Leseprobe. Maria, wir vertrauen dir Den Rosenkranz in der Familie beten. Mehr Informationen finden Sie unter st-benno.de

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1 Leseprobe Maria, wir vertrauen dir Den Rosenkranz in der Familie beten 96 Seiten, 10,5 x 15,5 cm, gebunden ISBN Mehr Informationen finden Sie unter st-benno.de Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung von Text und Bildern, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen. St. Benno Verlag GmbH, Leipzig 2016

2 Maria, wir vertrauen dir Kurze Rosenkranzandachten für Familien

3 5 Inhaltsverzeichnis Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Informationen sind im Internet über abrufbar. Besuchen Sie uns im Internet: Gern informieren wir Sie unverbindlich und aktuell auch in un serem Newsletter zum Verlagsprogramm, zu Neuerschei nungen und Aktionen. Einfach anmelden unter ISBN St. Benno Verlag GmbH, Leipzig Umschlaggestaltung: BIRQ DESIGN, Leipzig Umschlagabbildung: amphotolt/fotolia Gesamtherstellung: Kontext, Lemsel (A) Der Rosenkranz den gesamten katholischen Glauben in einer Hand 8 Kennst du den Rosenkranz? 10 Das Rosenkranzgebet 12 So betest du den Rosenkranz 14 Die Gebete des Rosenkranzes Kreuzzeichen 17 Apostolisches Glaubensbekenntnis 19 Ehre sei dem Vater 21 Vaterunser 22 Gegrüßet seist du, Maria 24 Die Rosenkranzgeheimnisse im Überblick 25 Freudenreiche Geheimnisse Mir geschehe 28 Jesus, den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast 29 Jesus, den du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast 32

4 6 Jesus, den du, o Jungfrau, zu Betlehem geboren hast 35 Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast 38 Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast 40 Lichtreiche Geheimnisse Mut zur Nachfolge 43 Jesus, der von Johannes getauft worden ist 44 Jesus, der sich bei der Hochzeit in Kana offenbart hat 46 Jesus, der uns das Reich Gottes verkündet hat 49 Jesus, der auf dem Berg verklärt worden ist 52 Jesus, der uns die Eucharistie geschenkt hat 55 Glorreiche Geheimnisse Barmherzigkeit und Liebe 74 Jesus, der von den Toten auferstanden ist 75 Jesus, der in den Himmel aufgefahren ist 78 Jesus, der uns den Heiligen Geist gesandt hat 81 Jesus, der dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat 84 Jesus, der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat 86 Anleitung zum Rosenkranzknüpfen 89 7 Schmerzhafte Geheimnisse Der Glaube ist ganz 58 Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat 59 Jesus, der für uns gegeißelt worden ist 62 Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist 65 Jesus; der für uns das schwere Kreuz getragen hat 70 Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist 71

5 8 Der Rosenkranz den gesamten katholischen Glauben in einer Hand Ich erinnere mich noch gut an eine Begebenheit kurz nach meiner Bischofsweihe im Jahr 1975 in Erfurt. Bei einem Gottesdienst im dortigen Dom wurde ich auf eine Gruppe Gläubige aufmerksam, die mir von sehr weit her zu kommen schienen. In der Tat handelte es sich um russlanddeutsche Katholiken, die seit 35 Jahren zum ersten Mal wieder bei einer Gruppenreise in die DDR eine katholische Kirche erlebten. Sie äußerten dabei ihr großes Heimweh nach der Kirche. Und einer der Männer fragte mich, was sie ihren Kindern an Glaubenswahrheit vermitteln müssten, damit sie das ewige Leben erreichten. Eine solche kluge Frage ist mir vorher und danach nie wieder gestellt worden. Auf meine Antwort, dass ich jedem ein Neues Testament und einen katholischen Katechismus gebe, gaben sie mir zur Antwort: Religiöse Literatur nach Sowjetrussland mitzunehmen ist schlimmer, als Waffen zu schmuggeln. Daraufhin bot ich ihnen einen Rosenkranz an. Ihre verblüffte Antwort hieß: Was hat denn das mit unserer Frage nach dem zu tun, was wir unseren Kindern an Glaubenswissen vermitteln müssen, damit sie das ewige Leben erreichen? Ich sagte ihnen: Der Rosenkranz beginnt mit dem Kreuz. Daran beten wir das Glaubensbekenntnis. Das ist unsere ganze Glaubenslehre. Dann kommen die ersten drei kleinen Perlen: Glaube, Hoffnung und Liebe. Das ist unsere Lebenslehre. Und dann sind gleichsam in Geheimschrift die Geheimnisse der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus aufgefädelt im freudenreichen Rosenkranz, dann die Geheimnisse seiner Passion im schmerzhaften Rosenkranz. Daraufhin nahm der Mann den Rosenkranz in seine Hand und sagte: Dann habe ich in einer einzigen Hand den gesamten katholischen Glauben! Er hatte den gesamten katholischen Glauben in seiner Hand. Joachim Kardinal Meisner 9

