LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 5/ Wahlperiode
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- Tristan Haupt
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1 LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 5/ Wahlperiode KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Stefan Köster, Fraktion der NPD Atypische Beschäftigung in Mecklenburg-Vorpommern und ANTWORT der Landesregierung Vorbemerkung Zu den sogenannten atypischen Beschäftigungsverhältnissen werden in der amtlichen Statistik (Mikrozensus) in der Regel solche Beschäftigungsverhältnisse von abhängig Beschäftigten gerechnet, die durch sehr geringe Arbeitszeitumfänge und/oder Entgelte bzw. durch Befristung im Haupterwerb gekennzeichnet sind. Dazu sind im Mikrozensus überschneidungsfrei abgrenzbar: a) Beschäftigte mit befristetem Arbeitsverhältnis und b) Beschäftigte mit einer wöchentlichen Arbeitszeit unter 20 Stunden. Die doppelt Betroffenen (Befristung und unter 20 Wochenarbeitsstunden) lassen sich ausweisen. Geringfügig Beschäftigte stufen sich diesbezüglich im Mikrozensus-Interview selbst ein und beantworten zusätzlich die Fragen nach Arbeitszeit und Befristung. Eine verknüpfte Auswertung dieser Merkmale kann für diese Gruppe nicht erfolgen. Die Zahl der geringfügig Beschäftigten ist somit zwar ausweisbar, jedoch kann nicht abgegrenzt werden, zu welchen Anteilen sie auch zu den Gruppen der befristeten Arbeitnehmer und/oder der Beschäftigten mit einer Wochenarbeitszeit unter 20 Stunden gehören. Eine kleine Gruppe geringfügig Beschäftigter mit unbefristeten Verträgen und einer angegebenen Wochenarbeitszeit von mehr als 20 Stunden ist aufgrund der gesetzlichen Regelungen zur geringfügigen Beschäftigung möglich. Für die Beantwortung der Fragen wurden daher die Daten des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern frageschwerpunktorientiert herangezogen. Der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 6. Juni 2011 beantwortet.
2 Drucksache 5/4352 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 5. Wahlperiode Die nachstehenden Fragen beziehen sich schwerpunktmäßig auf die sogenannte atypische Beschäftigung in Mecklenburg-Vorpommern. 1. Wie viele Normalarbeitsverhältnisse gab es 2010 in Mecklenburg- Vorpommern? Im Jahresdurchschnitt 2010 gab es in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt abhängig Beschäftigte im Alter von 15 bis unter 65 Jahren ( Männer und Frauen). Insgesamt Personen waren in einem sogenannten Normalarbeitsverhältnis beschäftigt ( Männer und Frauen). Diese abhängig Beschäftigten waren weder befristet tätig, noch arbeiteten sie in Teilzeit unter 20 Stunden. Enthalten sind geringfügig Beschäftigte, die eventuell angegeben haben, mehr als 20 Wochenstunden und unbefristet zu arbeiten. Somit betraf ein Normalarbeitsverhältnis insgesamt 74,1 Prozent der abhängig Beschäftigten zwischen 15 und 65 Jahren (Männer: 75,9 Prozent; Frauen: 72,1 Prozent). Damit zeigt sich, dass trotz der großen Bedeutung, die der atypischen Beschäftigung für die Entwicklung der abhängigen Beschäftigung in den letzten Jahren zukommt, das Normalarbeitsverhältnis die dominierende Beschäftigungsform ist. 2. Wie viele atypische Beschäftigungsverhältnisse gab es 2010 in Mecklenburg-Vorpommern (bitte mit der Quote der atypischen Beschäftigung aufführen sowie die Veränderung gegenüber 2007 absolut und relativ benennen)? Im Jahresdurchschnitt 2010 gab es in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt Beschäftigte im Alter von 15 bis unter 65 Jahren, welche befristet und/oder mit Teilzeit unter 20 Wochenstunden arbeiteten ( Männer und Frauen). Diese Zahl beinhaltet im Wesentlichen auch die Beschäftigten, die im Jahr 2010 einer geringfügigen Beschäftigung nachgingen. Zur Quotenausweisung dieser Gruppe sogenannten atypisch Beschäftigter sollte der Status der Auszubildenden (regelmäßig befristete Beschäftigungsverhältnisse) beachtet werden. In Mecklenburg-Vorpommern waren - so definiert - atypisch beschäftigt : Jahresdurchschnitt 2010 Jahresdurchschnitt 2007 mit Auszubildenden: mit Auszubildenden: insgesamt 25,9 Prozent insgesamt 29,6 Prozent Männer 24,1 Prozent Männer 29,2 Prozent Frauen 27,9 Prozent Frauen 30,1 Prozent ohne Auszubildende: ohne Auszubildende: insgesamt 20,6 Prozent insgesamt 21,6 Prozent Männer 18,5 Prozent Männer 20,8 Prozent Frauen 23,0 Prozent Frauen 22,4 Prozent 2
