Bildnerisches Gestalten / Schwerpunktfach Matura 2014 Kantonsschule Zofingen
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- Mona Jaeger
- vor 6 Jahren
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1 Bildnerisches Gestalten / Schwerpunktfach Matura 2014 Kantonsschule Zofingen Die Cadrage (Auswahl des Bildausschnitts) als entscheidendes Bildelement Die Prüfung dauert 240 Minuten (exkl. 15 Minuten Studium der Unterlagen). Bearbeiten Sie die 4 Aufgaben in der gegebenen Reihenfolge. Wählen Sie zwischen Aufgabe 2.a und 2.b aus. Als Ausgangslage dient Ihnen eine Rolle Klebstreifen. Das Anfertigen von Skizzen und Notizen ist Teil des Arbeitsprozesses. Sämtliche Zwischen- und Endprodukte müssen deutlich mit Ihrem Namen und Ihrer Abteilung versehen sein. Sie werden zusammen mit dem Aufgabenblatt am Ende der Prüfung abgegeben. Überblick: 1. Objektstudium / 2D (max. Punktezahl 30) 2.a Intervention / Collage, Mischtechnik (max. Punktezahl 30) 2.b Bildergeschichte / Fotographie oder Grafik (max. Punktezahl 30) 3. Imaginärer Raum / selbstgewählte Technik (max. Punktezahl 30) Richtzeit: 60 Minuten 4. Bildvergleich / Argumentation (max. Punktezahl 10) Richtzeit: 45 Minuten Für jede Aufgabe wird eine Note gesetzt. max. Punktezahl: 100 Notengebung: erreichte Punkte x 5 +1 = Note (max. Punkte) Bewertungskriterien: A = prozessuale Kriterien B = formale Kriterien C = inhaltliche Kriterien Mindestanvorderungen: Das Ergebnis muss soweit ausgearbeitet sein, dass sowohl die bildsprachliche Umsetzung die Darstellungsabsicht erkennen lässt, als auch die Vorgaben der Aufgabenstellung inklusive des schriftlich-reflexiven Teils erfüllt sind und die Bewertungskriterien angewendet werden können. 1
2 1. Objektstudium Auftrag Wir sind umgeben von vielen Gegenständen mit verschiedenen Oberflächenwirkungen und Volumen. Finden Sie einen interessanten Bildausschnitt und erfassen Sie diesen malerisch. Vorgehen Suchen Sie innerhalb unseres Zeichensaals eine interessante Oberfläche (zb. Möbeloberfläche, Mauer, Boden, aufliegende Gegenstände,...). Bestimmen Sie mittels einer Cadrage (als Hilfsmittel brauchen Sie Sucherstreifen) einen spannenden Ausschnitt, der auch eine räumliche Dimension zeigt: mindestens ein Element muss in den Raum hinausragen. Eine bis anhin quasi inexistente Fläche bekommt nun eine wichtige Bedeutung. Achten Sie auf Erscheinungsqualitäten wie Materialität, Strukturen, Farbnuancen und Farbverläufe und die sichtbare räumliche Illusion für das zweidimensionale Darstellen. Zur Steigerung des Ausdrucks können Sie die Lampe einsetzen. Schauen Sie durch den Rahmen und malen Sie die sichtbaren räumlichen und farblichen Wirkungen des Bildausschnittes entsprechend auf ein Format von 400 cm2. Begründen Sie in einem kurzen Text die Wahl Ihres Bildausschnittes im Hinblick auf die Erscheinungsmerkale der Oberflächen. Achtung! Fotografieren Sie Ihren Ausschnitt, bevor Sie die Aufgabe 1 abschliessen. Sie brauchen es für die zweite Aufgabe. Material Sucherstreifen / Lineal / Bleistifte / Radiergummi / diverses Papier / Aquarellfarben / Acrylfarben / Tischlampe / Fotoapparat Format 400 cm2 (Quadrat: 20 x 20 cm / Rechteck: zbsp. 10 x 40 cm, in Hochoder Querformat) Abgabe Malerei / Foto Ihres Bildausschnittes Beurteilungskriterien A Findung des gewählten Bildausschnittes für die Raum-, Licht- und Materialwirkung) Wirksamkeit der Komposition / mise en- page max. 20 Punkte (genügend 12 Punkte) B Erfassen der Farbnuancen und Farbübergänge max. 10 Punkte (genügend 6 Punkte) 2