6 10 Kennst du den Rosenkranz? Schon seit vielen Jahrhunderten beten Christen den Rosenkranz, ein einfaches Gebet mit vielen Wiederholungen. Sie beten ihn allein (zu Hause oder beim Spazierengehen) oder gemeinsam in der Kirche, vor allem im Monat Oktober in der Rosenkranzandacht. Beim Rosenkranz betrachten wir das Leben, Leiden und Auferstehen Jesu mit den Augen seiner Mutter Maria. Wir schauen mit der Gottesmutter auf Jesus, ihren Sohn, erkennen seine Liebe und können alle unsere Sorgen vor ihn hinlegen. Der Rosenkranz besteht aus einer Schnur mit 59 Perlen. Wenn wir die einzelnen Perlen in die Hand nehmen und das Gegrüßet seist du, Maria beten, ist uns Maria mit ihrem Sohn ganz nahe. Der Rosenkranz, hat Romano Guardini geschrieben, ist ein Verweilen in der Lebenssphäre Mariens, deren Inhalt Jesus war. Hast du Lust, einmal den Rosenkranz zu beten, vielleicht zusammen mit deinen Eltern oder Großeltern? Oder zusammen mit Freunden in der Gruppe oder Schulklasse oder mit der Gemeinde in der Rosenkranzandacht? Mit mehreren den Rosenkranz zu beten, macht sicher mehr Spaß. Dieses Buch zeigt dir, wie du den Rosenkranz beten kannst. Es enthält alle wichtigen Gebete, die beim Rosenkranz gesprochen 11 werden: Gegrüßet seist du, Maria Vaterunser Ehre sei dem Vater Außerdem stellt es die vier verschiedenen Rosenkränze vor und erklärt die einzelnen Geheimnisse (Gesätze), die meistens Begebenheiten aus der Bibel aufgreifen. Wenn du willst, kannst du auch einen Rosenkranz mit deinen eigenen Worten verfassen. Du überlegst dir fünf Sätze über Jesus, die dir besonders wichtig sind, und fügst sie als Geheimnis in jedes Gegrüßet seist du, Maria ein. Zum Beispiel: Jesus, der mir jeden Tag Essen und Trinken gibt; der mir liebe Eltern geschenkt hat; der mir beim Beten immer zuhört Und nun viel Freude mit diesem Buch und beim Beten des Rosenkranzes! Reinhard Abeln

