Fall of Leaves Shawl. Regenbogenwolle

Transkript

1 Fall of Leaves Shawl Regenbogenwolle Der Fall of Leaves Shawl erinnert in seiner Form und Farbe an ein herbstliches Laubblatt. Er ist verspielt und gradlinig zugleich, ein Tuch für fast jeden Geschmack und eignet sich sowohl für relativ Unerfahrene im Sticken als auch für Fortgeschrittene. Einmal den Anfang geschafft strickt sich das Tuch leicht und schnell und passt zum Abendkleid oder zum T-Shirt. Durch gezielte Zu- und Abnahmen ergeben sich nach dem Abketten Spitzen und durch ein einfaches Lochmuster wird der Eindruck von Blattadern noch verstärkt. Man kann viel Variation durch die Farbwahl erschaffen: Meliert durch handgefärbtes Garn, schnelle Farbwechsel oder ein langer Farbverlauf, es wirkt alles wunderschön. Schal Maße: Das Tuch hat eine Spannweite von 1,60m und eine Höhe von 0,80m. Material: 100 g Lacegarn mit mindestens 500 m /100 g oder 200 g Sockengarn mit mindestens 250 m / 100 g Rundnadel mit einer Seillänge von 150 cm und ggf. ein 80 cm Seil für den Anfang. Nadelstärke 4,0 Ggf. Maschenmarkierer Techniken: Techniken: Rechte und linke Maschen, Umschlag, Überzug, Zusammenstricken von zwei und drei Maschen, Abketten Hinweise zum Garn: Das auf dem Foto abgebildete Tuch wurde aus handgesponnener Wolle gestrickt. 200g sind es mit einer Lauflänge von insgesamt 500m. Bei industriellem Garn können sich die Angaben verändern, also sollte man großzügig planen. Wenn du weniger Garn hast als angegeben oder möchtest, dass das Tuch insgesamt kleiner wird, findest du Angaben zur Variation in der Strickschrift. Mit einer kleinen Änderung im mittleren Teil des Tuchs kommt man gewiss auch mit 425m Sockengarn aus.

2 Abkürzungen: M - Masche Rd - eine Runde re - rechts stricken li - links stricken U - Umschlag 2zus - zwei M rechts zusammen stricken Erläuterungen: Üb: Eine Masche rechts abheben, eine weitere stricken. Die abgehobene Masche wie beim Abketten über die gestrickte heben. 3Üb: 1 Masche rechts abheben, die nächsten zwei Maschen rechts zusammen stricken, die abgehobene Masche überziehen. Üb - Überzug 3Üb - 3 M zusammen stricken Erläuterungen: Ich spreche im Verlauf der Anleitung zur Orientierung im Tuch von Rippen und Adern. Rippen bezeichnet U, 1 m re, U, was sich von Beginn bis zu den Spitzen des Tuchs zieht. Adern sind die quer verlaufenden Umschläge. Das Strickmuster lässt sich in 4 Teile teilen. Im ersten Teil ergeben Zu- und Abnahmen die Form. Im zweiten und dritten Teil sind Blattadern eingebaut, die schmückende Funktion haben. Im vierten Teil sorgen die Blattadern außerdem für eine raschere Vergrößerung des Tuchs, sodass sich die Spannweite erhöht und die Spitzen verstärkt werden. Teil 1: Es werden in jeder Reihe 8 M zugenommen und 4 abgenommen, was einen Zuwachs von 4 M pro Hinreihe ergibt. Teil 2 und 3: Es werden 16 M zugenommen und 12 M abgenommen. Es bleibt eine Zunahme von insgesamt 4 M pro Hinreihe. Teil 4: Es werden 16 M zugenommen und 10 M abgenommen, also eine Zunahme von 6 M pro Hinreihe. Anleitung: 5 Maschen locker anschlagen. Eine Reihe rechts stricken. Nun folgt die erste Hinreihe. Alle Rückreihen werden links gestrickt. 1. Reihe: 2 M re, U, 1 re, U, 2 M re (7 M auf der Nadel) 3. Reihe: 2 M re, 3 x [U, 1 M re], U, 2 M re (11 M auf der Nadel) 5. Reihe: 2 M re, 7 x [U, 1 M re], U, 2 M re. (19 M auf der Nadel) 7. Reihe: 2 M re, U, 3 x [3 M re, U, 1 M re, U], 3 M re, U, 2 M re (27 M auf der Nadel) Man kann sich an den Rippen zu Beginn Maschenmarkierer setzen. Später sieht man die nötigen Umschläge sehr gut und benötigt diese nicht mehr.

