Studienordnung der Universität Erfurt für den Ergänzungsstudiengang Deutsch Lehramt an Regelschulen

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1 Studienordnung der Universität Erfurt für den Ergänzungsstudiengang Deutsch Lehramt an Regelschulen vom 5. März 2002 Hinweis: Diese Studienordnung wurde am im Verkündungsblatt der Universität Erfurt veröffentlicht. Die Studienordnung der Pädagogischen Hochschule Erfurt wird von der Universität Erfurt als Rechtsnachfolgerin der Pädagogischen Hochschule Erfurt analog angewandt soweit es die inhaltlichen Strukturen der Hochschulen betrifft. Die auf Grund der Aufhebung der Pädagogischen Hochschule Erfurt und der Übertragung Ihrer Aufgaben auf die Universität Erfurt notwendigen Änderungen sind bei der analogen Anwendung zu berücksichtigen. Die Wiedergabe als PDF-Datei im WWW erfolgt ohne Gewähr für die Aktualität und Freiheit von Wiedergabefehlern. Bei Rückfragen und Hinweisen wenden Sie sich bitte an die Abteilung Studium und Lehre: Bearbeitungsstand: Az.: A0E25/002 1

2 Studienordnung der Universität Erfurt für den Ergänzungsstudiengang Deutsch Lehramt an Regelschulen vom 5. März 2002 Gemäß 5 Abs. 1 und 14 des Thüringer Hochschulgesetzes (ThürHG) in der Fassung vom 9. Juni 1999 (GVBl. S. 331), zuletzt geändert durch Art. 49 des Gesetzes vom 24. Oktober 2001 (GVBl. S. 265) und Art. 1 8 Abs. 3 des Gesetzes über die Aufhebung der Pädagogischen Hochschule Erfurt und zur Anpassung des Thüringer Hochschulgesetzes vom 19. Dezember 2000 (GVBl. S. 416) i.v.m. 9 Abs. 2 Nr. 5 der Grundordnung der Universität Erfurt (GO) vom 3. Juli 2001 erlässt die Universität Erfurt auf der Grundlage der Thüringer Verordnung über die Erste Staatsprüfung für das Lehramt an Regelschulen (ThVO/R) vom 6. Mai 1994 (GVBl. S. 664), zuletzt geändert durch die Verordnung vom 18. Februar 2000 (GVBl. S. 66) in Abänderung der Studienordnung für den Ergänzungsstudiengang Deutsch Lehramt an Regelschulen der Pädagogischen Hochschule Erfurt vom 29. November 2000 folgende Studienordnung; auf Vorschlag der Philosophischen Fakultät vom 29. Januar 2002 hat der Senat der Universität Erfurt am 6. Februar 2002 diese Ordnung beschlossen. Sie ist dem Thüringer Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst mit Schreiben vom angezeigt worden. Inhaltsverzeichnis 1 Geltungsbereich 2 Zulassungsvoraussetzungen 3 Studiendauer 4 Ziel und Inhalt des Studiums 5 Aufbau des Studiums 6 Studienleistungen 7 Studienfachberatung 8 Prüfungs- und Anrechnungsbestimmungen 9 Übergangsbestimmungen 10 In-Kraft-Treten Anlage 1 Geltungsbereich (1) Diese Studienordnung regelt das Ziel, den Inhalt und den Aufbau des Ergänzungsstudienganges im Fach Deutsch für das Lehramt Regelschule. Das Studium endet mit der Erweiterungsprüfung bzw. Prüfung in einem weiteren Fach. Die in den folgenden Paragraphen enthaltenen Aussagen über die Erweiterungsprüfung gelten sinngemäß auch für die Prüfung in einem weiteren Fach. (2) Frauen führen, soweit möglich, Status- und Funktionsbezeichnungen dieser Ordnung in weiblicher Form. 2 Zulassungsvoraussetzungen (1) Zu diesem Studiengang kann nach Maßgabe des 26 ThVO/R zugelassen werden, wer die Erste Staatsprüfung für das Lehramt an Regelschulen in Thüringen bestanden hat oder eine Bearbeitungsstand: Az.: A0E25/002 2