7 12 Das Rosenkranzgebet Wie der Rosenkranz entstanden ist oder: Warum der Rosenkranz Rosenkranz heißt. Dass eine Schnur, ein Kranz oder eine Kette beim Beten hilfreich sein kann, das haben gläubige Menschen schon vor langer Zeit herausgefunden. Bereits vor über Jahren haben sie mit derartigen Hilfsmitteln ihre Gebete gezählt und weil die Menschen damals lateinisch sprachen, nannten sie diesen Zählapparat computum (das heißt Rechengerät). Ihr seht: Wenn man es so betrachtet, ähnelt unser heutiger Rosenkranz einem Gebetscomputer! Doch bis der Rosenkranz so aussah und gebetet wurde, wie er es heute wird, dauerte es noch eine ganze Weile. Erfinder dieser Art des Betens war wahrscheinlich der Hl. Dominikus im 15. Jahrhundert. Einer Legende nach brachte Dominikus der Gottesmutter Maria jeden Tag einen Kranz Rosen. Als er jedoch in das Kloster eintrat fehlte ihm die Zeit dafür, da die älteren Brüder ihm ständig andere Aufgaben erteilten. In seiner Not klagte der junge Ordensmann seinem Beichtvater sein Leid. Dieser trug ihm auf, die Rosen durch das Gebet Gegrüßet seist du, Maria zu ersetzen. Dominikus folgte dem Rat, empfand das ständige Wiederholen des Gebets jedoch rasch 13 als langweilig. Und so ergänzte er die Gebete durch Szenen aus dem Leben Jesu. Und so erhielt der Rosenkranz seinen Namen: Das Gebet stellt einen herrlichen Kranz voller Rosen für Maria dar. Freilich gibt es noch andere Legenden und Erklärungen, wie der Rosenkranz zu seinem Namen kam: Manche meinen, er wurde so benannt, weil Maria oft in Bildern, Gebeten und Gedichten mit einer Rose verglichen würde oder weil Marienstatuen oft mit Rosenkränzen geschmückt würden. Wieder andere glauben sogar, dass die ursprünglichen Rosenkränze anstatt aus Perlen tatsächlich aus Rosenblüten bestanden haben könnten. Welche der Geschichten nun tatsächlich wahr ist oder nicht, kann man heute nicht mehr herausfinden. Doch das ist auch nicht so wichtig. Wirklich wichtig ist das, was alle Legenden gemein haben: Nämlich, dass der Rosenkranz die tiefe Liebe der Betenden zur Muttergottes ausdrückt.

8 14 So betest du den Rosenkranz 15 Wenn wir den Rosenkranz beten egal ob allein oder mit anderen - dann beginnen wir beim Kreuz. Wir nehmen jede Perle einzeln zwischen die Fingerspitzen unserer Hände, sprechen ein bestimmtes Gebet und wandern so im Kreis von Perle zu Perle. Und dies ist der Ablauf des Rosenkranzgebetes: Zu Beginn (beim Kreuz) machst du ein Kreuzzeichen, sprichst Im Namen des Vaters und betest dann das Apostolische Glaubensbekenntnis Ich glaube an Gott (Die Gebete des Rosenkranzes findest du auf den folgenden zwei Seiten.) Bei der ersten Einzelperle auf der kleinen Schnur betest du das Ehre sei dem Vater und anschließend das Vaterunser. Es folgt eine Gruppe von drei kleinen Perlen. Bei jeder Perle betest du ein Gegrüßet seist du, Maria. Jeweils nach dem Wort Jesus fügst du bei der ersten Perle ein: der in uns den Glauben vermehre, bei der zweiten Perle: der in uns die Hoffnung stärke, bei der dritten Perle: der in uns die Liebe entzünde. Jetzt kommt wieder eine dickere Einzelperle, bei der du das Ehre sei dem Vater und das Vaterunser betest. Nun beginnt die erste Gruppe mit zehn Perlen, zu denen du jeweils ein Gegrüßet seist du, Maria betest. Die zehn Perlen bilden ein sogenanntes Ge-

