Passives versus aktives Portfoliomanagement (I)
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- Käthe Dittmar
- vor 8 Jahren
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1 1 Passives versus aktives Portfoliomanagement (I) Aktives Portfoliomanagement: Konstruktion von Portfolios beinhaltet Auswahl einzelner Wertpapiere und deren Gewichtung: Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Geldmarktpapiere, Rohstoffe, Edelmetalle, Immobilien etc. mit entsprechenden relativem Anteil Grundsätzlich zwei Investitionsstrategien: Aktives und passives Portfoliomanagement Aktives Portfoliomanagement: Professioneller Portfoliomanager investiert gezielt in Wertpapiere, um diese zu niedrigem Preis zu kaufen und zu höherem Preis zu verkaufen Ziel: Erzielung einer Überrendite gegenüber dem Markt, beispielsweise aktiv gemanagtes Aktienportfolio versus Dax Entwicklung Erfordernis: Prognose künftiger Wertpapierkurse, Identifikation unterbewerteter Titel
2 2 Passives versus aktives Portfoliomanagement (II) Passives Portfoliomanagement: Nachbildung von Kapitalmarktindizes, repräsentieren Portfolio, Index-Tracking Auswahl und Gewichtung der Wertpapiere orientiert sich an Konstruktion des zugrunde liegenden Index, Produkte: Exchange Traded Funds oder Indexzertifikate Wesentliche Unterschiede zum aktiven Managementansatz: Selektion von Wertpapieren, Prognose künftiger Kurse, gezielte Kauf- und Verkaufentscheidungen nicht erforderlich Rendite des Portfolios entspricht der Marktrendite, falls Tracking-Fehler gering Vorteilhaftigkeit beider Strategien: Kostenvergleich und wissenschaftliche Erkenntnisse aus Theorie effizienter Märkte
3 3 Elementare Erkenntnisse aus der Portfoliotheorie (I) Portfoliodiversifikation reduziert Risiko, Markowitz-Diversifikation: Unterscheidung in systematisches Risiko und unsystematisches Risiko von Anlagen Unsystematisches, auf einzelnes Wertpapier bezogenes Risiko ist diversifizierbar, nicht diversifizierbar ist hingegen systematisches Risiko, systematisches Risiko trifft gesamte Anlage Konsequenz: Anlage in hinreichend große Anzahl an Wertpapieren und Wertpapierkategorien, Verzicht auf Stock Picking Empfehlung: Investition in Investmentfonds mit breiter Streuung über Branchen, Länder und unterschiedliche Anlageklassen
4 4 Elementare Erkenntnisse aus der Portfoliotheorie (II) Grafische Darstellung: Risikohöhe unsystematisches Risiko systematisches Risiko Anzahl der Wertpapiere
5 5 Elementare Erkenntnisse aus der Portfoliotheorie (III) Portfoliodiversifikation zahlt sich besonders bei Anlagen mit gegenläufiger Renditeentwicklung aus: Bei gegenläufiger Renditeentwicklung können sich Verluste und Gewinne kompensieren, Beispiel: Edelmetalle, Rohstoffe, Immobilien Oft Abkopplung von Aktien- und Anleihemärkten Risikoreduktion durch weitgestreute Anlage in unterschiedliche Anlagekategorien mit möglichst losem Zusammenhang Globalisierungsprozess auf Finanzmärkten: Eröffnet neue Investitionsmöglichkeiten, ermöglicht breitere Streuung der Finanzanlagen, trägt zur Senkung des Investitionsrisikos bei
6 6 Zwei einschränkende Bemerkungen Globalisierung auf Finanzmärkten hat zu einem engeren Zusammenhang der Entwicklung von Kapitalmärkten in Industriestaaten geführt: Stärkerer Gleichlauf von Renditeentwicklungen Vorteile der Portfoliodiversifikation fallen geringer aus Gefahr der zunehmenden Transmission von Krisen infolge des Globalisierungsprozesses: Stärkere Übertragung von Finanzkrisen bislang nicht eindeutig bestätigt Stabilität des Finanzsystems Hedge-Fonds Debatte, Immobilienkrise mit Zentralbankintervention Neues Phänomen: Krisen aus großen Entwicklungsländern haben Auswirkungen auf Kapitalmärkten in entwickelten Staaten
7 7 Wahl der Investitionsstrategie Bisheriges Resultat: Breite Streuung des Portfolios in unterschiedlichen Ländern und Anlageklassen Frage: Aktive oder passive Investments? Aktive Investitionsstrategie: Professioneller Portfoliomanager versucht, Markt zu schlagen Passiver Ansatz: Replikation eines Index, dem weitgestreutes Portfolio zugrunde liegt
8 8 Vergleich beider Investitionsstrategien (I) Kostenvergleich beider Investitionsstrategien: Aktive Investitionsstrategie: Kauf von Investmentfonds werden Ausgabeaufschläge erhoben 2,5% - 3% der Kapitalanlage Passiver Ansatz: Verwaltungsgebühren in Höhe von knapp 1% der Anlage Fazit: Passive Strategie erheblich niedrigere Kosten im Vergleich zum aktiven Portfoliomanagement
9 9 Vergleich beider Investitionsstrategien (II) Frage daher: Liefert eine aktive Investitionsstrategie eine höhere Rendite als der Markt, so dass der Kostennachteil überkompensiert wird? Nein! Keine systematisch bessere Performance! Kapitalmärkte sind effiziente Märkte, so dass systematisch treffsichere Kursprognosen nicht möglich sind Effizienter Markt: Aktueller Kurs enthält alle relevanten und verfügbaren Informationen Mit systematisch treffsicheren Prognosen über künftigen Kurs von Wertpapieren steht und fällt der Erfolg aktiver Investitionsstrategien Portfoliomanager können systematisch den Markt nicht schlagen, durch Literatur umfassend bestätigt
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