Schwäbische Zeitung Ehingen Oktober 2010

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Gudrun Arnold
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3 Südwestpresse - Ehinger Tagblatt Oktober 2010

Südkurier Krauchenwies-Ostrach 13. 10. 2010 SÜDKURIER NR. 237 MP MITTWOCH, 13.

4 Südkurier Krauchenwies-Ostrach SÜDKURIER NR. 237 MP MITTWOCH, 13. OKTOBER 2010 Krauchenwies Junge Philharmonie ganz märchenhaft Die Junge Philharmonie Oberschwaben unter der Leitung ihres Dirigenten Alban Beikircher begeistert mit einem eindrucksvollen Konzert das Publikum im Mobilum in Krauchenwies. Der Dank: stürmischer Applaus. BILD: MICHELBERGER Orchester taucht in Tausendundeine-Nacht-Abenteuer ein Musiker locken 1300 Besucher in vier Konzerte VON ISABELL MICHELBERGER... Krauchenwies Einen gigantischen Erfolg erlebte die Junge Philharmonie Oberschwaben unter der Leitung ihres Dirigenten Alban Beikircher mit vier Konzerten an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden. Allein 300 von insgesamt 1300 Besuchern kamen ins Mobilum nach Krauchenwies, um das junge Orchester zu hören. Der Ansturm wollte am Sonntagabend nicht abreißen. Während fast alle Stuhlreihen bereits besetzt waren, reihte sich immer noch eine Besucherschlange vor der Kasse, sodass noch schnell einige Sitze ergänzt werden mussten. Schirmherrin Alexandra Prinzessin von Hohenzollern begrüßte die Gäste und bedankte sich vor allem bei den Sponsoren, welche das Konzert-Projekt ermöglichten. Von den Oberschwäbischen Elektrizitätswerken (OEW) hätten sie den mit Abstand größten Betrag bisher erhalten. Dieser sei aber noch zu toppen, fügte sie sogleich aufmunternd hinzu. Im ersten Teil spielten die jungen Musiker die Ouvertüre zu Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck ( ) sowie ein Stück des zeitgenössischen Komponisten Wilfried Hiller (geboren 1941). Wie Dirigent Alban Beikircher vorab einleitete, habe Hiller dieses Werk vor ungefähr 35 Jahren in der Ägäis komponiert. Bei dessen Besuch an einem Probenwochenende der Jungen Philharmonie Oberschwaben habe er sich richtig erfreut gezeigt, den Nachtgesang von einem so jungen Orchester zu hören, zumal er das Stück in seinen jungen Jahren komponiert habe. Sie arbeiten Hand in Hand Es begann mit einer ruhigen Nachtstimmung und sparsamen Klängen, steigerte sich dann aber zu kräftigem Meeresrauschen mit Zikadengezirpe, dem Rufen der Vögel und dem Rauschen der Brandung. Als Zuhörer hatte man durch die anschwellende Lautstärke und Klangintensität den Eindruck, als spaziere man direkt auf das Meer zu. Danach kehrte das Stück wieder zur Ruhe der Nacht zurück. Als Hauptwerk spielte das Orchester die Scheherazade von Nikolaj Rimskij-Korsakow ( ) und ließ das Märchen aus Tausendundeiner Nacht akustisch aufleben. Mit temperamentvollen Elan sorgte Alban Beikircher für die richtigen Einsätze, um das komplizierte Motivspiel herauszuarbeiten, mit dem Scheherazade versucht, sich mit fesselnden Geschichten vor dem rachsüchtigen Sultan zu retten. Beim zarten, lieblichen Spiel der Violine hörte man, wie Scheherazade versuchte, den Sultan zu betören. Er hingegen schritt immer wieder polternd mit den Blechbläsern ein, bis sich am Schluss der Erzählungen die beiden Stimmen in einer Art stillen Konversation einten. Die Scheherazade war abwechslungsreich und entführte die Zuhörer in den Orient. Dabei kamen alle Instrumentengruppen eindrucksvoll zur Geltung, welche die unterschiedlichen Seelenlagen verdeutlichten. Auf die Frage, ob es jungen Menschen wegen der geringeren Lebenserfahrung schwerer falle, seelische Stimmungen herauszuarbeiten, erklärte Alban Beikircher vorab in einem Interview mit dem SÜDKURIER, dass junge Menschen unverstellter seien und ohne Angst oder Reserviertheit an die Herausforderung gingen. Mit stürmischem Applaus bekundeten die Zuhörer ihre Begeisterung. Man darf nun gespannt sein, was sich das Orchester nach diesem anspruchsvollen Programm für nächstes Jahr vornimmt.

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