Berufsinformationen einfach finden

Transkript

1 Metallbauer/in - Die Ausbildung im Überblick Metallbauer/in für ist eine berufliche Weiterbildung nach der Handwerksordnung (HwO). Die Weiterbildungsprüfung ist durch die zuständige Handwerkskammer geregelt. Darüber hinaus werden von privaten Bildungsanbietern auch Lehrgänge und Prüfungen nach internen Regelungen durchgeführt. Bildungseinrichtungen bieten Vorbereitungskurse auf die Weiterbildungsprüfung an, die in Vollzeit ca. 8 Wochen dauern. Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an den Vorbereitungslehrgängen jedoch nicht verpflichtend. Ausbildungsinhalte Während der Weiterbildung zum Metallbauer bzw. zur Metallbauerin für erwirbt man beispielsweise folgende Kenntnisse: Fachpraktischer Teil: historisch geschmiedete Ornamente erfassen und zeichnen Erhaltung und Oberflächenschutz traditionelle Arbeitstechniken wie Strecken, Stauchen, Biegen etc. anwenden und üben gestaltete Schmiedestücke in Form von Ornamenten am Beispiel der Tür- und Fensterbeschläge anfertigen einen Türbeschlag ergänzen Gitter nach historischer Vorlage entwerfen Entwurfsübungen und Freihandzeichnen verzierende Arbeitstechniken in Theorie und Praxis: Schroten, Ätzen, Gravieren, Tauschieren, Treiben und Aufziehen einzelne Teile nach eigenen und vorgegebenen Entwürfen anfertigen Beschläge restaurieren und rekonstruieren, historische Schmiede- und Schlosserarbeiten restaurieren Fachtheoretischer Teil: Kunst- und Kulturgeschichte des Schmiede- und Schlosserhandwerks Material, Werkzeug und Arbeitstechniken des Schmiedens physikalische und chemische Grundlagen Bauphysik Baugeschichte Bestandsaufnahme und Dokumentation Denkmalpflege und -schutz Rechtsgrundlage Besondere Rechtsvorschriften für die Fortbildungsprüfung Metallbauer/in für vom (HWK Chemnitz) Seite 1 von 6

2 Lernorte Vorbereitungslehrgänge auf die Weiterbildungsprüfung finden in der Regel in den Schulungsräumen und Werkstätten der Bildungseinrichtungen statt. Die Vor- und Nachbearbeitung der Unterrichtsinhalte erfolgt in der Regel zu Hause, ggf. am heimischen Computer. Die Weiterbildungslehrgänge werden nicht immer in Wohnortnähe angeboten, unter Umständen ist deshalb eine auswärtige Unterbringung erforderlich. Ausbildungsbedingungen Worauf man sich einstellen sollte Wenn man nach Jahren der Berufstätigkeit wieder die Schulbank drückt, bedeutet das zunächst eine Umstellung: Man lernt wieder mit anderen Lehrgangsteilnehmern im Klassenverband. Nimmt man an Vorbereitungslehrgängen in Vollzeitform teil, besucht man den Unterricht ganztägig über einen längeren Zeitraum. Um auf die Weiterbildungsprüfung gut vorbereitet zu sein, müssen die Inhalte in der Regel zu Hause vor- und nachbereitet werden. Durchhaltevermögen, Selbstdisziplin und eine gute Zeitplanung bilden die Voraussetzung, wenn man Prüfungsvorbereitung, Berufstätigkeit und Privatleben miteinander vereinbaren will. Da die Lehrgänge häufig nicht am Wohnort angeboten werden, fallen evtl. längere Anfahrtswege an, bei größeren Entfernungen muss man ggf. eine auswärtige Unterbringung in Kauf nehmen. Ausbildungsvergütung Für die Teilnahme an Lehrgängen zur Vorbereitung auf die Weiterbildungsprüfung erhält man keine Vergütung. Ausbildungskosten Für den Besuch der Vorbereitungslehrgänge sind Lehrgangsgebühren zu entrichten, für die Prüfung selbst Prüfungsgebühren. Weitere Kosten entstehen für Arbeitsmaterialien, Fachliteratur und Arbeitsproben. Daneben fallen eventuell Fahrtkosten und ggf. auch Kosten für auswärtige Unterbringung an. Förderungsmöglichkeiten Besonders begabte junge Fachkräfte können unterstützt werden durch: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) Internet: Ausbildungsdauer Die Vorbereitungskurse auf die Weiterbildungsprüfung dauern in Vollzeit ca. 8 Wochen. Nähere Angaben zur Dauer enthält KURSNET - Das Portal für berufliche Aus- und Weiterbildung. Verkürzungen/Verlängerungen Befreiung von der Ablegung einzelner Teile der Weiterbildungsprüfung Prüfungsteilnehmer/innen können von der Prüfung in einzelnen Prüfungsteilen und -fächern freigestellt werden, wenn sie in den letzten fünf Jahren vor Antragstellung eine Prüfung bestanden haben, deren Inhalt den Anforderungen dieser Prüfungsteile und -fächer entspricht. Seite 2 von 6

