Stationäre Unterbringung als neue alte Option über Veränderungen der Fremdunterbringungspraxis bei Kleinkindern am Beispiel Nordrhein-Westfalen
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- Lorenz Brandt
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1 Stationäre Unterbringung als neue alte Option über Veränderungen der Fremdunterbringungspraxis bei Kleinkindern am Beispiel Nordrhein-Westfalen Forum 7 Input im Rahmen der Fachtagung Weiterdenken Weiterentwickeln Weitergehen. Hilfen zur Erziehung im Dialog 7. Juni 2016 in Gelsenkirchen Gudula Kaufhold (Forschungsverbund DJI/TU Do)/Petra Schweitzer (LVR) Die Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik ist ein vom BMFSFJ und dem MFKJKS NRW gefördertes Forschungsprojekt im Forschungsverbund DJI/TU Dortmund an der Technischen Universität Dortmund.
2 I. Ein Blick in den Spiegel der amtlichen Statistik
3 Inobhutnahmen bei Kindern im Alter von unter 6 Jahren nach Altersgruppen (NRW; ; Angaben absolut) * Ab 2005 inklusive Herausnahmen. unter 3 J. 3 bis unter 6 J.
4 Entwicklung der Gewährung von Heimunterbringungen für Kinder im Alter von unter 6 Jahren (NRW; ; begonnene Hilfen, Fallzahlen absolut) R² = 0, unter 6 Poly. (unter 6)
5 Entwicklung der Gewährung von Heimunterbringungen bei unter 6- Jährigen nach Altersgruppen (NRW; ; begonnene Hilfen, Fallzahlen absolut) unter 3 J. 3 bis unter 6 J.
6 Gewährung 100,0 von familienersetzenden Hilfen zur Erziehung (ohne 27.2 SGB VIII) für Kinder im Alter von unter 6 Jahren nach Hilfearten und Altersgruppen 90,0 (NRW; 2013; begonnene Hilfen, pro der altersentsprechenden Bevölkerung) 80,0 70,0 unter 3 J. 3 bis unter 6 J. 60,0 50,0 40,0 33,7 30,0 20,0 10,0 19,6 5,4 9,5 0,0 Vollzeitpflege Heimerziehung
7 II. Jugendämter im Fokus einer Institutionenbefragung
8 Online-Befragung der Jugendämter Feldzeit (inkl. Nachfasszeit): Teilnehmerstatistik Rücklauf insgesamt: 87 Jugendämter (47%) Rücklauf LWL: 47 (52%) Rücklauf LVR: 40 (42%) Kreise kreisfreie Städte kreisangehörige Städte/Gemeinden Jugendämter insgesamt Grundgesamtheit 30 (16%) 20 (11%) 137 (73%) 187 (100%) Stichprobe 14 (16%) 13 (15%) 60 (69%) 87 (100%)
9 Relevanz des Themas für die Jugendämter in NRW (Jugendamtsbefragung NRW; 2015; N=87; in %) Kreise kreisfreie Städte kreisangehörige Städte/Gemeinden (n=14) (n=13) (n=60) Im Rahmen von individueller Hilfeplanung Über den Einzelfall hinaus als besondere fachliche Herausforderung Als grundsätzliches Thema der Angebotsplanung
10 Verfügbarkeit von Plätzen zur temporären Unterbringung von Kleinkindern
11 Das Verhältnis von Angebot und Bedarf an temporären Betreuungsplätzen für 0 bis 3-Jährige (NRW; 2015; N=87; Angaben absolut) überwiegend ab und zu nie keine Angabe Ein fachlich angemessener stationärer Betreuungsplatz konnte im letzten Jahr unmittelbar gefunden werden. Ein fachlich angemessener stationärer Betreuungsplatz konnte im letzten Jahr erst nach längerer Suche gefunden werden
12 Das Verhältnis von Angebot und Bedarf an temporären Betreuungsplätzen für Kinder ab 4 Jahre (NRW; 2014; N=87; Angaben absolut)) überwiegend ab und zu nie keine Angabe Ein fachlich angemessener stationärer Betreuungsplatz konnte im letzten Jahr unmittelbar gefunden werden. Ein fachlich angemessener stationärer Betreuungsplatz konnte im letzten Jahr erst nach längerer Suche gefunden werden
13 Bewertung der konzeptionellen Passgenauigkeit bestehender Angebote zur temporären Betreuung (NRW; 2015; n=57, in %) Es gab ausreichend viele geeignete stationäre Betreuungsplätze Es gab ausreichend viele geeignete Bereitschaftspflegefamilien Kinder bis zum Alter von 3 Jahren Kinder ab dem 4. Lebensjahr
14 Verfügbarkeit von Plätzen zur dauerhaften Unterbringung von Kleinkindern
15 Das Verhältnis von Angebot und Bedarf an dauerhaften stationären Betreuungsplätzen für junge Kinder bis zu 6 Jahren (NRW; 2015; N=87; Angaben absolut) überwiegend ab und zu nie keine Angabe Ein fachlich angemessener stationärer Betreuungsplatz konnte im letzten Jahr unmittelbar gefunden werden. Ein fachlich angemessener stationärer Betreuungsplatz konnte im letzten Jahr erst nach längerer Suche gefunden werden
16 Bewertung der konzeptionellen Passgenauigkeit bestehender Angebote für eine auf Dauer angelegte Unterbringung (NRW; 2015; n=57, in %) Stimme zu Stimme nicht zu Es gibt ausreichend viele geeignete stationäre Betreuungsplätze in Gruppen Es gibt ausreichend viele geeignete familienanaloge Betreuungsangebote nach 34 (SPLG) Es gibt ausreichend viele geeignete Pflegefamilien
17 Zusammenfassung Die Unterbringung junger Kinder unter 6 Jahren hat in NRW seit Mitte der 2000er Jahre deutlich zugenommen, sowohl im Rahmen der Inobhutnahmen als auch im Kontext der Hilfen zur Erziehung. Seit 2011 sind allerdings keine oder nur noch geringe Zunahmen zu beobachten. Auch wenn nach wie vor mehr junge Kinder in Pflegefamilien leben, so hat in diesem Zeitraum vor allem die Unterbringung in stationären Settings zugenommen. Es ist also davon auszugehen, dass vor allem der Bedarf an entsprechenden stationären Angeboten bei den Jugendämtern gestiegen ist und deutlich höher als in den 1990er Jahren ist. Vor allem in kreisfreien Städten in NRW wird die Unterbringung junger Kinder als besondere fachliche Herausforderung gesehen. Insbesondere für die auf Dauer angelegten Unterbringungen können die NRW-Jugendämter nicht auf ein ausreichendes Angebot an Betreuungsplätzen nach 33/34 zurückgreifen. Dabei fehlen vor allem stationäre Angebote mit familienanalogem Setting (SPLG s).
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