Name: Melanie Deuss Campus Koblenz. Universität Koblenz-Landau, Matrikelnummer:
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1 Universität Koblenz-Landau, Name: Melanie Deuss Campus Koblenz Matrikelnummer: Fachbereich 1 Bildungswissenschaft Name: Thu Hoai Doan Wintersemester 2014/2015 Matrikelnummer: Titel des Seminars: Modul 2.3 Kommunikation und Interaktion Dozentin: Frau Dr. Jutta Lütjen Studiengang: Bachelor of Education Ergebnisprotokoll der Seminarsitzung vom , Uhr Am Anfang der Seminarstunde stellte eine Kommilitonin ihr Protokoll zur Stunde vom vor. Zudem haben über verschiedene Themen noch einige Punkte ergänzt, z. B., dass das Wissen in leeren Köpfen der Kinder angereichert wird. Doch wenn das Wissen nicht verstanden wird, dann führt es zu leeren Begriffen im Kopf. Frau Dr. Lütjen nannte uns zu dem Thema Herr Lew Wygotski, er war ein russischer Psychologe und er schrieb das Buch Denken und Sprechen. In dem Buch geht es um verschiedene Lernprozesse und den Zusammenhang von Denken und Sprechen und dass diese zu einer neuen psychologischen Bewusstseinstheorie beiträgt. Auch erwähnte Frau Dr. Lütjen, dass wir im Laufe des Seminars die Zusammenhänge von Denken, Sprechen und Lernen noch weiter vertiefen. Bei einem wirklichem Lernprozess, welches mit der Persönlichkeitsentwicklung und der Sinnbildung des Kindes verbunden ist, muss das Gehörte verstanden werden und das Wissen sollte nicht nur abgespeichert werden. Das Wissen sollte so verstanden werden, dass es eine Verbindung zu Assoziationen und auch zu Fehlern gibt. Dazu hatten wir das Beispiel mit dem Fach Mathe, in Mathe hatten wir die Erfahrung gemacht, dass wir Formeln bekommen haben, diese auswendig gelernt hatten und für die Prüfung anwenden mussten und nach der Prüfung vergessen haben. Allerdings hatten wir die Formeln nicht verstanden. Frau Dr. Lütjen nannte uns die beiden Didaktiker Ruf und Gallin, sie haben neue Mathematikbücher herausgebracht, worin beschrieben wird, wie man das Fach Mathematik so unterrichten kann, dass das Kind sprachlich was damit anfangen kann. Im Anschluss kamen wir auf die Entwicklungslogische Didaktik von Georg Feuser zu sprechen: 1. Sachstruktur: Die Sachstruktur ist die objektive Seite, damit ist die Wissensbasis gemeint, den man als Lehrer mitnimmt und ist das Wissen, was wir vermitteln wollen. Der subjektive Mensch richtet sich immer nach dem objektiven, dazu hatten wir ein Beispiel mit dem Ufo. Würde man uns sagen, dass draußen ein Ufo fliegt, dann würden 1
2 wir rausschauen und nichts entdecken und halten denjenigen, der dies gesagt hatte für verrückt. Aber wenn derjenige seine These wissenschaftlich belegen könnte, sei es durch ein Foto, dann wäre dies ein Beweis, dass es zu Objektivem werden kann. Denn die fachliche und wissenschaftliche Kenntnis ist objektiv. 2. Tätigkeitsstruktur: In dieser Struktur, die die subjektive Seite des Lernens analysiert, bereiten wir uns innerlich, bevor wir unterrichten, auf die Kinder vor. Dafür gibt es bestimmte Didaktiken. 3. Handlungsstruktur: In diesem Feld befassen sich Subjekt und Objekt miteinander und auf dieser Ebene, wo Schüler und Lehrer sich begegnen, treten Störungen auf. Aber warum treten Störungen auf? Eine Kommilitonin äußerte, dass Subjekt und Objekt verschiedene Meinungen haben und eine Verbindung suchen. Doch das Kind erfährt etwas von außen z.b. von dem Lehrer als etwas anderes, als es bisher auf seine Art gekannt hatte. Das Kind ist dann existenziell betroffen, und dadurch motiviert, mitzuarbeiten. Dazu wurde uns Herr Dr. Begemann genannt. Er spricht von der existenziellen Betroffenheit und Eigenlogik des Menschen, denn der Mensch lernt nur, wenn er existenziell betroffen und irritiert ist, dadurch, dass Subjekt und Objekt aufeinandertreffen und es besteht eine Lernbereitschaft der Schüler. Es entstehen Sinnbildungsprozesse, weil es Sinn macht für das Kind. Ergänzung zum Thema Soll man ein Baby schreien lassen? Bindungstheorie Bowlby/Ainsworth