindungsorganisation Vulnerabilitätsfaktor Bindungssicherheit geht einher mit größere Kompetenz im Umgang mit emotionaler Belastung effektiveren Emotionsregulation Bindungssicherheit als Voraussetzung um Risikofaktoren oder Belastungen erfolgreich zu bewältigen. (Zimmermann, 2000) 16

17 Emotionsregulation und Suchtentwicklung Ergebnisse der Bindungsforschung im Jugendalter zeigen deutlichen Zusammenhang zwischen einer sicheren Bindungsrepräsentation und einer gelungenen Anpassung im Jugendalter. Einflüsse von Bindungserfahrungen aus der früheren und mittleren Kindheit wirken sich auf die Bewältigung spezifischer Entwicklungsaufgaben im Jugendalter (Zimmermann, 1995, Seiffge-Krenke & Becker-Stoll, 2004, Becker-Stoll, 1997) 17

18 Emotionsregulation und Suchtentwicklung Deutliche Häufung von unsicheren Bindungsrepräsentationen in Stichproben mit psychisch belasteten Jugendlichen: Jugendliche mit Verhaltensstörungen und Drogenmissbrauch haben häufiger unsicher-distanzierte Bindungsrepräsentationen Jugendlichen mit affektiven Störungen (Depression) haben häufiger eine unsicher-verwickelte Bindungsrepräsentation. (Rosenstein &Horowitz, 1996) 18

19 Emotionsregulation und Suchtentwicklung am Beispiel Essstörungen ein unsicheres internales Arbeitsmodell von Bindung verhindert eine gelungene Emotionsregulation Unfähigkeit mit negativen Emotionen umzugehen und diese zu integrieren, führt zu einem Versuch der Unterdrückung negativer Gefühle z.b. in Form einer Essstörung Durch die Konzentration auf Nahrung und Gewicht und das symptomatische Essverhalten werden negative Gefühle unterdrückt. Folge: sozialer Rückzug, Entwicklungsdefizite, Gefühlen der Scham, des Versagens und der Angst, die mit weiterem essgestörten Verhaltensweisen unterdrückt werden müssen. Eine Integration negativer Emotionen wird dadurch ebenso erschwert, wie die Rückkehr zu einer gesunden Entwicklung. (Becker-Stoll, 2004, 2013) 19

20 Emotionsregulation und Suchtentwicklung am Beispiel Essstörungen Durch die Konzentration auf Nahrung und Gewicht und das symptomatische Essverhalten werden zwar die Gefühle unterdrückt, jedoch um den Preis des Rückzugs und der daraus entstehenden Entwicklungsdefizite. Diese führen wiederum zu Gefühlen der Scham, des Versagens und der Angst, die mit weiterem essgestörten Verhaltensweisen unterdrückt werden müssen. Eine Integration negativer Emotionen wird dadurch ebenso erschwert, wie die Rückkehr zu einer gesunden Entwicklung. (Becker-Stoll, 2004, 2013) 20

21 Emotionsregulation und Suchtentwicklung am Beispiel Essstörungen Modell zur Entstehung von Essstörungen: Bindungserfahrung, Emotionsregulation, Suchtentstehung (Becker-Stoll, 2004, 2013) 21

22 Emotionsregulation und Suchtentwicklung am Beispiel Essstörungen Modell empirisch geprüft Stichprobe 47 essgestörten Patientinnen: 17 Patientinnen eine Anorexia nervosa (AN) diagnostiziert 20 erfüllten die Kriterien einer Bulimia nervosa (BN) Alter der Patientinnen 21.7 (SD = 3.4, 16 bis 30 Jahre). 4 Monatige Ambulante Gruppentherapie mit Essenstraining, Verhaltenstherapie, Kunst- und Tanztherapie, aber auch soziales Training (Becker-Stoll, 2004, 2013) 22

23 Emotionsregulation und Suchtentwicklung am Beispiel Essstörungen Bindungsrepräsentation und Therapieabbruch 11 Patientinnen aus 46 haben die Therapie vor dem Ablauf der vier Monate abgebrochen Therapieabbruch Gesamt Nein Ja Unsicher Sicher Gesamt Fishers-Exact-Test, 2 = 4,45 p =.044 (Becker-Stoll, 2004, 2013) 23

24 Emotionsregulation und Suchtentwicklung am Beispiel Essstörungen Bindungsrepräsentation vor und nach der Therapie pre post total dismissing secure preoccupied total Chi-Quadrat-Test, 2 = 15.13; p =.004 (Becker-Stoll, 2004, 2013) 24

25 Bindungsrepräsentation und Therapieerfolg bei essgestörten Patientinnen Ungelöste Traumatisierung (AAI) vor und nach der Therapie Therapie Ungelöst Traumatisiert pre post Nein Ja 10 0 Gesamt Chi-square (Fisher s Exact) 10,71 p=.001 (Becker-Stoll, 2004, 2013) 25

26 Emotionsregulation und Suchtentwicklung am Beispiel Essstörungen Attachment Security Mean 3,1 2,6 2,1 1,6 1,1 0,6 Für den Bindungssicherheitsscore ergab die multivariate Prüfung des Messwiederholungsfaktors einen signifikanten Haupteffekt F wilks (1) = 25.28, p = =.43. Es zeigte sich jedoch kein signifikanter Interaktionseffekt der Diagnose Anorexie (AN) oder Bulimie (BN) (F wilks (1) = 0.19, p =.669, 2 =.01). 0,1 t1 AN t2 BN Unabhängig von der Diagnosegruppe zeigte sich ein deutlicher Anstieg in der Bindungssicherheit während der Therapie. (Becker-Stoll, 2004, 2013) 26

