Dr. Ute Teichert 128. Amtsärztliche Fortbildungsveranstaltung. Der Öffentliche Gesundheitsdienst in Deutschland neue Entwicklungen
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1 Dr. Ute Teichert 128. Amtsärztliche Fortbildungsveranstaltung Der Öffentliche Gesundheitsdienst in Deutschland neue Entwicklungen
2 Aktuelle Entwicklungen Erweiterung der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen Beschluss der 89. Gesundheitsministerkonferenz 2016 der Länder zur Stärkung des ÖGD Medien entdecken das Thema Öffentliche Gesundheit
3 Daran arbeiten wir zur Zeit Verankerung im Medizinstudium: Einrichtung eines Lehrstuhls Öffentliche Gesundheit an den Universitäten Integration des Fachs Öffentliche Gesundheit mit Prüfungsfragen im Staatsexamen Öffnung von Famulaturen und Praktischem Jahr auch in den Gesundheitsämtern
4 Interview im Deutschen Ärzteblatt Dtsch Arztebl 2017; 114(38): A-1696 / B-1438 / C
5 Beschlüsse zum ÖGD 89. Gesundheitsministerkonferenz 2016
6 Gesundheitsministerkonferenz im Juli 2016
7 Einstimmiger Beschluss der 89. GMK 2016 Perspektiven zur Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes Für einen starken Öffentlichen Gesundheitsdienst Perspektive Wissenschaft Perspektive Prävention und Gesundheitsförderung Perspektive Gesundheitsversorgung Fachkräftegewinnung für den ÖGD 7/71
8 Fachkräftegewinnung für den ÖGD Forderung nach arztspezifischen tariflichen und besoldungsrechtlichen Regelungen für angestellte und beamtete Ärztinnen und Ärzte im ÖGD in Anlehnung an die Vergütung in Krankenhäusern. ÖGD adäquat mit Ressourcen auszustatten durch angemessene Stellenpläne Die Ableistung von Ausbildungsabschnitten im ÖGD innerhalb einer Facharztausbildung einer anderen Fachrichtung Weiterbildungsstellen für Ärztinnen und Ärzte vorzuhalten Famulaturen von Medizinstudierenden im ÖGD Daten zur Personalausstattung im Öffentlichen Gesundheitsdienst in die amtliche Statistik aufnehmen Die GMK strebt verbindliche, einheitliche Vorgaben zur statistischen Erfassung und Meldung des Personals im ÖGD im Sinne der Daseinsversorgung an. 8/71
9 Bundesärzteordnung regelt als Bundesgesetz die Ausübung des ärztlichen Berufes, dort steht: Der ärztliche Beruf 1 (1) Der Arzt dient der Gesundheit des einzelnen Menschen und des gesamten Volkes.
10 Approbationsordnung für Ärzte regelt auf der Basis der Bundesärzteordnung die ärztliche Ausbildung. 1 Ziele und Gliederung der ärztlichen Ausbildung (1) Ziel der ärztlichen Ausbildung ist der wissenschaftlich und praktisch in der Medizin ausgebildete Arzt, der zur eigenverantwortlichen und selbständigen ärztlichen Berufsausübung, zur Weiterbildung und zu ständiger Fortbildung befähigt ist. Die Ausbildung soll grundlegende Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten in allen Fächern vermitteln, die für eine umfassende Gesundheitsversorgung der Bevölkerung erforderlich sind.
11 Aktuelle Situation des Öffentlichen Gesundheitswesens Keine universitäre Verankerung Es existiert weder ein eigenständiges Fach öffentliche Gesundheit noch ein entsprechender Lehrstuhl an einer deutschen Universität. Geringer Stellenwert in den praktischen Ausbildungsabschnitten Famulaturen und Praktisches Jahr in Gesundheitsämtern sind nicht in allen Bundesländern möglich.
