Cosima, Sarah, Jonas. Die 95 Thesen

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1 1 Cosima, Sarah, Jonas 16 die 95 Thesen Die 95 Thesen Schon bevor Martin Luther seine berühmten 95 Thesen an die Schlosskirchentür von Wittenberg schlug, hat er sich in seinen Predigten negativ gegenüber dem Ablasshandel geäußert. Jonas Aber am 31. Oktober 1517, nachdem Luther eine Anleitung für Ablasshändler gelesen hatte, schrieb er einen Brief, der 95 Thesen enthielt, welche die Grundlage für eine öffentliche Diskussion darstellen sollte, an seine kirchlichen Vorgesetzten. Er hoffte mit diesem Brief, die Ablass-Missstände beheben zu können. Da Martin Luther seine Thesen nur an Bischöfe und an wenigen Freunden geschickt hatte, erwartete er auch keine sofortige Reaktion, die er auch nicht bekam. Aber schon bereits zwei Monate später waren seine Thesen in Leipzig, Nürnberg und Basel bekannt. Diese schnelle Verbreitung seiner Thesen hatte Martin Luther vor allem Johannes Guttenberg zu verdanken, der den Buchdruck 1448 erfand. Die 95 Thesen sorgten für stürmische Zustimmung bei Gelehrten und einigen Fürsten sie stießen aber auch völlige Ablehnung bei den meisten Machthabern der römischen Kirche.

2 2 Luther bekam sogar eine Todesdrohung von dem Ablassprediger Tetzel, der ihn als Nachfolger von Jan Hus auf dem Scheiterhaufen verbrennen sehen wollte. Tetzel reagierte außerdem mit Gegenthesen auf Luther. Die Bischöfe reagierten vorerst gelassen und berichteten dem Papst von dem Rebellen aus den eigenen Reihen, was zur Folge hatte, dass Luthers Vorgesetzter angewiesen wurde, dessen rebellische Energie zu unterdrücken. Nur wenige Bischöfe waren bereit, sich mit Luthers Thesen, mit seinen Reformvorschlägen auseinanderzusetzen. Jetzt wird Jonas euch etwas zu Jan Hus erklären: Jonas: Jan Hus hatte sich seiner Zeit wie Luther gegen das Papsttum gewandt und die Missstände in der Kirche angeprangert. Jan Hus wurde im Jahre 1369 geboren und wurde auch Johannes Hus genannt. Er war ein christlicher Theologe und Reformator. Außerdem war er einige Zeit Rektor an der Karls-Universität in Prag. Da er auf dem Konzil von Konstanz seine Meinung gegenüber Papsttum und der Missstände in der christlichen Kirche nicht wieder rufen wollte, wurde er auf dem Scheiterhaufen am 6. Juli 1415 verbrannt. = Also vor genau 500 Jahren Selbst wenn die meisten Martin Luther als furchtlos bezeichnen würden, ist es sicher, dass er Angst hatte, wie Jan Hus auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen. Nun wird Cosima noch die 14.These aus den 95 Thesen Luthers vorlesen:

3 3 Die unvollkommene geistliche Gesundheit oder Liebe des sterbendes bringt notwendig große Furcht mit sich; diese ist umso größer, je geringer jene ist. Ich finde diese These gut, sie hat mir sofort aufgefallen. Sie bedeutet: wenn man geistlich gesund ist und eine glückliche Liebe gefunden hat, dann hat man weniger Angst zu sterben. Reichstag zu Worms 1520 wird der Ketzerprozess gegen Martin Luther wieder aufgenommen, dass heißt, dass sein Prozess wegen seines Bezweifeln der kirchlichen Glaubenssätze weitergeführt wurde. Dieser Ketzerprozess erreichte am 15. Juni 1520 durch die Bannandrohung seinen Höhepunkt. Dadurch sollte Luther gezwungen werden, seine 95 Thesen zu widerrufen. Luthers Schriften wurden verboten und verbrannt. Luther reagierte auf diesen Versuch der Einschüchterung, indem er die Bannbulle des Papstes zusammen mit dem Kirchengesetzbuch verbrannte an dem Platz, wo sich heute in Wittenberg die Luthereiche befindet. Durch diese Tat zog Luther den Zorn des Papstes auf sich, der am 3. Januar 1521, also knapp einen Monat später, seinen Bannfluch gegen Luther verhängte. Der Kaiser sah sich nun gezwungen, Luther zum Reichstag nach Worms einzuladen, da einige einflussreiche Fürsten, die Luther unterstützten, hofften,

4 4 dass dieser den Einfluss des Papstes und somit auch die Macht Roms auf die Reichspolitik schwächen könnte. Die Gegner Luthers wollten wiederum, dass er seine Thesen widerruft. Luther wurde zugesichert, wenn er zum Reichstag erscheint, dass er ein freies Geleit bekommt und nicht ohne Anhörung geächtet und verhaftet wird. So begibt sich Luther auf die lange Reise nach Worms. Allerdings wurde die Anreise nicht zum Bußgang, wie von der Kirche erhofft, sondern zum Triumphzug. An allen Orten wird Luther mit Begeisterung empfangen er hielt auch Predigten in Erfurt, Gotha, Eisenach und in Worms, wo er nach 14 Tagen vom Volk umjubelt empfangen wurde. Luther musste insgesamt zwei mal vor dem Kaiser erscheinen. Sein Auftreten wird als sachlich, klug und überlegt beschrieben. Jedes Mal wird er aufgefordert, seine Thesen zurückzunehmen, worauf Luther antwortet: Mein Gewissen ist in den Worten Gottes gefangen, ich kann und will nichts widerrufen, weil es gefährlich und unmöglich ist, etwas gegen das Gewissen zu tun. Gott helfe mir Amen. Als Luther die Versammlung verlässt, wird er nicht verhaftet, wegen des Schutzbriefes, der ihm 21 Tage freies Geleit zusicherte. Am 25. April begibt er sich auf seine Rückreise und gleich nachdem er und die Fürsten, die ihn unterstützten, Worms verlassen hatten, verhängte der Kaiser die Reichsacht gegen Martin Luther,

5 also ist er nun Vogelfrei. 5