AKTIENMÄRKTE KONSOLIDIEREN SICH, ABER AUSBLICK WEITERHIN POSITIV
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- Arthur Breiner
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1 MARKTKOMPASS 1. SEPTEMBER 2017 ZUSAMMENFASSUNG Leitartikel Empfehlungen & aktuelle Meldungen Anlageklassen: Aktien & Anleihen Anlageklassen: Währungen & Sonstiges AKTIENMÄRKTE KONSOLIDIEREN SICH, ABER AUSBLICK WEITERHIN POSITIV Die Aktienmärkte in den Industrieländern scheinen sich in einer Art Konsolidierungsmodus zu befinden trotz der anhaltenden Stärke der Weltwirtschaft und der rückläufigen Erwartungen einer geldpolitischen Straffung durch die großen Zentralbanken im Zuge abnehmender Inflationserwartungen. Dazu hat sicherlich der Anstieg des geopolitischen Risikos beigetragen. Die Anleihenrenditen sind weltweit weiterhin stabil, die Ängste vor einem größeren Anstieg zu Beginn des Jahres nehmen ab. Umgekehrt vollzieht sich in den Schwellenländern eine Aufwärtsentwicklung der Renditen. Hinzu kommt, dass die Preise für Industrierohstoffe weltweit steigen. Aus China kommen weiter positive Meldungen. Der US-Dollar schwächt sich handelsgewichtet tendenziell ab und erreichte den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr. Das insgesamt positive makroökonomische Umfeld dürfte den Aktienmärkten weiter zugutekommen. Die Charttechnik deutet mittelfristig weiterhin auf eine anhaltende Aufwärtsentwicklung an den meisten Aktienbörsen hin, was uns an unserer Übergewichtung in dieser Anteilsklasse festhalten lässt. Sorgen machen wir uns hingegen um einen möglichen starken Anstieg bei den Anleiherenditen auf Grundlage der technischen Analyse. Das hat uns u.a. zu der Entscheidung bewogen, unsere Position in nachrangigen Bankanleihen zu reduzieren. Die Spreads haben sich mittlerweile auf ein Niveau eingeengt, das eine Verringerung unseres Engagements mit Blick auf das Rendite-Risiko-Profil rechtfertigt. Robert Greil Chefstratege Merck Finck Privatbankiers AG 1
2 EMPFEHLUNGEN & AKTUELLE MELDUNGEN 1. SEPTEMBER 2017 EMPFEHLUNGEN - VERÄNDERUNGEN AKTUELLE ENTWICKLUNGEN Die Stärke der Weltwirtschaft hält an. Ausschlaggebend hierfür sind weiterhin im Wesentlichen die Industrieländer. Nirgendwo anders ist dies so offensichtlich wie im Euroraum, wo das BIP-Wachstum im 2. Quartal bei 2,2 Prozent lag. Das entspricht der höchsten Zuwachsrate seit dem 1. Quartal Aber auch in den Schwellenländern gibt es eine Vielzahl positiver Konjunkturindikatoren. Von besonderer Bedeutung sind die Meldungen aus China, die überaus erfreulich sind. Immerhin entfällt auf das Reich der Mitte ein Drittel des weltweiten Wachstums. Darüber hinaus manövrieren sich Brasilien und Russland gerade aus der Rezession. Das globale Nachfragewachstum und die steigende Wirtschaftstätigkeit werden durch den Anstieg der Preise für Industrierohstoffe in aller Welt getragen. Auf den ersten Blick scheint dies darauf hinzudeuten, dass der Inflationsdruck zunimmt und in der Tat sind die Gesamtinflationsraten in den meisten Volkswirtschaften in diesem Jahr gestiegen. Dieser Trend scheint nun seinen Höhepunkt schon wieder erreicht zu haben, denn nahezu überall ist der Inflationsdruck eher gering. Dazu tragen sicherlich der technologische Fortschritt, die Globalisierung und der hohe Kapazitätsüberhang, der nach der globalen Rezession 2008/09 nach wie vor besteht, bei. Seit kurzem beginnen die Zentralbanken (insbesondere die Fed, EZB und Bank of England) mit einer Abkehr der lockeren Geldpolitik. Jedoch scheint das Ausbleiben eines ernstzunehmenden Inflationsdrucks eine strengere Geldpolitik zu bremsen. Die Erwartungen hinsichtlich einer Zinsanhebung durch die Fed sind zurückgegangen (momentan preist der Markt eine Wahrscheinlichkeit von gerade mal 30 Prozent dafür ein, dass die US-Notenbank ihre Leitzinsen dieses Jahr ein weiteres Mal anhebt). Aber auch die EZB geht mit der Drosselung der quantitativen Geldmengenpolitik ( Tapering ) äußerst zögerlich vor. Infolgedessen gehen die Anleihenrenditen weltweit wieder zurück, auch wenn dieser Trend unserer Einschätzung nach nicht von Dauer sein wird. 2
