Frida und Wuschel - Ein ganz besonderer Geburtstagswunsch

Transkript

1 Frida und Wuschel - Ein ganz besonderer Geburtstagswunsch Wenn es langsam kälter wird und die bunten Blätter von den Bäumen wehen, klopft Fridas Herz jedes Mal wie eine kleine Trommel. Dann kann sie es kaum erwarten, bis er endlich da ist: ihr Geburtstag! Wie aufregend, als Mama ihr eine warme Mütze aufsetzt und mit Frida in die Stadt spaziert. Ihr erster Weg führt in einen Spielzeugladen. Ob sie dort ein Geburtstagsgeschenk für Frida finden? Frida, fühl doch mal, wie weich der ist!" Begeistert knuddelt Mama einen riesigen Teddybären. Und da oben! Sieh dir nur den kleinen Arztkoffer an! Möchtest du den haben? Ach nein, doch lieber das Mondkissen da drüben. Ist das nicht niedlich? Frida zuckt gelangweilt mit den Schultern. Sie weiß längst, was sie sich zum Geburtstag wünscht. Wie jedes Jahr vor Fridas Geburtstag schreiben Oma und Frida zusammen einen Brief an die Wunschfee. Jetzt ist es wieder soweit. Gespannt setzt Oma ihre Lesebrille auf. Dann leg mal los! 1/8

2 Liebe Wunschfee, beginnt Frida. Dieses Jahr wünsche ich mir kein Spielzeug... Überrascht legt Oma den Stift zur Seite. Habe ich richtig gehört? Doch Frida redet einfach weiter: Das Einzige, was ich mir wünsche, ist ein ganz besonderer Freund. Ein kleiner Zwerg. Du meine Güte, ruft Oma. Ein großartiger Wunsch! Sie lächelt Frida verschmitzt an. Den hatte schon mal jemand vor dir. Wirklich?, fragt Frida überrascht. Oma nickt. Als Opa klein war, hat er sich auch einen Zwerg gewünscht. Ein kleiner Freund zum Mitnehmen. Genau! Frida strahlt. Und? Hat es geklappt? Nicht ganz. Oma schmunzelt. Er hat 2/8

3 nur ein paar Murmeln bekommen. Und eine rote Mütze. So eine trägt er heute noch gern, meint Oma. Ein bisschen sieht er damit selbst wie ein netter Zwerg aus. Frida kichert. Ich versuche es trotzdem. Bei mir klappt es bestimmt! Frida stürmt in Opas Schuppen. Opa, ich brauche ganz viele Sachen! Ein Bettchen, einen kleinen Tisch, ein Stühlchen und einen Kleiderschrank..." Oha!" Opa lacht. Willst du dein Zimmer neu einrichten? Frida lacht. Nein, Opa. Das ist doch nicht für mich. Es ist für den Zwerg! Den Zwerg?, wiederholt Opa. Aber er sieht nicht besonders überrascht aus. Na, dann sollten wir gleich mal loslegen! 3/8

4 Opa schreinert die hübschesten kleinen Möbel und Oma näht eine winzige Flickendecke. Auch ein Kissen gehört zum Bettzeug. Oma und Frida stopfen es behutsam mit Wattekügelchen aus. Oma lächelt. Wunderbar! So hat es dein Freund schön weich beim Schlafen. Zufrieden räumt Frida die Möbel in ihr Puppenhaus. Dabei stellt sie sich vor, wie schön und lustig es mit einem Freund sein wird, der immer bei ihr ist. Ein Freund, der sie in den Kindergarten begleitet..... und in den Ballettunterricht. Ein Freund, der mit ihr schaukelt und bastelt. Ein Freund, mit dem sie essen und lesen kann. Ein Freund, mit dem sie in der Badewanne planscht..... und der mit ihr ins Traumland reist, ganz gemütlich im eigenen Bettchen. 4/8

5 Morgen hat Frida endlich Geburtstag... und dann kommt der Zwerg! Nach so einer langen Reise ist er bestimmt hungrig. Also legt Frida ihm ein Stückchen Apfelsine ins Haus. Wir sind so neugierig, was du dir zum Geburtstag gewünscht hast, sagt Papa. Willst du uns immer noch nicht verraten, was es ist? Nein! Frida lacht. Aber ich bin sicher, dass es euch genauso gut gefällt wie mir. Als Frida am nächsten Morgen aufwacht, kribbelt es wie verrückt in ihrem Bauch. Heute ist ihr Geburtstag! Endlich bekommt sie ihr Geschenk! Gespannt hüpft Frida die Treppe hinunter und... oh! Was ist das? Ihr Puppenhaus ist leer! Alle Möbel sind weg. Frida fühlt, wie es in ihren Augen feucht wird. Aber genau in diesem Moment zeigt Mama in die Ecke des Zimmers... Dort steht ein großer Kasten. Jemand hat alle Möbel aus dem Puppenhaus hineingestellt! Und neben dem Kasten liegt... ein Brief! Soll ich ihn vorlesen?, fragt Mama. Frida nickt zögernd. 5/8

6 Liebe Frida, ich wünsche dir alles Gute zu deinem Geburtstag. Weißt du, ich wollte dir wirklich gern einen Zwerg schenken. Doch dann kam alles ganz anders. Kasimir, der Zwerg, hatte sich schon mächtig gefreut, dass er zu dir kommen und bei dir wohnen darf. Sein kleines Köfferchen stand bereits fix und fertig gepackt vor dem Haus. Aber dann hat es an seiner Tür geklopft, jemand wartete draußen und dieser Jemand war Wuschel, der Hamster! Seine Knopfaugen waren feucht, die Schnurrhaare zitterten. Seine Höhle war zerstört worden und all seine Wintervorräte waren gestohlen. Außerdem hatte er sich die Pfote verstaucht und eine dicke Erkältung hatte ihn erwischt. Kurz gesagt: Jedes Unglück, das einem Hamster passieren kann, war ihm passiert. Deshalb brauchte Wuschel dringend einen neues und kuscheliges Zuhause. Und jemanden, der in Zukunft gut auf ihn aufpassen würde. Das kannst nur du sein, hat sich Zwerg Kasimir sofort gedacht. Viele Grüße von deiner Wunschfee Neugierig späht Frida in den Kasten. Oh! Die kleine Decke bewegt sich. Ach! Was für ein niedliches Schnäuzchen ist da zu sehen. Hallo, Wuschel!, flüstert Frida, als der Hamster sie mit seinen kleinen Knopfaugen ansieht. Frida wird auf einmal ganz warm im Bauch. Was für eine tolle Überraschung! 6/8

7 Frida und Wuschel werden allerbeste Freunde. Wenn Frida die Finger in das Hamsterhaus steckt, krabbelt Wuschel sofort auf ihre Hand. Dann erzählt Frida, was im Kindergarten los war und beim Ballett, und dabei streichelt sie ihren Hamster ganz behutsam. Das liebt Wuschel! Dann kuschelt sich Wuschel ganz fest an Frida und lauscht ihren Erzählungen. Genauso aufmerksam, wie es nur ein echter Freund macht. Frida und Wuschel - Ein ganz besonderer Geburtstagswunsch Autor: An Swerts Illustration: Eline van Lindenhuizen Verlag: Helmut Lingen Verlag Alterseinstufung: ab 3 Jahren ISBN: /8

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