UNIVERSITY COLLEGE LONDON

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1 Candidate Identifier Seat Nº UNIVERSITY COLLEGE LONDON Under no circumstances are the attached papers to be removed from the examination room by the candidate. UCL Language Centre 2004 LANG1GBC: GERMAN BUSINESS, CURRENT AFFAIRS AND CULTURE (SOCIAL, HISTORICAL AND POLITICAL) Reading and Writing Examination This examination counts for 35% of your final mark. It assesses the following two skills: READING SKILLS (20%) WRITING SKILLS (15%) Duration: 2.5 hours Integrated Reading/Writing Tasks Reading (out of 20) Linguistic Competence (out of 6) Pure Writing Task Content (out of 3) Linguistic Competence (out of 6) TOTAL (out of 35) 1 st Marker 2 nd Marker Agreed Result Out of 35 % Grade 1 st Marker s signature 2 nd Marker s signature To be completed by the Visiting Examiner if the above agreed result is amended after review Reason for amending agreed result /35 % Grade Visiting Examiner s signature

2 GERMAN BUSINESS, CURRENT AFFAIRS AND CULTURE LANG1GBC Page 1 In this examination you can obtain a maximum of 35 points which are awarded as follows: Reading Skills: Reading Competence: Writing Skills: Linguistic Competence: Content: 20 points 20 points 15 points 12 points 3 points Answer ALL questions in GERMAN in the space provided after each question. In order for your script to remain anonymous do NOT use your name when completing the tasks. Document A Das gute Leben im Lehrplan Das European College of Liberal Arts in Berlin setzt auf breite Bildung statt Fachwissen A B Die Berliner Neugründung des European College of Liberal Arts, kurz ECLA, ist noch nicht abgeschlossen und hat doch schon einen Ehemaligen-Verein. Des Rätsels Lösung heißt Sommeruniversität. Davon hat das ECLA bereits schon zwei organisiert und sich damit einen internationalen Alumni-Club verschafft. Das College ist der Versuch einiger junger Leute, in Deutschland eine Hochschule mit humanistischem Profil aufzubauen ein studium generale, unterrichtet in englischer Sprache. Die beiden Sommerkurse waren Übungsläufe auf dem Weg zur Ganzjahresinstitution, für die lange Zeit das Geld fehlte. Deshalb begannen drei junge Leute um Stephan Gutzeit, Absolvent von Stanford und Harvard und früherer McKinsey-Mann, im Jahr 2000 erst einmal mit einem siebenwöchigen Sommerprogramm für 80 Studenten aus 20 verschiedenen Ländern. Aus den Jungakademikern wurden Experten für Marketing und Curriculum-Design, Studentenauswahl, Dozentenanwerbung und vor allem Finanzierung. Ihr Traum: eine Hochschule nach dem Vorbild der amerikanischen Liberal Arts Colleges, jener Vierjahresinstitutionen, die mit dem Bachelor abschließen CONTINUED

