Heterogenität und (kulturelle) Vielfalt in der Kita. Timm Albers Münster, den
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- Holger Reinhold Fürst
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1 Heterogenität und (kulturelle) Vielfalt in der Kita Timm Albers Münster, den
2 Überblick Begriffe: Inklusion und Vielfalt Umgang mit Heterogenität in der frühen Bildung Herausforderungen und Chancen für Kindertageseinrichtungen Resümee 2
3 Begriffe 3 Anspruch: Jedes Kind ist mit seiner individuellen Persönlichkeit, seinen Stärken und Schwächen, seiner kulturellen, nationalen, sozialen, religiösen Herkunft willkommen. Kein Kind, kein Jugendlicher muss befürchten, ausgeschlossen zu werden (Ainscow et al. 2006) Arbeitsbegriff: Inklusion kann als Prozess des Strebens nach größtmöglicher Partizipation und des aktiven Verhinderns von Exklusion verstanden werden Kindertagespflege muss nicht perfekt sein, sondern sich auf den Weg gemacht haben Aufdecken von Barrieren und Stereotypien
4 Begriffe Voraussetzung: Inklusive Prozesse: Prozesse, bei denen ein Austausch zwischen widersprüchlichen Haltungen, gegensätzlichen Sichtweisen, interagierenden Personen und Personengruppen zustande kommen Nicht: Einheitliche Interpretationen, Ziele und Vorgehensweisen, sondern vielmehr die Bereitschaft, die Positionen der jeweils anderen gelten zu lassen, ohne dies als Abweichung zu verstehen (vgl. Klein, Kreie, Kron & Reiser 1987, S. 38f; Prengel 2010, 2006) 4
5 Begriffe Wichtig bei der Umsetzung von Inklusion ist, dass Prozesse auf allen Ebenen einsetzen müssen: auf der subjektiven Ebene, auf der interaktionellen Ebene in Kooperation mit Anderen, auf der institutionellen Ebene und auf der Ebene externer Unterstützungssysteme (vgl. Klein et al. 1987, Kron 2006) 5
6 Vielfalt Die Bewertungen sozialer Gruppen übermitteln sich Kindern schon sehr früh aus unterschiedlichen Quellen (Bezugspersonen, Bilder, Medien, Werbung, Spielmaterialien ) Kinder verknüpfen diese mit eigenen Beobachtungen und ziehen eigene Schlüsse daraus, bzw. setzen sie aktiv bei der Aushandlung von Spielinteressen ein. Durch die Zuschreibung, bzw. dem Absprechen von Fähigkeiten/Eigenschaften anhand von kollektiven Bewertungen der Kategorien werden Menschen vorverurteilt.
7 Vorurteile Äußerungen von Kinder zeigen, dass sie sich bereits gesellschaftliches Wissen bezüglich der hierarchischen Differenzkategorien angeeignet haben. Beispiele: Frauen können keine Bestimmer sein, Männer sind Bestimmer! Du kommst nicht in die Vorschule, du kannst kein Deutsch! Jamaya ist braun, sie kann nicht Dornröschen sein! Zwei Männer können nicht heiraten, nur ein Mann und eine Frau! Wagner 2014
8 Fachliche Einordnung Zugang zum Bildungssystem ist in Deutschland von struktureller Diskriminierung geprägt Lanfranchi (2007), Fallbeispiele mit Variationen: Vorname des Kindes, Schichtzugehörigkeit und Migrationshintergrund Zuweisung zu segregierenden vs. Integrativen Maßnahmen Diskriminierende Zuschreibungen beeinflussen die Zuweisungsempfehlungen (unterstellte Nichtbeteiligung der Familie als Unterstützungssystem; Mehrsprachigkeit als Defizit) Orientierung an einsprachig aufwachsenden Kindern Merz-Atalik
9 Negative Spirale in der Argumentation mangelnder Anpassungsleistung Segregation Im Bildungssystem Flüchtlingskinder und ihre Differenz in Sprache und Kultur Ungenügende Anregung und Soziale Einbindung eingeschränkte Bildungs- und Interaktionsangebote soziale Einstellungen/ Beurteilungen Flüchtlingskinder und ihre Differenz in Sprache und Kultur Unterschätzung des Individuellen Potenzials Eigene Darstellung in Anlehnung an Rice 1993 und Merz-Atalik 2007
