Annahmen und Bezeichnungen: Tabelle 4-1: Definitionen zur Produktionstechnologie a LC a LF A TC A TF
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- Gregor Adenauer
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1 4. Das Heckscher-Ohlin Modell Es wird die Ausstattung (Faktorabundanz) mit Ressourcen (Kapital, Boden, Arbeit in verschiedenen Skillgruppen, etc.) als einzige Ursache des Außenhandels analysiert. Komparative Vorteile entstehen aus dem Zusammenwirken der unterschiedlicher Faktoraustattungen und unterschiedlichen Faktorintensitäten. Die Produktionsfaktoren sind zwischen den Industrien innerhalb eines Landes mobil, zwischen den Ländern nicht (langfristiger Charakter). 1 Annahmen und Bezeichnungen: Tabelle 4-1: Definitionen zur Produktionstechnologie a LC a LF A TC A TF L T Q C Q F h Arbeit, die zur Produktion eines m Stoffes benutzt werden h Arbeit, die zur Produktion einer Kalorie Nahrungsmittel benutzt werden ha Land, das zur Produktion eines m Stoffes benutzt wird ha Land, das zur Produktion einer Kalorie Nahrungsmittel benutzt wird Arbeitsangebot in h Bodenangebot in ha Output der Textilindustrie in m, arbeitsintensiv Output der Nahrungsmittelindustrie in Kalorien, bodenintensiv (4.1) L = a LCQC + a LF Q F (4.2) T = atcqc + atf Q F Nicht Inputerfordernis, sondern Inputverwendung (Faktorsubstitution). Kostenminimierung bei gegebenen Faktorpreisen Konstante Skalenerträge 2
2 Wiederholung Kostenminimierung: Fig. 4.1: Unit-Isoquante u. Isokosten Gesucht: a LF, a TF Isokosten: (4.3-1) K = a w a r LF C + TF K w bzw. a TF = a r r Unit-Isoquante: (4.3-2) 1 = F ( a, a ) F LF TF LF 3 Fig. 4-2: Die optimale Inputkombination in Abhängigkeit der relativen Faktorpreise 4
3 Fig 4-3: Relative Güterpreise und die Auswirkung auf die optimale Inputkombinationen 5 Die Beziehung zwischen relativen Güterpreisen (P C /P F ) und relativen Faktorpreisen (w/r): Kompetitive Produkt- und Faktormärkte, daher gilt: (4.3) P C = a LC w+ a TC r (4.4) P F = a LF w+ a TF r P C /P F = f(w/r) Wenn beide Produkte auch produziert werden, existiert eine eindeutige Beziehung zwischen relativen Produktund Faktorpreisen (SS-Kurve in Fig. 4-3). Je höher der relative Lohnsatz, desto höher der relative Preis des arbeitsintensiven Gutes, denn dessen Produktion ist von einer relativen Lohnerhöhung überproportional betroffen. 6
4 Fig 4-3: Relative Güterpreise und die Auswirkung auf die optimale Inputkombinationen 7 Der Zusammenhang gilt aber auch umgekehrt. Eine Erhöhung von P C /P F führt zu einer Erhöhung von w/r. Ang. P F =1: PC MPLC = w, MPLF = w ; PC MPBC = r, MPBF = r Ein Anstieg von P C erhöht das Wertgrenzprodukt im Textilsektor, der als Reaktion expandieren will und seine Nachfrage nach Arbeit und Boden erhöht. Da der Textilsektor arbeitsintensiv ist steigt, die Nachfrage nach Arbeit relativ stärker. Diese Überschußnachfrage muss durch Anpassung der Faktorpreise abgebaut werden. Durch die Preisanpassung wird auch eine Reallokation von Arbeit und Boden in Richtung des expandierenden Textilsektors veranlasst. 8
5 Die Reduktion des Nahrungsmitteloutputs setzt relativ mehr Boden frei. Bei den herrschenden Faktorpreisen baut die Reallokation der Ressourcen in den arbeitsintensiven Textilsektor, die Überschussnachfrage nach Arbeit also nicht ab. Der Lohnsatz muss steigen, der Bodenpreis muss sinken. Die Kostenminimierung impliziert, dass beide Sektoren das Einsatzverhältnis von Boden zu Arbeit erhöhen. Somit steigt das Grenzprodukt der Arbeit in beiden Sektoren und damit der Reallohn. Als Reaktion auf eine Erhöhung von P C /P F steigt der Reallohn und sinkt die reale Bodenpreis (sowohl in Textilien als auch in Nahrungsmitteln gemessen). Die Arbeiter gewinnen jedenfalls, während die Bodenbesitzer eindeutig verlieren (Stolper-Samulson Theorem). 