3 GERMAN BUSINESS, CURRENT AFFAIRS AND CULTURE LANG1GBC Page 2 C D E F G Das Programm könnte dann etwa so aussehen: In den ersten zwei Jahren müssen die Berliner Studenten eine Art studium generale absolvieren mit Pflichtkursen in Sprachen, Naturwissenschaften, Mathematik oder Philosophie. Erst die letzten beiden Jahre wählt der Student ein oder auch zwei Hauptfächer oder ein Haupt- und Nebenfach. Das können Mathematik und Literatur, nur Philosophie oder die theoretischen Fächer für zukünftige Mediziner sein. Damit unterscheidet sich das ECLA von anderen Neugründungen in Deutschland, die sich Universitäten nennen, in der Regel aber Ein-Fach-Hochschulen für Betriebswirtschaft und Management sind. Während hierzulande der Ruf lauter wird, die Hochschule müsse stärker berufsbezogen ausbilden, wollen die ECLA-Gründer dem einseitig orientierten Experten den humanistisch gebildeten Generalisten gegenüberstellen. Das ECLA will die alte Tradition des studium generale nach Deutschland zurückholen. Mit wenig Geld und Raumproblemen hat es das ECLA in den beiden ersten Sommeruniversitäten 2000 und 2001 zumindest geschafft, hoch begabte junge Leute aus aller Welt auf den Campus in Berlin-Buch zu locken. Eine 18-jährige Kasachin und eine ebenso junge Bulgarin erreichten nach einem Hürdenlauf von wöchentlichen Aufsätzen, sokratischen Lehrgesprächen unter vier Augen (Tutorials) und Klausuren als beste Studenten das Ziel. Bei der Abschlussfeier war der Präsident des Swarthmore College dabei, das in den alljährlichen US-Rankings regelmäßig den ersten oder zweiten Platz belegt. Er entschloss sich, beim ECLA mitzuarbeiten. Andere amerikanische Colleges haben sich verpflichtet, die Studienleistungen aus Berlin anzuerkennen. Die Dozenten kamen aus Berkeley, Stanford oder Oxford. Aus den beiden kalifornischen Topuniversitäten hatten sich im vergangenen Jahr gleich vier Assistenzprofessoren beworben; nur einer wurde genommen. Aber auch Koryphäen ihres Faches wie der vergleichende Literaturwissenschaftler Terry Eagleton aus Oxford oder der Philosoph Robert Pippin aus Chicago waren bereit am ECLA zu unterrichten. Was sind das für Studenten, die sieben Wochen mit Descartes und Aristoteles, Newton und Freud, Tolstoj und Dostojewskij verbringen? Wer opfert seine Sommerferien für intellektuelle Anstrengungen und wöchentliche Leistungskontrollen? Nicht Streber und Bücherwürmer fanden den Weg nach Berlin, sondern Abiturienten und junge Studenten, die beim ECLA suchen, was sie anderswo nicht finden, schon gar nicht an einer deutschen Universität. Die ist für ein studium generale à la ECLA auch der falsche Ort, geben Kritiker der Liberal-Arts-Idee zu bedenken. Amerikanische Highschool-Absolventen mögen Nachilfe im Fach Allgemeinbildung benötigen, in Deutschland dagegen sorge für das humanistische Profil das Gymnasium, so ihr Argument. Die Annahme, das gerade deutsche Abiturienten in Sachen Allgemeinbildung zu den Besten der Welt zählen, ist falsch. Wenn wir am ECLA deutsche Studienanfänger mit solchen aus Amerika, Osteuropa oder England vergleichen, können wir nicht feststellen, dass das deutsche Abitur den Neid der Welt verdient hätte, resümiert Stephan Gutzeit. Er weist deshalb die verbreitete Einschätzung zurück, dass die deutsche gymnasiale Oberstufe bereits so etwas wie ein College sei. In Eliteunis wie Stanford, Swarthmore oder Amherst wird man die deutsche Bildungsarroganz schnell vergessen müssen, wenn man nicht überholt werden will. Mit einem Studienprogramm wie es die ECLA anstrebt, wären deutsche Berufsanfänger deutlich konkurrenzfähiger auf dem internationalen Arbeitsmarkt TURN OVER