Die Bindungstheorie wurde von dem Kinderpsychiater John Bowlby und der Psychologin Mary Ainsworth entwickelt. Dabei bezieht sich Bowlby auf Charles Darwin, der sagte dass jeder Mensch mit einen Verhaltenssystem ausgestattet ist, die das Überleben sichern, so ist es bei einem Baby das Bindungsverhalten. Für Bowlby galt auch die These, dass die Beziehung zwischen Mutter und Kind hauptsächlich durch das Füttern bestimmt ist. Bezugspersonen können erwachsene Personen sein, die sich in den ersten Lebensmonaten intensiv mit dem Baby beschäftigt haben. Bindungsverhalten entsteht u.a. durch lächeln, Festklammern, suchen nach Mutter, schreien, usw. Welche Bindungstypen resultieren auf bestimmte Verhaltensweisen von den Eltern bzw. der Mutter? Durch Feinfühligkeit, häufigen Blickkontakt und durch beständiges Verhalten der Bezugsperson entsteht die Sichere Bindung, die auch B-Bindung genannt wird. Diese 2
3 Kinder entwickeln eine große Zuversichtlichkeit in Bezug auf die Verfügbarkeit der Bezugsperson. Sie zeigen ihre Gefühle auch in fremden Situationen, nehmen auch Trost von fremden Personen an und erfreuen sich, wenn die Bezugsperson erscheint. Wenn Kinder häufig eine Zurückweisung erleben und wenn die Beziehung zwischen Mutter und Kind nicht sicher und kontinuierlich ist, entwickelt das Kind Unsicherheit und wirkt dabei weder ärgerlich noch ängstlich. Sie beschäftigen sich in erster Linie mit Spielzeugen, damit versuchen sie den vorhandenen Stress abzubauen. Erscheint die Mutter bzw. die Bezugsperson, wird sie ignoriert und wendet sich fremden Personen zu. Diese wird unsicher vermeidende Bindung (A-Bindung) genannt. Durch die inkonstante Verfügbarkeit der Bezugsperson, wissen die Kinder nicht, was sie erwartet und hören häufig Drohungen, verlassen zu werden. Das Kind sucht schon vor der Trennung nach der Bindungsperson. Das führt dazu, dass das Bindungssystem chronisch aktiviert wird. Bei einer Trennung sucht es einerseits Nähe, aber wirkt auch wütend und ärgerlich auf die Bezugsperson. In dieser sogenannten Unsicher-Ambivalenten Bindung (C- Bindung) schlagen die Kinder um sich, schreien und sind in fremden Räumen kaum zu beruhigen. In der Unsicher-Desorganisierten Bindung (D-Bindung) entwickeln Babys kaum einen Schlafrhythmus und beginnen oft an zu weinen. Sie können für einen längeren Zeitraum keine Bindungsstrategie entwickeln, hierbei ist oft die Bindungsperson der Auslöser, da das Kind die Beziehung als bedrohlich erlebt, weil die Bindungsperson die Gefühle und das Verhalten von erlebten Traumata oder Depressionen auf das Kind übertragen. Als Literaturhinweis zu dem Thema Verhalten des Säuglings nannte Frau Dr. Lütjen das Buch Der Kompetente Säugling-Die präverbale Entwicklung des Menschen von Martin Dornes Im zweiten Teil dieser Stunde stand der Text Das Werden des Menschen am Gegenüber, erschienen in dem Buch Das Bildungswegmodell zur Rehabilitation der sokratischen Mäeutik Pädagogische und therapeutische Transformationsarbeit von Frau Dr. Lütjen verfasst, im Fokus. In Plenum lasen wir den Text und stellten abschnittweise Ergebnisse und Thesen auf. Zuerst arbeiteten wir heraus, dass sich der Mensch, wenn er in Beziehungen zu anderen tritt, in einem ständigen Spannungsfeld zwischen Subjekt, dessen Ziel die Selbstfindung ist, was unter anderem ein Getrenntsein vom Gegenüber bedeutet, und Objekt, die Verbundenheit zum 3