3 Prüfung bestanden hat, die von dem für das Ausbildungs- und Prüfungswesen für Lehrämter zuständigen Ministerium als dieser gleichwertig anerkannt wurde, oder die Erste Staatsprüfung für das Lehramt an Förder- oder Sonderschulen oder für das Lehramt an Realschulen oder für ein vergleichbares Lehramt außerhalb Thüringens im Geltungsbereich des Grundgesetzes abgelegt hat, die nur in einem Prüfungsfach nach 2 Abs. 2 ThVO/R die wissenschaftliche Befähigung vermittelt. (2) Zu diesem Studiengang kann nach Maßgabe von 30 ThVO/R zugelassen werden, wer an einer Regelschule oder an einer Förderschule oder in einem Förderschulteil einer berufsbildenden Schule in Thüringen tätig ist und einen Hochschulabschluss als Diplom- oder Fachlehrer in einem Fach oder in zwei Fächern nachweist, die an Regelschulen unterrichtet werden. (3) Darüber hinaus erfordert das Studium folgende Fremdsprachenkenntnisse: - Lateinkenntnisse, die zur Erarbeitung einfacher Texte und zur Rezeption wissenschaftlicher Literatur befähigen, - Kenntnisse in einer modernen Fremdsprache Die Lateinkenntnisse sind mit dem Zeugnis über das Latinum oder das Kleine Latinum nach Maßgabe der Verwaltungsvorschrift vom 24. Februar 1997 (Gemeinsames Amtsblatt des Thüringer Kultusministeriums und des Thüringer Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Nr. 4/1997, S. 203) nachzuweisen. Der Nachweis der modernen Fremdsprache gilt als erbracht, wenn die entsprechende Fremdsprache 1. in den Klassen 5 bis 10 (ohne Abiturprüfung), 2. in den Klassen 7 bis 12 (ohne Abiturprüfung) oder 3. in den Klassen 9 bis 12 (mit erfolgreicher Abiturprüfung) unterrichtet wurde. Andere Nachweise über Sprachkenntnisse können vom Landesprüfungsamt im Benehmen mit den Vertretern des Faches Deutsch als gleichwertig anerkannt werden. Die Sprachkenntnisse sind spätestens bis zum Beginn des Hauptstudiums nachzuweisen. 3 Studiendauer Das Ergänzungsstudium im Fach Deutsch umfasst 4 Semester mit insgesamt 32 Semesterwochenstunden (SWS). 4 Ziel und Inhalt des Studiums Ziel des Studiums ist die qualifizierte Ausbildung von Deutschlehrern für die Regelschule in den Disziplinen Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft und in den Didaktiken des Deutschunterrichts. Darin inbegriffen ist die sichere Beherrschung der deutschen Standardsprache in Wort und Schrift. Die Inhalte des Studiums sind so angelegt, dass die Kandidaten gemäß der Prüfungsordnung folgenden Anforderungen gerecht werden können: 1. in der germanistischen Sprachwissenschaft: Theorien, Geschichte und Methoden der synchronischen und diachronischen Sprachwissenschaft, Struktur und Funktionen der deutschen Sprache, insbesondere die Analyse, Beschreibung und Erklärung der deutschen Gegenwartssprache, Entwicklungstendenzen in Grammatik und Lexik der deutschen Gegenwartssprache, Übersicht über die Geschichte der deutschen Sprache von den Anfängen bis zur Gegenwart, Kenntnis älterer Sprachstufen des Deutschen, Bearbeitungsstand: Az.: A0E25/002 3