27 Emotionsregulation und Suchtentwicklung am Beispiel Essstörungen Eine sichere Bindungsrepräsentation stellt einen Schutzfaktor für eine gelungene Anpassung dar, ist jedoch per se keine Garantie gegen Krankheit. Im Sinne eines Diathese-Stress Modells (vgl. Sroufe et al., 1992) kann es auch bei günstiger Disposition zu einer Fehlanpassung kommen, wenn die belastenden Faktoren überhand nehmen. Versteht man die Entwicklung von Essstörung als das Ergebnis eines Zusammenwirkens vielfältiger Schutz- und Risikofaktoren oder als Ausdruck einer Entwicklungskrise, so stellt das Vorhandensein sicherer Bindungsrepräsentationen bei essgestörten Patienten keinen Widerspruch dar. (Becker-Stoll, 2004, 2013) 27

28 FAZIT Aus entwicklungspsychopathologischer Sicht kann eine sichere Bindungsrepräsentation bei Krankheit in als Schutzfaktor wirken und damit die Überwindung der Krankheit erleichtern und die Heilungschancen erhöhen. Eine sichere Bindungsorganisation geht mit einer flexibleren Bewertung und eine höhere Kompetenz im Umgang mit belastenden Situationen und Krisen einher. (Becker-Stoll, 2004, 2013) 28

29 FAZIT Ein inneres Arbeitsmodel von sich als "unterstützenswürdig" und von anderen als hilfsbereit, sowie die Erfahrung effektiver Hilfesuche und erhaltener Unterstützung erleichtern die Inanspruchnahme therapeutischer Hilfe. Gleichzeitig erleichtert das erworbene Vertrauen in Beziehungen und die Fähigkeit, Gefühle offen zu kommunizieren, sowie die Fähigkeit zur Reflexion, den therapeutischen Prozess. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen eine deutliche Veränderung der Bindungsrepräsentation vor und nach der viermonatigen, teilstationären Therapie. (Becker-Stoll, 2004, 2013) 29

30 Literatur Becker-Stoll, F. (2004). Umgang mit Entwicklungsaufgaben, Autonomie und Bindung bei essgestörten Jugendlichen. Habilitationsschrift. Fakultät für Psychologie und Pädagogik. Ludwig-Maximilians-Universität, München. Becker-Stoll, F. (1997). Interaktionsverhalten zwischen Jugendlichen und Müttern im Kontext längsschnittlicher Bindungsentwicklung. Unveröffentlichte Dissertation. Universität Regensburg. Becker-Stoll, F. (2013). Bindungsrepräsentation und Therapieerfolg bei essgestörten Patientinnen. In: Brisch, K.-H. (Hrsg.). Bindung und Sucht. Stuttgart, Klett-Cotta Bowlby, J. (1987/2003). Bindung. In: K. E. Grossmann & K. Grossmann (Hrsg.) Bindung und menschliche Entwicklung. John Bowlby, Mary Ainsworth und die Grundlagen der Bindungstheorie. Stuttgart: Klett-Cotta, Bowlby, J. (1988). A secure base. Clinical applications of attachment theory. London: Tavistock/Routledge. Cooper, G., Hoffman, K., Marvin, R. & Powell, B. (2000). Secure and limited circles of security. Unpublished material, Centre for Clinical Intervention, Spokane, WA and University of Virginia. Grossmann, K. & Grossmann, K.E. (2012). Bindungen das Gefüge psychischer Sicherheit. Stuttgart: Klett-Cotta. Rosenstein, D. S. & Horowitz, H. A. (1996). Adolescent attachment and psychopathology. Journal of Consulting and Clinical Psychology, 64, Seiffge-Krenke, I. & Becker-Stoll, F. (2004). Bindungsrepräsentation und Coping im Jugend- und jungen Erwachsenenalter. Kindheit und Entwicklung. Sroufe, L. A. (1989a). Pathways to adaptation and maladaptation: Psychopathology as developmental deviation. In D. Cicchetti (Ed.), The emerge of a discipline: Rochester Symposium on Developmental Psychopathology: Vol. 1 (pp ). Hillsdale, NJ, US: Lawrence Erlbaum Associates. Sunderland, M. (2017). Die neue Elternschule. München: Dorling Kindersley Zimmermann, P. (1995). Bindungsentwicklung von der frühen Kindheit bis zum Jugendalter und ihre Bedeutung für den Umgang mit Freundschaftsbeziehungen. In: Spangler, G. & Zimmermann, P. (Hrsg.), Die Bindungstheorie. Grundlagen, Forschung und Anwendung (S ). Stuttgart, Klett-Cotta. Zimmermann, P. (2000). Bindung, Emotionsregulation und internale Arbeitsmodelle: Die Rolle von Bindungserfahrungen im Risiko-Schutz- Modell. Frühförderung Interdisziplinär, 19, Zimmermann, P. (2002). Von Bindungserfahrungen zur individuellen Emotionsregulation: Das entwicklungspsychopathologische Modell der Bindungstheorie. In B. Strauß, A. Buchheim & H. Kächele (Hrsg.) Klinische Bindungsforschung ( ). Stuttgart: Schattauer. 30

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