3 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 5. Wahlperiode Drucksache 5/4352 Der Anteil dieser atypisch Beschäftigten war im Jahresdurchschnitt 2010 insgesamt 3,7 Prozentpunkte (mit Auszubildenden) bzw. 1,0 Prozentpunkte (ohne Auszubildende) geringer als im Jahresdurchschnitt Absolut sank die Zahl der so abgegrenzt atypisch Beschäftigten mit Auszubildenden von (2007) auf (2010). Das entspricht einem Rückgang um Personen bzw. 8,9 Prozent. Ohne Auszubildende sank die Zahl der so abgegrenzt atypisch Beschäftigten von (2007) auf (2010). Das entspricht einem Rückgang von 300 Personen bzw. 0,2 Prozent. 3. Wie stellt sich für 2010 die Zahl der Normalarbeitsverhältnisse und der atypischen Beschäftigung gegliedert nach Wirtschaftsunterbereichen dar (bitte mit prozentualem Zuwachs/Rückgang sowie mit dem Anteil der atypischen Beschäftigung an der abhängigen Beschäftigung insgesamt darstellen)? Die dafür benötigten Basisdaten nach Wirtschaftsunterbereichen liegen nicht überschneidungsfrei vor (Doppelerfassungen und -zuordnungen in unbekannter Größe). Verfügbar ist die jeweilige Verteilung der atypischen Beschäftigungen nach den Merkmalen Befristung bzw. Teilzeit unter 20 Wochenstunden auf die Wirtschaftsunterbereiche, wie in nachfolgender Tabelle dargestellt. Wirtschaftsunterbereich Befristet Beschäftigte Beschäftigte mit unter 20 Wochenstunden % Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 5,3 3,0 3,0 3,7 Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe 10,5 7,7 7,2 4,7 Energie- und Wasserversorgung 0,7 0,6 0,8 0,3 Baugewerbe 7,8 4,2 5,2 2,8 Handel- und Gastgewerbe 19,0 23,6 28,8 24,9 Verkehr und Nachrichtenübermittlung 3,1 6,3 3,8 8,0 Kredit- und Versicherungsgewerbe 0,5 0,9 0,6 0,5 Grundstückswesen, Vermietung, wirtschaftliche Dienstleistungen 7,6 16,1 13,4 22,3 öffentliche Verwaltung u. Ä. 13,8 6,9 2,1 1,9 öffentliche und private Dienstleistungen (ohne öffentliche Verwaltung) 31,6 30,7 35,1 31,0 Zusammen
4 Drucksache 5/4352 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 5. Wahlperiode 4. Wie viele Personen unterlagen 2010 den verschiedenen Formen atypischer Beschäftigung (bitte aufgliedern nach befristeter Beschäftigung, Teilzeitarbeit und geringfügiger Beschäftigung sowie mit den prozentualen Zuwächsen/Rückgängen sowie den Anteilen aufführen)? Die verfügbaren Daten sind in nachfolgender Tabelle dargestellt. Zu beachten ist, dass eine Summenbildung (1) bis (3) nicht möglich ist, da Mehrfacherfassungen vorliegen. Form atypischer Beschäftigung der 15- bis unter 65-Jährigen Jahresdurchschnitt 2007 Jahresdurchschnitt Entwicklung vs absolut % (1) Befristet Beschäftigte ,5 darunter Auszubildende ,0 (2) in Teilzeit mit unter 20 Stunden ,9 Beschäftigte darunter unbefristet ,3 befristet ,3 (3) geringfügig Beschäftigte ,7 5. Wie viele Personen unterlagen 2007 und 2010 in Mecklenburg- Vorpommern einem Zeitarbeitsverhältnis (bitte jahrweise darstellen)? Die verfügbaren Daten aus der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden. Sie beziehen sich auf die Summe der Wirtschaftsgruppen 782 ( Befristete Überlassung von Arbeitskräften ) und 783 ( Sonstige Überlassung von Arbeitskräften ) der Wirtschaftszweigsystematik 2008, inklusive Stammpersonal Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Zeitarbeitbranche davon: in Vollzeit in Teilzeit Geringfügig entlohnte Beschäftigte in der Zeitarbeitbranche Erstellungsdatum: Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Statistik-Service Nordost, Auftragsnummer
5 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 5. Wahlperiode Drucksache 5/ Wie schlüsselten sich die atypisch Beschäftigten 2010 nach Altersgruppen auf? Die verfügbaren Daten sind in nachfolgender Tabelle dargestellt. Zu beachten ist, dass eine (zeilenweise) Summenbildung nicht möglich ist. Atypisch Beschäftigte im Alter von bis unter Befristet Beschäftigte 2010 Geringfügig Beschäftigte 2010 absolut % absolut % 15 bis , bis ,3 (7.600) 13,2 25 bis ,0 (5.200) 9,0 30 bis , bis 40 (8.800) (6,1) bis 45 (9.800) (6,8) (6.300) 10,9 45 bis ,0 (9.000) 15,6 50 bis , ,4 55 bis 60 (8.000) (5,5) (5.200) 9,0 60 bis und älter zusammen Anmerkung: Die Zahlenwerte in Klammern haben eingeschränkte Aussagefähigkeit. 5
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