3 Ausbildungsform Lehrgänge zur Vorbereitung auf die Weiterbildungsprüfung finden in Bildungszentren unterschiedlicher Träger (z.b. private Bildungseinrichtungen) statt. Sie können in Vollzeit absolviert werden. Einen Überblick über das Angebot an Vorbereitungslehrgängen bietet KURSNET - Das Portal für berufliche Aus- und Weiterbildung. Ausbildungsaufbau Beispiel für die Stundenverteilung der Lehrgänge: Vorbereitungslehrgänge/Prüfungsteile Stundenzahl Fachpraktischer Teil z.b. Restaurieren von Beschlägen und historischen Schmiede- und Schlosserarbeiten; Anwendung und Übung traditioneller Arbeitstechniken wie Strecken, Stauchen, Biegen Fachtheoretischer Teil z.b. Kunst- und Kulturgeschichte des Schmiedeeisens, Baugeschichte, Bauphysik Gesamtstundenzahl ca. 280 Stunden Einen Überblick über das Angebot der einzelnen Bildungseinrichtungen bietet KURSNET - Das Portal für berufliche Aus- und Weiterbildung. Ausbildungsabschluss, Nachweise und Prüfungen Weiterbildungsabschluss Die Weiterbildungsprüfung wird auf folgender Grundlage durchgeführt: Besondere Rechtsvorschriften für die Fortbildungsprüfung Metallbauer/in für vom (HWK Chemnitz) Zulassung zur Prüfung Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung ist, dass die vorgeschriebene berufliche Vorbildung und Praxis im entsprechenden Handwerk nachgewiesen werden können. Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an den Vorbereitungslehrgängen jedoch nicht verpflichtend. Prüfungsinhalte Fachpraktische Prüfung Im fachpraktischen Prüfungsteil sind vier Aufgaben anzufertigen. Dabei kommen insbesondere in Betracht: Schmiedetechniken, Metalltreibarbeiten, Gießen von Nichteisenmetallen, Oberflächenbearbeitung, -behandlung, -beschichtung. Für jede Prüfungsaufgabe muss ein Arbeitsbericht erstellt werden. Dieser enthält die chronologische Beschreibung der jeweiligen Arbeitstechniken (inkl. Arbeitsschutz) und die Werkstattzeichnung. Fachtheoretische Prüfung Im fachtheoretischen Teil sind Kenntnisse in den Prüfungsfächern Kunst- und Kulturgeschichte, Materialkunde, Bestandsaufnahme/Dokumentation sowie Denkmalrecht/baurechtliche Bestimmungen nachzuweisen. Die Seite 3 von 6

4 Prüfung wird mündlich durchgeführt und soll nicht länger als 30 Minuten dauern. Basis der mündlichen Prüfung sind die vier Arbeitsberichte der fachpraktischen Prüfungsarbeit. Prüfende Stelle Die Prüfung wird vor der zuständigen Handwerkskammer bzw. beim Lehrgangsträger abgelegt. Abschluss-/Berufsbezeichnungen Abschluss-/Berufsbezeichnung Metallbauer für /Metallbauerin für Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung Voraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildungsprüfung zum Metallbauer/zur Metallbauerin für ist eine abgeschlossene Ausbildung als Metallbauer/in oder in einem vergleichbaren Metallberuf und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in der Restaurierung. Berufliche Vorbildung Für die Zulassung zur Weiterbildungsprüfung werden vorausgesetzt: eine Gesellenprüfung im Metallbauerhandwerk und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in der Restaurierung oder eine Gesellenprüfung im Schmiedehandwerk und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in der Restaurierung oder eine Gesellenprüfung im Schlosserhandwerk und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in der Restaurierung Wer durch Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft macht, dass er über die nötigen Kenntnisse und Erfahrungen verfügt, kann ebenfalls zugelassen werden. Berücksichtigung ausländischer Vorqualifikationen Bei der Zulassung zur Prüfung können ausländische Bildungsabschlüsse und Zeiten der Berufstätigkeit im Ausland berücksichtigt werden. Rechtsgrundlage Besondere Rechtsvorschriften für die Fortbildungsprüfung Metallbauer/in für vom (HWK Chemnitz) Wichtige Schulfächer Gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung bilden vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen in den Bereichen Fachzeichnen/Darstellungstechniken Um Entwürfe perspektivisch genau und maßstabsgerecht darstellen zu können, benötigt man während der Weiterbildung vertiefte Kenntnisse im gestalterischen Zeichnen. Im Berufsleben erstellt man ebenfalls Skizzen und Zeichnungen für die Gestaltung von Schmiedestücken und anderen Objekten aus Metall. Seite 4 von 6

