Wald und Holz in Städten und Gemeinden
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- Adolph Kopp
- vor 6 Jahren
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1 Wald und Holz in Städten und Gemeinden Argumente und Forderungen zu den Kommunalwahlen 2014 in Bayern Nachhaltige Forstwirtschaft und intelligente Holzverwendung sind aktive Zukunftsvorsorgen. Nur eine aktive Bewirtschaftung, die auf der Fläche alle Funktionen erfüllt, kann zukunftsfähige Wälder erhalten, die der gesamten Gesellschaft die umfangreichen Leistungen zur Verfügung stellen können. Deshalb haben der Bayerische Bauernverband (BBV), der Bayerische Waldbesitzerverband und die Bayerische Staatsregierung im Waldpakt in Verantwortung für Mensch und Natur - den Grundsatz Schützen durch Nützen verankert. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auch auf die Gemeinden im ländlichen Raum gelegt. Die Schaffung neuer, technologisch hochkarätiger Arbeitsplätze und die Sicherung der bestehenden Arbeitsplätze in den Traditionsbranchen der Forst- und Holzwirtschaft soll durch das Cluster Forst und Holz Bayern und proholz Bayern vorangetrieben werden. Einen solchen Waldpakt gilt es auch auf kommunaler Ebene zu schließen. Denn den Initiativen und dem Handeln der kommunalen Entscheidungsträger kommt eine zentrale Bedeutung zu. Der Bayerische Bauernverband führt deshalb seit Jahren immer wieder gemeinsam mit den Forstwirtschaftlichen Vereinigungen und Forstzusammenschlüssen Aktionen pro Waldpflege und pro Holzverwendung durch. In regionalen Veranstaltungen informieren sie oft gemeinsam mit Forstverwaltung und holzverarbeitenden Betrieben über Holz als Bau- und Werkstoff oder Energieträger sowie die vorbildliche Bewirtschaftung der Wälder durch unsere Waldbesitzer. Zentrale Ansprechpartner sind neben der Bevölkerung dabei die Gemeinden, allen voran, die Bürgermeister mit ihren Gemeindeparlamenten. Holzverwendung sichert unsere Lebensgrundlagen Der Rohstoff Holz erfüllt die Anforderungen der Kreislaufwirtschaft von allen Rohstoffen am besten. Beim Wachstum (= Produktion) wird lediglich Sonnenenergie, Wasser und Kohlendioxid verbraucht. Der lebensspendende Sauerstoff und das Holz werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Durch die Bindung des Treibhausgases Kohlendioxid im Holz und den geringen Energiebedarf zur Weiterverarbeitung kann jeder Bürger und jede Gemeinde einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz leisten. Zugleich werden wertvolle Arbeitsplätze vor allem im ländlichen Raum, in der bäuerlichen Forstwirtschaft, in den Sägewerken sowie den weiterverarbeitenden Betrieben, wie Zimmereien oder Schreinereien, gesichert. Diese positiven Impulse unserer Forstwirtschaft sind jedoch nur möglich, wenn sie ihre Wälder nachhaltig nutzt. Der von manchen Umweltschutzverbänden häufig geforderte Nutzungsverzicht ist gesamtökologisch gesehen äußerst schädlich. Pauschale Flächenstilllegungen sind nicht nachhaltig! Dies muss den Verbrauchern, aber auch den Politikern, immer wieder verdeutlicht werden. Schützen durch Nützen lautet die Botschaft! Holz ist Lebensgefühl Unsere Aktionen müssen darauf abzielen, das positive Image von Holz mit Fakten zu untermauern. Dabei sind Vernunft und Emotionen der Menschen gleichermaßen anzusprechen. Ziel ist es, Vorurteile abzubauen, Sympathien zu festigen und die hervorragenden Argumente für Holz in der konkreten Kaufentscheidung zu stärken. Wir müssen Lust auf das Bauen, Wohnen und Leben mit Holz machen.
