Januar-Hochwasser 2018 in Deutschland 3. Update
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1 Hochwasserbericht 16:00 Januar-Hochwasser 2018 in Deutschland 3. Update Nach einer zwischenzeitlichen Beruhigung vom 10. bis zum 20. Januar führen nun Warmlufteinfluss, ergiebige Niederschläge und die dadurch verursachte Schneeschmelze zu einer zweiten Hochwasserwelle. Bundesanstalt für Der Rhein bei Andernach, Januar-Hochwasser 2018 (Bild: P. Wagner/BfG) Meteorologische Entwicklung Nach einer niederschlagsreichen Periode setzte am Mittwoch, den ruhiges und mit wenig Niederschlag verbundenes Winterwetter ein, welches bis zum Sonntag, den anhielt. In der darauffolgenden Woche bis zum gestrigen Montag, dem stand Mitteleuropa wieder unter Tiefdruckeinfluss, wobei einzelne Tiefdruckgebiete als Sturm- bzw. Orkantiefs wie Friederike am in allen Flussgebieten Deutschlands zu teils schauerartigen Niederschlägen führten. Die Tiefdruckgebiete brachten auch kühlere Luft nach Mitteleuropa, so dass ein Großteil der Niederschläge bis in die tieferen Mittelgebirgslagen als Schnee fiel. In den Abbildungen 1 a c sind die Flächenmittel der Niederschlagshöhen für ausgewählte Flussgebiete Mitteleuropas dargestellt. Die Flussgebiete Eider, Ems und Weser zeigt die obere Abbildung 1 a. Das Rheineinzugsgebiet ist in der mittleren Abbildung 1 b dargestellt, Donau und Elbe in der unteren Abbildung 1 c. Aktuell gelangt feuchte und immer mildere Luft nach Mitteleuropa, die heute und morgen mit nur wenig Niederschlag verbunden sein wird. In dieser Zeit herrscht in den Mittelgebirgsregionen Tauwetter vor. 1
2 Abb. 1 a c: Flächenmittel der Niederschlagshöhe für ausgewählte Flussgebiete Deutschlands mit ausländischen Flussgebietsanteilen (Datenquelle: Deutscher Wetterdienst und Wetterdienste der Nachbarländer, Grafik: BfG) 2
3 Die hydrologische Lage in Deutschland Die Niederschläge, die zu den vorangegangenen Hochwasserwellen im Dezember 2017 und Anfang Januar 2018 (s. Bericht vom 8.1.) führten, haben den Boden nachhaltig durchfeuchtet. Aufgrund der geringen Verdunstung in dieser Jahreszeit hat sich dieser Zustand bis heute gehalten, so dass die aktuellen Niederschläge sowie das Wasser aus der Schneeschmelze nun fast komplett und zügig zum Abfluss kommen. So stieg zum Beispiel der Wasserstand am Pegel Basel-Rheinhalle am von 709 cm (5:00) auf 878 cm (23:00) das sind 169 cm in nur 18 Stunden. Da diese Wettersituation noch relativ jung ist, spielt sich das Hochwassergeschehen bisher in den Nebenflüssen und Oberläufen der Hauptflüsse ab (siehe Abbildung 2). Rhein und Nebenflüsse Am Oberrhein wird der höchste Schifffahrtswasserstand (HSW) am Pegel Basel- Rheinhalle (Fluss-km 165,9) und Karlsruhe Maxau (Fluss-km 362,3) seit dem überschritten. Am Pegel Maxau erreicht der Wasserstand aktuell ( :00) 838 cm (3791 m³/s) und liegt damit 88 cm über dem HSW (Abb. 3). Unterhalb von Maxau bis Worms (Fluss-km 443,4) steigen die Wasserstände, erreichen jedoch bisher noch nicht den HSW. An der Mosel hat der Hochwasserscheitel den Pegel Cochem am späten Sonntag, dem erreicht und dort zur Überschreitung des HSW geführt, der am darauffolgenden Montag, dem um 8:00 jedoch bereits wieder unterschritten wurde. Für die kommenden drei Tage sind weitere Niederschlage für das Moseleinzugsgebiet vorhergesagt. Auch am Neckar ist der HSW am Pegel Hessigheim Schleuse (Fluss-km 142,9) und Heidelberg (Fluss-km 26,1) überschritten. Am Main, dessen Einzugsgebiet weniger von den vergangenen Niederschlägen betroffen war, haben sich zwar erhöhte Wasserstände, aber keine der Mosel ähnliche Hochwassersituation eingestellt. Bundesanstalt für Donau Die Obere Donau und ihre Zuflüsse überschreiten teilweise die Hochwassermeldemarken 1 und 2. Der HSW wird aber im Bereich der Bundeswasserstrasse unterhalb des Pegels Kehlheimwinzer (Fluss-km 2409,7) bisher nicht überschritten. Weser Die Weser befindet sich seit Freitag, dem auf einem hohen Wasserstandniveau. An keinem Pegel wird jedoch derzeit der HSW überschritten. Eine signifikant steigende Tendenz der Wasserstände ist bisher (Stand :00) nicht zu erkennen. 3
4 Abb. 2: Pegelkarte für Deutschland am (14:00). Farbmarkierungen zeigen kein (grün), kleines (gelb), mittleres (orange) und großes Hochwasser (rot). Bisher sind hauptsächlich der obere Rhein und die obere Donau sowie deren Nebenflüsse betroffen. Die Weser ist seit geraumer Zeit auf hohem Niveau, zeigt jedoch bisher keine steigende Tendenz. (Quelle 4
5 Abb. 3: Ganglinie der aktuellen Hochwassersituation am Pegel Maxau in Vergleich zu markanten historischen Hochwasserereignissen, die ebenfalls eine doppelte Scheitelwelle zeigen, wie es sich auch bei dem aktuellen Ereignis abzeichnet. Hinweis: Weitere Informationen über die aktuellen Wasserstandsverläufe sowie aktuelle Hochwasservorhersagen und -warnungen sind im Internet im länderübergreifenden Hochwasserportal unter verfügbar. Zusätzliche Informationen zur Historie und zur Gewässergüte finden Sie unter 5
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