Klimawandel und Starkregen in Hessen
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- Linda Richter
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1 Klimawandel und Starkregen in Hessen Dr. Heike Hübener, Fachzentrum Klimawandel Hessen
2 Was hat Starkregen mit dem Klimawandel zu tun? Wärmere Luft kann mehr Feuchte aufnehmen als kühlere Luft Erreicht die relative Feuchte 100% (d.h. wenn die Luft mit Feuchte gesättigt ist), dann setzt Tropfenbildung ein -> Wolken können entstehen. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasser kann also eine Wolke enthalten und desto mehr Regen kann aus der Wolke fallen. Laut Theorie (Clausius-Clapeyron-Gleichung) müsste pro 1 C Temperaturanstieg 7% mehr Niederschlag fallen. Diese Niederschlagszunahme ist jedoch nicht gleichmäßig verteilt. Die stärkste Zunahme der Niederschlagsmenge finden wir bei den Starkregenereignissen.
3 Niederschlagsintensität Schema der Änderung des Niederschlages Gestrichelte Linie: heutige Verteilung; durchgezogene Linie: zukünftige Verteilung Graphik: IPCC, 2013 Durch den Klimawandel erwarten wir eine Verschiebung der Niederschlagintensität: Weniger leichte Niederschlagsereignisse, mehr intensive Niederschlagsereignisse.
4 Beobachteter Klimawandel in Hessen
5 Jahresmitteltemperatur Frankfurt : 8,9 C : 8,9 C : 9,2 C : 10,8 C : 9,7 C : 8,8 C : 8,8 C : 9,4 C Daten: DWD
6 Jahresmitteltemperatur Hessen war in Deutschland und in Hessen das wärmste Jahr seit Beginn der Klimaaufzeichnungen. Das zweitwärmste Jahr in Hessen war Daten: DWD
7 Niederschlag Hessen, Sommer Sommer: Abnahme Winter: Zunahme Beide Trends sind wegen der großen Jahr-zu-Jahr- Variabilität nicht signifikant. Winter Daten: DWD
8 Starkniederschlag: Trends Trends im beobachteten Extremniederschlag in % (100% = Mittelwert ). Winter Sommer Quelle: D. Maraun, Uni Gießen
9 Anzahl Tage Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie Zunahme des Waldbrandrisikos Deutscher Wetterdienst 250 Mittelwert Kanadischer Waldbrandindex , Hessen für die Waldbrandsaison Waldbrandstufe 1+2 (geringe Gefährdung) Waldbrandstufe 4+5 (hohe Gefährdung) Waldbrandstufe 3 (mittlere Gefährdung) Waldbrandstufe Waldbrandstufe Waldbrandstufe Summe Jahr DWD-Grafik ergänzt um Waldbrandstufe 3
10 Klimaprojektion
11 CO 2 -Emissionen Beobachtung und Szenarios Weiter-wiebisher 2 - Szenario Globale CO 2 -Emissionen von fossilen Brennstoffen und Zementproduktion: Beobachtung und IPCC-Szenarios. Quelle:
12 Änderung Jahresmitteltemperatur gegenüber Szenario Weiter-wie-bisher Mittelwert: +1 C (3 Simulationen) Mittelwert: +4 C (25 Simulationen) Bandbreite unklar Bandbreite: +3,8 bis +4,4 C
13 Änderung der Anzahl heißer Tage gegenüber Mittelwert: +3,7 Tage (3 Simulationen) 2 -Szenario Mittelwert: +23,4 Tage (25 Simulationen) Weiter-wie-bisher : 5,6 heiße Tage 2003: 23 heiße Tage, d.h. +17,4 Tage vs Bandbreite unklar Bandbreite: +8,5 bis +38,2 Tage
14 Änderung Niederschlag Sommer gegenüber Szenario Weiter-wie-bisher Mittelwert: -4 % (3 Simulationen) Mittelwert: -15 % (25 Simulationen) Bandbreite unklar Bandbreite: -25 bis -6 %
15 Änderung Niederschlag Winter gegenüber Szenario Weiter-wie-bisher Mittelwert: +8 % (3 Simulationen) Mittelwert: +19 % (25 Simulationen) Bandbreite unklar Bandbreite: +14 bis +25 %
16 Starkniederschlag: Tage mit Niederschlag > 20 l/m 2 Winter Frühling Sommer Herbst Tage/Jahr Änderung der Anzahl von Tagen mit mehr als 20 l/m 2 Niederschlag pro Jahreszeit, gegenüber , Mittel über 12 Projektionen mit verschiedenen globalen und regionalen Klimamodellen; Szenario A1B ( Zusagen für Paris). Sommer: Kleines Änderungssignal = Simulationen mit Zunahme oder Abnahme -> Aussage sehr unsicher. Quelle: D. Maraun, Uni Gießen
17 Folgen des Klimawandels in Hessen
18 Folgen des Klimawandels in Hessen: Wasser Steigende Hochwassergefahr im Winter Zunehmende Niedrigwassergefahr im Sommer und Herbst Quellschüttungen könnten im Sommer zurückgehen Bewässerungsbedarf nimmt zu Rhein bei Rüdesheim, November 2011
19 Folgen des Klimawandels in Hessen: Obst + Wein Veränderung der Wachstumsperiode (Blüte und Ernte verfrühen sich, Kältereiz im Winter evtl. nicht erfüllt) Zunahme von wärmeliebenden Schädlingen (z.b. Apfelwickler auf zwei Generationen pro Jahr bis 2100) Bild: O. Leillinger, Wikipedia Bild: Chmielewski, HU-Berlin
20 Temperatur in C Temperatur in C Verstorbene ab 65 Jahre Verstorbene ab 65 Jahre Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie Folgen des Klimawandels in Hessen: Gesundheit Hitzeperioden nehmen zu und 40 führen zu 35 Gesundheitsbelastungen bis hin zu 20 Todesfällen Durchschnittliche maximale und minimale Tagestemperaturen sowie verstorbene ältere Menschen in Hessen Juli - August 2003 Durchschnittliche maximale und minimale Tagestemperaturen sowie verstorbene ältere Menschen in Hessen Juli - August max Mittel min Mittel Verstorbene 600 Quelle: Dr. Uphoff, HLPUG Innenstädte sind besonders betroffen! Datum 0 Datum 20
21 Fazit
22 Fazit I Das Klima hat sich schon geändert und wird sich weiter ändern. Die Stärke dieser Änderung hängt von den THG-Emissionen der kommenden Jahrzehnte ab. Wenn wir so weitermachen wie bisher, bedeutet das für Hessen: Mittlerer Temperaturanstieg von ca. 4 C im Jahresmittel (gegenüber ) Verschiebung des Niederschlags vom Sommer in den Winter Mehr Starkregenereignisse Bei Einhaltung des 2 -Zieles könnte ein großer Teil dieser Änderungen vermieden werden!
23 Fazit II Der Klimawandel hat Auswirkungen auf unsere Umwelt, z.b.: Häufiger Niedrigwasser in Sommer / Herbst Häufiger Hochwasser im Winter Mehr Bewässerungsbedarf Pflanzen blühen und reifen früher Wärmeliebende Schädlinge vermehren sich Zunahme der Waldbrandgefahr Mehr Hitzebelastung in Städten Zunehmende Überschwemmungsgefahr durch Starkregen Zunahme der Erosionsgefahr durch Starkregen
24 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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