3 2.a Intervention Auftrag Ändern Sie den Charakter Ihres Bildausschnittes durch Hinzufügung eines weiteren Bildelementes. Vorgehen Benennen und notieren Sie die Merkmale, Beschaffenheit, Eigentümlichkeit und den Ausdruck Ihres eben fotografierten Oberflächenausschnittes. Ändern Sie nun dessen Charakter, indem Sie Entweder a) einen von Ihnen gewählten aufliegenden Gegenstand oder b) einen oder mehrere selber geformten Objekte (Material: Klebband, Zeitungspapier). beifügen. Fotografieren Sie den Gegenstand und montieren Sie diesen wirkungsvoll am Computer ins Ausgangsbild. Fertigen Sie dazu mindestens 3 Skizzen an. Zur Steigerung des Ausdrucks können Sie die Lampe einsetzen. Beschreiben Sie schriftlich Ihr Bildkonzept und erläutern Sie Ihre Absicht und Vorgehensweise. Formulieren Sie wie die Bilder wirken sollen und wie Sie die angepeilte Wirkung gestalterisch erreichen wollen (Wahl des Objekts und dessen mise-en-page, usw.). Weisen Sie in einem kurzen Text auf Verborgenes und Bedeutungsvolles hin und auf Details, die ihnen besonders am Herzen liegen. Geben Sie Ihrer Arbeit einen Titel. Material aufgelegte Objekte / Papiere und Folien / Klebebänder / Tischlampe / Fotoapparat / Computer (Photoshop, Gimp) Abgabe Ausgedrucktes Bild / 3 Skizzen / Begleittext Beurteilungskriterien A logische und ersichtliche Entwicklung des Schlussproduktes aus dem Ablauf der Skizzen Dramaturgie (Spannung / Überraschung) max. 12 Punkte. (genügend: 7 Pkte) B Wirkungsvoller und problembezogener Einsatz bild-sprachlicher Mittel max.12 Punkte Komposition, Kontraste, Farbe, Struktur (genügend: 7 Pkte.) C Differenziertheit und Relevanz der schriftlichen Erklärung und Reflexion (Titelgebung) max. 6 Punkte. 3
4 2.b Bildergeschichte Richtzeit: 60 Minuten Aufgabe Sie erzählen eine Geschichte in Form einer zusammenhängenden Bilderreihe Vorgehen Das Foto der 1. Aufgabe ist ein Teil einer von Ihnen erfundenen Bildergeschichte in 5 7 Bildern. Was ist vorher geschehen? Was passiert nachher? In einfachen Bleistiftskizzen entwerfen Sie einzelne Panels. Achten Sie auf Bildausschnitt, Perspektive, Licht- und Schattenspiele, Einstellungen, Komposition, Bilddynamik. Gestalten Sie prägnante Einzelbilder. Diese können grafisch oder fotografisch ausgeführt werden. Das Format der einzelnen Bilder ist A6 (Postkartenformat). Platzieren Sie die Bilder in der stimmigen Reihenfolge. Kleben Sie sie auf (evtl. als Leporello). Begründen Sie in einem schriftlichen Kommentar Ihre Arbeit ormat der Arbeit Material: gewohnte Infrastruktur des Zeichensaals / Fotoapparat / Computer / Format: 5 7 Bilder (A6). Abgabe Skizzen 5 7 ausgeführte Bilder der Geschichte im Format A6 / aufgeklebt auf Papierbogen / schriftliche Erläuterung Beurteilungskriterien A logische und ersichtliche Entwicklung des Schlussproduktes aus dem Ablauf der Skizzen Dramaturgie (Spannung / Überraschung) B C Bewertung formaler Kriterien Bildaufbau / mise-en-page der Einzelbilder) Klarheit der Begründung Verständlichkeit der Bildsprache max. 12 Punkte. (genügend: 7 Pkte) max. 12 Punkte. (genügend: 7 Pkte.) max. 6 Punkte. (genügend: 3.5 Pkte.) 4
