HeiCare Sektorübergreifende Harmonisierung der Arzneimitteltherapie
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- Benjamin Walter
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1 HeiCare Sektorübergreifende Harmonisierung der Arzneimitteltherapie Prof. Dr. Dipl. Soz. Joachim Szecsenyi Cornelia Mahler und Dr. Sabine Ludt Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung Prof. Dr. Walter E. Haefeli Susanne Greulich und Dr. Thilo Bertsche Abteilung Innere Medizin VI, Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie
2 Projekt HeiCare Sektorübergreifende Harmonisierung der Arzneimitteltherapie Projekt der Integrierten Versorgung (IV) zur Verbesserung der Arzneimitteltherapie zwischen den Sektoren (UniversitätsKlinikum Heidelberg und Hausärzte) Finanziert von der AOK
3 Integrierte Versorgung (IV) Rechtliche Grundlage nach 140a SGB V Neue Form der Zusammenarbeit zwischen Beteiligten in der Gesundheitsversorgung (Krankenhaus, Arzt, Apotheke, Sanitätshaus, ) Krankenhaus Arztpraxis Intensivierung der Kommunikation zwischen Leistungserbringern zeitnah! Schnittstellenprobleme ausräumen!
4 Integrierte Versorgung (IV) Patientennutzen Verbesserter Informationsfluss Transparenz über den Prozess Vermeidung belastender und zeitintensiver Untersuchungen Nutzen für den Leistungserbringer Wirtschaftlichkeit des Behandlungsprozesses Zentralisierung von administrativen/organisatorischen Aufgaben (z.b. Festlegung von Terminen)
5 Sektorübergreifende Harmonisierung der Arzneimitteltherapie Verbesserung der Informationskette zur Überwindung der Schnittstellenproblematik Praxis-Klinik-Praxis Krankenhaus Hausarztpraxis Optimierung der Arzneimitteltherapie durch elektronisches Beratungssystem (AiDKlinik/AiDPraxis) Bessere Information und Beratung der Patienten durch Haus-, Klinikärzte und Klinische Pharmazeuten
6 Ziele des Projekts Verbesserung der Informationskette zur Überwindung der Schnittstellenproblematik Praxis-Klinik-Praxis Optimierung der Arzneimitteltherapie durch elektronisches Beratungssystem (AiDKlinik) Bessere Information und Beratung der Patienten durch Hausärzte und Klinische Pharmazeuten
7 Innovationen des Projekts Standardisierte Einweisungsinformation Umstellung der Medikation auf die Hausliste mit AiDKlinik Fax-Vorabinformation an den Hausarzt 24 h vor Entlassung Empfehlung der Entlassmedikation unter Berücksichtigung der Vormedikation Kommunikationsverbesserung Einbeziehung der Patienten und Schulung des Praxisteams
8 Ältere Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion Selbstmedikation Probleme der Pharmakotherapie bei chronisch kranken Patienten Polymedikation Apotheke Krankenhaus Hausarztpraxis Schnittstellenproblematik Andere Fachärzte
9 Schnittstellenproblematik Ca.40-50% der hausärztlichen Medikation wird bei stationärer Einweisung umgestellt Ca.1/3 davon werden nach Entlassung beim Hausarzt erneut umgesetzt und/oder neu dosiert Ca.1/3 nimmt der Patient nicht oder nicht so ein, wie vereinbart Effektivität und Sicherheit der Pharmakotherapie beeinträchtig
10 Was ist AiDKlinik / AiDPraxis? Entwicklung der Abt. Innere Medizin VI Klinischen Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie - Arzneimittel-informations-Dienst Überprüfung auf Wechselwirkungen Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz Identifizierung von Arzneimittel
11 Projekt HeiCare Hausarzt - ambulant - Krankenhaus - stationär - AiDKlinik bzw. AiDPraxis gemeinsame internet-basierte Wissensplattform für Klinik und Hausärzte
12 Wer nimmt teil? AOK versicherte Patienten über 50 Jahre mit einer Dauermedikation, oder jüngere Patienten, wenn Sie chronisch erkrankt sind und eine Dauermedikation benötigen DMP Patienten
13 Medikamentenmanagement Untersuchungen haben gezeigt: Nur ¼ der Praxen haben eine festgelegte Vorgehensweisen zur Besprechung der Medikamente Nur ½ der Praxen planen die Besprechung der Medikation mit dem Patienten im Voraus Nur 30% der Ärzte dokumentieren normalerweise ein Medikamentengespräch in der Akte
14 Medikamentenmanagement Wie wird das praktiziert? Stufe 3 Stufe 2 Medikamenten- Beratungsgespräch Stufe 0 ad hoc unstrukturiert, opportunistisch Stufe 1 Überprüfung von Wiederholungs- Rezepten Überprüfung der Medikamente anhand der Patientenakte Stufenkonzept Medication Review modifiziert nach: http//
15 Medikamentenmanagement Bei welchen Patienten ist ein sinnvoll? Erhöhtes Risiko für Arzneimittelbedingte Probleme 4 oder mehr Non-Compliance Entlassung Änderungen Andere Fachärzte bestimmte Medikamente: z.b. Lithium (Monitoring) NSAIDs (Nebenwirkungen) Digoxin (therapeutische Breite)