12 Hätten Sie es gewusst? Was macht ein Gesundheitsamt in Deutschland? Warum sollten Medizinstudierende das wissen?
13 Aufgaben des Gesundheitsamtes gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung regionale Gesundheitsplanung Prävention und gesundheitliche Aufklärung Beratung und Information der Bevölkerung
14 Im einzelnen sind das: Begutachtungen im Amtsärztlichen Bereich Sozialpsychiatrischer Dienst Kinder- und Jugendärztlicher Dienst Zahnärztlicher Dienst Meldung, Kontrolle und Verhütung von Infektionskrankheiten Impfungen Gesundheitlicher Katastrophenschutz und Gefahrenabwehr Hygienische Überwachung von med. Einrichtungen und vieles mehr
15 Medizinische Versorgung im Wandel Veränderung unseres Gesundheitswesens durch: demografischen Wandel chronische Erkrankungen Multimorbidität Fachkräftemangel Stadt-/Landgefälle strukturschwache Regionen verschiedene Finanzierungsquellen Dies führt zu wachsender Bedeutung der regionalen und örtlichen Ebene. Gesundheit ist ein zentrales Handlungsfeld der Kommunalpolitik
16 Regionale Gesundheitsversorgung ändert sich Quelle: Gutachten 2014, Sachverständigenrat Gesundheit
17 Neue Herausforderungen durch Epidemien In Zeiten von Ebola, Influenza und neuen Erregern gerät der Schutz der Bevölkerung wieder in den Vordergrund. Auch darauf müssen Mediziner aller Fachrichtungen vorbereitet sein. (Quelle: eigene Bilder, Akademie für ÖGW)
18 Veränderung im Rollenverständnis der Ärzte weniger selbstständige Niederlassungen in Einzelpraxen Tendenz zu Gemeinschaftspraxen und Gesundheitszentren multiprofessionelle fachübergreifende Versorgung sektorenübergreifende Versorgung Zukünftige Ärztegenerationen müssen sich dem Wandel stellen und auch darauf vorbereitet werden, sich in gesundheitspolitische Entscheidungen auf kommunaler Ebene einzubringen.
19 Unterschiedliche Sichtweisen Hausärztliche Versorgung: Individualmedizinischer Blickwinkel ÖGD: Bevölkerungsbezogener Ansatz
20 Fallbeispiel: Masernerkrankung Kindertagesstätte meldet dem Gesundheitsamt, dass ein 4-jähriger Junge an Masern erkrankt ist Fragen sind: o müssen die anderen Eltern informiert werden? o sind Hygienemaßnahmen erforderlich? o können sich andere Kinder oder Erzieherinnen angesteckt haben? o kann der 2-jährige Bruder des kranken Jungen zur KiTA kommen? o muss die Einrichtung geschlossen werden?
21 Management Masernerkrankung Haus-/Kinderarzt Behandlung des kranken Kindes, Diagnosesicherung, Laboruntersuchung ggf. Einleitung stationärer Aufnahme Beratung der Eltern Untersuchung der Familie Individualmedizinischer Blickwinkel: o Welche Erkrankung hat der Junge und wie kann er behandelt werden?
22 Management Masernerkrankung Gesundheitsamt Beratung der KiTa zur Hygiene Kontaktpersonenermittlung Einleitung Impfempfehlung und Prophylaxe Ansprechpartner vor Ort für ambulante und stationäre Behandler sowie Gemeinschaftseinrichtungen und alle Beteiligten Bevölkerungsbezogener Blickwinkel: o wie kann die Weiterverbreitung der Erkrankung verhindert werden?
23 Sinnvolle Ergänzung zweier Komponenten Individualmedizin und Bevölkerungsmedizin gehören zusammen, haben aber unterschiedliche Sichtweisen Hausärztliche Versorgung: Individualmedizinischer Blickwinkel ÖGD: Bevölkerungsbezogener Ansatz aber: Bevölkerungsmedizin wird bisher kaum unterrichtet und geprüft!
24 Medizinstudierende lernen das, was abgefragt wird. Zitat Peter von Philipsborn, Medizinstudierender aus München, auf der Jahrestagung der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen am
25 Medizinstudierende lernen das, was abgefragt wird. Zitat Peter von Philipsborn,, Medizinstudierender aus München, auf der Jahrestagung der Akademie am Im 100-Tage Lernplan zur Vorbereitung auf das Examen komme der Begriff öffentliche Gesundheit als Begriff nicht vor. In seinem eigenen Staatsexamen mit 340 Fragen sei 1 Frage zum Thema öffentliche Gesundheit gestellt worden. Sein Fazit: Öffentliche Gesundheit macht weniger als 1 % aus, von dem, was Medizinstudierende lernen.
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28 Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen Kanzlerstraße 4 D Düsseldorf Tel.: +49 (0) Fax: +49 (0) Web:
29 68. Wissenschaftlicher Kongress Der Öffentliche Gesundheitsdienst jetzt erst recht April 2018 in Osnabrück
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