5 3. Eintauchen in die innere Welt / selbstgewählte Technik Ein Rahmen schafft Zugang zu einem imaginären Raum. Aufgabe Sie gestalten in selbstgewählter Technik ein Bild Vorgehen In den vorhergehenden Aufgaben untersuchten Sie einen Ausschnitt Ihrer Umgebung. Nun wenden wir uns nach innen. Setzen Sie in Ihrer inneren Welt einen Rahmen. Was sehen Sie darin? Was fällt Ihnen ein? Drücken Sie sich aus. Erzählen Sie. Fertigen Sie mindestens 3 (Kompositions-) Skizzen an. Wählen Sie schliesslich die interessanteste aus und gestalten Sie sie in der verlangten Grösse. Erläutern sie schriftlich Ihr Bildkonzept: Formulieren Sie in wenigen Sätzen, wie Ihr Bild wirken soll und wie Sie die angepeilte Wirkung gestalterisch erreichen wollen (Ausschnittwahl, mise-en-page, Lichteinfall usw.). Weisen Sie auf Bedeutungsvolles ihrer Arbeit hin. Notieren Sie auch die sich während der Arbeit entwickelnden Gedanken. Die Arbeiten können figurativ oder aber abstrakt / ungegenständlich gestaltet werden. Setzen Sie dem Bild einen Titel. Material Die Technik kann selbst gewählt werden (Infrastruktur des Zeichensaals) Format Abgabe 400 cm2 (Quadrat: 20 x 20 cm / Rechteck: zbsp. 10 x 40 cm, in Hochoder Querformat) Bild in selbstgewählter Technik / Skizzen / schriftliche Erläuterung Beurteilungskriterien A Bewertung prozessualer Kriterien logische und ersichtliche Entwicklung des Schlussproduktes aus dem Ablauf der Skizzen / Relevanz der schriftlichen Erklärung. Sichtbar- und Lesbarkeit der Bildidee max.15 Pkte (genügend 9 Pkte) Wahl der geeigneten technischen Mittel und deren Handhabung max. 5 Pkte (genügend 3 Pkte.) B Bewertung formaler Kriterien Wirkungsvoller und problembezogener Einsatz bildsprachlicher Mittel Komposition / mise-en-page Lichtführung / Kontraste max. 5 Pkte. (genügend 3 Pkte.) max. 5 Pkte. (genügend 3 Pkte.) 5
6 4. Bildvergleich / Argumentation Richtzeit: 45 Minuten Gegeben sind 8 Abbildungen. Jedes Mal spielt die Einfassung oder die Umgebung eine wichtige Rolle. Sie soll Anlass und Hauptmotiv für Ihre Betrachtung sein. 1. Pere Borrell del Caso Höhe: ca 80 cm Der Kritik entfliehen (Öl auf Leinwand) Caspar David Friedrich 44 cm x 37 cm Frau im Fenster (Öl auf Leinwand) Christian Witthöft Höhe: ca 50 cm 18. Jh. Schauspieler (Öl auf Leinwand) 4. René Magritte ca. 70 cm x 50 cm 1950 Wolken im Erker (Öl auf Leinwand) 5. M.C. Escher ca. 60 x 40 cm 1935 Hand mit reflektierender Kugel (Lithographie) 6. Diego Velazquez 122 cm x 177 cm 1644 Venus vor dem Spiegel (Öl auf Leinwand) 7. Eingang und Fenster des Palastes Zuccari, Rom Markus Raetz 9 cm x 18 cm 2007 Schatten (Gouache auf Papier) Bilden Sie aus diesen Bildern ein Paar, welches gegensätzlich ist oder Gemeinsamkeiten aufweist. Erläutern Sie anhand der beiden Bilder die folgenden Aspekte. Formulieren Sie ganze Sätze. Beschreiben Sie Gegensätzlichkeiten oder Gemeinsamkeiten ihrer ausgewählten Bilder. Beachten Sie sowohl formale als auch inhaltliche Merkmale. Wo gibt es Beziehungen zu Ihrer eigenen Arbeit? Material A4 Papier, vorgerastert, Kugel- oder Füllfederschreiber. Kriterien Bewertung inhaltlicher Kriterien (10 Punkte / genügend = 6 Punkte) Sind die Aussagen differenziert und stichhaltig? Werden inhaltliche und formale Aspekte berücksichtigt? Richtigkeit der Aussagen 6
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