9 16 sätz. Mit Gesätz ist immer der Satz (das Geheimnis) gemeint, der in der Mitte des Gegrüßet seist du, Maria nach dem Wort Jesus eingeflochten wird. Zum Beispiel: beim freudenreichen Rosenkranz: den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast oder beim glorreichen Rosenkranz: der von den Toten auferstanden ist. Nach der ersten Zehner-Perlengruppe folgt wieder eine dickere Einzelperle. Du betest das Ehre sei dem Vater und dann das Fatima-Gebet: O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen. Darauf folgt das Vaterunser. Anschließend geht es weiter mit der zweiten Zehner- Perlengruppe, das heißt, mit den zehn Gegrüßet seist du, Maria des nächsten Rosenkranzgeheimnisses. Nach der letzten (fünften) Zehner-Perlengruppe beendest du den Rosenkranz mit einem Ehre sei dem Vater. Reinhard Abeln Die Gebete des Rosenkranzes Kreuzzeichen Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. 17 Vor und nach dem Gebet machen wir ganz automatisch das Kreuzzeichen. Es wird gemacht, wenn wir eine Kirche betreten und wird manchmal auch als Schutzzeichen verwendet. Doch was genau bedeutet es eigentlich? Mit dem Kreuzzeichen drücken wir unseren Glauben an den dreifaltigen Gott auf symbolische Weise aus: Mit dem Berühren der Stirn verweisen wir auf Gott, unseren himmlischen Vater, mit der Berührung der Brust gedenken wir Jesus, der zu uns hinab auf die Erde gekommen ist. Wenn wir dann mit unserer Hand die linke und die rechte Schulter berühren, verweisen wir auf den Heiligen Geist, der uns alle umfasst. Er hüllt uns ein und schützt uns vor allem Bösen. Das Kreuzzeichen ist eine Segensform, die aus der Zeit um 150 bis 200 nach Christus stammt. Es ist also

10 42 tern wieder zurückgegangen. Jesus war nah bei Gott, aber auch ein normales Kind. Das blieb auch so, als er erwachsen war. Immer wieder hat er gebetet, also mit Gott geredet. Aber immer wieder ist er bei den Menschen gewesen, hat ihnen zugehört, ihnen geholfen und von Gott geredet. Er war für beide da: für Gott und die Menschen. Ja, er selbst ist Gott und Mensch. Lichtreiche Geheimnisse 43 Mut zur Nachfolge Auch wir sind um den Tisch des Herrn versammelt, den Tisch des eucharistischen Opfers, in dem er uns erneut seinen Leib schenkt und das eine Kreuzesopfer gegenwärtig macht. Und durch das Hören seines Wortes, durch die Speisung mit seinem Leib und Blut lässt er uns aus dem Mengesein übergehen in das Gemeinschaftsein, aus der Anonymität zur Gemeinschaft. Die Eucharistie ist das Sakrament der Gemeinschaft, das uns aus dem Individualismus heraustreten lässt, um gemeinsam die Nachfolge, den Glauben an ihn zu leben. Papst Franziskus

11 44 Jesus, der von Johannes getauft worden ist 45 Jesus kam aus Galiläa an den Jordan zu Johannes dem Täufer. Johannes predigte in der Wüste und taufte Menschen, die sich zu Gott bekehrt hatten im Jordan. Auch Jesus wollte sich von Johannes taufen lassen. Aber Johannes sagte: Das geht nicht. Eigentlich musst du mich taufen. Du kommst von Gott und nun kommst du zu mir? Doch Jesus sagte zu ihm: Tu es! So können wir die ganze Gerechtigkeit erfüllen. So zeigen wir, dass wir zu Gott gehören. Und da taufte Johannes ihn. Aber als Jesus getauft war, da geschah es: Der Himmel öffnete sich. Und der Geist Gottes kam wie eine Taube zu Jesus. Und eine Stimme aus dem Himmel sagte: : Du bist mein lieber Sohn. An dir habe ich meine Freude. (nach Mt 3,13-17) Zum Nachdenken Du bist mein lieber Sohn. An dir habe ich meine Freude. Es ist ein schönes Gefühl, wenn Eltern so etwas zu einem sagen. Denn auch wenn man weiß, dass sie einen lieb haben, ist es doch etwas Besonderes, das gesagt zu bekommen. Auch wir sind Kinder Gottes und durch unsere eigene Taufe hat Gott, der himmlische Vater, bestätigt: Du bist mein Sohn. Du bist meine Tochter. Und so dürfen wir ihn in jeder Zeit, egal ob es uns gut oder schlecht geht, ob wir einmal wütend sind oder voller Freude, ihn als liebevollen Vater anrufen.

