Information. Der oberfränkische Arbeitsmarkt im Überblick. Stand: März 2018

Transkript

1 Information Der oberfränkische im Überblick Stand: März

2

3 vbw Information März 2018 Vorwort Gute Ausgangslage, aber insbesondere demografische Herausforderungen. Der oberfränkische hat sich in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt. Die Arbeitslosenquote verringerte sich zwischen 2007 und 2017 von 7,1 Prozent auf 3,5 Prozent. Gerade die Arbeitslosigkeit von Frauen und Jugendlichen sowie die Langzeitarbeitslosigkeit konnten im letzten Jahrzehnt spürbar gesenkt werden. Von dieser Entwicklung profitieren alle Regionen. Auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und die Arbeitskräftenachfrage erreichen immer neue Höchststände, was die positive Entwicklung der Region unterstreicht. Die Ausgangslage des oberfränkischen s ist also gut. Gleichwohl bestehen große Herausforderungen. Dazu zählen die Digitalisierung, wachsende Fachkräfteengpässe und die Flüchtlingsintegration. Darüber hinaus ist Oberfranken neben Unterfranken die einzige Region in Bayern, für die vom Bayerischen Landesamt für Statistik im Zeitraum 2015 bis 2035 insgesamt ein Bevölkerungsrückgang (-5,1 Prozent) prognostiziert wird. Davon sind vor allem die Personengruppen im erwerbsfähigen Alter betroffen, was die demografische Entwicklung für den oberfränkischen zur zentralen Herausforderung macht. Unsere Information liefert einen Überblick über die wichtigsten Kennzahlen des oberfränkischen s. Bertram Brossardt 15. März 2018

4

5 vbw Information März Positive entwicklung und hoher Stellenbestand. 1. Arbeitslosigkeit Die Arbeitslosigkeit in Oberfranken wurde von 2007 bis 2017 um rund die Hälfte (-48 Prozent bzw Personen) verringert. Von dieser positiven Entwicklung profitierten vor allem Frauen (-57 Prozent), Jugendliche (-53 Prozent) und Langzeitarbeitslose (-67 Prozent). Die Arbeitslosenquote konnte im gleichen Zeitraum von 7,1 Prozent auf 3,5 Prozent gesenkt werden. Besonders niedrig ist die Arbeitslosigkeit in den Landkreisen Bamberg und Forchheim mit Quoten von 2,3 Prozent bzw. 2,7 Prozent. Abbildung 1 Arbeitslosenquoten im Vergleich, Jahresdurchschnitt 2017 Lkr. Wunsiedel i. F. Lkr. Lichtenfels Lkr. Kulmbach Lkr. Kronach Lkr. Hof Lkr. Forchheim Lkr. Coburg Lkr. Bayreuth Lkr. Bamberg Kfr. Stadt Hof Kfr. Stadt Coburg Kfr. Stadt Bayreuth Kfr. Stadt Bamberg Oberfranken Bayern 4,5% 3,5% 3,8% 3,1% 3,1% 2,7% 3,1% 3,1% 2,3% 5,0% 5,0% 4,5% 3,5% 3,2% 7,1% 0,0% 1,0% 2,0% 3,0% 4,0% 5,0% 6,0% 7,0% 8,0% Quelle: Bundesagentur für Arbeit, 2018

6 2 Information März 2018 vbw 2. Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und Arbeitsnachfrage Auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat in Oberfranken mit einem Anstieg um 15,3 Prozent zwischen 2007 und 2017 deutlich zugelegt. Allerdings fällt der Zuwachs geringer aus als für Bayern insgesamt. Tabelle 1 Wachstumsrate der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Vergleich 2007 bis bis 2017 Bayern +23,1% +2,7% Oberfranken +15,3% +2,2% Quelle: Bundesagentur für Arbeit, 2018 Die Arbeitskräftenachfrage in Oberfranken ist gerade in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Im Jahr 2017 wurde mit einem Bestand an gemeldeten Stellen in Höhe von ein vorläufiger Höchstwert erreicht. Zwischen 2007 und 2017 hat sich der Stellenbestand in Oberfranken um 193 Prozent erhöht und ist damit wesentlich stärker angewachsen als im bayerischen Durchschnitt (+89 Prozent). Abbildung 2 Entwicklung des Bestandes an gemeldeten Stellen in Oberfranken Quelle: Bundesagentur für Arbeit, 2018