4 Verständnis und Analyse mittel- oder frühneuhochdeutscher Texte; 2. in der germanistischen Literaturwissenschaft: Theorien, Geschichte und Methoden der Literaturwissenschaft, Überblick über die deutsche Literaturgeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart, einzelne Epochen, Gattungen, Autoren und Werke, literarische Konzepte der Moderne, Stoff- und Motivgeschichte, kulturgeschichtliche Problemkreise; 3. in der Fachdidaktik Deutsch: Theorie und Geschichte der Fachdidaktik einschließlich ihrer Stellung zu den Bezugswissenschaften, sprachdidaktische und literaturdidaktische Positionen in Verbindung mit der Fixierung und Weiterentwicklung von Lernzielen und Lernbereichen im Deutschunterricht, curriculare Probleme und Lehrplankonzepte des Faches Deutsch, fachspezifische Unterrichtsmethoden und -verfahren / Varianten der Unterrichtsgestaltung, differenzierte Methoden der Lernkontrolle und der Leistungsbeurteilung sowie der Diagnose von fachspezifischen Lernvoraussetzungen bzw. -schwierigkeiten. 5 Aufbau des Studiums Das Studium gliedert sich in ein Grundstudium (2 Semester) und ein Hauptstudium (2 Semester). Das Hauptstudium kann erst nach erfolgreichem Abschluss des Grundstudiums aufgenommen werden. Die Gesamtsemesterwochenstundenzahl (SWS) beträgt 32, wovon 15 auf das Grundstudium und 16 auf das Hauptstudium entfallen. 1 SWS Sprecherziehung (Aufbaukurs) kann wahlweise im Grundoder Hauptstudium belegt werden. Es gilt folgende Aufteilung: Grundstudium: 7 SWS für die Sprachwissenschaft 6 SWS für die Literaturwissenschaft 2 SWS für die Fachdidaktik Deutsch Hauptstudium: 6 SWS für die Sprachwissenschaft 6 SWS + 1 Selbststudienmodul für die Literaturwissenschaft 4 SWS für die Fachdidaktik Deutsch Grund- oder Hauptstudium: 1 SWS für die Sprecherziehung Die Lehrveranstaltungen im Grundstudium (GS) und Hauptstudium (HS) sind in folgenden Komplexen angeordnet: Sprachwissenschaft: SWS GS HS S1 Theorien, Methoden, Geschichte der Sprachwissenschaft 3 1 P 2 WP S2 Beschreibung des deutschen Sprachsystems 4 4 P 0 S3 Geschichte der deutschen Sprache 4 2 WP 2 P S4 Anwendungsbereiche (synchron, diachron interdisziplinär u. a.) WP Bearbeitungsstand: Az.: A0E25/002 4

5 Literaturwissenschaft: L1 L2 L3 L4 Einführung in die Literaturwissenschaft Theorien, Methoden und Geschichte der Literaturwissenschaft 4 2 P 2 WP Geschichte der neueren deutschen Literatur anhand einzelner Epochen, Gattungen, Werke und Autoren 4 4 WP 0 Mediävistik und Literatur der Frühen Neuzeit 2 2 WP Stoff-, Motiv- und Kulturgeschichte der Literatur WP Fachdidaktik: D1 D2 D3 Grundlagen der Sprach- und Literaturdidaktik 2 2 P 0 Curriculare Aspekte des Deutschunterrichts P Spezifische Probleme der Fachdidaktik Deutsch WP 6 Studienleistungen (1) Bis zum Beginn des Hauptstudiums sind die Sprachkenntnisse gemäß 2 Abs. 3 dieser Studienordnung nachzuweisen. (2) Während des Studiums sind folgende Leistungs- und Teilnahmenachweise zu erbringen: im Grundstudium Deutsch: - ein LN zur Sprachwissenschaft (Synchronische germanistische Linguistik) (S 2), - ein LN zur germanistischen Literaturwissenschaft im Hauptstudium Deutsch: - ein LN aus S3 oder S4, - ein LN aus L2, L3 oder L4, - ein LN aus D2 oder D3. (3) 1 Teilnahmenachweis (TN) zum Aufbaukurs Sprecherziehung ist gemäß der Prüfungsordnung Bestandteil der Zulassung zur Erweiterungsprüfung im Fach Deutsch. (4) Für die übrigen Pflicht- und Wahlpflichtveranstaltungen sowie das Selbststudienmodul sind Teilnahmenachweise zu erbringen. Es ist eine Übersicht über alle im jeweiligen Semester besuchten Lehrveranstaltungen anzufertigen. (5) Soweit die Prüfungsordnung nichts anderes vorsieht, erfolgt die Erteilung von Teilnahme- und Leistungsnachweisen durch den Leiter der Lehrveranstaltung. Die Leistungsnachweise können erworben werden durch mündliche Überprüfung (20 min.), Klausur (90 min.), Referat oder Belegarbeit. Über die Art des Leistungsnachweises entscheidet der Leiter der Lehrveranstaltung im Benehmen mit den Studierenden. Bearbeitungsstand: Az.: A0E25/002 5