10 Positive Spirale in der Argumentation inklusiver Bildungsverläufe Inklusion Im Bildungssystem Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenz als Ressource Leben und Lernen in einer heterogenen Gemeinschaft individuelle Bildungs- und Interaktionsangebote Anerkennung und Förderung des individuellen Potenzials Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenz als Ressource Wertschätzung der Leistung und Kompetenz Eigene Darstellung in Anlehnung an Rice 1993 und Merz-Atalik 2007
11 Dr. Timm Albers Familien mit Fluchterfahrung Familien mit Fluchterfahrung sind heterogen Hintergrund Personenbezogene Aspekte: Persönlichkeit, Bildungsbiografie (Alphabetisierung, Sprachkenntnisse) Aspekte, die die kulturelle Einbindung betreffen: Nationalität, Religion, ethnische Identität, Werte Aspekte von Migration und Flucht: Erlebnisse während der Flucht, Belastungen, Wohnsituation und Zugang zu Unterstützungssystemen Informationen über Ausblick Herkunftsländer Familienkulturen Bayr. Staatsministerium f. Arbeit, Soziales, Familie und Integration
12 Sprachliche Vielfalt Qualität in der Bildung und Entwicklung unter Drei, Uni Hannover (Albers, Bendler, Lindmeier, Schröder 2013): Kinder mit einer niedrigeren Sprachkompetenz erhalten von der pädagogischen Fachkraft weniger Zuwendung und in der Interaktion werden seltener Sprachlehrstrategien eingesetzt Die Betreuungsperson zeigt weniger handlungsbegleitendes Sprechen in der Interaktion mit Kindern mit einer niedrigeren rezeptiven Sprachleistung Kinder mit einer niedrigeren produktiven Sprachleistung interagieren seltener mit ihren Peers Hohe Interaktionsqualität in den Großtagespflegestellen 12
13 Degener, Januar 2009 Anforderungen Nötig: Perspektivenwechsel, der sich von der Position der Beteiligung hin zu einer Position der Reflexion vollzieht Kollegiale Beratung, Supervision oder externe Beratung Beobachtung und Dokumentation der Prozesse Analyse der Kontexte (pädagogischer Kontext / Lebensumwelt und Lebensgeschichte) Anerkennung der Familienkulturen (vgl. Reiser, 1999) 13
14 Degener, Januar 2009 Anforderungen und Chancen Ziele: Prävention, Herstellung von Chancengleichheit und Partizipation Fachberatungen benötigen mehr zeitliche Ressourcen Qualifizierungsmaßnahmen für Fachkräfte und Fachberatung Vernetzung im Sozialraum Pädagogische Konzeption (interkulturelle, inklusive Pädagogik) Finanzielle Absicherung 14
15 Degener, Januar 2009 Anforderungen und Chancen Träger verfügen über zusätzliche finanzielle Mittel, um die Fachberatung mit ausreichenden personellen Ressourcen auszustatten Qualifizierungs- und Fortbildungsmodule zum Thema Inklusion sind zugänglich Informationsmaterial für Familien Vernetzung von Einrichtungen Vorurteilsbewusster Einsatz von Medien Kommunalen Integrationszentren 15
16 Resümee Kitas und Tagespflegen als Schaltstelle im Sozialraum Ansprechpartner für Familien, verbunden mit der Gefahr der Überforderung Auf Ressourcen und Kompetenzen zurückgreifen Good practice Vernetzungsstrategien und Familienorientierung der Familienzentren (interdisziplinäre) Zusammenarbeit mit den Angeboten in der Kommune: Frühe Hilfen, Frühförderung, Bildungsbüros, Bibliotheken, Vorsicht bei Stereotypisierungen ( Die Flüchtlingskinder ) 16
17 Vielen Dank! Informationen
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