3 Teil 1: 9. Reihe: 2 M re, U, 3 x [2 M re, Üb, 1 M re, U, 1 M re, U], 2 M re, Üb, 1 M re, U, 2 M re (31 M) Wie die 9. Reihe wird weiter gestrickt. Mittig zwischen den Rippen wird jeweils eine M durch Üb abgenommen. Da die Maschenanzahl zwischen den Rippen von Reihe zu Reihe zwischen einer geraden Anzahl und einer ungeraden Anzahl wechselt, muss man dort die Mitte abzählen oder später per Augenmaß treffen. Vorsicht mit Maschenmarkierern, diese sind eher umständlich. 11. Reihe: 2 M re, U, 3 x [2 M re, Üb, 2 M re, U, 1 M re, U], 2 M re, Üb, 2 M re, U, 2 M re (35 M) 13. Reihe: 2 M re, U, 3 x [3 M re, Üb, 2 M re, U, 1 M re, U], 3 M re, Üb, 2 M re, U, 2 M re (39 M) 15. Reihe: 2 M re, U, 3 x [3 M re, Üb, 3 M re, U, 1 M re, U], 3 M re, Üb, 3 M re, U, 2 M re (43 M) 17. Reihe: 2 M re, U, 3 x [4 M re, Üb, 3 M re, U, 1 M re, U], 4 M re, Üb, 3 M re, U, 2 M re (47 M) 19. Reihe: 2 M re, U, 3 x [4 M re, Üb, 4 M re, U, 1 M re, U], 4 M re, Üb, 4 M re, U, 2 M re (51 M) 21. Reihe: 2 M re, U, 3 x [5 M re, Üb, 4 M re, U, 1 M re, U], 5 M re, Üb, 4 M re, U, 2 M re (55 M) 23. Reihe: 2 M re, U, 3 x [5 M re, Üb, 5 M re, U, 1 M re, U], 5 M re, Üb, 5 M re, U, 2 M re (59 M) 25. Reihe: 2 M re, U, 3 x [6 M re, Üb, 5 M re, U, 1 M re, U], 6 M re, Üb, 5 M re, U, 2 M re (63 M) 27. Reihe: 2 M re, U, 3 x [6 M re, Üb, 6 M re, U, 1 M re, U], 6 M re, Üb, 6 M re, U, 2 M re (67 M) 29. Reihe: 2 M re, U, 3 x [7 M re, Üb, 6 M re, U, 1 M re, U], 7 M re, Üb, 6 M re, U, 2 M re (71 M) 31. Reihe: 2 M re, U, 3 x [7 M re, Üb, 7 M re, U, 1 M re, U], 7 M re, Üb, 7 M re, U, 2 M re (75 M) 33. Reihe: 2 M re, U, 3 x [8 M re, Üb, 7 M re, U, 1 M re, U], 8 M re, Üb, 7 M re, U, 2 M re (79 M) 35. Reihe: 2 M re, U, 3 x [8 M re, Üb, 8 M re, U, 1 M re, U], 8 M re, Üb, 8 M re, U, 2 M re (81 M) Teil 2: Nun werden Blattadern eingebaut, welche mit jeder Reihe eine Masche weiter von der Rippe zur Mitte Richtung der Überzüge wandern bis sie sich schließlich dort treffen. 37. Reihe: 2 M re, U, 3 x [1 M re, U, 2zus 6 M re, Üb, 5 M re, 2zus, U, 1 M re, U, 1 M re, U], 1 M re, U, 2zus 6 M re, Üb, 5 M re, 2zus, U, 1 M re, U, 2 M re (85 M) 39. Reihe: 2 M re, U, 3 x [2 M re, U, 2zus 5 M re, Üb, 5 M re, 2zus, U, 2 M re, U, 1 M re, U], 2 M re, U, 2zus 5 M re, Üb, 5 M re, 2zus, U, 2 M re, U, 2 M re (89 M) 41. Reihe: 2 M re, U, 3 x [3 M re, U, 2zus 5 M re, Üb, 4 M re, 2zus, U, 3 M re, U, 1 M re, U], 3 M re, U, 2zus 5 M re, Üb, 4 M re, 2zus, U, 3 M re, U, 2 M re (93 M) 43. Reihe: 2 M re, U, 3 x [4 M re, U, 2zus 4 M re, Üb, 4 M re, 2zus, U, 4 M re, U, 1 M re, U], 4 M re, U, 2zus 4 M re, Üb, 4 M re, 2zus, U, 4 M re, U, 2 M re (97 M) 45. Reihe: 2 M re, U, 3 x [5 M re, U, 2zus 4 M re, Üb, 3 M re, 2zus, U, 5 M re, U, 1 M re, U], 5 M re, U, 2zus 4 M re, Üb, 3 M re, 2zus, U, 5 M re, U, 2 M re (101 M)