5 Chemie In den praktischen Abschnitten der Weiterbildung kombinieren angehende Metallbauer/innen für bei der Gestaltung von Objekten aus Metall unterschiedliche Edelmetalle und Materialien. Grundlagen in Chemie sind dazu unerlässlich. Auf ihre Kenntnisse in Chemie greifen Metallbauer/innen für auch in ihrer Berufstätigkeit zurück, z.b. wenn sie die jeweils zum Metall passenden Korrosionsschutzmittel, Lacke oder Metallbeschichtungen auswählen und aufbringen. Ausbildung im Ausland und internationale Zusatzqualifikation Um sich auf die Weiterbildungsprüfung vorzubereiten, über handwerkliche Arbeiten in der Denkmalpflege in anderen Ländern zu informieren und internationale Erfahrungen zu sammeln, bieten sich angehenden Metallbauern und Metallbauerinnen für folgende Informationsmöglichkeiten: Weiterbildungsangebote Weiterbildungsangebote in der Schweiz sind - z.b. mit dem Suchbegriff "Metallbau" - zu finden unter: wab - Die Weiterbildungsdatenbank in der Schweiz Internet: Informationsangebote Bei Fragen rund um die berufliche Weiterbildung im Ausland hilft die unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH eingerichtete Informations- und Beratungsstelle (IBS): IBS - Informations- und Beratungsstelle für Auslandsaufenthalte in der beruflichen Bildung Internet: informations_und_beratungsstelle_fuer_auslandsaufenthalte_in_der_beruflichen_bildung_ibs.html Die Auslandsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit informiert umfassend, detailliert und länderspezifisch über berufliche Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten im Ausland: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) Internet: ZentraleAuslandsundFachvermittlung/index.htm Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen. Seine standardisierten und europaweit einheitlichen Dokumente machen Qualifikationen, Fähigkeiten und Kompetenzen transparent und vergleichbar. Nähere Informationen: Europass Internet: Perspektiven nach der Ausbildung Die passende Beschäftigung finden Beschäftigung finden Metallbauer/innen für in Betrieben der Metallbearbeitungsbranche, z.b. in Kunstschmieden oder in Kunstschlossereien. Seite 5 von 6

6 Nach ihrer Weiterbildung müssen sich Metallbauer/innen für meist entscheiden, welche Einsatzgebiete für sie infrage kommen und worauf sie sich spezialisieren möchten. Das Spektrum reicht von traditionellen Arbeitstechniken ihres Faches bis zu Instandhaltungsarbeiten an bestimmten Metallobjekten wie Toren, Zäunen, Treppen, Geländern oder sakralen Gegenständen. Die Beschäftigungsfähigkeit sichern Um den Anforderungen des Arbeitsalltags gerecht zu werden, müssen Metallbauer/innen für ihr Fachwissen stets aktuell halten und ihre Fachkenntnisse erweitern. Informationen zu möglichen Anpassungsweiterbildungen bietet BERUFENET in der Rubrik "Weiterbildung" unter dem Navigationspunkt "Tätigkeit". Auf der Karriereleiter nach oben Wer beruflich vorankommen will und eine leitende Position anstrebt, kann eine Aufstiegsweiterbildung ins Auge fassen. Dies wird in der Regel eine Weiterbildung als Handwerksmeister/in sein, ebenso ist auch die Qualifikation als Techniker/in möglich. Darüber hinaus haben Personen mit einer Hochschulzugangsberechtigung die Möglichkeit, ein Studium in Betracht zu ziehen. Informationen zu konkreten Aufstiegsweiterbildungen bietet BERUFENET in der Rubrik "Weiterbildung" unter dem Navigationspunkt "Tätigkeit". Sich selbstständig machen Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist möglich: Metallbauer/innen für können sich z.b. mit einem eigenen Betrieb des Metallbauerhandwerks selbstständig machen. Hierfür ist in diesem zulassungspflichtigen Handwerk eine Eintragung in die Handwerksrolle erforderlich. Voraussetzung ist entweder eine erfolgreich absolvierte Meisterprüfung, ein entsprechender Abschluss einer Hochschule oder einer Fachschule für Technik, eine Ausübungsberechtigung oder eine Ausnahmebewilligung. Künftige Betriebsinhaber/innen oder deren angestellte Betriebsleiter/innen müssen eine der genannten Voraussetzungen erfüllen. Ausbildungsalternativen Zu diesem Weiterbildungsberuf gibt es folgende Alternativen: Gestaltung Staatlich geprüfter Gestalter/Staatlich geprüfte Gestalterin Fachrichtung Metallgestaltung Vergleichbare Weiterbildungs- bzw. Tätigkeitsinhalte: Metallbearbeitung und -gestaltung, Stilkunde, fertigungstechnische Kenntnisse. Meisterausbildung / Technikerausbildung Metallbauermeister/Metallbauermeisterin Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin Fachrichtung Metallbautechnik Vergleichbare Weiterbildungs- bzw. Tätigkeitsinhalte: Metallbau, Metallbearbeitung, Planen der Arbeitsabläufe, Ausführen von fachlich besonders qualifizierten Arbeiten, Sicherstellen der Einsatzbereitschaft der Betriebsmittel, Qualitätssicherung, Kundenberatung. Jedoch geht es hier in der Regel nicht um die Restaurierung von Einzelstücken, sondern um die Leitung von Arbeitsabläufen in der Produktion. Seite 6 von 6