6 7 Studienfachberatung (1) Der Studienfachberater berät die Studierenden in allen Fragen und Belangen, die mit dem Studium des gewählten Faches zusammenhängen. Zu Beginn des Studiums wird eine Einführungsveranstaltung durchgeführt. (2) In Angelegenheiten, die die Erweiterungsprüfung bzw. Prüfung in einem weiteren Fach betreffen, beraten ein zum jeweiligen Prüfungsausschuss gehörender Vertreter der Fakultät und die Außenstelle des Landesprüfungsamtes für Lehrämter an der Universität. 8 Prüfungs- und Anrechnungsbestimmungen (1) Studien- und Prüfungsleistungen in dem vom Kandidaten gewählten Prüfungsfach, die in anderen Studiengängen oder an anderen Universitäten oder gleichgestellten Hochschulen im Geltungsbereich des Grundgesetzes erbracht wurden, werden auf Antrag vom Landesprüfungsamt im Benehmen mit zu Prüfern berufenen Vertretern des Fachs an der Universität Erfurt anerkannt, wenn deren Gleichwertigkeit festgestellt ist; Entsprechendes gilt für die Anrechnung von Studienzeiten. (2) Studien- und Prüfungsleistungen in dem vom Kandidaten gewählten Prüfungsfach, die an anderen Universitäten oder gleichgestellten Hochschulen außerhalb des Geltungsbereiches des Grundgesetzes erbracht wurden, werden auf Antrag vom Landesprüfungsamt im Benehmen mit zu Prüfern berufenen Vertretern des Fachs an der Universität Erfurt anerkannt, wenn deren Gleichwertigkeit festgestellt ist; Entsprechendes gilt für die Anrechnung der Studienzeiten. (3) Die Prüfungsleistungen in der Erweiterungsprüfung bzw. Prüfung in einem weiteren Fach regelt die ThVO/R. 9 Übergangsbestimmungen Studierende, die für dieses Ergänzungsstudium bereits im Wintersemester 1999/2000 immatrikuliert waren, können ihr Studium auch nach derjenigen Studienordnung absolvieren, die bis zum In-Kraft- Treten der vorliegenden Studienordnung maßgeblich war. 10 In-Kraft-Treten Diese Studienordnung tritt am ersten Tag des auf ihre Bekanntmachung im Verkündungsblatt der Universität Erfurt folgenden Monats in Kraft. Der Präsident der Universität Erfurt Bearbeitungsstand: Az.: A0E25/002 6

7 Anlage Studienplan zum Ergänzungsstudiengang Deutsch für das Lehramt an Regelschulen I. Grundstudium 1. Sprachwissenschaft (7 SWS) Einführung in die Sprachwissenschaft (S1) 1 1. Sem. P Lexikologie (S2) Sem. P Syntax (S2) Sem. P Ältere Sprachstufen (S3) Sem. WP 2. Literaturwissenschaft (6 SWS) Einführung in die Literaturwissenschaft (L1) 2 1. Sem. P Literatur des 18./19. Jahrhunderts (L2) Sem. WP Literatur d. 20. Jahrhunderts (L2) Sem. WP 3. Fachdidaktik (2 SWS) Grundlagen der Sprach- und Literaturdidaktik (D1) 2 2. Sem. P II. Hauptstudium 1. Sprachwissenschaft (6 SWS) Geschichte d. dt. Sprache im Überblick (S3) Sem. P Theorien, Geschichte und Methoden der Sprachwissenschaft (S1) Sem. WP Anwendungsbereiche (synchron, diachron, interdisziplinär u. a.) (S4) Sem. WP 2. Literaturwissenschaft (6 SWS) Methoden d. Literaturwissenschaft (L1) Sem. WP Mediävistik oder Literatur des 16./17. Jh. (L3) Sem. WP (Anm.: Das nicht ausgewählte Gebiet ist als Selbststudienmodul zu absolvieren.) Autoren, Probleme und Fragestellungen der Literatur nach 1900 (L4) Sem. WP 3. Fachdidaktik (4 SWS) Curriculare Aspekte des Deutschunterrichts (D2) 2 3. Sem. P Spezifische Probleme der Fachdidaktik Deutsch (D3) Sem. WP 4. Aufbaukurs Sprecherziehung (1 SWS) Sem. P Während des Studiums sind folgende Leistungs- und Teilnahmenachweise zu erbringen: Bearbeitungsstand: Az.: A0E25/002 7

8 im Grundstudium: - ein LN zur Sprachwissenschaft (Synchronische germanistische Linguistik) (S 2), - ein LN zur germanistischen Literaturwissenschaft. im Hauptstudium: - ein LN aus S3 oder S4, - ein LN aus L2, L3 oder L4, - ein LN aus D2 oder D3. im Grundstudium oder Hauptstudium: - ein TN zu einem Aufbaukurs Sprecherziehung Abkürzungen LN - Leistungsnachweis TN - Teilnahmenachweis P - Pflicht WP - Wahlpflicht SWS - Semesterwochenstunde S - Sprachwissenschaft L - Literaturwissenschaft D - Fachdidaktik Bearbeitungsstand: Az.: A0E25/002 8