2 Argumente für Holz vermitteln Holz erfüllt sämtliche Anforderungen eines zeitgemäßen Materials. Holz ist funktionell, modern, vielseitig, umweltgerecht, schön und einfach Lebensqualität. Die vielseitigen technischen und optischen Eigenschaften der verschiedenen heimischen Holzarten eröffnen ständig neue Möglichkeiten für kreative Gestaltung und innovative Konstruktionen. Kein anderer Stoff kann dem Lebensumfeld des Menschen so viel Ausdruck, ein solch individuelles und ästhetisches Gesicht verleihen. Holz ist Lebensqualität! Kommunen als Vorbilder Der BBV-Landesausschuss der forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse setzt vor allem auf ganz spezielle Aktionen, die ausgewählte Zielgruppen ansprechen und somit den größten Erfolg versprechen. Die knappen Gelder müssen effizient eingesetzt werden. Die Forstzusammenschlüsse und Waldbauern können dabei einen wichtigen Beitrag vor Ort leisten. Gerade im Vorfeld zu den Kommunalwahlen im März 2014 ist das Thema Förderung der regionalen Kreisläufe und des ländlichen Raums durch den verstärkten Einsatz von Holz im öffentlichen Bereich hervorragend dazu geeignet, die Positionen der Politiker abzufragen. Waldbesitzer und Forstzusammenschlüsse sind aufgerufen, die Unterstützung der Waldbewirtschaftung sowie die Verwendung heimischen, nachhaltig produzierten Holzes in den Wahlkampf einzubringen und die vielen herausragenden Vorzüge unseres umweltfreundlichen Produktes herauszustellen. Der Bayerische Bauernverband wird Sie dabei tatkräftig unterstützen! Checkliste für Waldbesitzer und Forstzusammenschlüsse 25 Fragen zur Kommunalwahl 2014 in Bayern 1. Förderung der Holzverwendung a) Stoffliche Verwertung Ergreifen Sie Maßnahmen, um den Einsatz des umweltfreundlichen nachwachsenden Rohstoffes Holz aus heimischen Wäldern umfassend, insbesondere im öffentlichen Bauwesen, der Energieversorgung und der Innenausstattung öffentlicher Gebäude, zu fördern?, und zwar Folgende: Werden Sie sich dafür einsetzen, dass die öffentliche Hand bei der Holzverwendung in vorbildlicher Weise stets eine Vorreiterrolle einnimmt? Setzen Sie sich für die Einführung der Ökobilanz der verwendeten Baustoffe als entscheidendes Kriterium bei öffentlichen Ausschreibungen der Kommune ein?
3 Können Sie sich vorstellen, vorrangig mit Architekten und Bauingenieuren zusammenzuarbeiten, die schwerpunktmäßig mit dem Baustoff Holz arbeiten? Setzen Sie sich dafür ein, dass durch entsprechende Ausschreibungsmodalitäten eine Diskriminierung des Rohstoffes Holz im öffentlichen Bauwesen vor Ort nicht erfolgt? b) Energetische Verwertung Werden Sie umweltfreundliche Systeme und Anlagen durch Einsatz von heimischem Waldpflegeholz zur Energie- und Wärmegewinnung fördern?, folgende Möglichkeiten ziehe ich in Betracht: Werden Sie die Verwendung von Holzheizsystemen im privaten Wohnungsbau fördern?, folgende Möglichkeiten kommen für mich in Frage: Werden Sie als kommunaler Waldbesitzer sich an Liefergemeinschaften für Energieholz beteiligen oder am Aufbau von Vermarktungs- und Versorgungsketten aktiv mitwirken?, ich habe folgende Ideen: Werden Sie den Einsatz von Waldpflegeholz zur Energieversorgung kommunaler Einrichtungen vorantreiben?, ich habe folgende Vorschläge: 2. Förderung der Waldbesitzer und Forstzusammenschlüsse Werden Sie als Ausdruck für Ihre Unterstützung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung im öffentlichen Beschaffungswesen vorrangig auf Holz und Holzprodukte setzen, die nach dem Paneuropäischen Forstzertifizierungssystem (PEFC) zertifiziert sind? Werden Sie die Waldbesitzer ihrer Gemeinde verstärkt fördern?, ich sehe folgende Möglichkeiten:
4 Ergreifen Sie Initiativen, um die bislang nahezu kostenlos von den Waldbesitzern der Allgemeinheit zur Verfügung gestellten Gemeinwohlleistungen als Kommune zu honorieren, z. B. durch angemessene Vergütung der Leistungen für den Trinkwasserschutz?, ich sehe folgende Ansatzpunkte: Die Erträge aus der nachhaltigen Pflege und Bewirtschaftung der Wälder sind wichtiger Teil des Einkommens vieler bäuerlicher Familien. Werden Sie helfen, durch kommunale Maßnahmen die Forstbetriebe monetär und ordnungspolitisch spürbar zu entlasten?, ich habe folgende Ideen: Werden Sie sich dafür einsetzen, dass Bewirtschaftungseinschränkungen, beispielsweise durch Natura 2000-Managementplanungen oder großflächige Ausweisung von Wasserschutzgebieten, möglichst vermieden werden? Räumen Sie freiwilligen Vereinbarungen den Vorrang vor ordnungspolitischen Maßnahmen ein? Werden Sie den Forstwegebau fördern und sich für notwendige Projekte einsetzen? Unterstützen Sie die Forstbetriebsgemeinschaft als unverzichtbare Selbsthilfeeinrichtung des kleinstrukturierten Privatwaldes?, durch folgende Maßnahmen: Sind Sie Mitglied in der Forstbetriebsgemeinschaft? 3. Förderung der Holzbe- und Holzverarbeitung Unterstützen Sie aktiv einen Tag der offenen Tür, z. B. mit dem Motto Vom Wald zum Holzprodukt? Wollen Sie die Ansiedlung von holzwirtschaftlichen Betrieben und Zulieferern fördern?, und zwar wie folgt:
5 Wollen Sie die handwerklichen Strukturen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Stabilität und Flexibilität der Gemeinde fördern?, über folgende Wege: Unterstützen Sie Produktions- und Absatzgemeinschaften oder regionale Netzwerke der Forst- und Holzwirtschaft (regionale Cluster-Initiativen)?, und zwar wie folgt: 4. Bildung Werden Sie der Aus- und Fortbildung der privaten und kommunalen Waldbesitzer in besonderer Weise Aufmerksamkeit schenken?, und zwar wie folgt: Werden Sie die im Kommunalwald tätigen Personen regelmäßig an der Bayerischen Waldbauernschule fortbilden lassen? Werden Sie sich in der Öffentlichkeit für Waldbildung einsetzen, z. B. durch Förderung von Waldführungen und Walderlebnistagen für Kindergärten, Einrichtung eines Waldkindergartens oder Einbindung der Forstwirtschaft ins Ferienprogramm?, durch folgende Maßnahmen: Chancen nutzen In der wachsenden Holzverwendung stecken für unsere Waldbesitzer viele Chancen für eine höhere Wertschöpfung aus ihren Wäldern. Nutzen Sie die günstigen Voraussetzungen! Setzen Sie sichtbare Zeichen für einen innovativen, sympathischen und wertvollen Rohstoff, indem Sie den sinnvollen Holzeinsatz im eigenen landwirtschaftlichen Betrieb vorleben. Wir - Waldbesitzer und Holzerzeuger - müssen selbst Signale setzen! Gehen Sie aktiv auf die politisch Verantwortlichen in den Gemeinden zu, werben und setzen Sie sich für die Verwendung Ihres Holzes ein! Ihr Einsatz wird sich lohnen, denn dem Holz gehört die Zukunft. Packen wir s an und nutzen wir unsere Möglichkeiten! Ihr Bayerischer Bauernverband
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