4 GERMAN BUSINESS, CURRENT AFFAIRS AND CULTURE LANG1GBC Page 3 H I J K L Gerade von den deutschen Teilnehmern wurde die Qualität der Studenten und der Dozenten der ECLA-Sommerkurse hervorgehoben. In der Uni schlägt keiner die Brücken zwischen Werken aus unterschiedlichen Disziplinen, so wie es hier gemacht wird, meint Christian, Student der Kommunikationswissenschaft aus München. Man lernt bei uns einfach nicht, die Verbindungen zu sehen oder zu entdecken. Viele Studenten wären am Ende des Sommerkurses am liebsten dageblieben um in kleinen Arbeitsgruppen zu acht weiterzustudieren, mit Dozenten, die auch noch die zweite Fassung eines Essays unter vier Augen besprechen. In diesem Jahr bietet das ECLA zusätzlich zur Sommeruniversität zum ersten Mal ein so genanntes Foundation Year Program an als Basis für zukünftige Bachelor- und Master-Abschlüsse. Das Basisjahr gliedert sich in drei Trimester, in denen Philosophie, Literatur, Kunstgeschichte, Geschichte, Politik, Ökonomie, Psychologie und Naturwissenschaften auf dem Stundenplan stehen. Das gute Leben, Die gerechte Gesellschaft, Die Erkennbarkeit der Welt : so lauten die Leitmotive, die das Wissen in seinen Zusammenhängen deutlich machen sollen. Das Arbeitsprogramm wird so intensiv sein wie an den besten amerikanischen Colleges: ein Essay pro Woche, dazu 300 bis 500 Seiten Lesematerial. Daneben müssen die Studenten Rhetorikkurse belegen, lernen, wie man ein Projekt managt, oder Sozialarbeit im Krankenhaus oder bei sozialen Hilfsdiensten leisten. Dieses Orientierungsjahr könnte sich gerade für die deutschen Studenten als extrem hilfreich erweisen. Hinterher wüssten sie besser, auf welches Hauptfach sie sich konzentrieren wollen, hätten aber keine Zeit verloren. Der Naturwissenschaftler oder BWL-/VWL-/Jura-Student hätte die Chance, sein fachspezifisches Studium durch zusätzliches humanistisches Wissen zu ergänzen. Schon jetzt sind manche Wirtschaftshochschulen zunehmend am ECLA interessiert. Alles perfekt? Die Sommeruniversitäten haben sich bewährt. Das Basisjahr ist auf dem Papier spannend und innovativ werden die ersten Studenten über seinen Erfolg entscheiden. Nur die Finanzierung bereitet Sorgen. Das Foundation-Year kostet weit mehr als die Sommeruniversität, bei der die Dozenten nur sieben Wochen und meist in ihren Ferien unterrichten. Der Lehrbetrieb einer vollwertigen Institution braucht auf Dauer nicht nur Gastprofessoren, sondern einen Stamm erfahrener Professoren. Von den etwa Euro Gebühren, die jeder Student pro Studienjahr berappen muss, kann sich das ECLA nicht erhalten. Also müssen private Finanzierer künftig tiefer in die Tasche greifen. Das ECLA will keine Alternative zur Massenuniversität sein. Es kann aber wertvolle Anstöße geben und für eine kleine Elite internationaler Studenten eine einmalige Chance bedeuten Nach Christine Brinck Die Zeit, 02/2002 CONTINUED

5 GERMAN BUSINESS, CURRENT AFFAIRS AND CULTURE LANG1GBC Page 4 Task 1 Beschreiben Sie mit Ihren eigenen Worten: Was das ECLA ist; Was es bisher gemacht hat; Was die Pläne für die Zukunft sind; Wie die bisherigen Teilnehmer bzw. Absolventen auf die Tätigkeit des ECLA reagiert haben. Schreiben Sie ungefähr 150 Wörter. (6 points) [Reading Competence: 4 points] [Linguistic Competence: 2 points] RC Task LC out of 4 out of 2 Total RC LC TURN OVER

6 GERMAN BUSINESS, CURRENT AFFAIRS AND CULTURE LANG1GBC Page 5 Task 2 Beantworten Sie bitte die folgenden Fragen mit Ihren eigenen Worten. (3 points) [Reading Competence: 3 points] [Linguistic Competence: 0 points] a. Was ist der größte Unterschied zwischen dem ECLA und anderen deutschen Universitäten? (1 point) [Reading Competence: 1 point] [Linguistic Competence: 0 points] RC Task LC out of 3 out of 0 b. Wie würde ein vierjähriges Studium am ECLA ablaufen? (1 point) [Reading Competence: 1 point] [Linguistic Competence: 0 points] c. Warum ist dieses Konzept besonders für deutsche Abiturienten so interessant? (1 point) [Reading Competence: 1 point] [Linguistic Competence: 0 points] Total RC LC CONTINUED