16 Medikamentenmanagement Bei welchen Patienten ist ein sinnvoll? Patienten mit besonderen Bedürfnissen Ältere Patient, Heimbewohner Neue Leitlinie / Richtlinie zur Erkrankung des Patienten Sprach-/Leseschwierigkeiten Sinneseinschränkung Physische Einschränkung Ethnische Minderheit Psychische Probleme: z.b. Verwirrtheit, Depression, Ängstlichkeit, Psych. Erkrankung
17 Medikamentenmanagement Wie häufig / Wann sollte ein Check stattfinden? Alle Personen über 75 Jahre sollten mindestens jährlich zum Medikamentengespräch Personen, die mindestens 4 verschiedene Medikamente einnehmen sollten alle 6 Monate zum Medikamentengespräch Nach jedem Krankenhausaufenthalt Krankenhaus
18 Medikamentenmanagement Strukturierte Vorgehensweise /Schritte 1. Patient einladen zu einem Medikamentencheck; Austeilung eines Infoblatts zum Vorgehen 2. Medikamentencheck mit Arzthelferin anhand einer strukturierten Checkliste 3. Weiterleiten der Informationen an den Hausarzt 4. Qualitätsüberprüfung mit AiDPraxis
19 Medikamentenmanagement Strukturierte Vorgehensweise /Schritte 5. Medikamentengespräch mit dem Hausarzt: Fragen des Patienten zur Medikation; Erkennen von Schwierigkeiten; Vereinbarungen zwischen HA und Patient zum weiteren Vorgehen; 6. Dokumentation des Medikamentenchecks 7. Veränderungen/Vereinbarungen werden verfolgt
20 Ziele: Verbesserung der Versorgung chronisch kranker Patienten Hilfestellungen für die Hausarztpraxis Optimierung des Arzneimittelmanagements HeiCare : Harmonisierung der Arzneimitteltherapie Verbesserung der Kommunikation zwischen den Sektoren Strukturierte Einweisungsinformation (Medibox) Stärkere Berücksichtigung der Vormedikation Qualitäts- und Wirtschaftlichkeitsprüfung (AiDKlinik/AiDPraxis) 24-h Vorab-Fax Hei Care Sektorübergreifende Harmonisierung der Arzneimitteltherapie
21 Forschungsprojekt Fokusgruppen Gespräche mit Hausärzte Patientenbefragungen zur Medikation Entwicklung und Evaluation von Schulungen und Informationsmaterial für Haus- und Klinikärzte, Praxisteam und Patienten Bewertung des Versorgungsprozesses auf Verordnungsebene
22 Evaluation Patientenbefragung zur Bewertung des Arzneimittel Informationsgesprächs Versand von bisher 370 Fragebögen Rücklauf von 263 Bögen (71%) Schriftliche Befragung (pseudonymisiert) SIMS (Satisfaction with Information about Medicines Scale) Horne et al, 2001 MARS (Medication Adherence Report Scale) Horne et al. (Publication eingereicht) Handhabung in der Arztpraxis Soziodemographische Daten Übersetzung der Bögen ins Englische
23 SIMS 17 Fragen zur Bewertung der Arzneimittelinformation Skala: zu viel, etwa richtig, zu wenig, keine Information dazu erhalten, keine Information dazu notwendig Bildung eines Scores Allgemeine Zufriedenheit zu den enthaltenen Informationen (items 1 17) ( 0 17 Punkte) Unterskala 1. Zufriedenheit der Patienten mit den Informationen über die Medikament und deren Anwendung (items 1 9) ( 0 9 Punkte) Unterskala 2. Information zu potentiellen medikamentenbezogene Probleme des Patienten (items 10 17). ( 0 8 Punkte)
24 SIMS Wie bewerten Sie die von Ihrem Hausarzt erhaltenen Informationen zu folgenden Punkten - Beispiel: 7. Wie lange Sie das Medikament benötigen werden zu viel, etwa richtig, zu wenig, keine Information dazu erhalten, keine Information dazu notwendig 12. Was Sie tun sollen, wenn bei Ihnen Nebenwirkungen auftreten zu viel, etwa richtig, zu wenig, keine Information dazu erhalten, keine Information dazu notwendig
25 SIMS Retest Reliabiliätstestung an die ersten 50 Patienten nach 6 Wochen erneut versendet 40 Rücklauf (80%); Auswertbar 30 (60%) Erste Ergebnisse hoher Rücklauf SIMS-Fragen (missing values) MARS Fragen ceiling effekt
26 Weiteres Vorgehen Rückmeldung der Ergebnisse der Bewertung des Arzneimittelgesprächs an den Hausarzt Erarbeitung von Verbesserungsstrategien gemeinsam mit dem Hausarzt Praxisfragebogen mit strukturellen und projektspezifische Fragen zur Bewertung der Rolle der Helferin
27 Medikamentenmanagement Welche Rolle hat dabei die Pflege? im stationären Bereich bei der Aufnahme, Entlassung im ambulanten Bereich in der Zusammenarbeit mit dem Patienten und mit anderen Berufsgruppen
28 Demonstration der praktischen Anwendung von AiDPraxis Wenn auch Sie eine Vorreiterrolle in einem wichtigen Themenfeld einnehmen wollen...
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