4 47. Reihe: 2 M re, U, 3 x [6 M re, U, 2zus 3 M re, Üb, 3 M re, 2zus, U, 6 M re, U, 1 M re, U], 6 M re, U, 2zus 3 M re, Üb, 3 M re, 2zus, U, 6 M re, U, 2 M re (105 M) 49. Reihe: 2 M re, U, 3 x [7 M re, U, 2zus 3 M re, Üb, 2 M re, 2zus, U, 7 M re, U, 1 M re, U], 7 M re, U, 2zus 3 M re, Üb, 2 M re, 2zus, U, 7 M re, U, 2 M re (109 M) 51. Reihe: 2 M re, U, 3 x [8 M re, U, 2zus 2 M re, Üb, 2 M re, 2zus, U, 8 M re, U, 1 M re, U], 8 M re, U, 2zus 2 M re, Üb, 2 M re, 2zus, U, 8 M re, U, 2 M re (113 M) 53. Reihe: 2 M re, U, 3 x [9 M re, U, 2zus 2 M re, Üb, 2 M re, 2zus, U, 9 M re, U, 1 M re, U], 9 M re, U, 2zus 2 M re, Üb, 2 M re, 2zus, U, 9 M re, U, 2 M re (117 M) 55. Reihe: 2 M re, U, 3 x [10 M re, U, 2zus 2 M re, Üb, 1 M re, 2zus, U, 10 M re, U, 1 M re, U], 10 M re, U, 2zus 2 M re, Üb, 1 M re, 2zus, U, 10 M re, U, 2 M re (121 M) 57. Reihe: 2 M re, U, 3 x [11 M re, U, 2zus 1 M re, Üb, 1 M re, 2zus, U, 11 M re, U, 1 M re, U], 11 M re, U, 2zus 2 M re, Üb, 1 M re, 2zus, U, 11 M re, U, 2 M re (125 M) 59. Reihe: 2 M re, U, 3 x [13 M re, Üb, 12 M re, U, 1 M re, U], 13 M re, Üb, 12 M re, U, 2 M re (129 M) Größenvariation Die Blattadern sollten sich nun mittig getroffen haben. An dieser Stelle kann man nach Belieben variieren. Entweder man strickt Teil 3 nun direkt wie Teil 2 und beginnt an den Rippen mit neuen Blattadern oder man strickt ein paar Reihen ohne Blattadern weiter, sodass das Tuch an Größe gewinnt (diese Variante zeigt das Foto). Teil 3: Der dritte Teil funktioniert nach dem gleichen Schema wie Teil 2. Umschläge, die eine Masche weiter wieder abgenommen werden durch Zusammenstricken zweier Maschen bilden Zierlöcher, die sich nach einer größeren Anzahl an Reihen mittig, wo die Abnahmen durch Überzug stattfinden, treffen. Auch wenn man die Größe nach Teil 2 um ein paar Reihen vergrößert hat, kann man nach dem Treffen der Blattadern von Teil 3 gleich mit Teil 4 und damit mit neuen Blattadern an den Rippen beginnen. Nach dem Abketten fällt das Tuch so, dass die Blattadern von Teil 3 und 4 augenscheinlich in ihrer Höhe Abstand zueinander haben (siehe Bild). Teil 4: Da Teil 3 aufgrund seiner Länge und wegen der Größenvariation nicht ausgeschrieben wurde, wird die Maschenanzahl zwischen Blattader und Überzug ab hier mit n bezeichnet und steht stellvertretend für die sich ändernde Maschenzahl. Im Prinzip ähnelt Teil 4 den Teilen 2 und 3. Die Umschläge der Blattadern werden jedoch als Maschenzunahmen belassen, während beim Überzug nun 3 Maschen zusammen gestrickt werden. Damit nehmen wir in Teil 4 je Hinreihe nicht mehr 4, sondern 6 Maschen zu, indem wir 14 Zunahmen und 8 Abnahmen stricken. Den Überzug von 3 Maschen wird man im Tuch etwas deutlicher sehen als den Überzug zweier Maschen zuvor. Dafür sieht man ihn deutlich und muss nicht mehr zählen. Dort, wo der Überzug in der vorangegangenen Reihe war, wählt man die mittlere der drei Maschen, hebt also eine früher ab. So bleibt die Abnahme stets mittig.