7 GERMAN BUSINESS, CURRENT AFFAIRS AND CULTURE LANG1GBC Page 6 Task 3 Vergleichen Sie die Aussagen des Artikels mit den folgenden Behauptungen. Wird das im Artikel gesagt, Ja oder Nein? Wenn die Antwort Ja ist, geben Sie bitte an, in welcher Zeile des Artikels Sie diese Aussage gefunden haben (nicht mehr als 3 Zeilen pro Antwort!). (3 points) [Reading Competence: 3 points] [Linguistic Competence: 0 points] Ja/Nein Zeile(n) a. An der ECLA ist das erste vollständige Vierjahresprogramm bereits beendet. b. Durch die humanistische und allgemeinbildende Ausrichtung des deutschen Abiturs sind deutsche Studenten am ECLA besonders erfolgreich. c. Das theoretische Lernen ist nur ein Teil des Studienprogramms an der ECLA. Auf die praktische Anwendung der Kenntnisse der Studenten wird ebenso großer Wert gelegt. d. Die Finanzierung des ECLA wird in der Zukunft große Schwierigkeiten bereiten und muss sich deshalb verändern. RC Task LC out of 3 out of 0 Total RC LC TURN OVER

8 GERMAN BUSINESS, CURRENT AFFAIRS AND CULTURE LANG1GBC Page 7 Task 4 Beschreiben Sie die folgenden Ausdrücke, die im Artikel vorkommen, mit Ihren eigenen Worten. Der Kontext des Artikel sollte Ihnen dabei helfen! Die Zeilen, in denen die jeweiligen Audrücke im Artikel stehen, sind angegeben. (6 points) [Reading Competence: 4 points] [Linguistic Competence: 2 points] a. sich verpflichten, Studienleistungen anzuerkennen (Zeile 37). (1.5 points) Task [Reading Competence: 1 point] [Linguistic Competence: 0.5 point] RC LC out of 4 out of 2 b. den Neid der Welt verdienen (Zeile 56). (1.5 points) [Reading Competence: 1 point] [Linguistic Competence: 0.5 point] c. eine weit verbreitete Einschätzung zurückweisen (Zeile 57). (1.5 points) [Reading Competence: 1 point] [Linguistic Competence: 0.5 point] d. wertvolle Anstöße geben (Zeilen 97-98). (1.5 points) [Reading Competence: 1 point] [Linguistic Competence: 0.5 point] Total RC LC CONTINUED

9 GERMAN BUSINESS, CURRENT AFFAIRS AND CULTURE LANG1GBC Page 8 Task 5 Der Artikel informiert über die grundlegenden Unterschiede zwischen einer breiteren Ausbildung, wie sie das ECLA anbietet, und traditionellen Universitätsprogrammen in Deutschland. Welches sind die Vorzüge beider Programme? Überlegen Sie auch, welche Nachteile ein solches studium generale, wie es im Text beschrieben wird, für Studenten im Hinblick auf ihre akademische und berufliche Karriere haben könnte. Schreiben Sie 150 Wörter. (8 points) [Reading Competence: 6 points] [Linguistic Competence: 2 points] RC Task LC out of 6 out of 2 Total RC LC TURN OVER

10 GERMAN BUSINESS, CURRENT AFFAIRS AND CULTURE LANG1GBC Page 9 Task 6 Beantworten Sie eine der beiden Aufgaben. Schreiben Sie 400 Wörter. (9 points) [Content: 3 points] [Linguistic Competence: 6 points] a. Berichten Sie von Ihren eigenen Erfahrungen, die Sie bei Ihrem Studium gemacht haben. Gehen Sie dabei besonders auf die Qualität der Ausbildung ein (Lehrpersonal, Material, Inhalt). Ist sie Ihrer Meinung nach zu spezialisiert/nicht spezialisiert genug? Würden Sie sich eine größere inhaltliche Breite bzw. fachübergreifende Lehrveranstaltungen wünschen? Hätten Sie persönlich von einem studium generale als Vorbereitung auf Ihr eigentliches Studium profitiert? ODER b. Wie Sie wissen, wird in Deutschland gerade heftig über die Einführung von Studiengebühren und Eliteuniversitäten diskutiert. Vergleichen Sie die Situation in Deutschland mit der in Großbritannien oder Ihrem Heimatland. Wären Sie bereit Euro Studiengebühr pro Jahr zu zahlen, wenn Sie dafür eine herausragende Ausbildung bekämen? CON Task LC out of 3 out of 6 Total CON LC END OF PAPER

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