In den eigenen 4 Wänden fühle ich mich nicht mehr sicher
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- Evagret Hase
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1 In den eigenen 4 Wänden fühle ich mich nicht mehr sicher Das Frauenhaus mehr als nur ein Dach überm Kopf Mag. a (FH) Eva Huber Manuela Ertl Verein wendepunkt Frauenhaus Wr. Neustadt
2 Leben im Frauenhaus Eine von fünf: GewaltFREI LEBEN Interdisziplinäre Ringvorlesung mit dem Schwerpunkt Schrittweise Wege aus der Gewalt WS 2017/18 Mag. a (FH) Eva Huber wendepunkt-frauenhaus Wiener Neustadt
3 Notwendigkeit von Frauenhausplätzen Derzeit gibt es in Österreich 30 Frauenhäuser (mit 766 Plätzen). Empfehlung der Europaratskonvention: 1 Platz pro Einw. Dänemark, Lettland, Luxemburg, Norwegen und Slowenien erfüllen die Vorgabe. In Österreich fehlen 111 Plätze. In Litauen gibt es kein Frauenhaus.
4 Frauenhäuser in Österreich Auslastung: ca Frauen und Kinder pro Jahr Erreichbar an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr, Sicherheitseinrichtungen, keine Männer im Haus Maximale Aufenthaltsdauer: bis zu einem Jahr Träger sind private Vereine, Finanzierung über Bundesländer, Gemeinden, Spenden Frauenhaus Wiener Neustadt: klein, ländliches Einzugsgebiet
5 Kontaktaufnahme Polizei ruft an oder bringt gefährdete Frau ins Frauenhaus Kinder und Jugendhilfe ( Jugendamt ) empfiehlt gewaltbetroffener Frau Umzug ins Frauenhaus Krankenhaus erkennt Gefahr und sucht sicheren Platz Frauenberatungen, Gewaltschutzzentren, andere Sozialeinrichtungen vermitteln Persönlich, mit Unterstützung von Familie, FreundInnen, ArbeitgeberInnen, NachbarInnen,
6 Aufnahme ins Frauenhaus Krisenintervention Aufnahmegespräch, Anamnese, Dokumentation von Verletzungen Psychische Stabilisierung, Beziehungsaufbau Grundsatz der ganzheitlichen Beratung: Alle Aspekte der betroffenen Person sehen, nicht auf die Gewalterfahrung reduzieren. Individuelle Betreuungsverläufe
7 Wer wird nicht aufgenommen? Frauen ohne legalen Aufenthalt in Österreich eigenes Frauenhaus für Asylwerberinnen Frauen mit letztem Wohnsitz außerhalb des Bundeslandes Frauen mit schwerwiegender psychischer Problematik (Selbst- und / oder Fremdgefährdung) Männliche Kinder ab der Pubertät (Ausnahmen: Frauenhäuser in Eisenstadt und Graz abgeschlossene Wohneinheiten)
8 Sozialarbeiterische Betreuung Unterstützung bei der Nutzung rechtlicher Mittel zum Schutz vor GewalttäterIn Klärung des Aufenthaltsstatus Materielle Grundsicherung, Schuldenregulierung Begleitung von Scheidung und Obsorgeregelung Arbeitssuche, Wohnungssuche Medizinische Versorgung
9 Charakteristika von Gewalt Scham Zerstörung des Selbstwertgefühls Angst vor Verlust der Kinder Gewaltspirale Gefühl der Ausweglosigkeit Stockholmsyndrom
10 Psychische Stabilisierung und Beziehungsarbeit Ausbau von Selbstwert und Selbstvertrauen, Ressourcenarbeit Unterstützung beim Erspüren der eigenen Grenzen (Wieder-)Erlernen lustvollen Erlebens Ablegen der Opferrolle, Empowerment Psychotherapeutische Unterstützung
11 Erweiterung der Sozialkompetenz Wohnen in der Gemeinschaft erfordert die Einhaltung von Regeln Konfliktbewältigung innerhalb der Gemeinschaft Gemeinsames Erleben (arbeiten, feiern, Geschichten teilen) Bewusstseinsbildung hinsichtlich struktureller Gewalt Bilden von Seilschaften nach dem Auszug
12 Auszug aus dem Frauenhaus Aufenthalt so lange wie nötig, so kurz wie möglich (maximal ein Jahr) Probleme beim Auszug: schwierige Situation am Arbeits- und Wohnungsmarkt Angst vor Alleinsein und Eigenverantwortung Flucht in neue Abhängigkeiten Orientierungslosigkeit junger (zwangsverheirateter) Frauen
13 Nachbetreuung Unterstützung beim Übergang in ein selbstständiges Leben Abschließen begonnener Prozesse Berichte über Rückschläge und Erfolge aus größerer Distanz Ausbau der Handlungskompetenz dauerhafte psychische Stabilisierung
14 Angebote des Frauenhauses Schutz und Sicherheit Materielle Grundsicherung Einzelbetreuung Gruppenarbeit Arbeit mit Kindern Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit
15 Problemfelder (1) ungeklärte Aufenthaltserlaubnis in Österreich bei Asylsuchenden, Migrantinnen Verständigungsschwierigkeiten Keine Vermittelbarkeit von Hochrisikofällen in andere Bundesländer (Grund: föderalistisches System) Mangelnde Schulung involvierter Berufsgruppen
16 Problemfelder (2) Fehlende nachgeordnete Einrichtungen: günstige Startwohnungen, betreutes Wohnen für psychisch beeinträchtigte Frauen Fehlende Infrastruktur für präventive und therapeutische Männerarbeit Fehlendes gesellschaftliches Verständnis, mangelndes Wissen über Gewaltdynamik Herausforderung für Mitarbeiterinnen in Frauenhäusern: Grundsatz der kritischen Parteilichkeit
17 Qualitätssicherung Wöchentliche Teambesprechung Einzelsupervision für jede Mitarbeiterin Teamsupervision Externe Fortbildungen Bundesweite und internationale Vernetzung (AÖF, WAVE)
18 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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