5 Als Beispiel noch einmal ausgeschrieben: Reihe N: 2 M re, U, 3 x [1 M re, U, n M re, 3Üb, n M re, U, 1 M re, U, 1 M re, U], 1 M re, U, n M re, Üb, n M re, U, 1 M re, U, 2 M re Reihe N+1: 2 M re, U, 3 x [2 M re, U, n M re, 3Üb, n M re, U, 2 M re, U, 1 M re, U], 2 M re, U, n M re, Üb, n M re, U, 2 M re, U, 2 M re Reihe N+2: 2 M re, U, 3 x [3 M re, U, n M re, 3Üb, n M re, U, 3 M re, U, 1 M re, U], 3 M re, U, n M re, Üb, n M re, U, 3 M re, U, 2 M re Reihe N+3: 2 M re, U, 3 x [4 M re, U, n M re, 3Üb, n M re, U, 4 M re, U, 1 M re, U], 4 M re, U, n M re, Üb, n M re, U, 4 M re, U, 2 M re Auf diese Art strickt man weiter bis die Blattadern eine Breite entwickelt haben, die einem gefällt. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Maschenzahl zwischen Rippe und Blattader ungefähr gleich n ist. In meiner Variante mit Abstand zwischen Teil 2 und 3 hatte ich schließlich 500 Maschen auf der Nadel. Wenn man mag, kann man für einen kontrastreichen Rand auf den letzten 4 cm die Farbe wechseln. Abschließend benötigt man einen kraus-rechten Rand, damit sich das Tuch nicht einrollt. Man strickt im Muster weiter, strickt jedoch zwei Rückreihen möglichst locker rechts statt links. In der Hinreihe wird abgekettet. Es empfiehlt sich, einen sehr lockeren Abschluss zu machen, indem man 2 M re strickt, dann beide gestrickten Maschen zurück auf die linke Nadel gleiten lässt. Nun die beiden Maschen rechts verschränkt abstricken (Nadel von rechts hinten einstechen und Faden durch ziehen). Dann sie erste gestrickte Maschen über die zweite ziehen. Folgend eine neue Masche re stricken, diese wieder auf die linke Nadel gleiten lassen und rechts verschränkt abstricken und wieder die vorherige über diese Masche ziehen. So fortfahren bis nur noch eine Masche übrig ist. Dort noch einmal den Faden durchziehen und nun vernähen. Diese Technik des Abkettens dauert etwas länger, jedoch merkt man schnell, dass man die Masche, die verschränkt abgestrickt wird, gar nicht auf die linke Nadel gleiten lassen muss, sondern alles in einer Bewegung erfolgen kann. Probiert es aus, nach wenigen Maschen Übung geht es ziemlich schnell. Ich wünsche euch viel Freude beim Stricken und Tragen dieses schönen Tuchs! Bei Fragen schreibt an: charlene@regenbogenwolle.de. i Eure Charlene von der Regenbogenwolle i Vervielfältigung und Verkauf sind untersagt. Beachtet bitte das Urheberrecht. Der Verkauf von Gestricktem mit dieser Anleitung ist erlaubt..