12 46 Jesus, der sich bei der Hochzeit in Kana offenbart hat 47 Kana war ein Ort in Galiläa. Dort gab es eine Hochzeit. Die Mutter von Jesus war dabei, und auch Jesus selbst und seine Jünger waren eingeladen. Irgendwann war der Wein alle. Die Mutter Jesu sagte es ihm, aber es interessierte ihn nicht. Es war noch nicht seine Stunde. Noch mussten nicht alle merken, dass er von Gott kommt. Trotzdem sagte seine Mutter den Dienern, dass sie alles tun sollten, was Jesus sagte. Und Jesus sagte ihnen, dass sie große Krüge, die dort standen, mit Wasser füllen sollen. Das taten sie. Dann sagte er: Nun lasst jemanden kosten. Da merkte man, dass in den Krügen Wein war. Richtig guter Wein. Das war das erste Mal, dass Jesus seine Macht zeigte. Die Jünger glaubten an ihn, daran, dass er von Gott kommt. (nach Joh 2,1-11) Zum Nachdenken Es ist schon eine erstaunliche Geschichte, die Johannes da aufgeschrieben hat. Was Jesus alles kann! Wein aus Wasser das ist etwas Besonderes! Dabei wollte Jesus es erst gar nicht: ein Wunder tun. Für ihn war es nicht so wichtig, allen zu zeigen, was er kann. Das Allerwichtigste ist nämlich für Jesus: Gottes Weg gehen und für die Menschen da sein. Aber am Ende hat Jesus das Wasser in Wein verwandelt. Ihr seht daran: Jesus hilft, wenn Menschen feiern wollen. Er freut sich wie Gott wenn Menschen fröhlich sind. Das ist ein schönes Zeichen für uns: Jesus ist immer

13 48 bei uns. Wenn es schwierig wird, aber auch wenn es uns gut geht. Aber was hat es eigentlich mit all den Zeichen und Wundern, die Jesus vollbringen kann, auf sich? Er kann sie tun, weil er zu Gott gehört. Die Wunder zeigen seine göttliche Vollmacht an. Gerade im Johannesevangelium dienen sie auch zur Beglaubigung. Sie sollen Jünger und Leser dazu bringen, an Jesus zu glauben. Jesus, der uns das Reich Gottes verkündet hat 49

14 50 Johannes den Täufer hatten sie ins Gefängnis geworfen. Da kam Jesus aus Galiläa. Er verkündete Gottes Wort. Und er sagte: Jetzt ist die Zeit da. Gottes Königreich ist nahe. Ihr sollt alle umkehren und an Gottes Frohe Botschaft, das Evangelium, glauben. Und er ging am See von Galiläa entlang, und da sah er Simon und Andreas, seinen Bruder. Sie warfen ihre Fischernetze in den See. Sie waren von Beruf Fischer. Jesus sagte zu ihnen: Los, folgt mir. Ich werde Menschenfischer aus euch machen. Und sie ließen die Netze liegen und folgten ihm. Er ging ein Stück weiter. Da sah er Jakobus, den Sohn von Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder. Die beiden bereiteten im Boot ihre Netze vor. Gleich rief er sie, und sie ließen ihren Vater und seine Knechte im Boot zurück. Sie gingen fort und folgten Jesus. (nach Mk 1,14-20) 51 Zum Nachdenken Immer wieder redet Jesus von Gottes Königreich. Aber was meint er damit? Gottes Königreich ist kein Land. Es ist dort, wo Gott König ist. Ihr könnt euch denken: Wenn Gott König ist, dann ist alles gut. Dann wird niemand ungerecht behandelt, es gibt keine Not, und alle können gut leben. Gottes Königreich ist überall, wo Menschen anfangen, mit Jesus zu leben und auf ihn zu hören. Deshalb sind die Jünger und später die Christen für Jesus wichtig und deshalb fordert Jesus die Fischer auch auf ihm zu folgen und zu Menschenfischern zu werden. Damit meint er, dass sie Menschen für Jesus und seine Botschaft begeistern sollen. Die Menschen sollen anfangen, nach seinen Lehren zu leben. Aber ihr wisst schon, das klappt in unserer Welt nie richtig. Es gibt nur kleine Anfänge. Irgendwann einmal macht Gott unsere Welt ganz neu. Dann können alle gut leben mit Jesus und mit Gott.