9 Die Änderung der Ausstattung mit Boden bei gleichbleibenden Güter und Faktorpreisen: Fig 4.4: Im Textilsektor sinkt der Einsatz von Arbeit und von Land und deshalb auch der Output. Umgekehrt steigt der Output im Nahrungsmittelsektor. Der Nahrungsmittelsektor erhöht seinen Output überproportional (d.h. stärker als die Erhöhung des Bodenangebots) weil der höhere Bodeninput mit zusätzlichen Beschäftigen kombiniert werden muß, die aus dem Textilsektor kommen und durch die Outputsenkung im Textilsektor auch Boden frei wird. (Rybczynski-Theorem). 10
6 Fig. 4-4: Die Allokation der Ressourcen bei gegebenem P C /P F bzw. w/r 11 Fig. 4-5: Der Effekt einer Erhöhung der Bodenausstattung auf die Produktionsmöglichkeitenmengen (nicht-neutrale Verschiebung) 12
7 Außenhandel: Identische Präferenzen Das Inland ist relativ besser im Arbeit, das Ausland relativ besser mit Boden ausgestattet. Bei gleichem relativen Preis produziert das Inland relativ mehr Textilien, oder bei Autarkie sind Textilien im Inland relativ billiger (relativ bessere Ausstattung mit Arbeit). Bei Außenhandel liegt der relative Weltmarktptreis von Textilien im Vergleich zum Autarkiepreis des Inland höherer. 13 Der höhere realtive Weltmarktpreis von Textilien im Vergleich zum Autarkiepreis des Inlandes bedeutet: Der inländischer Textiloutput steigt relativ zum Nahrungsmitteloutput. Umgekehrt für das Ausland. Die inländischen Konsumenten reagieren mit einer Einschränkung ihrer relativen Nachfrage. Umgekehrt für das Ausland. D.h. Das Inland exportiert aufgrund seiner besseren Ausstattung mit Arbeit das arbeitsintensive Gut Textilien. Das Ausland exportiert das bodenintensive Gut, Nahrungsmittel. 14
8 Fig. 4.6: Das relative Angebot des Inlandes bei Autarkie und bei Freihandel 15 Allgemeiner: Eine Volkswirtschaft spezialisiert sich auf jene Produkte (allerdings nicht unbedingt vollständig) und exportiert diese, welche die reichlich vorhandenen Inputs intensiv verwenden (Heckscher -Ohlin Theorem). Analog zur geschlossenen Ökonomie induziert die relative Preisänderung starke Verteilungswirkungen. Im Vergleich zur Autarkie gewinnen die reichlich vorhandenen Faktoren eines Landes (die intensiv im Exportsektor eingesetzt werden), während relativ knappen Faktoren (die intensiv im Importsektor eingesetzt werden) verlieren. 16
9 Faktorpreisausgleich: Die Konvergenz der relativen Güterpreise impliziert die Konvergenz der relativen Faktorpreise. Internationaler Handel führt zu Faktorpreisausgleich. Warum ist Faktorpreisausgleich empirisch nicht beobachtbar? - Vollständige Spezialisierung (beide Produkte müssen erzeugt werden). - Die Annahme gleicher Technoligie ist extrem. - Die Produktpreise konvergieren nicht (Transportkosten, Zölle, Quoten, nicht tarifäre Handelshemmnisse). 17 Außenhandel und Lohndifferentiale zwischen qualifizierten und unqualifizierten Arbeitskräften: Nord-Süd Handel. USA: Löhne der unqualifizierten Beschäftigten bleiben zurück - Ist zunehmender Nord-Süd Handel die Ursache? Eher nein, weil - Kapitalentlohnung relativ zu den Löhnen weitgehend gleich geblieben ist. - die relativen Weltmarktpreise von skillintensiven Gütern nicht gestiegen sind. - Der Nord-Südhandel hat zu geringen quantitativen Umfang. Technologischer Fortschritt ist eher die Ursache. 18
10 Fig. 4.7: Beschäftigung und Entlohnung in der österreichischen Sachgütererzeugung High-skilled/low-skilled employment = High-skilled/low-skilled wage Total employment
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