7 vbw Information März Wirtschaftsstruktur Oberfranken ist stärker industriell geprägt als Bayern insgesamt. Der Wertschöpfungsanteil des Dienstleistungssektors fällt geringer aus. Im Jahr 2016 waren rund Personen in der oberfränkischen Industrie beschäftigt, was einem Anteil von 9,3 Prozent an allen Industriebeschäftigten in Bayern entspricht. Tabelle 2 Vergleich der Anteile der Wirtschaftsbereiche an der Bruttowertschöpfung, 2015 Land- und Forstwirtschaft Produzierendes Gewerbe darunter: Industrie Dienstleistungen Bayern 0,7% 34,3% 27,3% 65,0% Oberfranken 1,1% 35,8% 28,2% 63,1% Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik 4. Demografische Entwicklung Oberfranken weist die die ungünstigste Bevölkerungsprognose in Bayern auf. Zwischen 2015 und 2035 wird ein Bevölkerungsrückgang um circa Personen auf rund eine Million Personen erwartet. Dies entspricht einer Abnahme von 5,1 Prozent. Für Bayern insgesamt wird für den genannten Zeitraum ein Zuwachs von 5,4 Prozent prognostiziert. Tabelle 3 Veränderung demografischer Indikatoren in Oberfranken zwischen 2015 und 2035 Durchschnittsalter in Jahren +3,0 Jahre (von 45,2 auf 48,2 Jahre) Altenquotient 1 +21,7 (von 36,1 auf 57,8) Gesamtquotient 2 +23,6 (von 65,0 auf 88,6) 1 Altenquotient: Anzahl 65-Jährige oder Ältere je 100 Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren. 2 Gesamtquotient: Summe von Jugend- und Altenquotient, zu interpretieren als Anzahl der Personen im nichterwerbsfähigen Alter je 100 Personen im erwerbsfähigen Alter.

8 4 Information März 2018 vbw Bis zum Jahr 2035 wird nur für die 65-Jährigen und Älteren eine Steigerung vorhergesagt (+32,8 Prozent). Für alle anderen Bevölkerungsgruppen in Oberfranken werden hingegen Rückgänge erwartet (unter 18-Jährige: -10,1 Prozent, 18- bis unter 40- Jährige: -14,2 Prozent, 40- bis unter 65-Jährige: -19,1 Prozent). Das Durchschnittsalter wird sich voraussichtlich um drei Jahre auf 48,2 Jahre erhöhen. Im Ergebnis wird also vor allem die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter von dem Rückgang betroffen sein, was den demografischen Wandel für Oberfranken auch weiterhin zur zentralen Herausforderung macht. Bis auf die Landkreise Forchheim und Bamberg sowie die kreisfreie Stadt Bamberg werden für alle oberfränkischen Landkreise bzw. kreisfreie Städte im Zeitraum 2015 bis 2035 insgesamt Bevölkerungsabnahmen prognostiziert. Abbildung 3 Bevölkerungsveränderung 2035 gegenüber 2015 im Vergleich Lkr. Wunsiedel i. Fichtelgebirge: -15,2% Lkr. Lichtenfels: Lkr. Kulmbach: -6,1% -10,6% Lkr. Kronach: -13,5% Lkr. Hof: -12,2% Lkr. Coburg: -5,5% Lkr. Bayreuth: -4,4% Kfr. Stadt Hof: -8,7% Kfr. Stadt Coburg: -5,6% Kfr. Stadt Bayreuth: -3,9% Oberfranken: -5,1% Lkr. Forchheim: +3,4% Lkr. Bamberg: +2,1% Kfr. Stadt Bamberg: +1,2% Bayern: +5,4% -20,0% -15,0% -10,0% -5,0% 0,0% 5,0% 10,0% Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik, 2016

9 vbw Information März 2018 Ansprechpartner / Impressum 5 Ansprechpartner / Impressum Friedrich Stanner Abteilung Sozial- und Gesellschaftspolitik Telefon Telefax Friedrich.stanner@vbw-bayern.de Impressum Alle Angaben dieser Publikation beziehen sich grundsätzlich sowohl auf die weibliche als auch auf die männliche Form. Zur besseren Lesbarkeit wurde meist auf die zusätzliche Bezeichnung in weiblicher Form verzichtet. Herausgeber vbw Bayerischen Wirtschaft e. V. Max-Joseph-Straße München vbw März 2018