8. Marx-Herbstschule (Berlin, ) Geschichte und Notwendigkeit. Reader
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- Elly Blau
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1 8. Marx-Herbstschule (Berlin, ) Geschichte und Notwendigkeit Reader
2 INHALT 1. Die sogenannte Geschichte 3 Fragment Seite 1 bis 29 aus der sog. Deutschen Ideologie (aus: Marx-Engels-Jahrbuch 03, S. 6-39) 2. Die historische Vergänglichkeit des Kapitalismus Der tendenzielle Fall der Profitrate (aus: MEGA II/4.2, Manuskripte , S , , , , Randbemerkung von Marx zur 2. Auflage, MEW 23, S. 657) 3. Die vermeidbare Notwendigkeit des Kapitalismus Honoré Citoyen! Brief von Vera Sassulitsch an Marx vom im französischen Orignal (aus: Marx-Engels-Archiv, I. Band, 1926, Dawid Rjazanow) und die deutsche Übersetzung 26 Drei Entwürfe einer Antwort von Karl Marx (aus: MEW 19, S ) 28 Karl Marx an Vera Sassulitsch, (aus: MEW 19, S ) 39 Anmerkungen aus MEW 19 Faksimile aus dem ersten Entwurf 2 Seite 11 der Handschrift aus Seite 1 bis 29
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23 Die nun folgenden entgegenwirkenden Ursachen listet Friedrich Engels in seiner Ausgabe des 3. Bands des Kapital im 14. Kapitel wie folgt auf (MEW 25, S. 242ff.): I. Erhöhung des Exploitationsgrads der Arbeit II. Herunterdrücken des Arbeitslohns unter seinen Wert III. Verwohlfeilerung der Elemente des konstanten Kapitals IV. Die relative Überbevölkerung V. Der auswärtige Handel VI. Die Zunahme des Aktienkapitals 23
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27 Verehrter Bürger, 16. Februar 1881 Genf Rue de Lausanne No 49 L imprimiere polonaise es wird Ihnen nicht entgangen sein, dass Ihr Kapital in Russland große Popularität genießt. Trotz der Konfiszierung der Ausgabe werden die wenigen verbliebenen Exemplaren von einem großen Kreis mehr oder weniger gebildeter Leute in unserem Land gelesen und wieder gelesen; es gibt ernsthafte Menschen, die es studieren. Aber wahrscheinlich wird Ihnen entgangen sein, welche Rolle Ihr Kapital in unseren Diskussionen über die Agrarfrage in Russland und unsere Dorfgemeinschaft spielt. Sie wissen besser als jeder andere, wie brennend diese Frage in Russland ist. Sie wissen, was Tschernyschewski [Nikolai Gawrilowitsch Tschernyschewski, ] darüber dachte. Unsere führenden Publikationen, wie z.b. die Otetschestwennye Sapiski, setzen die Entwicklung seiner Ideen fort. Aber diese Frage ist, meiner Meinung nach, eine Frage von Leben und Tod, vor allem für unsere sozialistische Partei. Von dieser oder jener Auffassung, die Sie zu dieser Frage haben, hängt sogar das persönliche Schicksal unserer sozialistischen Revolutionäre ab. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder ist diese Dorfgemeinschaft, wenn sie von den extrem hohen Steuern, den Zahlungen an den Adel und der willkürlichen Verwaltung befreit wird, in der Lage, sich in eine sozialistische Richtung zu entwickeln, also nach und nach ihre Produktion und ihre Verteilung der Produkte auf kollektiver Grundlage zu organisieren. In diesem Fall muss der sozialistische Revolutionär alle seine Kräfte der Befreiung der Gemeinschaft und ihrer Entwicklung widmen. Falls jedoch die Gemeinschaft dem Untergang geweiht ist, so bleibt dem Sozialisten nur, sich mit mehr oder weniger begründeten Berechnungen zu befassen, in wie vielen Jahrzehnten der Boden der russischen Bauern in die Hände der Bourgeoisie übergegangen sein wird, und in wie viel hundert Jahren der Kapitalismus in Russland vielleicht eine ähnliche Entwicklung wie in Westeuropa erreicht haben könnte. Dann müssen sie [die Revolutionäre] Propaganda nur unter den städtischen Arbeitern betreiben, die ständig unter dem Druck der Bauernmassen stehen, 27 die durch die Auflösung der Gemeinschaft auf die Straßen der großen Städte geworfen werden, wo sie nach Lohnarbeit suchen. In letzter Zeit hören wir oft die Meinung, dass die Dorfgemeinschaft eine archaische Form sei, die von der Geschichte, dem wissenschaftlichen Sozialismus, also von allem, was völlig unbestreitbar ist, zum Untergang verurteilt sei. Jene, die diese Auffassung vertreten, bezeichnen sich als Ihre Anhänger par exellence: Marcsisten. Als ihr stärkstes Argument führen sie oftmals an: Das ist es, was Marx sagt. Aber wie leitet ihr das aus seinem Kapital ab? Er behandelt nicht die Agrarfrage und er spricht nicht von Russland wird ihnen entgegengehalten. Er würde das sagen, wenn er über unser Land gesprochen hätte antworten Ihre Schüler vielleicht ein wenig zu gewagt. Verehrter Bürger, Sie verstehen daher sicher, in welchem Maße uns Ihre Meinung zu dieser Frage interessiert und welchen großen Dienst Sie uns erweisen würden, wenn Sie Ihre Ansicht zum möglichen Schicksal unserer Dorfgemeinschaft darlegen würden und zu der Theorie, dass alle Länder der Welt mit historischer Notwendigkeit sämtliche Phasen der kapitalistischen Produktion durchlaufen müssen. Ich erlaube mir, im Namen meiner Freunde, Sie, verehrter Bürger, darum zu bitten, uns diesen Gefallen zu erweisen. Sollte Ihnen die Zeit fehlen, Ihre Gedanken zu dieser Frage in mehr oder weniger ausführlicher Weise darzulegen, so schreiben Sie uns doch bitte wenigstens dazu einen Brief und erlauben uns, ihn zu übersetzen und in Russland zu veröffentlichen. Verehrter Bürger, ich grüße Sie mit dem größten Respekt, Vera Zassoulitch [Wera Iwanowna Sassulitsch, ] Meine Adresse: Imprimerie polonaise Rue de Lausanne No 49 Genève (aus dem Französischen übertragen von Christian Frings)
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