Elke Garbe. überlebt? 1
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- Simon Graf
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1 Berlin 2016 Elke Garbe Wie hast Du DAS überlebt? 1
2 Überblick 1. Was ist DAS (Entwicklungstraumatisierung) 2. Ressourcenorientierung (ein Film) 3. Unterwerfung als Überlebensstrategie 4. Das Selbst nach Heinz Kohut 4. Konsequenzen 2
3 Gesellschaft Innere und äußere Ressourcen Bindung Entwicklung G Trauma Innere und äußere Risikofaktoren Individuum
4 Das kindliche Entwicklungstrauma Definition I Vernachlässigung, körperliche, sexuelle und seelische Misshandlung, Bindungsabbrüche, Flucht, Migration. Geschehen in frühen, sensiblen Phasen des Lebens. Sie geschehen in privaten und gesetzesfreien Räumen. Sie sind schwer kontrollierbar. Sie geschehen wiederholt über lange Zeiträume. 4
5 Das kindliche Entwicklungstrauma Definition II Bindungspersonen gp sind Verursacher, Täter und Mittäter. Das Kind ist existenziell von der Fürsorge und dem Schutz durch eine Bindungsperson abhängig. Das Aufsuchen einer Bindungs und Schutzperson zur Regulierung von Stress ist nicht möglich. Gewalt, Angst, Verlassenheit und Konflikt ist Alltag und Normalität. 5
6 Das kindliche Entwicklungstrauma Definition III Zwei gleichzeitig vorhandene Impulse werden erlebt: Das Kind sucht die Bindungsperson und flüchtet gleichzeitig vor ihr. Die Folge: dauerhaft erhöhter Stresslevel Erhöhte h körperliche, geistige i und psychische h Vulnerabilität Bindungsimpulse bleiben traumaassoziiert 6
7 Entwicklung und Traumaverarbeitung nur im Toleranzfenster Hyperarousel, Übererregung, freeze, Sympatikus gesteuert Affekttoleranzfenster numb, Erschöpfung, Dissoziation, Parasympatikus gesteuert
8 Entwicklungstrauma t und Therapie Für die (Wieder)Herstellung von Stabilität ist das Kind angewiesen auf feinfühlige Mentalisierung durch Bindungspersonen (Fonagy). Über Ko Regulation entwickelt das Kind die Bereitschaft zur (Wieder)Aufnahme von Bindung und die Fähigkeit der Affektregulation (Schore). Deshalb ausreichend gute Bindungsbeziehungen g in Traumapädagogik und Traumatherapie 8
9 Die Methode der Integration traumaassoziierter Selbstanteile Basiert auf tiefenpsychologisches Wissen (Kohut) Und integriert die Erkenntnisse und Methoden der Traumaforschung und Therapie Sie berücksichtigt Übertragung und Gegenübertragungsprozesse Und beachtet Abwehrformen in ihrer Schutzfunktion Sie würdigt Überlebensstrategien als füh frühe Ressource 9
10 Setting der Methode Integration traumaassoziierter Selbstanteile Therapeut Patient Kategorien: Ressourcen Überlebensstrategien Gefühle Gedanken Handlungen Körperreaktionen Außen Außen Innen Ebenen: Hier und Jetzt Zukunft Dort und Damals 10
11 Unterwerfung als Überlebensstrategie Kind unterwirft sich aus Gründen des Überlebens und des Bindungserhalts Ja, Papa/ Mama Du hast recht, ich muss bestraft werden. Introjektion der Botschaften des Täters Speicherung der eigenen inneren Reaktionen Dort und Damals waren sie überlebensrettend Hier und Jetzt sind sie belastend, störend Unterwerfung muss als Lebenserhaltungsreaktion gewürdigt werden Erst danach ist Veränderung möglich 11
12 Unterwerfung als Überlebensstrategie dient dem Bindungserhalt und ist existenzielle Lebensgrundlage Ohne Ohne Bindungsperson kein Überleben 12
13 Der Versuch der Wiederaufnahme guter Bindungsbeziehung auf dem Boden einer traumaassoziierten Bindung Ohne Ohne Bindungsperson kein Überleben 13
14 Der traumaassoziierte affektive Kommunikationskreislauf zwischen Bindungsperson und Kind Macht und Überlegenheitsgefühl zur eigenen Selbstregulierung Ohne Angst, Schuld und Minderwertigkeitsgefühle usw Sehnsucht, Angst, Schuldgefühle Schuld Gefühle, Sehnsucht Ohne Bindungsperson kein Überleben 14
15 Unterwerfungsreaktionen sind Überlebensstrategien, Retter und Beschützer Sie sind eine aktive, kreative Leistung des kindlichen Organismus. Sie sind als Lösungen in ausweglosen Situationen zu verstehen. Sie dienen dazu, traumatische Situationen i zu überleben 15
16 Das Selbst nach Heinz Kohut Das Selbst ist der zentralste Ort einer Persönlichkeit mit der Fähigkeit, sich in seinem So Sein zu sehen, zu beobachten, zu reflektieren, zu steuern und zu verstehen(kohut, Die Heilung des Selbst, 1979) 16
17 Die Fragmentierung nach Heinz Kohut Die pathogene Persönlichkeit i der Eltern ist verantwortlich für die geschädigte Entwicklung des Kindes. Die frühe Nichtbeantwortung der basalen Bedürfnisse des Kindes durch die Bindungsperson gp führt zur Fragmentierung g des Selbst. Fragmentierungen weisen auf einen drohenden Zerfall des Selbst hin. 17
18 Angst und Panik nach Heinz Kohut Es entwickelt sich ein präpsychotisches h Gleichgewicht i ht Zwei Formen der Angst: Die Angst zu sterben, Die Angst vor dem Zerbrechen, Fragmentieren des Selbst. 18
19 Fragmentierung als Ressource und als Möglichkeit it der Speicherung traumatischer Erfahrungen Fragmentierungen verhindern die Auflösung des Selbst, sie sind deshalb als Selbstschutz zu verstehen Fragmente sind Anteile einer eigentlich ganzheitlichen Geschichte Sie zeigen sich als Egostates, Ichanteile, emotionale Persönlichkeitsanteile, Selbstanteile 19
20 Konsequenzen Prävention: Verhinderung von traumatisierenden Entwicklungsbedingungen g g Traumatherapie und pädagogik auf dem Boden tragfähiger Bindungsbeziehungen Überlebensstrategien würdigen, sie haben Ressourcencharakter Die innere Fragmentierungen des Selbst zeigen sich äußerlich als dissoziatives Geschehen Den Willen des Kindes beachten, es ist Experte seiner Überlebensgeschichte (intrinsische Motivation) Netzwerksarbeit 20
21 Was hättest Du gebraucht?
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