3 ANLAGEKLASSEN: AKTIEN & ANLEIHEN 1. SEPTEMBER 2017 AKTIEN Regionale Renditen Die meisten Börsen in den großen Industrienationen scheinen sich zu konsolidieren. Sie zeigten in den letzten Wochen nur geringe Kurszuwächse. In manchen Fällen waren die Aktienkurse sogar rückläufig. Die Trends beim Gewinnwachstum sind aber weiter gut: In Europa sind die Unternehmensgewinne und die Margen im vergangenen Monat gestiegen. Zudem ist das allgemeine makroökonomische Bild weiter solide, besonders in der Eurozone, wo das Wirtschaftswachstum (BIP) auf ein Mehrjahreshochs von etwas über 2 Prozent geklettert ist. Dementsprechend gewichten wir Aktien weiterhin über. WIR BLEIBEN BEI UNSERER AKTIENÜBERGEWICHTUNG Europäische Hochzinsanleihen mit kurzer Duration ANLEIHEN Wir sorgen uns um einen plötzlichen Anstieg der Anleiherenditen, möglicherweise ausgelöst durch einen harten Wechsel in der bisherigen Geldpolitik der EZB. Zudem ist uns klar, dass die technische Analyse ebenfalls auf einen Renditeanstieg hindeutet. Das muss nicht sofort zu einer Ausweitung der Spreads von nachrangigen bzw. eigenkapitalähnlichen Bankanleihen hinführen. Doch weisen diese Anleihen in der Regel eine längere Duration auf und stellen somit ein erhebliches Risiko bei einem Renditeanstieg und/oder einer Spreadausweitung dar. Das könnte Liquiditätsprobleme verstärken, die in Zeiten einer erhöhten Risikoaversion diese Anlageklasse besonders treffen. Deshalb haben wir uns entschieden, unsere Position in nachrangigen Bankanleihen zu reduzieren. 3
4 ANLAGEKLASSEN: WÄHRUNGEN & SONSTIGES 1. SEPTEMBER 2017 Ist mit einem Rückgang zu rechnen? WÄHRUNGEN Wir halten den Anstieg des Euro/US-Dollar-Kurses auf weit über 1,19 für übertrieben und gehen von einem Rückschlagpotential auf vielleicht 1,15 Euro/US-Dollar aus, bevor ein weiterer Angriff auf die 1,21-Marke gestartet werden könnte. Das Pfund Sterling dürfte schwach bleiben. Neben dem Brexit bereitet auch der schwächere Ausblick für die britische Wirtschaft Sorgen. Der Ausblick für den Yen ist ebenfalls negativ; er stützt sich auf Annahmen, dass geopolitische Spannungen nachlassen werden und die Bank of Japan an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten wird. DIE EURO-RALLY ERSCHEINT ÜBERZOGEN. IM ZUGE DER ERHOLUNG DES US-DOLLARS IST MIT EINEM RÜCKGANG ZU RECHNEN SONSTIGES Industrierohstoffe ziehen an Neben dem Anstieg des Euros ist das Anziehen der Preise für Industrierohstoffkurse in jüngster Zeit eine der auffälligsten Entwicklungen an den Finanzmärkten. Das ist ein Beleg für die robuste Nachfrage der globalen Wirtschaft und insbesondere in China. Außerdem spiegelt es die US-Dollar- Schwäche wider. Sogar das Erdöl (Brent), das im Juni einen Tiefstand von 45 US- Dollar je Barrel erreichte, erholte sich wieder und stieg auf 53 US-Dollar. Das Gold nähert sich ebenfalls seinen Jahreshöchstständen. Unsere Rohstoffposition, auf der wir längere Zeit zurück lagen, erholt sich in diesem Umfeld zusehends. 4
5 1. SEPTEMBER 2017 Das vorliegende Dokument und die darin enthaltenen Informationen und Daten, die sich auf Produkte, Dienstleistungen oder Finanzinstrumente beziehen, sowie jegliche hierin dargelegten Analysen, Bewertungen, Annahmen, Beurteilungen, Ansichten und Einschätzungen (die Informationen ) wurden von der Gruppe KBL European Private Bankers (die KBL ) zu Ihrer ausschließlichen und privaten Nutzung im Rahmen einer persönlichen Anlageberatung durch die KBL auf der Grundlage Ihrer Risikotoleranz und Eignung erstellt. Vor einer Transaktion oder einer Anlage in das jeweilige Produkt sollten Sie Ihre eigene Bewertung aller Risiken vornehmen, einschließlich unter anderem der Risiken unter finanziellen, rechtlichen, steuerlichen und buchhalterischen Gesichtspunkten, ohne sich ausschließlich auf die im vorliegenden Dokument enthaltenen Informationen zu verlassen. Bitte beachten Sie, dass die Wertentwicklung eines Finanzinstruments in der Vergangenheit keinen Aufschluss über die zukünftige Wertentwicklung gibt. Die Informationen können jederzeit geändert werden, ohne dass Ihnen hierüber vorab eine Mitteilung oder Benachrichtigung zugesendet wird. Alle Hochrechnungen und Prognosen basieren auf einer Reihe von Annahmen über die aktuellen und künftigen Marktbedingungen, und es gibt keine Garantie, dass das erwartete Ergebnis letztendlich erreicht wird. Die Informationen wurden auf der Grundlage zuverlässiger Quellen erstellt und sind daher zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des vorliegenden Dokuments vermutlich korrekt. Eine Garantie hinsichtlich ihrer Vollständigkeit, Richtigkeit, Authentizität, Aktualität, Gültigkeit oder Zweckmäßigkeit kann jedoch nicht gegeben werden, und die KBL übernimmt diesbezüglich keine Haftung. Dieses Dokument und dessen Informationen, Inhalt, Text und Abbildungen sind Eigentum der KBL und/oder von vertraglich mit der KBL verbundenen Dritten. Es ist untersagt, die in diesem Dokument enthaltenen Informationen vollständig oder teilweise zu kopieren, zu veröffentlichen, zu verbreiten, weiterzugeben oder zu vervielfältigen. 5
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