4 Partner einschließend, befindet. Dies geht auf die zwei Urprinzipien nach Martin Buber zurück, die, einerseits Beziehung und Empathie für und ein Einlassen auf das Gegenüber und andererseits Distanzierung, ein Abstandgewinnen, vorsehen. Buber beschreibt diesen Vorgang als unbewusst. Beide Urprinzipien und allgemein die Beziehungsfähigkeit sind wichtig für den Lehrerberuf, denn übertragen auf den Lehrer bedeutet das, dass er sich auf jedes Kind individuell einlassen muss, abgesehen von dessen Rolle, und jedem Schüler Respekt und Achtung entgegenbringen muss. Auf der anderen Seite ist es jedoch auch wichtig, dass der Lehrer die nötige Distanz bewahrt, um den Schüler zu verstehen, einzuordnen, über ihn zu reflektieren etc.. Dieses Verhalten kann zu einem Rollenkonflikt im Inneren des Lehrers führen. Martin Buber selbst war österreichisch-israelischer jüdischer Philosoph, Pädagoge und Soziologe und lebte von 1878 bis Zu seinen Werken und Veröffentlichungen zählt man unter anderem Ich und Du, Zwiesprache, Elemente des Zwischenmenschlichen und Reden über Erziehung. Seine Literatur hat Frau Dr. Lütjen uns in dieser Stunde sehr empfohlen. Wir fuhren mit dem Text Das Werden des Menschen am Gegenüber fort. Wir stellten heraus, dass das Einlassen auf andere Menschen als Grundlage für den Lernprozess dient und die Distanzierung als Reflexionsprozess im Selbst fungiert, welcher wichtig ist für eine gute Beziehung zwischen Lehrer und Schüler. Es liegt bei Bubers Urprinzipien eine Dialektik vor, denn das Eine bedingt das Andere. Bubers Theorie läßt sich auch auf die Adoleszenzzeit anwenden, denn die Distanzierung, die der Teenager seiner Familie gegenüber ausübt, ist notwendig, damit er später als Erwachsener Beziehung und Nähe herstellen kann. Und das ist etwas anderes, als die Symbiose der Kindheit. Des Weiteren stellten wir heraus, dass es für eine gesunde, zwischenmenschliche Beziehung wichtig ist, dass man sich gegenseitig nicht einengt, um die Anziehung dauerhaft zu erhalten. Es liegen verschiedene Phasen vor, denn mal ist das Verhältnis dichter und intensiver und mal ist es distanzierter. Totale Umfassung liegt nur in der Gegenwart vor, bei welcher weder Vergangenheit noch Zukunft von Bedeutung sind. Hieraus ergibt sich folgendes Modell: 4
5 Ich Du gemeinsamer Gegenstand Hierbei ist der gemeinsame Gegenstand besonders wichtig für die Verständigung zwischen Ich und Du. Übertragen auf die Schule bedeutet das, dass der Lehrer eine Beziehung zu 30 verschiedenen Individuen pflegt, bei denen einige intensiver sind als andere, doch was die Kooperation im Klassenverband wirklich ausmacht, ist die Beschäftigung mit den gleichen Themen. Dabei hilft die Reflexion des Lehrers dem Schüler bei der Selbstreflexion. In Folge dessen kamen wir auf das dialogische Prinzip zu sprechen, welches die verschiedenen Ich-Zustände beschreibt. Zum einen gibt es das Ich-Du, das in Beziehung steht, und zum anderen gibt es das Ich-Es, das die Distanz bewahrt. Hierbei ist es wichtig, dass man die verschiedenen Ich-Zustände auch am Gegenüber wahrnimmt. Im weiteren Stundenverlauf kamen wir auf störende Schüler zu sprechen, bei denen man zwischen jenen unterschieden muss, die die Rolle des Klassenkaspers einnehmen, und jenen, die sich dadurch distanzieren, um in einen Reflexionsprozess einzutauchen. Dieser wird dann zum widersprechenden Schüler, der die Auseinandersetzung bzw. den Dialog sucht, um Kenntnis zu gewinnen und nicht bloß die Meinung des Lehrers übernehmen möchte. Folglich ist es für den Lehrer wichtig, dass er die Schüler gerade mit ihrem Widerstand annimmt und akzeptiert, wie sie sind. Denn Widerstand als Distanzierungsverhalten wie Buber es ausdrücken würde - kann wichtig sein für die selbständige Reflexion des Schülers. Als Fazit lässt sich herausstellen, dass ein Mensch sein soziales Wesen nur durch Kommunikation mit einem Gegenüber, das anders ist als es selbst, verwirklichen kann, denn jeder braucht sowohl Bestätigung als auch Widerstand. Für einen Lehrer ist neben seiner Beziehungsfähigkeit besonders wichtig, sich auf die Schüler einzulassen und authentisch zu sein, denn die Schüler erwarten von ihm Gegenwärtigkeit, besonders in den Fällen, in denen sie eben jene Gegenwärtigkeit zuhause nicht erfahren. Als Hausaufgabe für die nächste Stunde sollten wir uns schriftlich mit folgender Frage auseinandersetzen: 5
6 Was kann ein Lehrer dazu beitragen, dass seine Schüler mündig werden und ein demokratisches Grundverständnis entwickeln? Quellenverzeichnis:
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